Der Tod

      Natürlich darfst Du das Nicky!!!
      Du gehörst doch zur Familie, und wenn es Dir so viel gibt, dann tue es!
      keiner wird Dir böse sein, im Gegenteil, ich pflege ja das Grab meiner Eltern . Und immer wenn ich hinkomme und jemand hat Blümchen hingelegt denke ich, ach schau-andere denken auch an sie :hug:
      Ein guter Witz kann einem die ganze schlechte Laune verderben!

      RE: Geht das?

      Original von Nickyyy
      Er ist bereits vor 20 Jahren schon 2x an Krebs erkrankt, aber da war er 58, ich bin 27.


      abgesehen davon, dass du natürlich nen kranz hinlegen kannst. warst du schon beim arzt? du solltest dich bei vorbelasteten familienmitgliedern generell jährlich checken lassen. auch wenn du 27 als jung ansiehst. je früher etwas erkannt wird, desto schneller kann man was dagegen unternehmen und die chance auf heilung ist größer.
      Hallo Nicky


      ich denke auch das das Völlig okay ist wenn Du das machen möchtest.Nur weil ein geliebter Mensch leider gestorben ist heisst das ja nicht das man nicht an ihn denken darf... U ein Grab ist dafür da... Mach das Was für Dich wichtig ist u vor allem so das Du Dich wohl fühlst.. Ich denke auch dein Opa wird sich sehr darüber freuen zu sehen das Du ihn niemals vergisst...
      Lieben :hug: Mone
      Meine Neuen Bilder sind nun eeeeendlich Drin :biggrin:


      Peppina +12.10.2004 :sad: Peppels +14.02.2006 :cry:
      Sidney +02.09.2006 :cry: Mikesch +11.01.2008 :cry:
      Zwergi +12.01.2008 :cry:Jonas + 10.03.2008 :cry:
      Nuffel +16.06.2008 :cry:Cindy+08.07.2008 :cry: Ich vermisse Euch alle so sehr

      RE: Geht das?

      Original von Eva
      Original von Nickyyy
      Er ist bereits vor 20 Jahren schon 2x an Krebs erkrankt, aber da war er 58, ich bin 27.


      abgesehen davon, dass du natürlich nen kranz hinlegen kannst. warst du schon beim arzt? du solltest dich bei vorbelasteten familienmitgliedern generell jährlich checken lassen. auch wenn du 27 als jung ansiehst. je früher etwas erkannt wird, desto schneller kann man was dagegen unternehmen und die chance auf heilung ist größer.


      Natürlich war ich beim Arzt. Ich bekomm das Ding ja rausoperiert und dann werde ich wohl schon früher als andere jährlich zur Vorsorge gehen, das muss ich irgendwie durchkriegen. Ich habe vor Krebs eine Heidenangst und ich bete dass das Ding endlich draussen ist und man mir sagt dass es kein Krebs ist. Ultraschall, Computertomografie und alles haben nichts eindeutiges ergeben, deshalb nun die Op. noch 3 Wochen, dann hab ich die OP hinter mir. Ich halt diesen Druck in mir kaum mehr aus, auch wenn man das vielleicht nicht so nachempfinden kann. Aber die Angst dass es doch was böses ist, die ist immer present. Hoffentlich ist es einfach nur ein gutartiges Gewebeding.

      Und sobald ich fit bin (leider fällt der 2-Jahres-Tag auf den Tag meiner Entlassung) werd ich zu Opis Grab gehen. Er fehlt mir immer noch so sehr. Aber in meinem Herzen ist er bei mir. Tag für Tag. Danke.


      Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
      Meine Mama ist am 21.12.2006 in folge eines ärztefehlers mit 51 Jahren verstorben und hat mich damalsl mit 22 und meinen Bruder mit 20 Jahren allein gelassen. Wir haben keine weitere Famillie und sind nun alleine. 7 Tage zuvor, am tag vor meinen geburtstag ist sie zu einer routine untersuchung ins krankenhaus gegangen und sollte nach drei Stunden schon wieder nach hause kommen. am nächsten tag wollten wir meinen geburtstag zusammen feiern, hatten noch alles für die party zusammen eingekauft, aber durch mehrere aufeinander folgende fehler der ärzte ist sie quasi schon an diesem tag gestorben, aber 7 tage lang ist sie im künstlichen koma noch am leben erhalten worden. mein bruder und ich haben tag und nacht an ihrem bett verbracht und haben versucht ihr all unsere kraft zu geben die wir haben und haben wirklich bis zum moment an dem sie gestorben ist, fest daran geglaubt irgendwann wieder zu dritt nach hause zu gehen. meine mama hatte zwei wochen vor ihrem tot nachts herzschmerzen und weil es keine vorerkrankung gab und weil es bei einer normalen untersuchung kein diagnose dafür gab, wollte ihr arzt auf nummer sicher gehen und hat sie zu einer herzkathederuntersuchung ins krankenhaus geschickt, was heute ambulant gemacht wird, weil man dabei nicht mal eine narkose erhält.

      naja, bei dieser untersuchung haben die ärzte ein gefäß des herzens verletzt und dadurch hat sie einen herzinfarkt erlitten, der nicht mal bemerkt wurde. aufgrund der komplikation sollte sie dann für einen tag stationär aufgenommen werden, aber sie war nicht mal an einem ekg angeschlossen und über mehrere stunden hat meine mama geweint und geschrien und gebettelt weil sie solche schmerzen hatte und niemand hat sie für voll genommen. sie hat die ganze zeit gesagt, das sie jetzt stirbt und schmerzen hat und niemand hat uns geholfen. ich habe jeden arzt, jede schwester angsprochen und war auch ehrlich gesagt, mit der situation total überfordert. ich habe immer nur versucht sie zu beruhigen und nach drei stunden hat sie dann einfach die augen zu gemacht und erst da sind die ärzte darauf aufmerksam geworden das was nicht stimmt.

      es wurde dann sofort eine not op durchgeführt, aber die waren auch damit dort überfordert und sie ist dann weitertransportier worden ins deutsche herzzentrum wo sie bis morgens um fünf operiert wrude und danach nie wieder aufgewacht ist. durch die vielen stunden war das herz komplett abgestorben und dadurch hatte die lunge zu sehr schaden genommen. zwei tage später ist der darm gerissen, dann die nieren ausgefallen, die leber und zum schluss hat nicht mal mehr die blutgerinnung funktioniert. als letzte option hat man noch versucht ihr ein kunstherz einzusetzen, aber es hat alles nichts geholfen und so haben sie in dieser nacht beschlossen erst alle medizinischen maßnahmen einzustellen und dann die geräte abzustellen und über mehrere stunden haben wir ihr bei diesem elendlichen sterben die hand gehalten und aber trotzdem noch auf ein wunder gehofft. es hat nichts mehr funktioniert, selbst beim atmen lief schon das blut aus dem mund ins beatmungsgerät und sie hat stundenlang ihr eigenes blut gespuckt und wieder eingeamtet, es lief aus der nase und überall und es war furchtbar und hatte nichts friedliches und wenn ich ihr eins irgendwann gewünscht hätte, dann einen schönen tot.

      es war furchtbar, allein solch erwachsene dinge tun zu müssen, wie den sarg aussuchen, das grab, die beerdigung organisieren, ihre wohnung auflösen, sämtlichen papierkram zu machen, wo ich doch sonst immer eine mama hatte, die mir in jeder lebenslage beigestanden hat. ich weiß nicht wie, aber irgendwie habe ich das alles überlebt und auch wenn mir immer noch meine beste freundin, engste vertraute, bezugsperson und der einzigste mensch der mich wirklich geliebt hat, so sehr fehlt, hab ich doch mittlerweile gelernt wieder meinen weg zu gehen..

      ich habe damals meine arbeit hingeschmissen und war bis mitte letzten jahres zuhause und war zu nichts in der lage. ich habe fast meinen kompletten freundeskreis verloren und mitterweile habe ich neue freunde, eine neue arbeit und versuche wieder ein normaler mensch zu sein.... Ich lache wieder, bin wieder optimistisch und versuche einfach das beste draus zu machen... die welt dreht sich weiter und ich bin irgendwann einfach wieder mit aufgesprungen....

