ich setze mich seit Tagen oder gar Wochen damit auseinander, von meinem Kater Einstein Abschied zu nehmen und zappe mich seither durch Foren, die mir den Abschied erleichtern mögen.
Nun zum eigentlichen ...
Mein Kater Einstein ist krank und ihm ist nicht mehr zu helfen.
Alles fing schleppend um die Osterzeit an. Erst bekam er ständig Durchfall, dann kam Erbrechen hinzu. Anfangs dachte ich mir nix dabei, obwohl ich bei jedem Wehwehchen mit ihm zum Tierarzt ging.
Aber die Tierärztin konnte nichts genaues feststellen und verabreichte ihm Spritzen und Medikamente.
Es schien ihm auch wieder besser zu gehen, aber dann kam wieder die Wende. In den letzten 2-3 Monaten verlor er immer mehr an Gewicht und dann endlich ertastete die Tierärztin etwas ... seine Lymphknoten waren angeschwollen. Es war wie ein Schlag in die Magengrube für mich.
Nun, nach der ganzen Medikamentenzufuhr, die nicht viel half oder nur begrenzt ... wurde er vor 14 Tagen geöffnet. Ich wollte es so, damit man eine genaue Prognose bekam, was ihm eigentlich fehlt.
Als ich ihn gegen Nachmittag wieder abholen konnte und auch die Nachsorge recht gut verlief ... bekam ich per Telefon den Befund mitgeteilt, der mit nem Schreiben aus dem Labor bei der Tierärztin eintraf.
Mein Einstein hat Krebs, ein Lymphom. Die Krebszellen haben sich in den Lymphknoten eingenistet und man kann ihm nicht mehr helfen.
Im Oktober würde er 14 Jahre alt werden. Ich habe ihn damals auf nem Fabrikgelände aufgelesen und mit nach Hause genommen, da war er ca. 7 Wochen alt.
Ich kann es mir ohne ihn nicht vorstellen und doch muss ich mich damit auseinander setzen, von ihm Abschied zu nehmen.
Wenn ich ihn so sehe und er mich so lieb anschaut, kommen mir die Tränen.
Als ich letzten Freitag beim TA war, zum Fäden ziehen, wollte die TA sein genaueres Befinden oder Zustand wissen. Wenn ich ihn so sehe, kann ich nichts negatives sagen. Man sieht es ihm kaum an, nur hin und wieder hockte er zusammengekauert und starrt ins Leere, aber bei mehrmaligem Zuruf blickt er auf und kommt auf mich zu, schnurrt und schmust ein wenig mit mir.
Das macht das Ganze noch unerträglicher für mich.
Er frisst unheimlich viel und ohne Pause, geht dann aber auch ziemlich schnell und oft auf sein Katzenklo. Die TA meint, es liegt an seiner Krankheit, dass er so viel frisst. Seit Wochen bekommt er spezielles Futter, da auch seine Bauchspeicheldrüse entzündet ist oder war.
Mittlerweile gebe ich ihm kleine Leckereien, damit er nochmal was schönes bekommt und sich nicht benachteiligt fühlt. Weil wenn er sieht, dass sie was bekommt, gucktt er immer so traurig.
Ich bin mit meinen Nerven ziemlich am Ende, zumal ich noch eine weitere Katze(12 Jahre) habe, die wohl auch schon mitbekommen hat, dass irgendwas nicht stimmt.
Ich weiß ja nicht einmal, wie sie sich verhalten wird, wenn es nicht mehr da ist. Die zwei leben seit 5 1/2 Jahren zusammen. Es ist so eine Art Hass-Liebe ... mal neckisch, mal schmusig, mal eifersüchtig.
Einerseits bin ich Realist und halte es für das Beste, ihn einschläfern zu lassen, aber dennoch weiß ich nicht, wann der beste Zeitpunkt dafür ist. Der letzte TA-Besuch am Freitag hat mich unwahrscheinlich zum Nachdenken gebracht. Ich kann den Praxis-Geruch nicht mehr ertragen, zumal es Zuhause auch schon krank oder nach Desinfektionsspray riecht, da er ständig neben das Katzenklo macht.
Ich warte diese Woche noch ab nd setze mich weiter mit dem Gedanken auseinander, ihm den erlösenden Schlaf zu geben.
Aber werde ich es fertig bekommen, bei der Verabreichung dabei zu sein? Klar, ich bin es ihm schuldig, aberich liebe ihn so sehr, dass es mir das Herz bricht, ihn frei zu geben.
Nun ist men Beitrag doch ein wenig lang geworden. Für die, die bis hierhin durchgehalten haben, möchte ich mich bedanken.
Würde mich über Antworten sehr freuen.
Herzlichen und traurigen Gruß

Abendsonne
Einstein
* Oktober 1992
+ 18. Oktober 2006
* Oktober 1992

+ 18. Oktober 2006
