Farins letzte Wanderung

      Farins letzte Wanderung

      Hallo,

      Einige von Euch kennen Farin ja schon aus "Alte Pferde" oder anderen Beiträgen.
      Sie ist in der Nacht von Sonntag auf Montag verstorben. Mit 32 Jahren an Altersschwäche. laut Tierärztin, die sie noch am Sonntag gesehen hat, hat sie nicht leiden müssen.

      Wir waren 28 Jahre zusammen. Ich habe sie mit 4 Jahren einem Menschen abgekauft, den sie nicht leiden konnte. Schon bei unserem ersten Kontakt lief sie mir hinterher und ließ ihn stehen. Später habe ich erfahren ,daß er sie schlimm geschlagen hat. Im ersten Jahr konnte ich sie nicht reiten, weil sie so eine Angst vorm geritten werden hatte. Ein Jahr lang haben wir fangen gespielt, sind spazierengegangen, haben die Longe kennengelernt und hatten viel Spaß miteinander. :D

      Dann haben wir 3 Jahre miteinander gekämpft. Farin hat sich geweigert von der Koppel wegzugehen (kein Wunder nach den vorherigen Erfahrungen) ,Sie hat versucht mich an Bäumen abzustreifen, ist mit allen vier Füßen gleichzeitig zur Seite gesprungen, gebuckelt und gestiegen ist sie aber nie.
      Meinen ersten reiterlichen Erfolg hatte ein Ginsterbusch. Nicht ich. Sie war mal wieder im vollen Galopp mit mir durchgegangen. Einen Steilhang hoch. Oben stand ein Ginsterbusch, den sie nicht sehen konnte. In die Richtung wollte sie. Nach längerem Kampf habe ich sie gelassen. Sie hatte die Schnauze voll Stacheln. Und die Brust auch. Mit Karacho voll in den Busch. Für den Rest des Tages fand sie es Klüger sich auf mich zu verlassen.

      Von da an wurde es auch beim reiten besser, schließlich gut. Verlaßpferd. So gut wie jeder Situation gewachsen. Es gab' eine Kneipe im Wald, beliebtes Reiterausflugsziel, vor dem wartete Farin auf mich, wie ein gut erzogener Hund. Auch wenn andere Pferde kamen und gingen. Im Winter an der Ostsee konnte ich sie laufen lassen. Der Strand war leer und mein Pferd kam auf Zuruf zurück.

      Mit 8 Jahren bekam sie ihr Stutfohlen Felicitas, mit 13 ihr Hengstfohlen Peregrin. Beide habe ich abgegeben, weil ich mir zwei Pferde nicht leisten konnte und ich Farin behalten habe.

      Mit 10 Jahren haben wir das Wandern angefangen. Die großen Wanderungen Lörrach - Regensburg und Regensburg - Braunschweig wir waren jeweils ein halbes Jahr unterwegs haben wir gemacht, als sie 18 Jahre und 22 Jahre war.

      Wir hatten ein langes, erlebnisreiches Leben zusammen. Wir waren ein starkes Team. Wir haben so ein wahnsinniges Glück miteinander gehabt.
      Wir hatten ähnliche Interessen : Wandern. Draußen sein. Wir haben zusammengerechnet fast zwei Jahre 24 Stunden am Stück miteinander verbracht. Ich hatte die Geduld und den Humor um ihren Dickkopf zu schätzen, ihre Angst zu überwinden. Sie hatte den Mut wieder Vertrauen zu fassen, den Dickkopf auch schwierige Aufgaben zu lösen, die eiserne Gesundheit, die Gelassenheit, das Leben zu nehmen. Sie war chronisch gut gelaunt. Wenn sie mehr als zwei Minuten am Stück die Ohren hinten hatte, war bestimmt was nicht in Ordnung. Sie hat mit 25 Jahren noch eine Kolik OP überlebt und die Klinikärzte sprachen voll Hochachtung von ihr : So was haben wir hier nach so einer OP noch nicht erlebt. "Sie will Leben."