      dass die staatsanwaltschaft gegen die ärzte ermittelt und die ersten nachweise sind schon gefunden. mittlerweile hat sich das verfahren wegen körperverletzung mit todesfolge auf grobfahrlässige tötung geändert und ich hoffe soooo sehr, dass jemand dafür zur rechenschaft gezogen wird, ich brauche das einfach für meinen seelenfrieden und für das gefühl, das gerechtigkeit doch stärker ist als unrecht.

      naja, tut mir leid, für diese langen zeilen, das ist unsere fiese, ungerechte und miese geschichte.....
      Mein herzliches Beleid :cry:

      Ich finde es sehr bemerkenswert, dass du so offen darüber sprechen kannst. Das ist wirklich eine sehr traurige Geschicht die einem die Tränen in die Augen schießen lässt und man nicht mal im Ansatz daran denken könnte ohne seine Mama zu sein.

      Ich wünsch dir das du weiterhin stark bist und wie du schon geschrieben hast, dass Leben wieder etwas genießen kannst und der Optimismus sich breit macht - deine Mum hätte sicher gewollt, dass du glücklich bist.

      Mitfühlende Grüße :hug:
      Was euch da passiert ist -das ist einfach entsetzlich.
      Ich weiß nicht wie ihr es geschafft habt klar zu kommen.
      ich wünsche euch beiden weiterhin viel Kraft--auch während des Prozesses--da werden die Wunden ja wieder aufgerissen.
      Es gibt ohnehin nichts Schlimmeres ,als wenn Ärzte und Schwestern die Patienten nicht ernst nehmen.
      Meine Mutter war auch Krankenschwester und hat ganz jung als HElferin mal erlebt ,wie niemand einen Patienten ernst nahm-sie schon aber sonst niemand und sie war unter 20 zu dem Zeitpunkt und ohne Einflußmöglichkeit.Er starb auch.
      Noch kurz vor ihrem Tod hat sie mir noch einmal davon erzählt --und wie wichtig ihr es immer war dafür zu Sorgen ,dass jeder Patient ernst genommen wird. Sie hatte sich das nach der Erfahrung als Lebensmotto gemacht.
      Hoffentlich passen die Ärzte in jenem Krankenhaus jetzt auch besser auf--und hoffentlich wird im Prozeß das Ganze gesühnt.
      Fehler kann jeder machen--aber wenn ein Patient so Schmerzen hat muß nachgeschaut werden. Da nicht hinzuschauen ist unentschuldbar.
      MAch wieder das Beste aus deinem Leben -du und dein Bruder.
      Und mögen deine jetzigen Freunde dir eine Stütze sein.
      LIebe Grüße,Rosy
      There is no snooze button on a cat who wants breakfast

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Rosy“ ()

      Hallo!

      Dieser Thread lässt mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich reinschaue, kräftig schlucken.
      Sehr oft kamen mir die Tränen. Allen, die geliebte Menschen verloren haben, möchte ich mein allerherzlichstes und und mitfühlendes Beileid aussprechen.


