
hab gestern ne Geschichte geschrieben

Hatte Langeweile...ich stell sie hier mal rein

Warum ? Diese Frage schießt mir immer wieder durch den Kopf.
Wieso ich ? Was habe ich schlimmes getan ?
Wie können Menschen nur so grausam sein ?
Als kleiner Welpe kam ich auf die Welt. Von Anfang an war ich der Liebling meiner geliebten Mama.
Für mich war sie der wunderschönste Hund der Welt ... und der liebste noch dazu.
Ich wurde älter und meine Mama sagte mir immer wieder wie schön ich doch wäre.
Immer wieder kuschelte ich mich an sie. Sie lehrte mich alles was ich wissen musste.
Ich sollte den Menschen ein guter Begleiter sein ... sollte gehorchen und den Menschen Freude bereiten.
Meine Mama mochte die Menschen...sie hielt sehr viel von ihnen.
Auch ich fing an die Menschen zu mögen.
Immer waren sie freundlich ... tätschelten mir den Kopf und nannten mich immer ihren "kleinen Süßen" .
Doch diese schöne Zeit sollte wohl nicht lange anhalten.
Ein menschliches Gefährt ...ich glaube die Menschen nenn es Auto ... fuhr meine Mama eines Nachts an.
Sie hatte furchtbare Schmwerzen. Unsere Menschen halfen ihr so gut es ging ... aber nichts half.
Die ganze Zeit lag ich neben ihr ...doch dann ... hörte ich ihren sanften Atem nicht mehr ... sie war gegangen ... für immer !
Ich konnte es nicht glauben ... war tottraurig ... auch meine Menschen waren sehr bestürzt.
Sie fehlte mir sehr ... immer wieder musste ich an sie denken.
An ihren Duft ... ihre sanfte Art ...einfach an alles.
Einige Zeit später ... ich glaube es war im November ... nahmen mich meine Menschen mit in die Stadt.
Noch nie war ich dort gewesen ... alles war so ... anders ... so ungewohnt.
Auch meine Menschen verhielten sich anders.
Sie sprachen viel mehr mit mir ... weinten sogar.
Ich wusste einfach nicht was los war. Hatte ich etwas falsch gemacht ?
Dann kamen wir an einem schäbigen, alten Gebäude vorbei.
Wir gingen hinein...
Es roch nach Hunden ... nach Katzen ... und nach dem Tod.
Was sollte mit mir passieren ?
Meine Menschen sprachen mit einem dicken, übelriechenden, alten Kerl ... dieser packte mich grob am Hals und steckte mich in eine kleine Zelle.
Ich sah zu meinen Eltern, doch sie drehten mir den Rücken zu ... unterschrieben etwas und gingen.
Ich wusste in diesem Moment nicht das ich sie dort zum letzten Mal sah.
Die ganze Zeit über winselte ich ... nach meiner Familie ... und nach meiner geliebten Mutter.
Tage vergingen ... Stunden und Minuten verstrichen so langsam, dass man das Gefühl hatte die Zeit würde jeden Augenblick stehen bleiben.
Doch eines Tages schien es sich für mich zu bessern ... dachte ich zumindest.
Man holte mich von diesem schrecklichen Ort weg.
Zwei Männer waren es.
Ich dachte ich könnte ein neues Leben beginnen.
Aber da hatte ich wohl falsch gedacht.
Ich wurde von diesen Menschen nicht geliebt ... nein ich wurde nur benutzt.
Benutzt als Kampfmaschine.
Mit Stöcken und Steinen schlugen sie auf mich ein ... um mich wütend zu machen.
Eines Tages war auch ein zweiter Hund dabei.
Auch er war wie ich bis auf die Knochen abgemagert und hatte überall Narben.
Ich dachte er wolle mein Freund sein ... doch aufeinmal stürmte er auf ein Komando seines Menschens, auf mich los und fing an mich zu kratzen und zu beißen.
Ich machte mich so klein wie es nur ging.
Gewehrt habe ich mich nicht.
Irgendwann ... nach langen Minuten der Angst nahmen die Menschen den Hund von mir.
Ich war übersäht von Biss - und Kratzwunden. Alles tat mir weh.
Dem Hund aber gab ich nicht die Schuld ... denn er gehorchte nur seinem Herrchen und musste mich angreifen.
Er konnte nichts dafür ... es waren seine Menschen die so ein Monster aus ihm machten.
Er tat mir einfach nur Leid.
Plötzlich fingen die Menschen an auf mich einzuschlagen.
Immer wieder ... immer wieder...
"Blöde Töhle" , "dummer Hund" ... diese Worte hörte ich immer wieder.