      Sie war meine Kleine, mein Miststück, mein Indianerpony, meine Große, meine sanfte Tyrannin, meine Alte. Jetzt ist sie eingeschlafen und ohne mich unterwegs. Ich glaube fest, das sie jetzt schon eine Herde gefunden hat, mit der sie ziehen kann. Weite Wanderungen.

      Ich muß mich in einem Leben ohne sie zurechtfinden. Für 28 jahre hat sie meinen Tagesrhythmus bestimmt, hat mir durch manchen Liebeskummer geholfen, hat große Teile meines denkens eingenommen.

      Ich hab' keine Erinnerung daran, wie mein Leben war, ohne sie : wie ich war ohne sie. Denn von meinem elften bis achtzehnten lebensjahr hab ich auf ein Pferd gespart, dafür gearbeitet, endlose Listen erstellt, wie esmir mit dem wenigen geld gelingen kann. 3 Wochen vor meinem 18.Geburstag hab ich sie gekauft, heimlich. Heute bin ich 46.

      Amber
      Oh man. Da fehlen einem schon irgendwie die Worte :(

      Aber Farin geht es jetzt sicher super und sie wird dich auch bestimmt überall als reinste Vorzeigemama präsentieren!
      Ihr beide hattet eine tolle, lange Zeit zusammen! Euch kann man echt als Vorbild nehmen ;)!


      Auch von mir ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit!!
      ..........
      man hast du glück so ein tolles pferd gehabt zu haben trozdem tut es mir leid für dich ...
      denk an diwe schönen tage und freue dich darübere dass du sie von dem typ der sie schlug weggeholt hats...
      mi mitgefühl tatze :cry:
      Tokio Hotel forever...
      Braune Augen sexy Blick , ja ich hab nen Kaulitz Tick.... :D
      Bill Tom
      :dance:
      Vielen Dank für Eure lieben mitfühlenden Worte.

      Es geht mir mal gut und ich bin erfüllt von Dankbarkeit und Zufriedenheit und mal laufen die Tränen nur so. Verzweifelt bin ich zum Glück nicht. Aber mein Tag kommt mir manchmal so leer vor. Wobei da das Schlimmste bestimmt noch auf mich zu kommt. Bisher kümmere ich mich um die Dinge, die ich die letzten Monate liegen gelassen habe, weil ich so viel Zeit wie möglich mit Farin verbringen wollte. Meinen Bürokram hab' ich völlig vernachlässigt und ich müßte dringend zum Zahnarzt. Aber was mach ich, wenn ich das alles aufgearbeitet habe ?

