Anfängerhund - mit schlimmer Vergangenheit?!

      Anfängerhund - mit schlimmer Vergangenheit?!

      Hallo ihr Lieben,

      ich hoffe ihr hier im Forum könnt mir weiterhelfen.

      Vor kurzem bin ich mit meinem Freund zusammen gezogen. Er möchte nun sehr gerne einen Hund haben. Ich hätte ja auch nichts dagegen, denn wenn wir beide arbeiten könnte der kleine Vierbeiner bei unseren Nachbarn unterkommen.

      Nun hat mein Freund sich im Internet in einen Tierschutzhund verguckt und sich auch schon mit der Pflegestelle in Verbindung gesetzt. Dort hat er dann erfahren, dass der Kleine leider eine ziemlich unbekannte aber anscheinend schreckliche Vergangenheit hat. Er zuckt wohl bei lauten Geräuschen und Stimmen zusammen als wolle man ihn schlagen. Beim Gassi gehen wäre er aber absolut ausgeglichen und fröhlich. Laut Pflegestelle ist er trotzdem ein Anfängerhund weil er absolut lieb / verschmust ist und einfach nur gefallen will.

      Meine Frage ist jetzt ob das für uns als Hundeanfänger so eine gute Idee ist einen Traumatisierten Hund zu nehmen?! Wir sind sicher schon sehr einfühlsam aber wie schließlich kann einem wohl keiner sagen, wann und ob er überhaupt Vertrauen zu uns fassen wird... Auch wohnen wir mitten in Hannover und der Kleine kennt eher das ruhigere Landleben, wäre das für Ihn vielleicht gleich zuviel Stress?... In 4 Monaten wird mein Freund auch in den Außendienst wechseln und wollte dann den Hund gerne im Auto mitnehmen...nur der Kleine ist bis jetzt erst 3 mal Auto gefahren und das wohl nicht mit großer Begeisterung, kann er das noch lernen oder ist das absolute Veranlagung??

      So, ich hoffe ihr habt von den ganzen Fragen noch kein Loch im Bauch :biggrin:
      Hallo!
      Ich persönlich würde es nicht machen, es gibt genug Hunde auch in Tierheimen, die keine schlimme Vergangenheit haben und z.B. wegen Scheidung abgegeben wurden.
      Wenn man schon weiß, dass er sehr schreckhaft ist und viel hinter sich hat finde ich es ehrlich gesagt nicht gut vom TH, ihn als Anfängerhund "anzubieten".- Nur weil er lieb und verschmust ist, heißt es nicht, dass es einfach wird, ihm die Angst zu nehmen, nur mit "Liebe und Verständnis" ist es da nicht getant. Um einen traumatisierten Hund wieder gerade zu biegen braucht man einiges an Fachwissen und wenn man das nicht hat ziemlich viel Geld um es sich mit einem Trainer, der Ahnung von solchen Hund hat, anzueignen. Außerdem ist es relativ wahrscheinlich, dass es bestimmte Trigger gibt, die den Hund an seine Vergangenheit erinnern und ihn in der Situation panisch werden lassen.
      Es gibt sicherlich noch mehr Hunde die euch gefallen werden.
      Hundeerziehung (auch wenn der erwachsen ist und aus dem TH kommt, muss man sich am Anfang erstmal als neues Herrchen/Frauchen durchsetzen) ist schon so für Anfänger schwierig genug, da muss man sich das ganze nicht noch doppelt schwer machen :wink:
      Wie du schon gedacht hast, eine relativ große Stadt wäre zusätzlich Stress für ihn. Das ist sie für jeden Hund, der es nicht von klein auf kennt, aber da er auch sonst eher ängstlich zu sein scheint, wäre es wohl noch schwieriger ihn an die vielen Autos und vor allem an die vielen Menschen, vor denen er ja Angst hat, zu gewöhnen.

      Das mit dem Auto ist...naja...Glückssache, einige Hunde lassen sich dran gewöhnen, einige spucken dir das Auto voll obwohl sie es von Welpen an gewöhnt sind. Es kann gut gehen, muss aber nicht.

