in die augen schauen

      in die augen schauen

      hallo.

      Also man sagt ja meistens man soll den Hunden nicht zu lange in die Augen sehen, weil sie das nervös macht und man nicht abschätzen kann wie sie dann reagieren. Was ich übrigends bei fremnden Hunden okay finde aber bei dem eigenen? Den sollte man ja nach einer Weile einschätzen können

      So jetzt sagt man aber andererseits wenn der hund noch nicht so recht weiß wer der Boß ist, soll man ihm so lange in die Augen sehen bis er zuerst wegsieht.

      Ist das ne gute Taktik um zu zeigen daß er unter einem steht?

      Habe nämlich eine kennengelernt die versucht es schon seit einem Jahr so. Aber das kann sich bei ihr und ihrem hund manchmal bis zu 5 minuten hinziehen.

      klar gibt es noch andere möglichkeiten dem hund zu zeigen wo sein platz ist. Aber mich interessiert das mit den augen grade weil da die meinungen so auseinander gehen.

      Nicole


      also da wünsch ich deiner bekannten viel spaß noch :angel: :D
      ich kann mir nicht vorstellen dass das was bringt. Ich werf meiner schon auch ab und zu einen scharfen blick zu, aber ich starre sie (hündin) nicht an :wink: die denkt sich dann höchstens ob ich ein augen problem habe und verzieht sich in den garten oder schläft ein...

      von so einer methode hab ich noch nie was gehört, aber verlass dich nicht auf meine aussage.

      lg
      hi.

      danke für die antwort.

      also ich habe es schon gehört. finde ich auch besser als den hund gleich auf den boden zu werfen.

      bei unserer kleinen ist das ab und zu mal nötig daß man ihr tief in die augen sieht und sie leise anknurrt. net lachen: ja ich knurre die hunde an. machen die draussen schließlich auch so. und die hundesprache ist doch für die einfacher als unser "nein" "Pfui".

      benutze zwar auch so wörter. aber grade wenn sie mir mein essen klauen will: ein kurzes knurren und schon weiß sie bescheid
      in die augen schauen: ich hab das schon mal im netz gelesen, nur sollte man zu seinem hund eine enge beziehung aufgebaut haben; ansonsten kann das leicht nach hinten losgehen...
      nur mal als beispiel das kommando "schau" da muß unser hund uns in die augen schauen, (obwohl das in der hundesprache unhöflich ist) weil wir ihm etwas zeigen wollen unddamit die aufmerksamkeit auf uns lenken , andererseits wollen wir ihm in die augen sehen um ihm zu zeigen "ich bin der chef, ich hab das sagen" da muß man schon kräftig mit dem hund trainieren, daß er uns nicht mißversteht und er sich nicht bedroht fühlt, wenn wir ihn anstarren.

      LG sappi

      In zweifelhaften Fällen sollte man sich stets für das richtige entscheiden.
      (Karl Kraus)
      Hallo!

      Das mit dem Anknurren ist gar nicht so verkehrt!
      Der Hund weiß nämlich anfangs nicht wie er damit umgehen soll und lässt es, außerdem ist Knurren ja eine Drohgebärde, also sicher nicht schlecht wenn man dem hund etwas verbieten will!

      Und wegen dem in die augen schauen:
      Wenn man seinem Hund in di augen schaut (evtl. böse schaut), dann weiß er, er wird beobachtet und darf nichts machen. Der hund sollte wissen, dass du sein Boss bist und nicht umgekehrt, sonst hilft das mit dem schauen sowieso nichts.
      Einem fremden hund in die augen zu schauen ist nicht sehr klug, schließlich weiß man nie wie dieser darauf reagiert, sie sehen es evtl. als Aufforderung etc.

      Ich glaube nicht, dass es viel was bringt, wenn man seinem hund in die augen schaut um autorität zu zeigen. wichtiger ist eine enge Bindung und auch, dass der hund auch erzogen etc. wird!