      Mein vorherrschendes Gefühl ist Dankbarkeit.
      Ich bin so dankbar, das mir Farin so deutlich gezeigt hat, das sie da weg muß, wo sie vorher gelebt hat. Wahrscheinlich hätte ich mich sonst nicht für sie entschieden. Sie war so ganz anders als mein Traumpferd. Ich hätte am liebsten ein Fell- oder Dalespony gehabt, obwohl die damals in Deutschland noch sehr selten waren. Also etwas schweres, dunkles, mir langem Fell.
      Farin war als junges Pferd sehr schlank, fast zierlich, mehr Araber als Norweger. Aber bis sie acht war, hatte sie einen kräftigen Typus entwickelt.
      Ich bin dankbar, das meine Begleitung, die selbst New Forest züchtet sich für Farin ausgesprochen hat.
      Ich bin dankbar, das ich nicht aufgegeben habe, in den ersten vier Jahren, in denen sie mein Miststück war.
      Ich bin dankbar, das mein Instinkt mir gesagt hat, das es falsch ist den Ratschlägen anderer erfahrener Pferdeleute zu glauben, die meinten ich müßte das Pferd "brechen" und sie mal schlagen, dann würde es auch besser funktionieren. Vor 28 Jahren waren Ponyboy, Tellington und andere sanfte Pferdetrainer noch unbekannt.
      Ich bin dankbar, das ich mich für sie und nicht für Felicitas entschieden habe. Da war ich doch einige Zeit sehr versucht, das Stutfohlen zu behalten.
      Ich bin dankbar für Farins Dickkopf, der mich oft zum Lachen und freuen :lol: aber auch manchmal zur Verzweiflung gebracht hat. :rolleyes: :evil:
      Ich bin dankbar für ihre eiserne Gesundheit, die sie hat einen Verschlag mit 7 Jahren und eine Kolik mit 25 Jahren hat überstehen lassen. Beides ausgelöst durch unsachgemäße Fütterung von anderen.
      Ich bin dankbar dafür, das sie mir ein Gefühl der Heimat gegeben hat in all den fremden Gegenden, in die es mich beruflich verschlagen hat. Wir haben zusammen in Schleswig - Holstein, da kommen wir her, in Schwaben, im Schwarzwald, in Regensburg, in Niedersachsen gelebt.
      Ich bin dankbar für die Zeit auf den Wanderungen, die wir gemeinsam bestanden haben. Dankbar dafür, das sie so robust war, Leistung ohne hohe Futteransprüche geben konnte, für ihre wunderbaren Gänge, für ihren Trab, den ich auch 30 km am Tag aussitzen konnte.
      Dankbar dafür, das sie das Wandern so geliebt hat, das sie freudig und mir Begeisterung jede Gastkoppel wieder verlassen hat, obwohl sie mit mir und Son Bahar meiner Hündin allein unterwegs war.
      Dankbar für diese wunderbaren Momente der Übereinstimmung, wenn sie kilometerweit neben mir lief, ohne das ich sie hätte führen müssen.
      Dankbar für ihre Fähigkeit mir zu zeigen , wenn sie sich etwas zutraute, was ich selber nicht entscheiden konnte. Ist dieser Hang zu steil ? Kann sie über dieses Hindernis drüber, oder müssen wir umkehren ? Sie hat mein Zögern gespürt und dann spürte ich, wie sie sich bereit machte und dann taten wir es einfach. Manche Sachen hat sie auch getan, weil ich sicher war, sie kanns, z.B. eine Treppe aus großen runden Findlingen runtergehen, da zögerte sie und manche Dinge haben wir gelassen, weil sie mir durch stehenbleiben auch nach dreimaligem Heranführen zeigte, das trau ich mir nicht zu ! Dann sind wir eben Umwege gegangen!
      Dankbar, das unsere häufigen Machtkämpfe nicht zu Vertrauensverlust geführt haben. (Vor allem in den ersten Jahren, aber auch später immer noch mal, wenn sie mit dem Kopf durch die Wand wollte.)
      Dankbar, das wir so viel Zeit miteinander hatten. Auf 22 Jahre Lebenszeit hatte ich gehofft, 32 Jahre sinds geworden. :D
      Dankbar, das sie ihre Kraft bis 3 Monate vor ihrem Tod behalten hat. Sie hat einfach zu Ende gelebt. Ihre Zeit war um.
      Dankbar, das sie ruhig und friedlich gestorben ist, auch wenn die Krisen davor sehr schmerzhaft für mich waren, sehr anstrengend und mich mehr Geld gekostet haben, als ich aigentlich habe, weil ich sicher sein wollte, das sie altersschwach und nicht krank ist.
      Dankbar, das wir so ein starkes Team waren. Ich so ein Glück hatte. Sie so ein Glück hatte. Wäre sie bei einem Menschen gelandet, der die damals üblichen Erziehungsmethoden für Pferde für richtig gehalten hätte, sie wäre wahrscheinlich beim Schlachter gelandet. Die ersten Jahre mit ihr waren wirklich anstrengend und zum Teil auch gefährlich.

      Diese Dankbarkeit hilft mir durch meine Trauer.

