Mein Hund hat Angst

      Mein Hund hat Angst

      Hallo zusammen!

      Ich bin neu hier und will mich erstmal zusammen mit Sheila vorstellen.
      Ich heiße Nadine und Sheila ist eine zuckersüße Mischlingshündin. Sie ist zur einen Hälfte Berner-Sennen- und zur anderen Schäferhund. Also durchaus ein Hund vor dem man als Fremder Respekt hat. Sie ist 5 Jahre alt und vom Wesen her eine absolute Mischung aus den beiden Rassen. Gutmütig, gelehrig, verspielt, verfressen, faul und eine Beschützerin. Ich hatte auch noch nie ein Problem mit ihr. Kennengelernt habe ich sie, da war sie gerade 2 Wochen alt und es war bei uns beiden Liebe auf den ersten Blick. Sie kam aus einer liebevollen Familie. Sie wurde nie geschlagen oder sonstwie misshandelt. Auch nicht von anderen. Jetzt habe ich seit etwa 1 Jahr ein Problem bei dem ich nun nicht mehr weiter weiß.
      Sie hat unglaubliche Angst vor meinem Freund. Wir wohnen jetzt seit 2 Jahren zusammen. Er hat Sheila nie wehgetan oder angeschrien oder sonstwie verschreckt. Ganz im Gegenteil er verwöhnt sie so sehr, daß ich dazwischen gehen muß weil sie sonst fett und noch fauler wird. Er erlaubt ihr auf dem sofa zu liegen, gibt ihr sein halbes Schnitzel ab usw. Trotzdem zittert sie jedesmal wenn er von der Arbeit heim kommt und versteckt sich in ihrem Körbchen. Sie hat sogar schon mal vor Angst vor seine Füße gepinkelt. Da stand er da und sagt "Sitz" im selben Ton wie ich es mache. Körperhaltung von Sheila: Kopf geduckt, Ohren angelegt, Schwanz eingezogen. Und gezittert hat sie wie wie unsereins bei -40 Grad. Normalerweise ist sie meine mutige Beschützerin.
      Was kann ich machen??

      RE: Mein Hund hat Angst

      Hallo Nadine!

      Ich glaube weniger, dass es tatsächlich "Angst" ist, was Sheila zeigt, zumindest nicht im negativen Sinne.

      Was mich noch interessieren würde ob Du vorher längere Zeit "Solo" warst, d.h. Sheila eben vorher keinen Mann in der Familie hatte?

      Hunde können sehr gut zwischen Männlein und Weiblein beim Menschen unterscheiden und es ist einfach so, dass Männer durch ihre "Männlichkeit" eben auch für Hunde größere Respektspersonen sind.

      Dazu kommt das Hündinnen in der Regel eher anschmiegsamer und unterwürfiger sind als Rüden. Während ein Rüde seine Respektsperson gerne mal herausfordert und die Fronten klären will, wird eine Hündin bei einer großen Autorität eher versuchen sie "einzuschmeicheln". Also in der Regel, NICHT immer.

      Das Verhalten das Deine Hündin zeigt, zeigt die Hündin meiner Freundin z.B. mir gegenüber. Meine Freundin ist ausgesprochen lieb und nett, hat ihre Hündin trotzdem ganz gut im Griff, aber die Hündin setzt sich schon gerne mal durch, aber wehe ich erhebe mal meine Stimme, gar nicht laut oder böse, nur energisch, dann bricht das Mädchen mit angelegten Ohren und eingeklemmten Schwanz zusammen und guckt mich mit ihren großen Glubschaugen ganz ängstlich an, dabei habe ich der Hündin auch noch nie wehgetan, aber ich bin eben die größere Autoritätsperson, ich habe mehr Erfahrung, reagiere schneller und richtig auf entstehende Situationen und das merkt ein Hund sofort.

      Also zusammenfassend glaube ich nicht, dass Deine Hündin tatsächlich Angst hat, der Mann in Eurem leben ist für Deine Hündin einfach die Autorität in der Familie geworden, wo man mit Unterwürfigkeit auch schon mal mehr erreicht, als mit "Dominanz". Bedenke, Hunde sind hervorragende Taktiker und Täuscher, ich könnte mir gut vorstellen, dass Dein Mädchen viele schlaue Hintergedanken in ihrem Verhalten hat und das ausschließlich zu ihrem Vorteil nutzt. Wenn ich lese, wie Dein Freund sie verwöhnt, d.h. ja nichts anderes, als das sie den Zusammenhang zwischen Unterwürfigkeit und verwöhnt werden längst durchschaut hat. Nicht das ich es schlecht finde einen Hund zu verwöhnen, so ein "Cleverle" hat sich das redlich verdient. :wink:

      Ciao Mimi
      ..........
      Danke!

