erst katze dann hund dazu - wie geht das?

      erst katze dann hund dazu - wie geht das?

      Hallo,

      wohnen mit einem 3-jährigen kastrierten Siamkater (Freigänger). Daß er sehr eigenwillig und dickköpfig ist dürfte niemanden überraschen... Eine Kuschelkatze ist er nicht gerade.


      Vor ein paar Tagen war unsere grosse Tochter hier mit ihrem Hund (mittlere Größe, sehr ruhig und lieb). Der Kater war in meinen Armen, als er den Hund gesichtet hat ist er fuchsteufelwild geworden, hat einen Sprung von ca. 2 Meter in die Höhe gemacht, gefaucht und hat die Flucht zur ersten Etage ergriffen. Dabei hat ihn der Hund nicht mal angebellt! Seitdem "robbt" er durchs Haus und befindet sich überwiegend im Schrank. Inzwischen darf ich ihn anfassen, aber trotzdem ist er irgendwie anders.

      Seine Reaktion ist für uns etwas merkwürdig, denn unser Nachbar hat ebenfalls einen Hund, den der Kater immer provoziert indem er sich eindeutig in deren Sichtweite auf deren Gartenhaus stellt/reckt.

      Nun haben wir einen Problem denn wir haben/hatten vor, in Juli einen Hund (1,5 Jahre, mittlere Größe) bei uns einziehen zu lassen.

      Wie soll das gehen? ist es zu schaffen?

      Vielen Dank im voraus!
      Eugénie
      Hi! :wink:

      Die Reaktion deines Katers ist nicht ungewöhnlich - ein Hund ist der Feind einer Katze!
      Dass dein Kater seit dem Besuch des Hundes sehr vorsichtig durchs Haus streift liegt daran, dass der Geruch des Hundes noch in der Luft liegt und der Kater demnach mit Gefahr rechnet.

      Dass er den Nachbarshund "provoziert" ist deine Interpretation. Diese Situation ist anders und für den Kater entspannter, weil der Hund nicht ins Revier deiner Fellnase dringt und somit viel weniger bedrohlich ist.

      Hund und Katze aneinander zu gewöhnen gestaltet sich als schwierig - besonders dann, wenn die Tiere schon ein gewisses Alter haben.
      Ich gehe mal davon aus, dass du deinen Kater hast, seit er ein Baby war...?
      Dann war/ist er drei Jahre lang der (tierische) Herr im Haus. Katzen mögen keine Veränderungen - bevorzugen routiniertes Leben. Jeder neue Vierbeiner bedeutet erst einmal Stress. Ist dieser Vierbeiner auch noch eigentlich ein "Feind" wird's doppelt stressig!
      Die Kommunikation zwischen Hund und Katze funktioniert nicht, dazu haben Signale zu unterschiedliche Bedeutung (z. B. Schwanzwedeln: beim Hund ein positives Zeichen, bei der Katze jedoch mit Vorsicht zu geniessen).
      Selbst, wenn dein Kater das nötige Selbstvertrauen hat, sich dem Hund gegenüber zu behaupten, so muss auch dem Hund, der ja auch kein Baby mehr ist, verdeutlicht werden, dass eine Katze keine Beute ist!

      Bei Freigängern besteht ausserdem die Gefahr, dass sie sich nicht die Mühe machen, ihr Revier gegenüber einer fremdartigen Spezies zu behaupten und lieber ihre sieben Sachen packen und sich ein neues, ruhiges Zuhause suchen.

      Wenn du wirklich einen Hund möchtest, wäre es sicher hilfreich, deinem Kater den Geruch des Hundes portionsweise zu präsentieren, bevor der Hund einzieht (Decke, Halsband u. ä. einfach mitten ins Zimmer legen und vom Kater ausgiebig beschnuppern lassen).
      Es gibt Bachblüten, die das Selbstbewusstsein einer Katze steigern - ist sicher auch eine gute Idee.

      Auf keinen Fall die beiden Tiere unbeaufsichtigt lassen!! Niemals beide Tiere alleine lassen - das kann böse enden!

      Alles Gute!
      "Die Katze ist das Meisterstück der Natur" (Leonardo da Vinci)
      Hi!