      Amber
      Hallo Ihr,

      Heute war ich zum ersten Mal nach Farins Tod wieder am Stall. :sad:
      Sehr komisches Gefühl den Weg zu machen und zu wissen am anderen Ende wartet keiner auf mich. :cry:
      Habe angefangen unsere Sachen zusammenzusuchen. Die Futtereimer, die noch auf der Koppel standen, damit sie auch was zu fressen findet außer Gras, wenn keiner da ist.
      Wohin mit angefangenem Müslisack und Wiesenkops. Die anderen Pferde brauchen es nicht wirklich. Die sind alle kugelrund. Hab' ihren Menschen vorgeschlagen die Wiesenkops als Leckerli zu verfüttern.
      Ich war noch mal auf der Koppel, an der Stelle, wo ich Farin gefunden habe.
      Fühlte mich irgendwie taub.
      Der Ort sieht plötzlich ganz anders aus.

      Ich muß auch noch mal hin. Sattel, Zaumzeug, Putzzeug. Was mach ich damit ? Behalten ? Zum Erinnern ? Weggeben ? Damit jemand anders es nutzen kann ? Noch denke ich kann ich das nicht. :sad:

      Es ist verdammt schwer die Spuren eines gemeinsamen Lebens aufzuräumen. Zum Glück habe ich auch noch Photos.

      Ich überlege allen Ernstes, ob ich Trauerbriefe schreiben soll !

      Gut, das es hier diesen Ort gibt, wo ich niemanden nerve, weil ich schon wieder davon anfange.

      Amber
      Hallo Amber

      Hier nervst du sicher niemand,denn wir verstehen dich alle!!!
      Lass dir Zeit mit dem wegräumen,wenn du dich noch nicht bereit fühlst es zu machen.Du kannst ja später immer noch entscheiden was mit den Sachen passiert.Ich hab mir erlaubt ein Bild von Farin zu posten und eine kerze für sie anzuzünden.
      Mitfühlende grüsse Xeni

      Ihr sollt nicht um mich weinen,
      ich habe ja gelebt.
      Der Kreis hat sich geschlossen,
      der zur Vollendung strebt.

      Glaubt nicht, wenn ich gestorben,
      dass wir uns ferne sind.
      Es grüsst euch meine Seele,
      als Hauch im Sonnenwind.

      Und legt der Hauch des Tages
      am Abend sich zur Ruh,
      send' ich als Stern vom Himmel
      euch meine Grüsse zu.

      Bilder
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      hallo amber
      es tut mir wirklich schreklich leid für dich. ich kann mich gut vorstellen wie du dich fühlst. ich musste mein pony ja auch im sommer über die regenbogenbrücke gehen lassen. und als ich dein letzten beitrag gelesen habe habe ich mich gefühlt als ob ich meine gedanken lesen würde. genau die gleichen fragen habe ich mir auch gestellt. und stelle sie immet noch wenn ich zum stall gehe. ich habe immer noch alle unsere sachen da. putzzeug sattel stricke alles ist noch da wo es vorher war. was mir geholfen hat ist ich habe an unserem lieblingsplatz ein photo und ein gedicht hingetan das hilft mir sehr da ich mein liebling da immer besuchen kann. leider habe ich ihn nicht mehr sehen können vo er tod war ich hätte gerne noch eine haarsträne behaltet. ihm moment vermisse ich ihn besonders da ich überhaupt nicht mehr reiten kann. ich vermisse ihn auch als zuhörer als partner. ich verstehe dich sehr gut und wünsche dir viel kraft das zu überstehen ich finde es schön das du dich am schönen erfreust das ihr zusamen erlebt habt.

      tröstende grüsse
      nicky
      Jedes Lachen vermehrt das Glück auf Erden :D :dance:
      Hallo Xeni und Nicky und alle. die mitfühlen,Vielen Dank

      Vielen Dank für Gedicht und Photo.
      Die Idee mit dem Platz finde ich sehr gut. Wir hatten dort keinen so richtigen Lieblingsplatz, aber ich denke mal drüber nach, vielleicht fällt mir noch was ein.

