Ein paar Fragen:

      Einen schönen guten Tag,
      ich habe ein paar Fragen bezüglich "Katzenproblemen":

      1) Unser Kater (8) hat seit neuesten einige Schuppen. Wir haben ihn erst seit etwa einem halben Jahr aus einem Tierheim. Könnte dies eventuell auf eine Hautkrankheit hindeuten? Und was könnte man dagegen unternehmen? Des weiteren hat unser Kater an der Brust eine Art Narbe, die verkrustet ist. Er leckt sich des öfteren an dieser etwa 10 cm langen Narbe. Außerdem beißt er sich die abhängenden Kruste ab. Sollte sich das lieben ein Tierarzt ansehen, oder ist das eher eine ältere Verletzung aus seiner "Jugend"?

      2. Unsere Katze (12) hat bräunlich- gelblichen Ohrenschmalz in den Ohren. Könnte dies eine Andeutung auf Ohrmilben sein? Wenn ja, welches wäre die beste Behandungsmethode? Darf man mit Wattestäbchen am Rand des Ohres den Schmalz entfernen?

      3. Wie oft sollte man mit den Katzen (da sie nun schon etwas älter sin) zum TA gehen? Nur zur jährlichen Impfung, oder doch lieber öfter?

      Für Antworten auf meine Fragen wäre ich sehr dankbar!
      Herzlichen Dank!
      Hallo Yve, so aus der Entfernung lassen sich Dinge natürlich grundsätzlich schlecht beurteilen und in puncto Behandlung mußt Du bedenken, daß wir alle hier keine Tierärzte sind, also alles nur Vermutungen sein können.

      Bei Deinem Kater hört es sich so an, als hätte er Parasiten oder einen Hautpilz. Die "Narbe" könnte z. B. durch so einen Parasiten verursacht sein, der "frißt sich durch die Haut", verursacht Wunden, die verschorfen und weil das ganze vielleicht unheimlich juckt, leckt und beißt Dein Kater daran rum. Damit solltet ihr auf jeden Fall möglichst bald zum Tierarzt gehen, denn das muß behandelt werden. Da Parasiten in der Regel auch Blut saugen und somit den gesamten Organismus schwächen (Blutarmut), würde ich empfehlen, noch diese Woche hinzugehen. Die Viecher können darüber hinaus nämlich auch andere, innere Organe angreifen.

      Die Katze solltet ihr gleich mitnehmen. Etwas Ohrenschmalz kann schon mal normal sein, aber wenn es gelblich deutlich sichtbar bis ans Außenohr tritt, können hier z. B. Milben oder auch eine Ohrenentzündung der Grund sein. Beides muß ebenfalls vom Tierarzt behandelt werden.

      Die Ohrmuschel kannst Du durchaus selbst reinigen, allerdings besser nicht mit einem Wattestäbchen. Da Katzen in der Regel bei dieser Prozedur kaum stillhalten, besteht damit zu leicht die Gefahr einer Verletzung. Am besten geht es mit einem kleinen Wattebausch, etwas in Öl getränkt. Den inneren Gehörgang bitte keinesfalls selbst reinigen (immer nur so weit, wie Du mit dem Wattebausch rankommst). Katzenohren haben einen anderen "anatomischen Verlauf" als Menschenohren und das sollte daher besser ein Fachmann machen.

      Wie oft man mit Katzen zum Tierarzt gehen soll, kann man nicht allgemein gültig sagen. Das hängt natürlich in erster Linie vom Gesundheitszustand und evtl. Vorerkrankungen bzw. chronischen, ständig behandelbaren Krankheiten ab. Wenn alles OK ist, ihr eure Katzen immer wieder beobachtet in Hinblick auf Freß- und Trinkverhalten, Konsistenz und Häufigkeit von Kot- und Urinabsatz sowie Gesamtverhalten (z. B. verkriechten sie sich, sind sie übermäßig müde?) reichen die jährlichen Besuche völlig aus. Bei Auffälligkeiten jeder Art ist es aber besser, lieber einmal zu oft als zu wenig zum Tierarzt zu gehen.

      Ich denke, da solltet ihr euch einfach auf euer Gefühl verlassen und halt die kleinen Monster gut beobachten.

      Viel Spaß weiterhin wünscht euch catflower
      Hallo, liebe Catflower!