      Fazit: Es gibt sicherlich Leute, die einen Hund mit schlechter Vergangenheit als Ersthund haben und es geschafft haben, einen gesellschaftstauglischen Begleiter aus ihm zu machen. Aber es muss klar sein, dass das keine Aufgabe "nebenbei" ist, sondern wirklich ernsthaft durchgezogen werden muss. Auf jedem Spaziergang, in jeder fremden Situation. Einfach so mit dem Hund durch die Stadt bummeln geht dann erstmal ein paar Monate nicht, selbst normale Spaziergänge in städtischer Umgebung können schwierig werden, weil er es nicht kennt. Freunde zu besuch zu haben wird auch ein Problem, man muss ständig auf den Hund achten.
      Wenn du dir bewusst bist, dass es hart wird und bereit bist das für diesen Hudn auf dich zu nehmen, siuch dir einen guten Trainer und versuch es
      Aber an deiner Stelle würde ich es mir nicht unnötig schwer machen und erstmal mit einem relativ "einfachen" Hund üben.
      Wenn du merkst, dass du dich wirklich intensiv mit der Erziehung/ dem Therapieren von schwierigen Hunden auseinander setzen willst kannst du so einen Hund immer noch später nehmen.
      Lg, Aly
      Lg, Aly mit Golden Retriever Milo, Copper und Theo, Aussie Boris, Dsungare Adrian und Goldhamster Wesley

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      RE: Anfängerhund - mit schlimmer Vergangenheit?!

      Hi,
      allso ich würde es nicht machen ,wie du ja schreibst hat er eine schlimme Vergangenheit. Und da braucht man viel Zeit und Geduld, den man muß sich erst kennen lerne und Vertrauen fassen. Und das geht nicht von heute auf morgen.
      LG von Nanette
      schließe mich useless an.

      ich würde es auch lassen, weil es die planung einfach erschwert, wenn der hund doch nicht fahrtauglich wird. ausserdem fände ich es nicht gut, wenn der kleine nicht wirklich einen festen bezugspunkt hat. einmal nachbar, dann wieder ihr. ängstliche hunde haben es leichter, wenn sie einen festen zuverlässigen partner haben (auch nicht ängstliche hunde haben es so leichter :wink: ).

      und wäre der hund ein auslandshund ? wenn ja, dann solltet ihr euch unbedingt über mögliche krankheiten informieren. es gibt krankheiten bei mittelmeertieren, die es bei uns nicht gibt und auf dauer sehr, sehr teuer werden können (bsp: leishmaniose).

      eine woche urlaub solltet ihr euch dennoch nehmen, wenn der kleine kommt und euch dann intensiv mit dem hund beschäftigen. hast du nen link zu dem kleinen ? ich bin zu neugierig :wink:
      Hallo,

      auch wir haben uns in einen Hund via Internet verguckt und es war Liebe auf den ersten Blick und wir waren blutige Anfänger.
      Uns wurde vom Besitzer gesagt, dass der Hund die Grundbefehle beherrscht und auch sonst sehr ausgeglichen ist.

      Bei der Übernahme war der Vorbesitzer angetrunken und Aik hatte nicht mal Tierarztpapiere.
      Naja, so verliebt wie wir in den Kleinen waren, wollten wir nun auch keinen Rückzieher mehr machen, da wir ja extra deswegen eine ganze Strecke gefahren sind.
      Doch das Erwachen kam dann zu Hause, wo wir nach und nach mitbekommen haben, dass wir einen Hundi hatten, der schon einiges erlebt hat in seinen paar Monaten.
      Er wurde geschlagen, mit Stachel gehalten, hatte nicht viel Auslauf und hat wahnsinnige Angst vor allem was neu ist. Zudem konnte und kann er noch nicht so gut mit eigenen Artgenossen umgehen.

      Das war die Vorgeschichte, an der wir jetzt seid 5 Monaten erfolgreich nach und nach arbeiten. In der Zwischenzeit haben wir auch professionelle Hilfe in Anspruch genommen, da wir damit als Anfänger hoffnungslos überlastet waren. Auch das Lesen von Büchern und Publikationen um das Thema hat uns zu der Zeit nicht wirklich geholfen, zwei Schritte nach vorn und drei wieder zurück waren an der Tagesordnung.

      Doch in der Zwischenzeit machen wir riesige Fortschritte und es ist schön zu sehen, wie auch Aik nach und nach lernt, mit allem umzugehen, wovor er immer Angst hatte.

      Was ich letztendlich aber sagen möchte, wenn ihr wisst, dass euer Hund eine schlimme Vorgeschichte hat, dann würde ich lieber abraten, da man für das Arbeiten mit dem Hund wirklich wahnsinnig viel Zeit und auch Geduld haben muss und anfangs auch Rückschläge in Kauf nehmen sollte.

      Gut heute kann ich sagen, dass ich selber auch sehr viel bei der Arbeit mit Aik gelernt habe, Fehler die ich am Anfang gemacht habe fallen mir heute auf und müssen nun verbessert werden, aber dafür ist man ja auch Anfänger.

      LG Andy
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