      Also kurz: Fremde Hunde nicht anstarren, beim eigenen dürfte es kein problem sein, man zeigt damit ja, dass man ihn eben genau beobachtet etc....
      autorität allein dadurch zu zeigen funktioniert vielleicht bei ein paar hunden, aber sicher nicht bei allen!

      Gruß,
      schnurzi

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „schnurzi616“ ()

      Ich kenne es so, wenn man mit seinem Hund eine enge Beziehung schon aufgebaut hat und ihm dann in die Augen schaut, sollte der Hund den Kopf wegdrehen als Zeichen der Unterwürfigkeit.
      Bei fremden Hunden sollte man es vermeiden, da die es als Provokation auslegen könnten.
      Es gibt viele Ansichtsweisen was das anschauen betrifft...:


      wenn man dabei lacht, sieht der hund es als spielaufforderung (klar irgendwie)

      wenn man ihn böse anschaut, soll das bedeuten, dass er etwas falsch gemacht hat...also entweder setzt er seinen mitleidigsten blick auf, um sein Herrl/Fraul zu besänftigen oder er dreht sich weg(bzw. legt sich auf den boden wenn man sich über ihn beugt)...

      ansonsten bedeutet anstarren zwar schon etwas autorität zeigen und dass man der boss ist, aber dazu muss der hund eben schon eine enge bindung zu seinem Herrl/Fraul aufweisen...

      also es soll nicht bedeuten:
      -------Ja ich hab jetzt einen hund und damit er gleich weiß starr ich ihm 10 minuten lang in die augen damit er weiß dass ich der boss bin------
      Nicht empfehlenswert!
      Hi,
      als ich für die Begleithundeprüfung das liegenbleiben geübt hab und mich dabei mit dem Gesicht zum Hund gedreht hab, hat er sich nach einiger Zeit immer hingesetzt, hab ich ihm aber den Rücken zugedreht blieb er gut länger als 10 min. liegen. Späterhab ich dann gemerkt das ich meinem Hund immer zu in die Augen geschaut habe, das war ihm unangenehm und er hat versucht dem zu entkommen. Als ich das dann gelassen hab blieb er brav liegen.

      Kurz: Meinem Hund ist es unangenehm wenn ich ihm in die Augen starre und denk das er etwas falsch macht.
      hallo.

      Danke für die vielen und interessanten Antworten.

      Klar bei fremnden Hunden würde ich keinem raten zu lange in die Augen zu sehen. Schwupps hat man ihn am bein hängen.

      ich habe das der Frau die ich kennengelernt habe auch gesagt daß sie nicht nur durch das in die Augen schauen zeigt wer der Boss ist. Klar sollte man als Mensch irgendwie das sagen haben. Es kommt meiner Meinung aber auch imemr drauf an um was es geht. Ein hund sollte auch Hund sein dürfen.

      tja, ich gehe halt mit unseren hunden nach dem Motto "Ich verstehe daß du ein Hund und kein Kind bist" um. wie gesagt benutze auch ich Wörter wie Pfui oder Hier. Aber unser Mädel führt sich manchmal auf wie unsere rechte Hand worunter dann leider auch unser Rüde und unser Kater leiden müßen. Dann knurre ich sie an, oder räuspere mich etwas lauter. Funktioniert einwandfrei.

      Knurren ist ja auch nicht nur eine gefährliche Drohgebärde. Die Hunde untereinander knurren sich ja auch mal an um zu zeigen "Pass auf ich bin etwas schüchtern". Also auch da kommt es auf den Ton an. Und ganz ehrlich? An manchen Tagen würde ich mich ja heißer rufen bevor Madamme überhaupt merkt daß ich sie meine. :whistle: Da hilft ein knurren viel besser.

      Aber ich möchte nicht sagen daß es bei jedem Hund hilft. Ich weiß nur daß ich bis jetzt bei jedem (Auch sogenannten Problemhunden) damit erfolg hatte.

