kollegin hat versucht sich umzubringen und nun???

      kollegin hat versucht sich umzubringen und nun???

      hallo ihr

      ich habe jetzt irgendwie ein problem...

      mein chef hat mich eben angerufen um mir zu sagen, das eine kollegin von mir versucht hat sich umzubringen....

      jetzt weiß ich gar nicht, wie ich reagieren soll, bzw. soll ich sie im krankenhaus besuchen?
      was soll ich zu ihr sagen?
      bin irgendwie total verwirrt....

      habt ihr sowas schonmal erlebt????

      ich weiß das sie probleme hatte, aber das sie so reagiert hätte ich nicht gedacht...
      aber ich bin auch 20 jahre jünger als sie....

      ach ich weiß einfach nicht was jetzt......

      lg puschel
      :dance: :clap: :dance: :clap:
      Hallo puschel!

      Ehrlich gesagt verstehe ich nicht das dein Chef das einfach so breit tritt, es ist ja doch sehr privat :confused:
      Es hätte genügt wenn er sagt das sie im KKH liegt, ich finde das überhaupt nicht korrekt für einen Chef :|

      Kann nachvollziehen in welcher Zwickmühle du jetzt steckst...
      Ich denke ich würde ihr nicht sagen das ich weiß was los ist, besuchen ja, ansprechen nein, aber du könntest sie fragen warum sie im KKH liegt und sagen du weißt es nicht, wenn sie reden möchte wird sie es tun.

      Chef´s gibts :doh: :rolleyes:
      Liebe Grüße von Hexe, Speedy und Dosine Diana :biggrin:

      Ehrlich währt am längsten :wink:
      hey

      klar ist es sehr persönlich, aber ich kenne auch ihre komplette krankengeschichte....
      (von ihr selber)

      und im moment ist es der fall, das sie starke depressionen hat.
      daher wird ihr umfeld von diesem versuch unterrichtet....
      ist eine theorie des arztes.... (angeblich soll ein nicht ansprechen auf ihre krankheit irgendwie helfen :rolleyes:)
      daher hat mein chef es mir auch gesagt....

      aber jetzt weiß ich nicht, wie ich mich verhalten soll....

      lg
      :dance: :clap: :dance: :clap:
      Ein NICHTansprechen soll helfen :think:
      Ich weiß aus eigener Erfahrung das man sich damit auseinander setzen muss, wenn man Depressionen hat.
      Reinfressen und Mund halten oder aber um den heißen Brei herum reden bringt überhaupt nichts und es wird auch nicht besser davon :sad:
      Wenn du alles weißt, warum kannst du dann nicht mit ihr umgehen wie sonst auch?
      Wegen dem Versuch?
      Dann versuche das am besten für den Moment zu vergessen und so mit ihr zu reden wie du das sonst auch immer getan hast.
      Sie für sie da, aber nicht aus Mitleid, sondern nur wenn du das auch möchtest, sonst hilft ihr das nicht und für dich wäre es auch nur eine Belastung.
      Liebe Grüße von Hexe, Speedy und Dosine Diana :biggrin:

      Ehrlich währt am längsten :wink:
      Hallo Puschel

      Für aussenstehende ist solch eine Situation immer sehr schwer,man weiss nicht wie man sich verhalten soll und ist unsicher.

      Geh sie besuchen und tu so als nichts wäre,sie wird mit dir darüber sprechen wenn sie es möchte.Wenn sie es dir erzählt regiere so wie dein Herz es dir sagt.Tröste sie und sei einfach für sie da,das hilft meistens mehr als Worte.

      Liebe grüsse Xeni
      Huhu Puschel!

      Also ich kann mich gut in deine Situation reinversetzen, die beste Freundin meiner Mum hat sich am Sonntag versucht umzubringen! Sie ist im Moment im Krankenhaus, auf einer geschlossenen Station! Außer der engste Familienkreis, darf niemand zu ihr!!!

      Sonst kann ich mich nur Xeni anschließen, wenn du die Chance hast sie zu besuchen, tuh es! Sie wird - wenn sie reden will schon auf dich zukommen - und dann sei für sie da!

      Liebe Grüße
      murle
      Liebe grüße von dem murle, Mia, Shiva, Minou, Baby, Tapsi, Tabaluga, Lilli, Joker und Easy
      Hallo,
      ne so zu tun als wenn nix war würde ich nicht , das hat so etwas von "ich bin zu feige es anzusprechen" , und es liegt immer etwas unausgesprochenes zwischen euch.
      Wenn Du Sie besuchst anrufst .... würde ich sie schon ansprechen und fragen ob sie reden möchte und dazu sagen das du auch verstehst wenn sie es nicht will.