      Nicky, erzählst du mir noch mal, wie alt Dein Pony war und warum es eingeschläfert werden mußte ? ich hab' nur noch im Kopf, daß Du gerade in Urlaub warst.

      Ich kann gar nicht sagen, wie froh ich war, das ich es war, die das tote Pferd gefunden hat. Ich hatte an dem Tag einen beruflichen Termin in Hamburg und war den ganzen Tag nicht da. Wir sind dann noch eine Stunde früher von Frellstedt aufgebrochen, damit wir vorher noch nach Farin sehen konnten. Ich hatte schon so eine Ahnung und war furchtbar nervös, als ich aus dem Auto stieg. Ich wußte es eigentlich, bevor ich sie fand.
      Mein Partner, der mich gefahren hat, ist gehbehindert und er wollte Farin auch so gerne noch mal sehen, meinte aber, dann kämen wir bestimmt zu spät zum Bahnhof, weil er so lange brauche bis dahin wo sie lag. Das war mir aber nun völlig egal. Dann wäre ich eben zwei Stunden zu spät gekommen !! Wir standen noch eine Weile gemeinsam bei Farin, haben festgestellt, das sie eingeschlafen ist und nicht gekämpft hat. Und sie hatte auch im Tod die Ohren vorn. Sah eigentlich aus, als sähe sie etwas gespannt entgegen. So wie immer eben. ganz meine Farin. Seitdem frage ich mich allerdings auch: haben eigentlich alle Pferde im Tod die Ohren vorn ?
      Abends war ich noch mal dort. Der Bauer hatte sie schon von der Koppel gezogen, näher an die Grundstückseinfahrt heran und sorgfältig abgedeckt. Ich hab' sie noch mal aufgedeckt. Und konnte zum ersten Mal an dem Tag Trauer und Tränen wirklich zulassen. Denn nur mein Partner, mein Hund, mein Pferd und ich waren dort. Hab' ziemlich lange mit ihr gesprochen, ihr gedankt, eine gute Reise gewünscht ihr einige "weißt-Du-noch" erzählt, mir vorgestellt, ihre Seele, ihr Geist, ihre Kraft seien noch in der Nähe. Hab' viel geweint :cry: :cry: :cry:. Eigentlich ununterbrochen. Dann hab' ich mir eine Schere gesucht und ihr Mähnenhaare und Schweifhaare unterhalb der Knochen abgeschnitten. War ein bißchen merkwürdig. Aber ich wußte, sie braucht sie nicht mehr und ich wäre vor dem Abdecker die letzte, die sie sehen würde. Seltsam friedliche und befremdliche Szene im Autoscheinwerfer und Taschenlampenlicht.
      Es ist mir total schwer gefallen sie wieder zuzudecken, den Vorhang fallen zu lassen (im übertragenen Sinn). Den letzten Blick auf sie aufzugeben. Ich war so voller Zärtlichkeit. Alle ihre Linien erfüllten mich mit Vertrautheit. Ich würde sie nie wieder sehen. :sad:

      Wir sind dann schließlich gefahren. Ich hatte alles wieder aufgeräumt, Taschenlampen, Schere (desinfiziert) und vergessen die Sattelkammer wieder zu schließen. Das merkte ich erst, als mir zu Hause der Haustürschlüssel fehlte. Wir sind dann noch mal zurück und ich hatte die Tür zur Kammer sperrangelweit offen gelassen !!!

      Am nächsten Morgen kam der Abdecker. Aber da mußte ich nicht dabei sein. Das hat mir der verpachtende Bauer abgenommen. :clap: Kann gar nicht sagen, wie dankbar ich ihm dafür bin.