      Ich habe die Sache mit dem Tod auch schon einige Male miterleben müssen, am schlimmsten war allerdings die erste Beerdigung in meinem Leben - von meinem Papa.
      Niemand kann verstehen, wie es dazu kam, er war ein sportlicher Mann, immer auf Achse, entweder auf dem Fußballplatz, oder grub unseren Garten um, etc. Er trank wenig Alkohol und rauchte nicht.
      Einen Abend im April `96 wollte er sich eben im Bad fertig machen und ins Bett gehen.
      Meine Mutter bekam nur mit, wie er aus dem Bad in Schlafzimmer getorkelt kam. Ihm war schwindelig ohne Ende. In der Nacht hat er angefangen zu erbrechen und es wurde und wurde nicht besser. Am nächsten Morgen kam dann der Hausarzt, der meinen Pa direkt ins Krankenhaus verlegen ließ, Transport mit dem Krankenwagen im Sitzen, wir gingen alle davon aus, dass es nichts Schlimmes sei.
      Noch am selben Abend wurde er ins Koma gelegt und sollte mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik verlegt werden, aber alle Hubschrauber waren im Einsatz, so musste er ca. 45 min mit dem Krankenwagen dorthin gebracht werden.
      Es wurde festgestellt, dass mein Papa eine Thrombose in der Sinusvene hatte (mir wurde erklärt das sei die wichtigste Blutverbindung zum Hirn. Und ohne Sinusvene, keine Blut- und Sauerstoffversorgung des Hirns).
      Die Thrombose war aber wohl so hartnäckig, dass die Ärzte sie nicht lösen konnten, nicht "wegspülen" konnten.
      Mein Papa lag fast genau eine Woche im Koma, bevor er starb. Mein Bruder und ich durften ihn nicht besuchen (er war 6 und ich 8 Jahre), weil meine Mama wollte, dass wir unseren Papa so in Erinnerung behielten, wie er war - ohne Schläuche in der Nase. Und auch in die Leichenhalle, wo er dann vor der Beerdigung aufbewahrt wurde, durften wir nicht tschüss sagen.
      Einerseits finde ich, dass es eine gute Entscheidng war, uns nicht mehr zu ihm zu lassen, aber aus der heutigen Sicht hätte ich schon gerne in dem Sinne Abschied genommen, dass ich ihn noch einmal, kurz bevor er in Grab gehoben wurde, sehen konnte.
      Aber der Morgen, an dem Mama weinend am Küchentisch saß (genau zu dem zeitpunkt, als Papa gestorben ist, war die Frau meines Patens bei uns, um Mama zu unterstützen, als ob sich das Schicksal das genau so ausgesucht hätte...), hat alles verändert.
      Ich hab gedacht, ich würde meines Lebens nicht mehr froh, und alle anderem um mich herum waren auch so schrecklich traurig.

      Meine Mama war so stark, auch meinem Bruder und mir zu Liebe. Das hat mir so viel Mut gemacht, dass es weitergeht und siehe da, ich hab letztes Jahr mein Abi gemacht, ich fange im Sommer meine Ausbildung an, habe endlich eine eigene Wohnung...
      Ich denke, so schaut mein Papa stolz auf mich herab, hätten wir aufgegeben, wäre es hundertprozentig nicht in seinem Sinn gewesen.
      Und eine tröstende "Geschichte" macht mir jeden Abend wieder neuen Mut: Meine Papa ist der erste und hellste Stern am Himmel.


      Was ich persönlich finde, man sollte offen mit dem Tod umgehen, auch mit dem geliebter Menschen. Klar, jeder trauert anders, aber wenn man das Übel beim Namen nennt, hat es schon die Hälfte seines Schreckens verloren.

      Wobei auch ein 2Schrecken" mir noch bevor steht, bevor ich diese ganze Sache wirklich für mich persönlich abgeschlossen habe: Es gibt von Wihnachten `95 ein Video, auf dem auch mein Papa zu sehen ist. Meine Cousine hat es nie weggeworfen oder überspielt, damit wir es uns bei gegebener Zeit anschauen können.
      Meine Mama hats schon gemacht und es war für sie nach 12 Jahren auch endlich ein gewisser Abschluss der Trauerarbeit.
      Ich habe noch ein wenig Bammel davor und schiebe es immer wieder hinaus, obwohl ichs gerne sehen möchte.
      Aber ich habe das gesicht von Papa nicht mehr im Gedächtnis, sehe es nur auf dem Bild auf meinem Schreibtisch. Irgendwie macht es mr Angst, dieses unbewegliche Foto dann lebendig zu sehen.

      Naja, wir werden sehen, wies kommt. Aber bevor ich umziehe, werde ich es mir garantiert noch ansehen.

      Liebe (und gerade nachdenkliche) Grüße, Wuschel
      Das Leben ist ungewiss - iss den Nachtisch zuerst!
      Hallo,

      erst mal möchte ich alle ganz lieb :hug:, die sich leider mit der Materie Tod schon so oft auseinandersetzen mussten.

      Dir liebe Nickyyy wünsche ich alles Gute und hoffe, dass es bei Dir kein Krebs ist und Du nach der OP alles durchgestanden hast.

      Leider sind bei mir auch schon sehr viele Angehörige aus der Familie gestorben. Die einen lagen mir weniger ans Herz, aber andere umso mehr.

