Tierschutzverband warnt vor Grasgrannen
Karlsruhe - Wie jedes Jahr um diese Zeit laufen Hunde und Katzen Gefahr,
sich Grasgrannen "einzufangen". Darauf weist der Landestierschutzverband
Baden-Württemberg in Karlsruhe jetzt hin. Die langen Ähren oder Ährenteile können
bei Berührung sehr leicht abbrechen und sich am Fell stöbernder Hunde und
Katzen anheften. Dabei geraten die Grannen nicht selten in die Pfoten, Augen und
Ohren, manchmal auch beim Schnüffeln in die Nase.
Feine Widerhaken verhindern ein Abschütteln und lenken die stacheligen
Grannenspitzen, wie kleine Pfeile, tiefer ins Fell, von wo sie schließlich weiter
ins Gewebe wandern können. Deshalb sollten Hunde- und Katzenbesitzer jetzt
besonders aufmerksam sein, wenn ihr Tier sich plötzlich ausdauernd die Pfote
leckt oder humpelt, ein Auge zukneift, den Kopf schüttelt oder andauernd niest.
Unwissenheit verschlimmert oft den Zustand noch
An den Pfoten bohren sie sich in die "Schwimmhäute" und haben dort die
Tendenz, unter der Haut nach oben zu wandern. Deshalb empfiehlt der
Landestierschutzverband, möglichst täglich die Pfoten zu kontrollieren und Grasgrannen
gleich zu entfernen. Sind nämlich die Grannen erst in der Pfote verschwunden, ist
der Tierarzt oft gezwungen - falls es ihm nicht gelingt, die Granne mit der
Fremdkörperzange zu fassen - die Pfote aufzuschneiden und die Granne operativ
zu entfernen.
Geraten die Grasgrannen ins Auge, ist fast immer eine schmerzhafte
Bindehautentzündung die Folge: das Auge schwillt oft völlig zu. Die Tiere reiben sich
ständig das Auge und können so eine sekundäre Hornhautentzündung verursachen,
wenn der Fremdkörper nicht schnellstens entfernt wird. An eine Granne im Ohr
denken viele Hundebesitzer, deren Tiere öfter mal eine Ohrenentzündung
haben, häufig nicht, sondern verschlimmern den Zustand noch, indem sie mit einem
Wattestäbchen das Ohr putzen und so die Grasgranne ungewollt noch tiefer ins
Ohr befördern.
Deshalb, so der Landestierschutzverband abschließend, sollten Besitzer von
Hunden und Katzen ihr Tier am besten nach jedem "Ausgang" kontrollieren und
nach eventuell vorhandenen Grasgrannen absuchen - das erspare beiden Seiten
viel Verdruss. (ps/dab)
Meldung vom Sonntag, 18. Juni 2006 © ka-news 2006
_http://www.ka-news.de/karlsruhe/news.php4?show=dab2006615-583G_
(ka-news.de/karlsruhe/news.php4?show=dab2006615-583G)
Viele Grüße
Inge
Inge