      Denke auch mal das da im KH im Moment alle mit Ihr reden wollen und das warum erfahren wollen... Ärzte , Therapeuten, Verwandte....
      Vieleicht ist ihr reden dann auch zuviel , aber sagen das du es weißt und für sie da bist würde ich ihr sagen.

      Aber so gar nicht drauf eingehen würde ich nicht.
      hey

      ich denke, das ich gehen werde, sobald sie besuche bekommen darf..

      ich habe heute nacht noch viel drüber nachgedacht und was glaub ich das problem ist,

      wenn ich dann bei ihr bin und sie mir das alles erzählt, ich komme mir einfach so klein vor...
      weil, es sind 22 jahre unterschied zwischen uns und ich fühle mich dann so klein, jung und auch hilflos....
      ich habe eine ganz andere lebensweise, bin ein ganz anderer typ mensch, ich finde es schwer nachzuempfinden, wie man zu depressionen kommt, ganz einfach weil ich sowas noch die erlebt habe....

      ach ich finde es einfach schwer :sad:

      lg puschel

      ps. den arzt kann man meiner meinung nach in die tone kloppen....
      pps. zu des was oni gerade schrieb, ich habe auch angst, das sie wenn ich sie besuche wieder so unter den antidepresiva steht wie das letzte mal...
      das war nämlich total grausam...
      zum glück war ich nicht alleine da,ich fand das so schlimm...
      und jetzt stürmt eh wieder jeder auf sie ein, gruppen gespräche, einzeltherapie uns so weiter
      und das alles unter diesen medikamente..
      :dance: :clap: :dance: :clap:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „puschel1985“ ()

      Depressive Menschen sind ja nicht blöd, ich schätze die meisten wissen, daß jemand die Krankheit nicht wirklich nachfühlen kann, der es selbst nicht erlebt hat, genauso wie man sich Schmerzen nicht realistisch vorstellenkann wenn man es nicht schon mal gespürt hat - jede Frau mit Kind weiß wovon ich rede *grins*

      Ich habe eine Bekannte, die auch schwer daran leidet. Ich habe immer offen mit ihr darüber gesprochen, ich habe Verständnis gezeigt für die Probleme die man als depressiver Mensch halt so hat, aber nie ein Geheimnis darum gemacht, daß ich mich a) nicht mit runter ziehen lassen will und b) nicht wirklich nachempfinden kann wie sich das anfühlt.

      Ein Mensch mit einem kaputten Bein kann z.B. nicht lange Spaziergänge machen, ein depressiver Mensch ist halt manchmal mies drauf, will sich am liebsten nicht bewegen, kriegt die alltaglichsten Sachen nicht mehr gebacken. Der Mensch dahinter kann total lieb, einfühsam und nett sein und auf den kommts an finde ich.

      Ich denke was auch entnervend sein kann ist ein ständiges Bemitleidet werden, viele sehen hinter einer psychischen Störung den Menschen gar nicht mehr, kaum kommen sie zur Türe rein gehts los: Wie gehts Dir, setz Dich hin, mensch das ist aber alles schlimm, das tut mir so leid für Dich... wer da nicht mies drauf ist wirds dann bestimmt.

      An Deiner Stelle würde ich einmal klar Schiff machen, ihr sagen daß Du es weißt, daß Du froh bist, daß es nicht geklappt hat, daß Du aber noch mehr froh bist wenn sie sich aus ihren schwarzen Löchern herausstrampelt und wieder normal ist. Gib ihr das Gefühl Du nimmst sie so wie sie ist, den Menschen dahinter, aber bestärke sie nicht indirekt in ihrer Depression indem Du ihr über Gebühr Aufmerksamkeit für den Versuch sich umzubringen schenkst. Aufmerksamkeit verdient sie selbst, nicht ihre Krankheit und deren Symptome.

      Grüße
      Tina
      Hmm. Wenn Du sie besuchen gehst, sag doch einfach, Du hast gehört dass es ihr im Moment nicht so gut geht und dass Du hoffst, dass sie sich bald besser fühlt? Ohne das Ganze weiter auszuführen?

      Damit sagst Du zwar nicht, dass Dein Chef alle Details breitgetreten hat, aber Du zeigst auch, dass Du im Groben informiert bist und gibst ihr damit die Möglichkeit, Dich anzusprechen wenn sie mit Dir reden möchte.

      Das muss ja nun nicht sofort im Krankenhaus sein, sondern sie weiß dann einfach, dass Sie Dich vielleicht ansprechen kann wenn es ihr mal schlecht geht.