      Amber
      hallo amber

      also mein schätzchen war 26 jahre alt. ich hatte ihn nur elf jahre. wo mein vater ihn gekauft hat, war er bereits krank er hatte hufrehe seine hufe waren bereits (deformiert heisst das so? weiss es nicht genau auf deutsch) und er hatte sonst noch probleme mit den knien. die hufrehe bekammen wir gut unter konntrole und er konnte so ein par recht unbeschwerliche jahre geniessen. eine zeit lang konnte ich ihn auch reiten. danach sind wir einfach oft spazieren gegangen oder ich habe ihn als handpony mitgenommen. wir haben auch einfach so geschicklichkeitsübungen gemacht oder ich war einfach bei ihm auf der weide oder im stall und habe mit ihm gesprochen. ja mein kleiner wusste alles über mich und er weiss immer noch alles ich gehe oft zu unserer lieblingsstelle und spreche mit ihm. ja später bekam er dann noch artrose und der ta meinte die medikamente würden auch nicht mehr viel helfen es wäre für ihn nur noch eine quelerei und wir sollten ihn besser erlösen. schweren herzens hat sich mein vater dann dazu entschlossen. er und mein jüngerer bruder waren dann bei ihm. auf den fotos die ihn den tagen vor seinem sterben gemacht wurden sah bijou so traurig aus er hatte so ein trauriger blich man sah ihm die schmerzen an.es bricht mir immer noch fast das herz wenn ich an ihn denke. mein vater vermisst unser bengel auch. oft wenn wir zusammen sind müssen wir daran denken wie bijou wieder einmal blödsinn gemacht hatte. er hat immer gewusst unsin anzustellen und uns damit zum lachen zu bringen :D man konnte dem lausebengel einfach nicht böse sein. spätestens dann wenn er zu einem kamm einem ganz hübsch anschaute und anstupste da musste man ihn einfach :hug: ja bijou fehlt uns allen. :sad:
      lg nicky
      Jedes Lachen vermehrt das Glück auf Erden :D :dance:
      Hallo Nicky,

      danke für Deine Antwort. Obwohl die Geschichte auch traurig ist, klingt sie trotzdem nach einer guten Geschichte.

      Weißt Du das viele ihr Pferd freiwillig weniger als 11 Jahre haben ?
      Ich kann mir das auch nicht vorstellen, ich gäbe freiwillig nicht einen einzigen Tag her, von denen, die ich mit Farin erlebt habe. Es ist schön, daß Du jemanden hast, der ihn fast genauso viel erlebt hat wie Du und mit dem Du darüber reden kannst. Das fehlt mir. Da wir so oft umgezogen sind, gibt es viele Menschen, die Farin kannten, aber die meisten nur für wenige Jahre. Und ich finde es ganz besonders schön, daß sie im letzten Stall, in dem wir nur 3 Jahre waren, so etwas wie eine Fangemeinde gefunden hat. Hier mochten alle Farin und ihren Dickkopf, ihre Art und Weise zu zeigen, was sie will. Sie fanden sie einfach :cool:. Und das war sie auch ! Kleines Pferd mit großer Persönlichkeit und entweder man liebte ihren Dickkopf und wußte ihn für sich einzusetzen oder man hatte ewig Streit mit diesem Pferd.
      Ich war zwar die Chefin, aber ich mußte sie immer wieder überzeugen, daß das was ich für sie wollte auch gut für sie war.

      Wer weiß, vielleicht laufen unsere beiden jetzt in der gleichen Herde ? !

