Ich habe wie immer meinen Mann zur Arbeit gefahren, der mir sagte ich solle doch mal nach Tacken sehen. Sie habe sich gestern abend nicht gezeigt und heute morgen war sie auch nicht zu sehen, während die anderen fünf Mäusedamen fidel durch den Käfig sprangen. Also hob ich das Schlafhäuschen hoch und hatte zunächst den Eindruck, dass Tacken auch da nicht wär. Doch nachdem ich das ganze Nistmaterial herausgenommen hatte, fand ich sie schließlich am Boden kauernd. Sie bot einen unglaublichen Anblick, sie konnte gar nicht davon laufen, sondern rollte sich nur noch. Ihre linke Seite reagierte überhaupt nicht mehr. Ich nahm sie haraus, doch sie wand sich nur noch in meiner Hand. Sie machte keine Anstalten wegzulaufen oder über die Handflächen zu schauen, auch kein schnuppern. Sie kringelte sich nur noch. Ich war ziemlich geschockt, als ich dieses kleine Wesen sich so quälen sah. Kurzerhand hab ich alle sechs Mäuse in die Transportbox getan und bin gleich zum Tierarzt.
Dieser hatte zum Glück sofort Zeit für mich. Sah sich die Maus an und musste mir dann leider sagen, dass sie eine ziemlich schwere Nervenkrankheit habe, die er nicht mehr heilen könne. Während er das sagte, vegetierte Tacken in meiner Handfläche und ich konnte nicht anders als ihm zustimmen, als er meinte, es bliebe nur noch die Eutanasie. Er ließ mir einen kurzen Augenblick um mich von der Kleinen verabschieden zu können, dann kam auch schon die Nadel. Als er die Maus aus meinen Händen nahm, musste ich in diesem Moment noch verblüfft feststellen, dass er die Maus nicht roh einfach am Schwanz packte, sondern ganz zart zwischen den Schulterblättern das Tier nahm. Dann setzte er die Nadel an und Tacken war ganz plötzlich still. und im nächsten augenblick lag sie tot vor mir auf dem Behandlungstisch. Eine sehr beklemmende Situation.
Ich hatte Mühe nicht einfach loszuheulen und wunderte mich wirklich darüber, dass das Herz so sehr an so einem kleinen Wesen hängen kann. Aber ich denke, es war eine gute Entscheidung sie einschläfern zu lassen. Sie hätte sich nur noch gequält. Wahrscheinlich wäre sie verhungert oder verdurstet, denn sie konnte sich ja nicht mehr fortbewegen. Furchtbar.
Der Tierarzt gab mir Tacken in einer kleinen Box mit, so dass wir sie im Garten begraben können.
Und da bleibt mir nur noch eines zu sagen: Tschüß kleine Vorzeigemaus. Du warst immer die zutraulichste und hast vielen Freude bereitet.
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