      Depression ist eine Krankheit. Und das Schlimmste was man mit jemandem tun kann, der schwer erkrankt ist, ist die Krankheit totzuschweigen und sich nicht zu erkundigen und zu hinterfragen. Es sollte natürlich nicht zu persönlich werden (jeder Mensch setzt die Grenze für seine Intimsphäre ja etwas anders), aber es zeigt Interesse an der kranken Person. Als z.B. mein Schwiegervater an Krebs erkrankt ist, wurde er von vielen Leuten nicht offen angesprochen und er hat sehr darunter gelitten, dass ihn z.B. niemand besucht oder angerufen hat, vor allem aus dem Kollegenkreis kam gar nichts. Er ist dann mit 53 an Krebs gestorben und plötzlich kamen große Beileidsbekundungen - wir haben die Kollegen dann auch nicht zur Beerdigung eingeladen, denn alles was er sich gewünscht hatte, war dass ihn jemand mal besucht hätte und wenn auch nur für eine Viertelstunde.

      Also leg die Scheu davor ab, etwas falsch machen zu wollen und spring über Deinen Schatten. Deine Kollegin braucht Unterstützung und nicht noch mehr Probleme als sie ohnehin schon hat. Kauf einen Blumenstrauß, geh sie besuchen und zeig ihr, dass die Welt sie haben möchte und braucht und sie nicht vergessen hat. :shhh:

      Gerade depressive Menschen denken, dass sie ihren Platz im Leben nicht verdient haben und fühlen sich häufig überflüssig und ungeliebt. Aber wenn man jemandem ein Signal geben kann "Hallo - ich interessiere mich für Dich und Dein Leben" dann kann das manchmal schon ein Rettungsring sein. Oft reicht das natürlich nicht, aber wenn es die Möglichkeit gibt, dass es ihr gut tut, dann sollte man doch auch Zeichen setzen. Falschmachen kann man hier rein gar nichts! Außer: nicht hinzugehen und einfach so zu tun, als ob alles okay wäre. Zur Normalität findet ihr alle sowieso wieder zurück. Aber ihr Selbstmordversuch war doch ein deutliches Signal, oder?

      Wir haben vor einigen Jahren auch einem Kollegen mehrfach Hilfe angeboten - er hat sie allerdings nicht angenommen. Wir konnten da leider nichts dran machen. Im Endeffekt war sein Suizid dann erfolgreich.
      "A reader lives a thousand lives before he dies.
      The man who never reads lives only one." (George R. R. Martin)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Kobold“ ()

      Ich denke auch wie wie "Oni". Ist Deine Arbeitskollegin nur Kollegin oder mehr?
      Wie ist bezw. war Eure Gesprächsbasis? Darauf kommt es nämlich immer an. Wenn schon vorher nicht Vertrauen aufgebaut worden ist, ist es im nachhinein noch schwerer.
      Solltet Ihr aber schon so eine Art Freundschaft geschlossen haben, würde ich sie auf jeden Fall im Krankenhaus besuchen und das Thema anschneiden. Wie das Gespräch wird, bleibt abzuwarten. Es bedarf da schon eine Menge Feingefühl.

      Ansonsten wenn es "nur eine Kollegin" ist, reicht ein Anruf. Nur mal melden damit sie weiß, ich gehöre noch dazu.

      Liebe Grüsse
      Marion
      Gesundheit und Nichtbehindertsein ist wahrlich kein Verdienst, sonder ein Geschenk, dass jedem durch eine jähe Wendung genommen werden kann.
      jep genau katzentrio und Kobold.

      Einfach mal nachhören und sagen mensch was ist denn passiert, hab gehört dir geht es nicht gut , kann ich was für dich tun, du weißt ja wenn was ist ich helfe gerne höre gerne zu.

      So würde ich es handhaben und wenn sie dann erzählt ok wenn nicht dann auch ok .
      Sie weiß aber das sie erzählen könnte.