      Tja, das mit dem in die Augen schauen. Für machne ein nettes "Spiel" für zwischendurch, um zu zeigen ich bin immer noch der Boss. Für andere wieder unmöglich weil ihre Hunde sich dann vor ihnen fürchten. Also mit unsrerem Rüden habe ich das am Anfang auch mal probiert. Hat auch ne Ewigkeit gedauert bis er wegsah. Aber nicht so daß man gleich wußte er unterwirft sich. Nee, er hat sich eher dafür entschieden ausgerechnet in dem Moment mit der Krallenpflege anzufangen, damit der blöde Mensch ja nicht merkt daß er aufgibt. :wink:

      So dann bin ich ja mal gesapnnt wann ich die Frau wiedertreffe und ob sie weitergekommen ist.

      Bis dann und liebe Grüße

      Nicole
      Hallo, Leute!

      Zum Thema "...in die Augen schauen..." habe ich für ein anderes Forum einmal einen Text verfasst, den ich hier einfach anhängen möchte (Tja, Dr. Faulsack arbeitet mal wieder mit Textblöcken ... :cool: ). Man müsste zu diesem Thema Hunderte Seite füllen ... hier die "Kurzform".

      Grundsätzlich gilt: Der Blickkontakt ist keine Einzelfunktion! Blickkontaktwechsel sind ein überaus stark kontextabhängiger Kommunikationskanal. In der Bedeutung verbaler Kommunikation kaum nachstehend.

      Kommunikation I - Blickkontakt


      Über den korrekten, wechselseitigen Einsatz des Blickkontaktes, lässt sich der Hund ohne zusätzlich aufgebautes Regelwerk lenken. Fragestellungen des Hundes lassen sich beantworten, Aktionen bekräftigen oder unterbinden, ebenso wie Dominanz und Zurechtweisung ausdrücken.

      Grundsätzliches zur Blick-Kommunikation
      -> Dem Hund brauchen die zugrunde liegenden Mechanismen nicht gelehrt zu werden. Dieses Verhalten ist genetisch in ihm verankert. Lernen muss nur der Mensch.
      -> Damit ist sie - von Halter verstanden und eingesetzt - Kommunikationsmittel zu JEDEM, auch dem fremden Hund.
      -> Eingesetzt werden lediglich Blick und Kopfbewegung

      Sinn & Funktion
      Zunächst möchte ich vor einem der großen Irrtümer der (veralteten) Hundeerziehung warnen: Es ist absolut unsinnig, den Blick eines Hundes STETS mit einem Gegenstarren zu beantworten! Die Aufnahme des Blickkontaktes durch den Hund ist in erster Linie eine

      -> Fragestellung / Erkundigung zur Situation.

      Wo bist Du? Wo bleibst Du? Was machst Du? Hast Du etwas Interessantes entdeckt? Bist Du gerade aufmerksam? Bist Du mit Dir selbst beschäftigt?

      -> Frage, ob Kommunikation erwünscht ist / Zustimmung erwartet werden darf / Einspruch zu befürchten ist.

      Willst Du (Mensch) etwas von mir? Was hältst Du von meiner Aktion / Absicht?

      In erster Linie möchte der Hund sich INFORMIEREN, nicht provozieren oder Kräfte messen

      -> Erst ein anhaltender Blickkontakt von 3 sec und länger, tendiert in Richtung Ausdruck von Rebellion / Provokation / Kräftemessen.

      Doch auch dabei ist es in den wenigstens Fällen ratsam, den Blick stur zu erwidern. Ggf. führt dies dazu, dass man ins Gesicht gebissen wird.

      Die Erwiderung des Blickes von Menschenseite, beantwortet diese Fragen des Hundes in folgender Weise.

      -> Den Blick erwidern (alles weitere muss sich aus dem jeweiligen Handlungskontext ergeben) bedeutet: Deine Erkundigung, ob ich etwas von Dir möchte, ist berechtigt. Ich möchte wirklich etwas von Dir.

      -> Konzentriert man sich, während der Hund fragend herblickt auf irgendetwas, lenkt man damit die Aufmerksamkeit des Hundes auf dieses "Etwas".