      Wir waren heute abend gleich beim Tierarzt! Habe es dann doch etwas mit der Angst zu tun bekimmen bei unserem Kater.
      Der TA meinte, daß es auf keinen Fall Parasieten, oder ähnliches ist. Meine Erleichterung war, wie du dir vorstellen kannst, sehr groß! Doch auch der TA konnte nicht genau sagen, worum es sich handelt. Wahrscheinlich, meinte er, handelt es sich um eine Überempfindlichkeit gegen bestimmte Anteile im Futter. Das heißt: Kein Naßfutter mehr (ob das gut geht?!) ;) Und nur noch Sensitive futter! Naja... für unseren Kater nur das BESTE!
      Aber mal ehrlich! Ich freue mich, dass es nichts schlimmes ist.
      Also, noch mal herzlichen Dank für deine so ausführliche Antwort.
      Liebe Grüße Yve

      P.S. Mit der Katze ist alles i.O. KEINE Ohrmilben! Nur ein wenig Ohrenschmalz. Werde deinen Rat befolgen! Vielen, vielen Dank!
      Hallo Yve, danke für Deine Rückmeldung und schön, daß ihr gleich zum Tierarzt gegangen seid, man kann ja nie wissen. Noch besser aber, daß beide Lieblinge nichts Ernsthaftes haben.

      Ich bin zwar kein Tierarzt, aber die Diagnose "Futterallergie" wird aus meiner Sicht in letzter Zeit viel zu gerne und viel zu häufig als Ursache für Hautprobleme oder auch andere Probleme genannt. Kann das aus eigener Erfahrung sagen, denn bei meinen beiden hieß es auch lange Zeit, sie wären allergisch auf Futter. Klar, kann das immer wieder auch mal wirklich zutreffen - bei uns war es nicht der Fall. Noch nicht einmal die lange Zeit vermutete Milchallergie ist zutreffend, sondern die Ursachen lagen ganz wo anders. Das hat mit eurem Fall aber nichts zu tun, deshalb sag ich dazu mal nichts weiter, würde euch nur unnötig beunruhigen.

      Auf jeden Fall wäre ich da erstmal skeptisch. Auf Naßfutter völlig zu verzichten und ausschließlich Trockenfutter ist auch so eine Sache nach meinen inzwischen gesammelten Informationen. Dem Trockenfutter ist fast gänzlich die Flüssigkeit entzogen. Katzen trinken ohnehin (mit Naßfuttergabe) meist viel zu wenig - nur mit Trockenfutter ernährt müßten sie ein Vielfaches mehr trinken, was kaum eine Katze schafft. Ihr Körper muß ja dann zum einen die Flüssigkeit, die dem Futter entzogen wurde, alleine bereitstellen (woher?) und darüber hinaus brauchen sie noch die "ganz normale" Flüssigkeitszufuhr. Wenn diese Flüssigkeitsmenge aber nicht aufgenommen wird, kann das im Laufe der Zeit wiederum zu erheblichen Nierenproblemen führen wegen der für die Verdauung unbedingt notwendigen Flüssigkeit und das Problem wird noch verschärft, weil dem Trockenfutter auch noch zusätzlich mehr Salz zugesetzt ist als Naßfutter. Das mit der Flüssigkeit ist wie beim Menschen - wir nehmen über unsere Ernährung auch einen gewissen Teil der für die Verdauung benötigten Flüssigkeit auf, aber die reicht bei weitem nicht aus und wir Menschen sollten pro Tag mindestens 2 Liter Flüssigkeit zusätzlich trinken. So viel brauchen Katzen natürlich nicht, aber dennoch braucht auch ihr Organismus Flüssigkeit für eine problemlose Funktionalität.

      Abgesehen davon gibt es auch Diät-Naßfutter - generell müßte sich der Tierarzt aber die Mühe machen herauszufinden, gegen welche Bestandteile des Futters euer Kater allergisch ist. Kein Tier ist gegen sämtliche Futterbestandteile allergisch und somit ist die Aussage "allergisch auf Naßfutter" schon für sich zweifelhaft. Wer sagt denn letztendlich, daß genau der allergieauslösende Bestandteil nicht auch im Trockenfutter enthalten ist? Es können ja auch Konservierungsstoffe sein, die auch dem Trockenfutter beigesetzt sind. Oder hast Du schon mal davon gehört, daß Menschen z. B. "auf Tiere oder Pflanzen allgemein" alllergisch reagieren? Da wird auch genau unterschieden und getestet, auf welche Tiere (z. B. Katzen) bzw. auf welche Pflanzen (z. B. Birkenpollen). Genauso verhält es sich bei Nahrungsmittelallergien.

      Frag den Tierarzt doch mal ganz direkt, gegen WAS vom Futter euer Kater allergisch ist. Die Antwort könnte ich mir fast denken.