      :think:Habe selber die Erfahrung gemacht das es manchmal sogar ratsamer ist sich mit jemndem zu unterhalten den man vlt nicht so gut kennt , also auch wenn es "nur" ne Arbeitskollegin ist würde ich zumindestens mal von mir hören lassen
      Hallo,
      ich kann dir auch nur sagen das es für deine kollegin besser wäre eine Therapie anzufangen!Den Menschen die mit Drepressionen zu kämpfen haben muss man helfen und das kann nur ein Arzt der sich mit sowas auskennt!Du kannst ihr nur als Seelische unterstützung und als Freundin helfen,aber den weg in die Therapie muss sie selber schaffen!Nun solltest du aber auch nicht gleich auf sie einreden und ihr sagen sie sollte eine Therapie anfangen,lass es ruhig angehen!
      Seit ihr befreundet oder nur Kollegen?
      Wenn es kein Freundschaftlichen draht zu ihr gibt kann ich dir nur Raten dich da rauszuhalten und wenn du sie besuchst nicht darüber zureden,denn es könnte sein das dir das hinterher nachgeträgen wird und es heißt du mischt dich in fremde leute angelegenheiten ein.
      Es ist trotzdem von dein Chef unfair der Kollegin gegenüber es zu erzählen,egal in was für ein verhältnis ihr zueinander steht!
      Drück die Daumen ganz fest das es ihr bald wieder besser geht und das sie sich helfen lässt,damit es nicht schlimmer wird!
      Solang mein Herz noch schlägt, geh ich meinen Weg,einfach gradeaus und gib niemals auf.
      Solang mein Herz noch schlägt,mein Gefühl mich trägt,bleib ich bis zum Schluss und mach das was ich muss!!!
      Original von Kobold
      Depression ist eine Krankheit. Und das Schlimmste was man mit jemandem tun kann, der schwer erkrankt ist, ist die Krankheit totzuschweigen und sich nicht zu erkundigen und zu hinterfragen. Es sollte natürlich nicht zu persönlich werden (jeder Mensch setzt die Grenze für seine Intimsphäre ja etwas anders), aber es zeigt Interesse an der kranken Person.


      Gerade depressive Menschen denken, dass sie ihren Platz im Leben nicht verdient haben und fühlen sich häufig überflüssig und ungeliebt. Aber wenn man jemandem ein Signal geben kann "Hallo - ich interessiere mich für Dich und Dein Leben" dann kann das manchmal schon ein Rettungsring sein. Oft reicht das natürlich nicht, aber wenn es die Möglichkeit gibt, dass es ihr gut tut, dann sollte man doch auch Zeichen setzen. Falschmachen kann man hier rein gar nichts! Außer: nicht hinzugehen und einfach so zu tun, als ob alles okay wäre. Zur Normalität findet ihr alle sowieso wieder zurück.


      Ich schließe mich diesen Worten von Kobold voll und ganz an :clap:
      Ich weiß was es heißt depressiv zu sein, gerade nach dem Suizid meines Vaters hatte ich eine sehr sehr schwere Zeit.
      Das Ende vom Lied war aber das von meinen "Freunden" (was ich dann erst im nachhinein erfahren habe, als ich es bei einer Freundin ansprach) sich keiner so recht getraut hat es an zu sprechen, mit mir darüber zu reden, weil mich keiner wieder so leiden sehen und mir helfen können wollte.
      Ich kann dazu nur sagen dass das der absolut falsche Weg war, denn ich habe mich von diesen Personen abgewendet, ich habe mich sehr alleine gelassen gefühlt, es hatte den Anschein das kein Interesse da war :sad:
      Hinterher musste ich mir dann noch sagen lassen: es bringt dir doch nichts in Selbstmitleid zu zerfliessen :eek:
      Jawoll, genau das möchte ein Mensch, der auf Grund o. g. Situation fix und fertig ist, hören :doh:
      Mitleid ist ganz klar der falsche Weg, denn, wie hier schon gesagt wurde, zieht das den Menschen noch mehr runter und bestärkt ihn in seiner Depression, aber unter den Tisch kehren ist genauso falsch :|
      Mir hat es geholfen darüber zu sprechen, man muss sich seinen Problemen stellen, sonst kommt man aus dem tiefen, schwarzen Loch nicht mehr raus :wink:
      Dazu rät im übrigen auch jeder Therapeut :smile:

      Wir haben vor einigen Jahren auch einem Kollegen mehrfach Hilfe angeboten - er hat sie allerdings nicht angenommen. Wir konnten da leider nichts dran machen. Im Endeffekt war sein Suizid dann erfolgreich.