      Amber
      Die Geschichte hat mir mut gegeben, da ich manchmal daran zweifle das ich mit meiner stute jemals 100% zusammenspielen werde. Ich habe ja 2 stuten, die eine ist immer ruhig ausgeglichen und eher triebig, ab und zu erlaubt sie sich mal einen freundenhüpfer aber das ist ok.doch die reitet meistens mr4inr mam oder mein freund. und meine andere, eigentlich mein loiebling, gerade weil wir so oft "streiten" ist das krasse gegnteil, immer auf 180, am liebsten immer rennen und stur wie ein esel. An manchen Tagen schaffe ich es gerade so, sie im Zaum zu halen und an anderen Tagn breche ich teils sogar in Tränen aus, weil ich mir denke, sie macht es mit absicht. und dann gibt es diese tage an denen sie mir schon schnaubend auf der koppel entgegen kommt und total ruhig ist, ich mit ihr stundenlang gemütlich ausreiten kann und die zeit mit ihr geniese. sie hat immer si einen treuen blick und wüde mich niiiiie runterbuckeln wollen im gegensatz zu meiner anderen.
      Wir haben auch ein Pferd im Stall, das nächstes jahr in Februar 36 wird, deren Vorbesitzer haben der jetzigen besitzerin erst nach dem kauf gesagt dasd sie nicht älter als 11 werden wird, und nun ist sie 35 angie hat dieses pferd seit 25 jahren, die alte hat keine zähne mehr im maul und schlabbert nur noch ihren aufgeweichten graßkopsbrei, oder sehr aufgeweichtes masch. doch geritten wird sie immernoch! soetwas finde ich spitze und ich hoffe das ich meine beiden auch noch lange haben werde!
      So aber jetzt genug von mir erzählt, ich wünsche dir natürlich das du es weiterhin gut überstehst udn das du die zeit niie vergessen wirst!
      Liebe grüße anna
      Ohne meine Tiere?
      Ohne mich!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „CLEOundLISSY“ ()

      Hallo Anna,

      Hab' Mut. Arbeite weiter dran. Versuche die Übersicht und die Geduld zu behalten. Ich weiß, das ist nicht einfach. Ich hab' sie auch manchmal verloren und mir das monatelang übelgenommen. Aber : ich glaube fest daran und habe das mit Farin auch erfahren, wenn diese Pferde erstmal Vertrauen gefasst haben und zur Zusammenarbeit bereit sind, sind sie Dir sehr nah und bereit viel für Dich zu tun. Und sie tun nicht einfach das, was Du von ihnen willst, sondern sie "denken" mit. Gehorchen nicht "blind", Farin schlug sogar manchmal eigene Lösungen vor.
      An einem Tag kamen wir an eine Stelle im Gelände, die ich ganz schwer einschätzen konnte : Graben und dahinter Wall. Sollte ich mich trauen ? Springen ? Klettern ? Umweg reiten ? Plötzlich merkte ich, wie sich Farin unter mir sammelte und anspannte. Okay, hab' ich gedacht, wenn sie meint :D. Hab' die Hilfen aufgenommen und zusammen sind wir über den Graben gesprungen und den Wall rauf. Ich hätte mich das nicht getraut, aber Farin hielt es für möglich und das wars dann auch ! :cool:

      Ich bin ganz sicher für Euch gibts auch einen Ginsterbusch, der Deine Autorität unterstreicht.

      Amber
      Hallo an Alle,

      Es ist so unglaublich, wann und wie man von der Trauer wieder eingeholt werden kann. Gestern fragte mich mein Partner, ob wir nach der Arbeit nicht ins Kino gehen wollen, ich würde mich doch für den einen Film interessieren und er würde mich gerne einladen. Und ich ? Was tue ich ? ich fange an zu weinen :cry:. Warum ? Weil ich nur deshalb Zeit hab' abends in Kino zu gehen, wenn ich tagsüber gearbeitet habe, weil ich nicht nochmal bei Farin vorbeifahren will und gucken, ob sie nicht doch noch eine Scheibe Brot, einen Maulvoll Hafer oder ein Mohrrübe nimmt.