Jeden Schlag ... jeden Tritt konnte ich noch am Abend spüren ... obwohl sie schon längst damit auf gehört hatten.
Es waren grausame Schmerzen.
Ich konnte mich kaum bewegen ... alles tat mir weh.
Und immer wieder stellte ich mir die Frage ob ich etwas falsch gemacht hätte.
Warum waren sie so zu mir ?
Warum schlugen sie mich ?
Ich errinnerte mich an die Worte meiner Mutter ... sie sagte immer ich solle zu jedem lieb sein.
Egal ob Mensch, Hund oder andere Wesen.
War ich denn nicht lieb genug ?
Ich hatte ihnen doch nie etwas getan !
Jeden Tag musste ich Schläge, Tritte und aggresive Hunde ertragen, die von ihren Menschen manipuliert wurden.
Jeden Tag wurde es mehr ...
Jeder Tag wurde schlimmer.
Bis zu einem Tag ...
Er fing wieder gewöhnlich an ... ich wurde aus meinem Zwinger geholt und in den Hinterhof geführt.
Dort wartete schon ein anderer Hund.
Ich wusste schon was gleich passieren würde.
Er stürzte auf mich los und ich machte mich wieder klein und ließ alles über mich ergehen.
Als sie den Hund wegnahmen fingen, wie jedes andere Mal auch, die Menschen an mich zu schlagen.
Als sie aufhörten konnte ich mich nicht mehr bewegen.
Blut floss aus meiner Nase und aus unzähligen Narben von meinem Rücken.
Es war schlimer als sonst.
Ich bekam kaum noch Luft.
Die Menschen sahen mich an ... nahmen mich am Nackenfell hoch und warfen mich in einen Beutel.
Wo sie mich damit dann hinbrachten weiß ich nicht ...
Ich konnte nichts sehen ... alles war dunkel.
Wieder vergingen Minuten ...
Ich hörte sie reden ... "werf ihn dahin" ... "blöde Töhle" ...
Das war das einzigste was ich verstand.
Und plötzlich kam ich hart auf den Boden auf.
Sie hatten mich "weggeschmissen" ... wie Müll ... den keiner mehr braucht.
Ich versuchte mich aus dem Beutel zu befreien.
Nach einiger Zeit gelang es mir auch.
Vorsichtig schaute ich herraus.
Eine fremde Umgebung lag vor mir ... keiner war da ... überall waren Bäume.
Langsam kroch ich aus dem Beutel. Alles tat mir weh.
Jeder Schritt schmerzte.
Plötzlich hörte ich ein schrilles Geräusch.
Ängstlich zuckte ich zusammen ... ich hatte panische Angst.
Aufeinmal sah ich das ein Hund und ein Mensch auf mich zu rannten ...
Ich dachte der Hund würde auf mich losstürzen und sich in mir fest beißen ...
Doch er schnupperte nur und leckte mir die Schnauze ...
Ängstlich schaute ich ihm in seine braunen Augen.
Auch der Mensch kam und sah mich an ...
Worte wie "du armer Hund" und "was haben sie mit dir gemacht" hörte ich.
Langsam und vorsichtig fing er an mich am Kopf zu streicheln.
Dieses Gefühl kannte ich gar nicht mehr ... es war ungewohnt.
Bei jeder Berührung zuckte ich zusammen.
Dieser Mann nahm mich mit zu sich nach Hause.
Er kümmerte sich um mich und ich fasste langsam wieder Vertrauen in die Menschen.
Auch sein Hund wurde mein bester Freund.
Mein Fell glänzte wieder in der Sonne und ich hatte wieder Freude am Leben.
Meine Narben waren fast verschwunden und es tat auch nicht mehr so weh.
Doch eins blieb ... die schrecklichen Bilder verschwanden nie.
Ich starb im Alter von 15 Jahren in den Armen von meinem lieben Menschen den ich über alles liebte.
Er war in den letzten Minuten meines Lebens an meiner Seite ...
Er war bei mir als ich für immer einschlief ... auch mein bester Freund war da.
Viele Jahren wurde ich gequält und hatte kein Vertrauen mehr in den Menschen.
Doch ich habe gemerkt das es auch Ausnahmen gibt.
Ich lief einem strahlend weißen Licht entgegen ... und am Ende des Lichtes stand ...
meine geliebte Mutter.
Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.
Der Krieg hat einen langen Arm. Noch lange, nachdem er vorbei ist, holt er sich seine Opfer.
Der Krieg hat einen langen Arm. Noch lange, nachdem er vorbei ist, holt er sich seine Opfer.