      -> Ist der Blick unstet und ziellose, leitet der Hund ab, man ist wohl mit sich selbst beschäftigt.

      -> Erwidert man den Blick für eine halbe Sekunden oder kürzer, blickt danach sofort um einige (bis 90) Grad seitlich am Hund vorbei, signalisiert ihm dies, man hat keinerlei Interesse an seinen Planungen / Taten. Je nach den Hintergründen, die dazu führten, dass der Hund den Blickkontakt zum Menschen suchte, gibt man ihm aber damit gleichzeitig das Einverständnis, dass er das, was er zu tun beabsichtigt, tun DARF. Daraus ergeben sich zahllose Missverständnisse. Das menschliche "Nein!" wird durch seitliches Abwenden des Kopfes untermalt. Damit sendet man aber zeitgleich das genetisch verankerte Signal für "Ja, alles Okay. Tue, was Du willst!" - Wie soll sich der so "angesprochene" Hund nun verhalten???

      -> Den Blick erwidern und nach unten Abwenden, kann als Signal menschlicher Unterordnung oder als Freundlichkeit / Zurückhaltung gedeutet werden.

      -> Dem Blick nach oben auszuweichen ist eher unüblich. Es drückt bestenfalls aus, dass man zufällig in diesem Augenblick "oben" etwas entdeckt hat, das die Aufmerksamkeit fesselt.

      Dies sind die Grundregeln der Blickkontaktkommunikation. Die Rollen von Hund und Mensch lassen sich beliebig vertauschen, ohne die Funktionalität / Aussage zu verändern. Der Inhalt der Kommunikation ergibt sich aus dem Handlungs- und Situationskontext.

      Beispiele:
      Der Weg zum Bach - Einverständnis / Zustimmung / Bekräftigung
      Der Hund ist in seiner Bewegung zu einem Bach erstarrt, sein Körper in Richtung Bach ausgerichtet. Er blickt zum Halter zurück.

      - Den Blick ausdauernd erwidern, bedeutet dem Hund: Keine Freigabe zu weiteren Aktionen. Informiere Dich bitte über weitere Anweisungen.
      - Nicht auf den Blick reagieren, wird vom Hund als Unaufmerksamkeit gedeutet und mit einer Handlung seiner Interessen quittiert.
      - Den Blick kurz erwidern und sofort demonstrativ abwenden ist eine eindeutige Freigabe für seine gewünschte / geplante Handlung: er wird zum Bach hinunter gehen, dort trinken oder spielen.

      Aufmerksamkeit vermitteln / Interesse bekunden
      Der Hund blickt reglos, aber sehr interessiert über die Wiese; er hat offenbar etwas Interessantes erspäht. Blickt kurz den Halter an. Allein die Art der Erwiderung des Blickkontaktes entscheidet darüber, ob der Hund am Losspurten gehindert oder dazu animiert wird. Ob weitere Aufmerksamkeit, jedoch ohne sich in Bewegung zu setzen, erwünscht ist.

      - Erwidert man den Blick kurz und blickt sofort um 180 Grad in die andere Richtung, zeigt man damit, okay, ich habe Deinen Hinweis auf eine scheinbar interessante Sache gesehen, Deine Fragestellung bemerkt, betrachte Deine Beobachtung aber selbst nicht als interessant. Ein Hund, der erfahren konnte, dass er in die Sinnhaftigkeit der Führung vertrauen kann, wird das Interesse verlieren.
      - Man erwidert den Blick kurz und blickt ebenfalls angestrengt in die vom Hund bezeichnete Richtung. Dies steigert die Aufmerksamkeit des Hundes, bestätigt ihn in seiner "Entdeckung". Ein kommunikativer Hund wird aber erst losrennen nach einem erneuten Blickwechsel, den Regeln aus dem Beispiel "Bach" folgend.
      - Man erwidert den Blick starr und weicht nicht aus. Der Hund wird den Blickkontakt ein paar mal in verschiedene Richtungen ausweichend abbrechen und wieder aufnehmen. Schließlich nach wenigen Sekunden, verunsichert darüber, was dieses offenbare Kräftemessen zu bedeuten hat, zum Halter gelaufen kommen.