      Unser Kater Joker war fast 1 Jahr alt als ein Hund einzog. Das ging bei ihm eigentlich ohne Probleme, da er sehr umgänglich, neugierig und aufgeschlossen ist. Kater und Hund waren nach kurzer Zeit schon die besten Freunde.
      Leider ist unser Hund im Januar bei einem Autounfall gestorben. Trotzdem haben wir uns, wie schon länger geplant, eine Zweitkatze dazu geholt. Jamaika ist eine ziemliche Persönlichkeit :wink: die schon unseren Kater reichlich rumscheucht, generell aber eher schüchtern ist. Sie war schon 2 Jahre alt und kannte keine Hunde. Nun haben wir vor kurzem wieder einen Hund bekommen. Es war natürlich nicht klar, wie Jamaika darauf reagieren würde. Wir hatten noch von der Vergesellschaftung der Katzen den Feliway-Stecker (den würde ich dir auf jeden Fall empfehlen). wir haben die Katzen am 2. Tag zum Hund gelassen, den wir neben uns an der Leine hatten. So konnten die Katzen erstmal schauen, ohne dass der hund ihnen was konnte. Jamaika war zunächst entsetzt, aber Jokers sicheres Auftreten hat ihr wohl geholfen. Irgendwann hatte sie keine angst mehr und so konnten wir den Hund von der Leine lassen. Natürlich ist es in so einem Fall wichtig, dass der Hund Katzen kennt und sie ihm relativ egal sind. Wenn der Hund Jamaika doch mal zu nah kommt, faucht sie oder gibt ihm eins auf die Nase. So klappt das ganz gut. :D

      Also achte auf jeden Fall darauf, dass der Hund Katzenverträglich ist. Dann halte ihn bei der ersten Begegnung an der Leine und lass die Katze schauen. Fasse die Katze möglichst nicht an, das endet meist mit Angriffen auch auf dich! Misch dich so wenig wie möglich ein, wenn nötig nehme lieber den Hund zurück und lass die Katze Chef sein. Wichtig ist, dass die Katze Rückzugsmöglichkeiten hat. am besten einen Raum, wo der Hund nicht hin darf und wo sie alles hat, also Futter, Wasser, Klo, Schlafplatz. Und natürlich die katze ganz doll verwöhnen!

      Also ich denke mit Geduld und dem richtigen Hund kann das klappen. Wenn sich die katze anfangs verkriecht ist das normal. aber wenn der hund ihr nix tut, sollte sie sich eigentlich schnell daran gewöhnen. wie das bei freigängern ist, kann ich allerdings nicht sagen...

      Viel Glück!

      LG, Frisko
      Es ist der Tod der wie ein Stern unverhofft vom Himmel fällt....

      Lina 20.10.03 - 22.01.06
      Es ist sehr schwer eine alte Katze mit einem Hund zu vergesselschaften. Aber man kann es schaffen.Es kann vorkommen das die katze den hund so drangsalieren, dass der hund sich verzieht.
      Soll es denn ein junger Hund werden, oder ein schon Erwachsener??

      Wenn es ein junger Hund ist, kann ich dir helfen. Ich hab nämlich ein Buch über Katzen, wo das beschrieben wird.

      Schritt 1: Die tiere in zwei unterschiedliche, aber mit einer offenen Tür verbundende, Räume setzen. Damit die Tiere sich erstmal aneinander gewöhnen. Vor allem damit sie den Geruch des anderen Aufnehmen.

      Schritt 2: Lass sich die beiden beschnuppern, wobei der HUnd jedoch angeleint sein soll. Jedoch zwing die Katze nicht, sich dem Hund zu nähern. UNd gib beiden Tieren Rückzugsmöglichkeit. Wiederhol das ein paar mal.

      Schritt 3: Hat sich die Abwehr/Angriff gelegt, lass die beiden frei. Bzw. den Hund. Lassen sie der Katze eine Fluchtmöglichkeit. Am besten ist ein erhöter Platz, wo nur die Katze hindarf.

      Also das steht in meinem Buch. Ich hoffe es hilft dir. Hast du denn einen Hund in Aussicht??

      Ich wünsch dir viel Glück und halt uns auf dem laufenden. Winni und Lea
      Liebe Grüße aus Berlin von der Keuchbande :D