Boah, bin ich sauer.

Wir haben unseren Spencer am Freitag schon, überraschender Weise, denn geplant war Mitte Oktober nach dem Urlaub, aus dem Tierheim bekommen.
Angeblich alles i. O. Angina überwunden, in den Ohren hat er nichts, entwurmt, so wurde es uns jedenfalls gesagt.

Das er sich in der Rekonvaleszens befindet ist ja ok. Aber es ist nicht so. Der arme Kleine hat eine heftige Mittelohrentzündung, Würmer und immer noch dicke fette Lymphknoten. Die Tierärztin, die ihn heute gesehen hat, hat nur so mit den Augen gerollt und wenig Aussicht auf Genesung gemacht.

Ich könnte die Leute aus dem Tierheim würgen. Sie wussten, dass meine kleine Tochter gerade Jimmy verloren hat und drehen uns dann, entschuldigung für den Wutausbruch, den kranken Spencer mit einer geringen Lebenserwartung an. Sie hätten doch sagen können, dass es nicht gut gehen kann.

Scheinbar haben sie ihn uns so schnell mitgegeben, damit er nicht im Tierheim verreckt. Für Spencer beginnt nun eine ungewisse Zeit und für uns auch. Das Tierheim wusste, dass wir in einer Woche in den Urlaub fahren und meine Frau dann mit Spencer alleine ist. Wie aber sollen wir den Urlaub nun genießen. Mitnehmen können wir Spencer nicht. Das heisst er ist den ganzen Tag über alleine.

Ich sitz nun hier und heule vor Wut. Wie soll ich das meiner Kleinen beibringen. Antibiotika spritzen ist ja schön und gut. Aber das ist es doch nicht alleine.

Mir geht es weniger um die Tierarztrechnungen, als vielmehr darum, wie bringe ich das meiner Kleinen bei?

Dicke Lymphknoten am Hals, Mittelohrentzündung immer noch, obwohl er im Tierheim schon mit Antibiotika und Echinacea behandelt wurde.

Wenig Aussicht auf Genesung heisst in diesem Falle nicht unbedingt sterben, sondern chronische Erkrankung wird sich manifestieren. Er maunzt viel, kratzt sich viel am Hals und am Ohr und ist überhaupt nicht davon abzubringen. Im Tierheim wurde er auch wegen Schnupfen behandelt und nun niest er wieder.
Im Tierheim würde er es auf gar keinem Fall überleben.

Nur fragen wir uns immer wieder, warum sie so ein Tier vermitteln, wenn sie wissen, dass es das Tier vom Kind werden soll, welches gerade einen Verlust hinnehmen musste.

Spencer geben wir auch nicht mehr her. Es macht mich nur wahnsinnig wütend.

Jetzt hat er zwei Stunden nach dem Tierarzt geschlafen und hustet. Maunzt immer mehr. Verdammt nochmal.
Werd heute nachmittag mit ihm nochmal zum Doc. Nicht, dass da doch noch mehr hinter steckt als die Lymphknoten.

Im Tierheim hieß es nur lapidar, dann bringen Sie ihn zurück, dann wird er hier aufgepäppelt. Frag mich nur was sie da päppeln wollen.

Rasselgeräusche beim Atmen kommen dazu.

Ich muss jetzt meine Kleine abholen und ihr schonend beibiegen, wie krank das Tierchen ist.

Die Kleine abgeholt, Tränen gekullert, Spencer geknuddelt.

Spencer ist seit einer Stunde wach, frisst und hat ein wenig gespielt, putzt sich wieder.

Morgen hole ich erst mal die Papiere aus dem Tierheim. Spencer bleibt definitiv bei uns.

Das Tierheim hat gesagt, egal wie krank er ist, die Erlösung würde er dort nicht bekommen, weil er ja noch so jung ist.

Wir wollen ihn aber nicht leiden lassen, deshalb Pflege so lange wie möglich aber nicht auf Kosten des Tieres. Werde, wenn ich es schaffe bis zum Urlaub jeden Tag schreiben was der Kleine Spencer macht.

Er maunzt jetzt nicht mehr ganz so viel. Für die Ohren habe ich Surolan bekommen. Scheint zu wirken, er kratzt nicht so dolle wie heute Vormittag.

Mittwoch geht es wieder zum Doktor mal sehen was dann los ist.

Gruß Iljana

Spencer hat jetzt nochmal von 18.00 Uhr bis 20.45 Uhr gepennt. Ist nicht richtig ansprechbar. Reagiert nicht auf rufen. Hat ein wenig gefressen und ist nun im Zimmer von meiner Kleinen. Mal sehen wie er morgen aussieht.

Wie lange kann eigendlich die Wirkung von einer Antibiotikaspritze anhalten?

Lymphknoten sind nach wie vor dick. Wasser hat er nicht mehr genommen, dafür aber 3 cl Kaffesahne.