      Annäherung an eine Gruppe / Abrufen aus dem Spiel
      Mein Hund nähert sich in einer Entfernung von rund 50 Metern zu mir einer Hundegruppe bis auf rund 10 Metern Distanz an. Meist wendet er sich zu diesem Zeitpunkt mit einem erkundenden Blick an mich, was ich zu diesem Vorhaben meine. Allein über den Blickkontakt behalte ich die Kontrolle über sein weiteres Vorgehen:

      - Erwidere ich den Blick und wende ihn sofort ab, ist dies wiederum Freigabe für alle seine Handlungen und eigenen Planungen.
      - Erwidere ich den Blick starr, zeigt ihm dies, dass ich mit weiterer Annäherung nicht einverstanden bin. Im Vertrauen darauf, dass ich meine Gründe habe, ihm diesmal ein Spiel zu vermasseln, wird er sich nicht widersetzen.

      Auch während des Spieles sieht der aufmerksame Hund immer wieder zum Halter. Wiederum habe ich eine lautlose Fernkontrolle über viele Meter nach dem eben beschriebenen Muster.

      Verweigerung / Rebellion
      Der Hund bleibt auf ein "Komm!" des Halters in 20 Metern Entfernung in der Wiese stehen und schaut den Halter an - kommt aber nicht. So der Hund die Bedeutung des Kommandos bereits kennt, muss man dies als Kräftemessen von Seiten des Hundes verstehen. Man erwidert diesmal den Blick des Hundes ohne auszuweichen.

      - Ein nicht sonderlich selbstsicherer Hund und ein Tier das momentan nicht zu 100% auf Rebellion aus ist, wird nach wenigen Sekunden dem Blick ausweichen. Immer wieder wird er kontrollieren, ob er noch vom Halter angestarrt wird. Der Halter starrt bewegungslos weiter. Der Hund kommt mehr oder minder unterwürfig angetrottet.
      - Der Halter blickt im Moment der Kontaktaufnahme vom Hund fort. Damit signalisiert er "Befehl war Irrtum! Tu, was Du willst!" Was der Funktionalität des Befehles "Komm!" natürlich äußerst abträglich ist.

      Ein Hund, der erfahren hat, dass diese Blickkontaktspiele auch vom Halter beherrscht und eingesetzt werden, ist in einer Auseinandersetzung allein mittels Blick, ohne Einsatz von Körperhaltung oder lauten Verbalien "in die Knie zu zwingen". Diese Zurechtweisung tut dem Hund nicht körperlich weh, schmerzt jedoch "psychisch", da hier Hundesprache in ursprünglichster Form zum Einsatz kommt.

      Probleme / Abhängigkeiten
      Blickkommunikation steht nicht allein. Sie wird meist unterstützt von Körpersprache, Lautgebung und Kontext. Sie funktioniert aber auf viele Dutzend Meter Distanz ebenso als einziger kommunikativer Kanal.

      Wie bei jeder anderen Intervention des Halters in die Handlungen des Hundes unterliegt dieser Kommunikationszweig ebenfalls dem Motivationsgeflecht, in das der Hund aktuell eingespannt ist. Ebenso entscheidend über seine Funktionalität ist selbstverständlich die Gruppenstruktur. Der Alpha wird vom Omega auch über Blickkontakt bestenfalls informiert, aber niemals von dessen Kommunikationsversuchen gegen seine Interessen gelenkt.

      Diese Kommunikation setzt der Hund unbelehrt, da angeboren ein. Ebenso wie er sie vom Menschen gesendet unbelehrt versteht. Reagiert ein Hund nicht mehr auf diese Form der Verständigung, sind dafür Lerneffekte verantwortlich: Zeit seines Lebens muss jeder Hund begreifen, dass nahezu alle vom Halter gesandten Singale reiner Nonsens sind, in keinem Verhältnis zueinander stehen, sich teils widersprechen. Der Blick sendet andere Information als die Körperhaltung. Die ihrerseits wiederum im krassen Widerspruch zu den hinaus gebrüllten Verbalien steht. Welcher Hund soll hier noch korrekt reagieren? Der intelligente Hund wartet ab, bis sich Herrchen mal verständlich äußert ...