      Meine Oma ist auch an Krebs gestorben, das war 1986. Es ist schon Ewigkeiten her, aber ich war ein absolutes Omakind, war in den Sommerferien immer bei meinen Großeltern und vermisse sie immer noch unendlich doll. Ich war damals 8 Jahre alt, bin jetzt fast 30 und erinnere mich daran, dass sie furchtbar ausgeschaut hat, bevor sie gestorben ist. Meine Oma war immer eine rundliche Frau, an die ich mich immer ganz besonders gerne angekuschelt habe und einige Tage bevor Sie gestorben ist, war sie wie ausgemergelt und erinnerte mich an eine Hexe aus Märchen. Sie sah sehr komisch aus und ich weiss noch, dass ich bei ihr gesessen bin (sie war zuhause und wurde dort gepflegt, weil der Krebs sich schon sehr breit gemacht hat, so dass man ihr nicht mehr helfen konnte), und unter Weinen gefleht habe, das sie nicht stirbt. Ich habe wirklich gefleht und gebetet, was das Zeug hielt, aber das brachte alles nichts. Nur ein paar Tage später ist sie dann eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Die Beerdigung war furchtbar. Ich war endlos traurig, hab die ganze Beerdigung über geweint und weiss noch, dass ich am liebsten auf den Sarg gesprungen wäre und mir gewünscht habe, dass ich auch sterbe und gleich mit eingebuddelt werde. Ich habe meine Oma wirklich sehr geliebt. Meine Mutter war da damals sehr eifersüchtig drauf (das hat sie mir später mal erzählt), weil ich meine Mama sogar oft Oma genannt habe.

      Naja...Im Jahre 2000 kam dann der andere grosse Schock. Im Herbst starb mein Großvater (zu dem ich allerdings nie so einen engen Kontakt hatte) und im Dezember meine Urgroßmutter. Das waren der Vater und die Oma meiner Mama (meine Oma die in den 80ern starb, war die Mutter meines Vaters) und sie war natürlich endlos traurig. Aber damit nicht genug, starb am 02.01.2001 mein 11 Jahre jüngerer Bruder.

      Ich weiss noch, dass ich nach Neujahr den ersten Tag auf der Arbeit (Ausbildung) war und um einen freien Tag für die Beerdigung meiner Urgrossmutter bat. Als ich nach Hause kam, war nur mein 3 Jahre jüngerer Bruder da und meine Schwestern. Meine Eltern waren bei der Polizei und mussten eine Leiche identifizieren. Ich habe ihn nie weinen sehen und er kam nur auf mich zu und umarmte mich, als er mir dann erzählte, dass Daniel ertrunken ist. Ich konnte es nicht glauben und hab ganz blöd reagiert, bis es mir dann dämmerte. Es war schrecklich. Daniel war leider jemand, der immer rebelliert hat, mit 13 einen falschen Freundeskreis hatte und früh mit Drogen anfing und mit 16 die Schule abbrach. Irgendwann entschieden meine Eltern dann, dass er sich eine eigene Wohnung suchen sollte, als er alt genug war und er fing dann an, sein Leben wieder einigermaßen zu ordnen. Er hatte einen Job im Hotel und machte Abendschule. Er schaffte es bis zum Realabschluss und hatte nur gute Noten. Dennoch wurde er (wahrscheinlich verursacht vom jahrelangen Drogenmissbrauch) von Depressionen und Halluzinationen geplagt. Eines Nachts brach er dann in ein städtisches Schwimmbad ein, nahm sämtlichen schweren Hausrat mit, um sicher zu gehen, dass er nicht mehr an die Oberfläche des Pools kommt und ertränkte sich. Es war alles sehr kurios und genau verstanden habe ich es bis heute noch nicht.