      Ein wirklich guter Tierarzt hätte übrigens von den auffälligen Hautstellen ein "Hautgeschabsel" entnommen und es untersucht bzw. eine Blutuntersuchung gemacht, um der Ursache auf die Spur zu kommen - manche verfügen aber scheinbar über hellseherische Fähigkeiten - bemerkenswert! Viele behaupten allerdings auch, das festzustellen wäre bei Katzen nicht möglich. Stimmt nicht, ist nur sehr aufwendig und einigen scheinbar ZU aufwendig.

      Ich würde euch raten, das mit dem Trockenfutter wenn überhaupt höchstens über einen Zeitraum von 2 Monaten zu machen und ganz aufmerksam zu beobachten, ob sich tatsächlich die Hautprobleme bessern. Wenn ja, würde ich quasi als Test wieder mal normales Naßfutter füttern, um zu sehen, ob es sich dann evtl. wieder verschlechtert. Wenn nicht, liegen die Hautprobleme ganz sicher in anderen Ursachen.

      Solltet ihr also zwischenzeitlich nicht schon eine deutliche Verbesserung unter ausschließlicher Trockenfuttergabe feststellen können, würde ich mir spätestens dann bei einem weiteren Tierarzt eine zweite Diagnose einholen. Die Diagnose "Futtermittelallergie" ist ja relativ schnell gestellt und wird in den seltensten Fällen durch entsprechende weiterführende Untersuchungen untermauert. Man (Tierarzt) kann dem Besitzer einen "Erfolg" (Diagnose) bieten, der glaubt das natürlich, weil er kein Arzt ist und es nicht besser weiß und ist letztendlich froh, daß die "Behandllung" (Futterumstellung) relativ einfach und im Verhältnis zu vielen Untersuchungen meist auch noch recht preiswert ist.

      Wie gesagt, das waren nur Tipps, wie ich an eurer Stelle weiter verfahren würde und keineswegs "Vorschriften".

      Auf jeden Fall drücke ich die Daumen, daß es möglichst bald wieder besser wird und euer Kater nicht womöglich monatelang von unerträglichem Juckreiz oder Unwohlsein geplagt ist.

      Nochmal ganz liebe Grüße von catflower
      Hallo catflower!
      Vielen herzlichen Dank nochmals für diese wertvollen Tipps! Sicherlich werden wir einige davon befolgen! Am Samstag haben wir erst einmal den nächsten Termin beim TA. Dann sehen wir erst einmal weiter. Sicherlich werde ich den TA auf, das von Dir angesprochene, "Flüssigkeitsproblem" ansprechen. Bei weiteren Überlegungen muss ich dir nämlich zustimmen. Der Kater trinkt nämlich wirklich nicht viel.
      Aber mal was anderes:
      Ich habe des öfteren gelesen, daß Katzen nur abgestandenes Wasser trinken sollen. Meine Fragen wäre hier:
      1. Warum?
      2. Unser Kater trinkt viel lieber frisches Wasser (wenn er denn trinkt). Auch sitzt er manchmal vor dem Wasserhahn an der Badewanne und möchte daraus trinken. Ich habe an sich ja nichts dagegen, aber ich traue mich nicht.
      Vielleicht hast du ja auch darauf ein paar Antworten.

      Ansonsten probieren wir die Sache mit dem Trockenfutter erst einmal aus. Der Kater scheint das neue Futter im übrigen sehr zu lieben.
      Ach ja... vielleicht noch eine Frage. Was könnte denn der Unterschied zwischen dem Diätfutter und dem Sensitivefutter (was der Kater bekommt) ist?

      Nochmals herzlichen Dank! Leider findet man in Büchern solche Antworten, wie du sie gibst, nur sehr selten.

      Daaaanke!

      Liebe Grüße Yve!
      Hallo Yve, ich denke, ihr macht das genau richtig. Jeden Tipp aufnehmen und dann selbst sehen, wie sich das ganze entwickelt, denn ihr kennt euren Kater und könnt das ganze daher auch viel besser einschätzen als jeder andere.

      Nochmal zum Trockenfutter: ich fürchte - aus eigener Erfahrung - wenn ihr den Tierarzt darauf ansprecht, werdet ihr nicht weit kommen, der wird meine Bedenken als Unsinn vom Tisch wischen. Irgendwie auch verständlich, denn gerade Trockenfutter gegen Allergien oder sonstige krankhafte Ursachen (Nierenfutter z. B.) bekommt man ausschließlich über den Tierarzt - der verdient also am Vertrieb und wird sich doch nicht selbst seine Einnahmequelle kaputt reden.