      So beim Lesen ist mir aufgefallen daß das alles stimmt. Wenn sie z.B. einfach auf Sofa springt dann jagt mein Freund sie schnell runter. Kommt sie aber mit eingekniffenen Schwanz und diesem typischen Hundeblick und leckt ganz leicht seine Hand dann rückt er zur Seite und sagt "Hopp". Mein Hund ist ja RICHTIG clever! :zustimm: :clap:
      Lange war ich nicht solo. Nur etwa ein halbes Jahr. Aber der Mann der vorher in unserem Leben war, war etwa 15 cm kleiner und logischerweise auch schmaler. Kann schon sein, daß die Größe sie ein bisschen einschüchtert.
      Meint Ihr, ich muß Angst haben, daß sie ihm beim Gassi mal davonläuft oder ihn gar beisst? Wenn es wirklich Unterwürfigkeit ist, dann denke ich es ja nicht, aber wer weiß?
      Hi Nadine!

      Meint Ihr, ich muß Angst haben, daß sie ihm beim Gassi mal davonläuft oder ihn gar beisst? Wenn es wirklich Unterwürfigkeit ist, dann denke ich es ja nicht, aber wer weiß?


      Also einfach so, rennt ein Hund nicht davon oder beißt, da müsste er schon einen triftigen Grund haben.
      Ich gehe öfter mal mit Hunden Gassi, die ich nur wenig oder gar nicht kenne und da gab es bisher noch nie Probleme, viele können sogar gleich ohne Leine laufen.

      Du musst wissen, wie Du Deine Hündin einschätzt, Du kennst Sie am Besten. Würdest Du ihr zutrauen, dass sie einfach so beißt, nur weil IHR was nicht passt? Würde sie beim Gassi einfach wegrennen?

      Das mit dem Gassi kann man ja schrittweise machen, wenn Du nicht sicher bist, erst zusammen mit dem Freund, dann der Freund alleine, mit Hund an der Leine, dann mal an einer langen Leine und immer darauf achten, wie Sheila sich verhält, z.B. ist sie bei Deinem Freund aufmerksam, stimmt die Bindung und dann natürlich ohne Leine mal laufen.
      Was auch hilfreich ist, wenn man mit Sheila am Anfang in einer Gegend Gassi geht, wo sie sich nicht auskennt, dann kann man auch ausschließen, dass sie sich rumdreht und einfach heimrennt.

      Ich kann mir jetzt aber nicht vorstellen, dass Dein Freund große Probleme bekommt, aber per "Ferndiagnose" kann ich das natürlich auch nicht sicher sagen, ich glaube es aus meinen eigenen Erfahrungen nur nicht, dass es schiefgeht.

      Ihr müsst alle zusammen viel mit Sheila machen, dass ein gutes Bindungsverhältnis entsteht.

      Ciao Mimi
      ..........
      Danke Mimi!
      Sorry, daß ich jetzt erst wieder schreibe, war eine Zeit lang weg.
      Also wie ich meine Süße einschätze, dann läuft sie schlimmstenfalls zum Auto oder gleich heim. Mein Freund geht schon oft ohne Leine mit ihr spazieren und wenn sie mal weg ist, dann ist sie auch 2 Minuten später wieder da. Meine Befürchtung war nur, daß sie irgendwann nicht wieder kommt weil sie (unberechtigt) Angst vor Strafe hat.
      Wegen dem Beissen: Ich hab ein bisschen die Befürchtung, daß sie zum Angstbeisser mutiert. Sooo triftig muß ja dann der Grund gar nicht sein. In den Augen der Menschen jedenfalls. Ich wurde schon gebissen, weil ich mich zu einem Hund umgedreht habe. (war ein -mir aber nicht- bekannter beisser)
      Auf der anderen Seite hat sie ihre Zähne noch nie zu was anderem benutzt als zum essen. Sie weiß wahrscheinlich gar nicht, wie weh sie einem Menschen tun könnte. Sie ist in meinen Augen der liebste Hund der Welt, aber sie ist ein Tier und kann nicht einfach sagen "lass mich in Ruhe sonst beiss ich dich". Mein Freund muß endlich lernen, sie zu verstehen und ihr mitzuteilen, was er gerne von ihr möchte. Er ist eben so unverständlich für den Hund. Er schimpft wenn sie ihm die Hand ableckt und streichelt sie mit den Worten "ich weiß das riecht gut, es ist aber nichts für dich mein mädchen" wenn sie am Tisch bettelt.
      Bis er das geschafft hat, werde ich wohl weiter die Angst haben. Aber sie ist schon weniger geworden. Bin jetzt ein gutes stück ruhiger.