      Als wir seine schöne kleine Wohnung auflösten, fanden wir seine Zeugnisse sauber auf dem Küchentisch, aber keinen Abschiedsbrief. Die Wohnung war sehr sauber geputzt und alle Uhren standen auf 2:10 Uhr nachts. Wir gehen davon aus, dass dies die Stunde des Todes gewesen sein muss, da sogar die Uhr am Videorekorder auf diese Uhrzeit stehen geblieben ist. Ich bereure, dass ich mich nie ernsthaft mit Daniel unterhalten habe, als er ausgezogen ist und dann und wann mal zu Besuch kam, als es wieder bergauf ging. Er war mir ehrlich gesagt sehr oft lästig, weil es durch ihn zuhause viel Ärger gegeben hat. Er hat zu meiner Mutter mal gesagt, dass sie ihn zu sehr geliebt hat und er deshalb so geworden ist. Auch sagte er in jungen Jahren immer mal, dass er nicht alt wird. Er war sehr clever, hatte aber schon immer etwas düsteres an sich und ich habe ihn als Teenager dann auch nicht mehr verstanden. Heute bereue ich, dass ich es nicht versucht habe und hoffe, dass er mir das verzeihen kann und wir uns irgendwann wieder sehen. :cry: Ich wünschte er wäre noch da und ich vermisse ihn sehr, weiss aber, dass es ihm, wo er ist, jetzt gut geht!

      Ich kann darüber gottseidank sehr gut sprechen. Für mich ist es Therapie, wenn ich darüber reden oder mir die Gedanken von der Seele schreiben kann. Das spart definitiv einen Psychologen. :D

      Ich hatte in dem Jahr von 2000-2001 innerhalb von 3 Monaten drei Beerdigungen, die es zu besuchen gab, und bin hoffentlich für die nächsten 30-50 Jahre damit bedient.
      Carina, Oli, Mocha & Mollie
      Schönen guten Morgen

      In einer Stunde muss ich los, ins Krankenhaus. Heute ist der Tag der Voruntersuchungen, was sich von 8 Uhr bis zum frühen Nachmittag hin erstreckt. Da werde ich dann auch erfahren, wann ich morgen dran bin. Bisher weiß ich nur dass ich wohl 4-5 Tage stationär bleiben muss, alles andere werde ich wohl nachher hören.
      Ich muss ehrlich gestehen dass ich viel Angst habe und auch sehr aufgewühlt bin, schließlich zählt sowas nicht zu meinen bisherigen Lebenserfahrungen und auch nicht zu denen die ich unbedingt machen wollte. Aber nun denn, da muss ich nun durch.

      Vielen Dank an die, die mir Glück gewünscht haben und bis bald.

      Nicky


      Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
      Hallo

      Ich bin heute ja nochmal nach Hause, weil die Op ja erst morgen ist und heute nur die Voruntersuchungen waren. Morgen muss ich halt wieder ganz früh hin, aber dann bleib ich bis Sonntag im Krankenhaus. Es wird schon alles gut gehen, hoffe ich *zuversichtlich kuck*


      Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
      Ich drücke Dir ganz feste die Daumen, dass es gut geht und Du nach Sonntag aufatmen kannst.

      Leider ist meine Schwester (17) letzten Spätsommer an Lympfdrüsenkrebs erkrankt. Die Chemotherapie hatte sie eigentlich fast fertig. Es war nur noch ein Chemoblock zu bestehen und wir waren sehr zuversichtlich. Leider ist es nach 3 Wochen nun doch wieder so, dass eins zum anderen kam, erst mit Blutvergiftung und Fieber auf der Intensiv der Krebsklinik und nach krebsfreiem Mamogramm doch der Schock, dass die Metastasen wieder da sind. Nun geht es alles wieder von vorne los und wir sind alle sehr traurig und geschockt darüber, da sie ausser ein bis zwei Zwischenfälle, keinerlei Probleme bei der Chemo hatte.

      Gestern abend kam leider die Nachricht und ich bin seit 4 Uhr wach, hab das Kaklo schon sauber gemacht, die Küche gefegt und surfe wie eine doofe durchs Netz, nur um mich abzulenken.

      Ich fühle mich so leer und weiss nicht mehr, was ich noch denken soll, denn helfen kann ich leider gar nicht. Hinzu kommt, dass ich in England bin und meine Familie in Deutschland. Ist mit der Arbeit nicht immer so einfach, mal wieder frei zu bekommen, um nach Deutschland zu fliegen.

      Ach, ist das alles ein Scheiss!
      Carina, Oli, Mocha & Mollie