      Nicht vom Tisch wischen kann und sollte er aber die Tatsache, daß Katzen generell zu wenig trinken, hast Du selbst ja auch festgestellt. Und wenn man dann nur einige Infos über Trockenfutter aus dem Netz dazuzählt (daher hab ich auch meine "Erkenntnisse" in Sachen Wasserentzug und Salzzusatz), dann ist eigentlich klar, daß das nicht gesund sein kann und u. U. Folgen haben könnte. Inwieweit man selbst das dann berücksichtigt, bleibt natürlich jedem selbst überlassen, wollte es aber nochmal erklären, damit Du Dich nicht wunderst, sollte Dein Tierarzt meinen Hinweis abstreiten.

      Abgestandenes Wasser: ich glaube, da hast Du etwas falsch verstanden. Viele Katzen mögen GERADE abgestandenes Wasser, trinken gerne aus Blumenuntersetzern usw. Ist im Prinzip nicht schlimm, so lange darin keine Düngemittelrückstände oder dergleichen enthalten sind. Im allgemeinen sollte man aber jeden Tag frisches Wasser hinstellen, das mögen die meisten Katzen lieber und wie euer Kater, trinken viele bevorzugt ganz frisch fließendes Wasser direkt vom Hahn. Ist also völlig OK. Den Wassernapf mögen viele Katzen allerdings nicht so gerne in unmittelbarer Nähe ihres Freßnapfes. Bei uns steht er auf dem Wohnzimmertisch und wird (zum Glück) sehr häufig benutzt.

      Sensitiv-Futter ist im Grunde auch Diät-Futter. Es ist schonender in der Zusammensetzung als "normales" Futter. Quasi z. B. eine Magen- oder auch Nierenschonkost. Die Fa. Kattovit hat einige Diät-Futtersorten (Naßfutter) in direktem Handel, die meisten übrigen Diätfutter bekommt man wie gesagt NUR über den Tierarzt (z. B. von Royal Canin, Waltham, Eucanuba usw). Allerdings würde ich dem Begriff "Sensitiv" nicht bei allen Herstellern vertrauen, die dieses Futter frei im Handel anbieten. Ist oft reine Werbung, um dem Käufer zu suggerieren, hier bekommst Du Spezialfutter für gesundheitliche Probleme. Wenn wirklich Diätfutter notwendig ist, bist Du mit dem vom Tierarzt auf jeden Fall auf der sicheren Seite, auch wenn es meist leider teurer ist, als normales Futter. Hat ja auch eine andere Zusammensetzung, deren Wirksamkeit mit viel Aufwand vor Vertrieb getestet werden mußte.

      So, ich hoffe, ich konnte Deine Fragen zur Zufriedenheit klären, wenn weitere auftauchen sollten, meld Dich ruhig nochmal. Bin übrigens gespannt, was Dein Tierarzt sagt und vor allem, wie es mit eurem Kleinen weitergeht. Wäre also nett, wenn Du auch darüber nochmal berichten würdest.

      Bis dann herzliche Grüße von catflower
      Hallo catflower!
      Unserem Kater geht es viel besser. Wir waren heute erneut bei der TÄin zur Kontrolle. Die Verkrustungen sind fast komplett verschwunden. Er hat heute noch mal eine Spritze erhalten und wir haben noch ein paar Tabletten mitbekommen. An sich ist alles wieder in Butter!
      Das Problem mit dem Wasser scheint sich von alleine erledigt zu haben. Wir haben jetzt in allen Räumen ein Napf stehen, damit der Kater auch schön trinken kann. Und dieses Angebot nutzt er zu genüge. Auch hat die TÄin uns den Tipp gegeben, mal selber zu kochen oder als Leckerchen mal ein Stück Pute oder Tunfisch im eigenen Saft anzubieten. Sie meinte, er verträgt dieses Gemisch von den meisten Futtersorten nicht.
      Im Übrigen kaufen wir das Spezialfutter nicht bei der TÄin, sondern im handel. Sie verkauft gar kein Futter in ihrer Praxis. Ich denke, ich kann ihr vertrauen.
      Nun ja... auf jeden Fall bin ich überglücklich, dass es Katerchen wieder besser geht, und er bald wieder der alte ist!
      An dich noch einmal herzlichen Dank für die vielen tollen Ratschläge ud Tipps.
      Viele Grüße Yve!
      Hallo Yve, das freut mich riesig, daß es dem Kleinen schon so viel besser geht. Hab ich mit meinen Bedenken ja zum Glück diesmal falsch gelegen, aber viel zu oft sind sie leider berechtigt, wie viele Beiträge hier im Forum schon gezeigt haben. Aber egal - wichtig ist, daß ihr die Ursache gefunden habt - und das noch so schnell, Glückwunsch!

      Also euch allen weiterhin alles Liebe und ganz viel Spaß miteinander wünscht euch ganz herzlich catflower