      ***
      hei

      age: -Beispiele:
      Der Weg zum Bach - Einverständnis / Zustimmung / Bekräftigung
      Der Hund ist in seiner Bewegung zu einem Bach erstarrt, sein Körper in Richtung Bach ausgerichtet. Er blickt zum Halter zurück. Den Blick ausdauernd erwidern, bedeutet dem Hund: Keine Freigabe zu weiteren Aktionen. Informiere Dich bitte über weitere Anweisungen.

      - Den Blick kurz erwidern und sofort demonstrativ abwenden ist eine eindeutige Freigabe für seine gewünschte / geplante Handlung: er wird zum Bach hinunter gehen, dort trinken oder spielen.

      so ist es bei meinem hund :zustimm: das ist mir noch nie in der form so klar geworden, aber genauso verhält sich mein hund. bei jeder aktion die er vorhat, schaut er zu mir um sich meine meinung einzuholen.

      LG Sappi

      In zweifelhaften Fällen sollte man sich stets für das richtige entscheiden.
      (Karl Kraus)
      Hallo!

      Sehr guter Beitrag von age!

      Was mir auch immer wieder auffällt ist die "Unterordnung" auf Hundeplätzen.

      Einerseits, will man den Hund "unterordnen" andererseits, wird vom Hund verlangt, dass er beim "Fuß" ständig sein Herrchen anhimmelt, also anschaut.

      Ich persönlich finde das unnatürlich und muss immer an irgendwelche Zeichentrickfiguren oder den "Hans guck in die Luft" denken, die dann blickabwesend gegen irgendeinen Laternenpfahl rennen.

      Zorro hat das nie gemacht, "Fuß" hat er sowieso gehasst wie die Pest und wenn er mal Fuß laufen musste, was eher selten war, dann mit einer Hackfresse, die zum Abgewöhnen war, wenn er dann endlich wieder "frei" war, er war ja eh immer ohne Leine, habe ich böser Mensch erstmal den wohlverdienten Anpfiff von ihm bekommen, dann wollte er sich im Spiel noch abreagieren und dann war wieder Friede, Freude, Eierkuchen. Da war also nix mit freudigem Blickkontakt. Es sei denn natürlich ich hatte ne Packung Hundeleckerlies einstecken, dann findet Hund Fuß plötzlich klasse.

      Der elende Rüpel, viel zu clever für Unterordnung.

      Ciao Mimi
      ..........

      RE: in die augen schauen

      Dieser sogenannter Augenkontakt wurde bei uns in der Welpenstd. schon geübt.
      Es dient an und für sich dazu die Aufmerksamkeit des Hundes auf seine Bezugsperson zu lenken.
      Keine Beleidigung würde mich so hart treffen wie
      ein mißtrauischer Blick von meinem Hund.


      Pauli
      Ich finde den Bericht von age wiedermal sehr gut. Allerdings hat Mimi, denke ich, etwas falsch verstanden. Der Blickkontakt, in der Hundeschule hat schon seinen Sinn - der Hund muss sich schon auf den Halter eine gewisse Zeit konzentieren können. Damit meine ich nicht -
      er soll mich " an himmeln" es soll aber schon aufmerksam auf mich sein.
      Dabei muss er mir nicht in die Augen schauen - sondern einfach nur beobachten was ich tue. Das kann man üben - ohne Strenge etc.
      Im übrigen hatte ich bei meinen Hunden nie Probleme mit Blickkontakt etc. - es dient als reine Verständigung. Allerdings habe ich es nie als Drohmittel etc. eingesetzt. Vielmehr schauen die mich dumm an als würden sie sagen, was will die Alte von mir, naja dann muss ich es halt deutlicher zeigen - mein Fehler.