      Wenn jemand fest entschlossen ist, es zu tun, wird ihm niemand mehr helfen können, leider ist das so :sad:
      Aber bei der Kollegin ist die Sachlage anders, sie hat es versucht - hätte sie es wirklich gewollt wäre sie nun nicht mehr.
      Ich weiß das dies sehr harte Worte sind, aber ich weiß wovon ich hier rede :smile:
      Ein Selbstmordversuch ist nichts anderes als ein Hilfeschrei und man sollte diesen Menschen die Hilfe nicht verwähren, wenn man sie gerne und ein gutes Verhältnis zu ihnen hat.
      Wenn sie sich nicht helfen lassen wollen muss man das leider so hinnehmen :confused:

      Im übrigen habe ich auch oft erlebt das Menschen, die noch nie eine Depression hatten, überhaupt kein Verständnis dafür aufbringen können - sie gehören meistens zu den "unter-den-Tisch-Kehrern".
      Aber du, puschel, zeigst ja allein schon dadurch Verständniss das du uns fragst wie wir reagieren würden.
      Du weißt zwar nicht wie sich das anfühlt, aber du versuchst dein Bestes und das ist doch die Hauptsache :biggrin:
      Liebe Grüße von Hexe, Speedy und Dosine Diana :biggrin:

      Ehrlich währt am längsten :wink:
      Hallo,

      jemand aus dem enfernten Bekanntenkreis hat sich damals versucht das Leben zu nehmen, weil sich seine Frau von ihm trennte.

      Er hat danach immer nur von seinem Unfall gesprochen. Nie von seinem "misslungenen Selbstmordversuch".

      Wir haben ihn alle auch nicht darauf angesprochen. Das war denke ich auch besser so.

      LG Nathalie
      "Wer auf das große Wunder wartet, vepasst die vielen kleinen!"
      Ich schätze, es kommt auf den Menschen an, wie er reagiert und wann er was möchte. Ich glaube, jeder möchte nach soetwas reden.
      Ich habe eine Freundin, die diese Gedanken schon öfters hatte. Die sich ritzt und der es wirklich manchmal richtig dreckig geht. Sie isst schlecht und man merkt ihr an, sobald man sie nur ein wenig kennt, dass es ihr schlecht geht.

      Ich kenne sie erst seit September, und als ich so langsam Kontakt zu ihr aufnahm, dauerte es grade mal einen Monat, und sie begann mit mir über all das zu reden.
      Immer wieder meinte sie, dass wenn es mir zu viel wird, ich es ihr sagen solle, dann würde sie es lassen.
      Ich werde ihr aber immer zuhören, und das habe ich ihr auch so gesagt!
      Nun ja, seit längern versucht sie ihr Leben wieder so gut wie möglich in den Griff zu bekommen. Und ich muss sagen, es geht aufwärts, ich merke es immer mehr.
      Sie isst wieder etwas mehr, zwar nicht viel, aber sie bemüht sich. Das Ritzen versucht sie so gut wie möglich einzustellen und das letzte Mal hatte sie ein Erlebnis, so wie sie mir erzählt hat, dass ihr die Augen geöffnet hat.
      Ich muss sagen, ich freu mich immer total, wenn ich von ihr höre, dass es ihr besser geht und sie wieder Freude hat.
      Ihr hat einfach ein Mensch gefehlt, der sich um sie kümmert. Der ihr zeigt, dass sie was wert ist. Ich habe das getan, in dem ich ihr zugehört hab. Sie bestärkt habe und versucht habe, das Richtige zu sagen, was mir zwar manchmal nicht gelungen ist, aber sie hat es mir nicht bös genommen.

      Ich weiß nicht wirklich, was ich dir raten soll.
      Wenn ich von ihr hören würde, dass sie es doch getan hat und es daneben gegangen ist. Ich würde Rotz und Wasser heulen im ersten Moment, weil sie einen Grund hatte, es zu tun, weil sie mit mir nicht darüber gesprochen hat. All das würde mich traurig machen. EInfach weil sie ein wunderbarer Mensch ist, aber niemand ihre Hilferufe hört, vor allem nicht ihre Eltern ... :sad:
      Dann würde ich zu ihr gehen, sie in den Arm nehmen und ihr sagen, wie froh ich bin, dass es ihr "gut" geht und dass sie noch da ist.
      Vielleicht würde ich sie auch fragen, was der Grund war. Warum? Aber auch nur, wenn ich spüren würde, dass sie das möchte.

      Nun ja, ich habe aber ein ziemlich gutes Verhältnis zu ihr.
      Wenn ich den Menschen nur Ansatzweise kennen würde, dann glaube ich würde ich hingehen und ihr irgendwie zeigen, dass ich ein offenes Ohr habe. Aber sie darauf ansprechen, dass wäre nicht mein "Stil", da ich meine, der Mensch sollte selbst auf mich zu gehen, wenn er bereit dazu ist. Denn er muss ja auch selbst damit fertig werden.

      *seufz* Ich hoffe ich komme nicht allzu bald in diese Situation. Ich drück dir die Daumen, dass du einen Weg findest, der für euch beide gut ist.
      Aber ich bin mir sicher, dass du es packen wirst. Sie wird dir sicher auch ein wenig zeigen, was sie möchte.