      Auch Spazierengehen mit dem Hund ist oft wehmütig. Da muß ich die Äpfel unter dem Baum liegenlassen, weil ich niemanden mehr habe, dem ich sie mitbringen kann. Die vom Hänger gefallenen kleinen Zuckerrüben brauche ich leider auch nicht mehr. Das Altbrot, das mir Freunde mitbringen wollen, kann ich nur in den Stall bringen und den Menschen sagen, daß mein Pferd leider vor 10 Tagen verstorben ist.
      Die Tierarztrechnungen muß ich noch überweisen, aber der Praxis mitteilen, daß sie mich leider aus der Kundenkartei streichen können. (Für Hund und Katz und Meeris bin ich in einer Kleintierpraxis.) Und im Zug muß ich aufpassen, daß ich nicht ganz automatisch an der Station aussteige, an der ich ausstieg, um zu Farin zu kommen. Sitzenbleiben. Nächste Station. heißt das Kommando.

      Auch wenn das Gefühl der Dankbarkeit zum Glück immer noch das Stärkere ist, merke ich doch, daß ich schnell zu Tränen gerührt bin, von so unglaublichen Dingen wie herumliegenden Zuckerrüben. :rolleyes:

      Ich weiß es wird noch 'ne ganze Weile dauern bis mich nicht mehr jede Kleinigkeit an Farin erinnert. Aber das große Andenken werde ich hegen und pflegen !

      Amber
      da gebe ich Cleoundlissy recht :zustimm:
      Keiner hat deine farin so glücklich gemacht wie du..glaub mir/uns
      sie war ein tolles pferd auch wenn ich sie nicht gekannt habe :biggrin:
      hebe dir doch etwas auf? zb. ihr halfter und hänge es irgentwo auf dann kannst du dich immer an die schönen zeiten errinern :biggrin:
      auch wenns schwer ist nehme dir soviel zeit wie du willst ..heule bis der arzt kommt :wink:
      ich wünsche dir alles gute :hug:
      LG jenny
      wenn ihr mich einmal verlassen müsst und in den himmel schwebt, würde ich euch folgen, und gott fragen " du hast soviele engel, warum hast du mir meine genommen? :hug:
      LG von Jenny und ihren fellnasen :biggrin:
      Hallo Anna und Jenny,

      Ich stimme völlig mit Euch überein. Farin und ich waren glücklich ! Wir haben in guten wie in schlechten Zeiten zueinander gestanden. Und als wir 25 Jahre zusammen waren, war ich ernsthaft gerührt. 25 Jahre Partnerschaft. Fast so was wie eine silberne Beziehung !

      Aber mit einem neuen eigenen Pferd ? Ehrlich und traurig genug, ich habe nicht das Geld dafür !! Ich möchte jetzt erstmal meine Schulden abstottern. Restliche Tierarztkosten zum einen, aber auch Mietschulden für meine Werstatt und private Darlehen, die ich zum Materialkauf aufgenommen habe. (Ich habe mich vor 3 Jahren als Handweberin selbständig gemacht und noch zahle ich drauf.) Außerdem ist sehr viel liegen geblieben, weil Farin immer erst Priorität hatte. Wir wohnen seit Jahren in dieser Wohnung, aber sie ist immer noch nicht richtig eingerichtet. 2 Betriebe, (Teeladen meines Partners und Weberei) Pferd und Hund sind viel Arbeit.

      Aber, falls mir jemand mit einem notleidenden Pferd kommen sollte, das er oder sie mir schenken möchte, meine Schulden bezahlt sind und unsere Wohnung wie eine aussieht, dann werde ich sicher über ein neues Pferd nachdenken, vorrausgesetzt, es ist eigenwillig und in der richtigen Größe (sprich 1,45 m - 1,55 m ).

      Ihr seht, es ist nicht unmöglich, aber ziemlich unwahrscheinlich.

      Trotzdem Danke für Eure aufmunternden Worte. Ich fühle mich geehrt. :zustimm:

      Amber

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Amber“ ()

      Deine Geschichte hat mich voll mitgenommen. Ich bin die ganze Zeit am Weinen und weiß nicht warum.

      Es tut mir echt leid für dich. Mein Beileid

      Dazu kann man auch eigentlich nix mehr zu sagen.
      Vertrau auf Gott, verliehr nie den Mut, hab Sonne im Herzen und alles wird gut!