Meine Sheila und ich haben 15 Jahre miteinander verbringen dürfen, ich habe sie bereits mit 8 Wochen bekommen - heute weiss ich allerdings, daß das ein bisschen früh war. Ich habe die längste Zeit hiervon alleine mit ihr gelebt, vor 4 Jahren haben wir noch meinen jetzigen Verlobten mit aufgenommen und haben zu dritt gelebt. Vor einiger Zeit begann Sheila mehr und mehr Gewicht zu verlieren, die Nierenwerte waren schon länger nicht mehr sooo toll, aber das haben wir mit Medikamenten in den Griff bekommen. Bei einem der letzteren Tierarztbesuche wurde dann ein Tumor ertastet der ihr einige Tage später entfernt werden sollte. Erst auf direktes Hinterfragen meinerseits gab es auch die Information, daß Sheila eventuell die Operation nicht überstehen könne, bzw. fall der Tumor schon zu schlimm sei, sie erlöst werden sollte. Ausser dem Gewichtsverlust machte sie noch einen recht zufriedenen und lebendigen Eindruck. Sie war schon immer eine recht ängstliche Katze gewesen die eher hinter als auf dem Sofa zu finden war, aber mir war nichts wirklich schlimmes aufgefallen. Na gut, ab und zu kam sie nicht auf das Sofa hoch, allerdings im nächsten Moment hüpfte sie herauf als sei es das natürlichste der Welt.
Die Tage bis zur OP waren schon alles andere als einfach, da man versuchte sich an den schlimmsten Fall der Fälle ein bisschen heranzutasten, um dann nicht total aus allen Wolken zu fallen. Trotzdem brachten wir sie mit guten Gewissen und bester Hoffnung (Tumor raus, Katze mit nach Hause nehmen und gesundpflegen) zur Tierärztin. Tja und dann kam gegen Mittag der grausige Anruf mit der Nachricht, daß der Tumor sehr bösartig sei und sich schon durch die Bauchdecke ausgebreitet hatte, dieTierärztin sagte, daß man ihn nicht entfernen könne und selbst wenn man Sheila nun unverrichteter Dinge wieder zu mir geben würde, man ihr keinen Gefallen mache und sie nicht mehr lange leben würde. Also musste ich die schlimmste Entscheidung treffen und auf ihr Anraten wurde Sheila nicht mehr aufgeweckt.........
Es war der absolute Horror für mich, da ich sie sehr, sehr geliebt habe. Sie war meine Seelenverwandte, hat mir so oft zugehört wenn ich Sorgen hatte, hat (meiner Meinung nach) sehr viele Sachen die man ihr sagte verstanden, war einfach mein Engelchen. Auf alten Fotos konnte ich sehen wieviel wir früher gespielt haben, was für Kartonburgen ich gebaut habe, Zeitungsseiten in der ganzen Wohnung verstreut und sie darin toben lassen, die Sofakombination war oft für sie als Sprint-Steilkurve genutzt worden und und und. Nur leider Schmusen und auf dem Schoss verwöhnen war nicht so oft drin, da sie da nicht sonderlich drauf stand. Gerade auch am Schluss konnte ich sie manchmal tagelang nicht mehr streicheln, da sie sich mehr und mehr zurückgezogen hat. Aber nie habe ich in Ihren Augen gesehen (was andere oft beschreiben), daß es ihr schlecht ging und ich sie erlösen sollte. Und so sitz ich hier in der viel zu ruhigen Wohnung, entferne alles was irgendwie an sie erinnert (ihren Lieblings-Nuckel-Pulli und die Fotos bewahre ich allerdings auf - natürlich !!), und trotzdem denke ich ständig an sie und will den Arm ausstrecken nach ihr um sie doch mal zu kraulen, oder möchte sie einfach nur mauzen hören wenn sie mich fragt wie es mir denn geht. Ich meine ständig ihren Schatten durch die Wohnung huschen zu sehen und die Erkenntnis, daß sie nicht wiederkommt trifft mich jeden Tag aufs neue wie ein Schlag ins Gesicht. Und dann überkommen mich auch ab und zu die Zweifel ob es wirklich die richtige Entscheidung war, die ich getroffen hatte und ob man ihr nicht doch noch ein paar schöne Wochen hätte machen können / sollen, obwohl die Vorstellung dann selbst entscheiden zu müssen, ab wann sie zu sehr leidet, auch wahrlich angsteinflössend ist. Nur ich habe ab und zu Angst sie zu früh aufgegeben zu haben. Ich habe und hätte ALLES für sie getan. Und nun ist sie fort und mir bleibt nichts als die Trauer. Zum Glück kümmert sich mein Verlobter sehr liebevoll um mich, auch wenn er die tiefe der Trauer sicher nicht so nachempfinden kann, da Sheila stets eher meine als unsere Katze war - ihre Beziehung war nicht so rosig, da sie nie das hundertprozentige Vertrauen zu ihm aufgebaut hat, leider. Trotzdem haben auch sie manchmal sehr innig gekuschelt, eben für die paar Minuten die sie es zugelassen hat.
An ihr Grab bin ich bisher nur einmal gegangen um Kätzchen dort zu pflanzen, ich fand es irgendwie passend. Ansonsten verbleibe ich meist zu hause und gebe mich sehr meiner Trauer hin, da sie mir unendlich fehlt. Mehr als alles andere zuvor in meinem Leben.
Im März fahren wir in den Urlaub (der war lange vorher geplant), ich erwarte diesen Urlaub momentan vor allem deshalb, weil ich weiss, daß wir uns danach 2 neue Katerchen aussuchen möchten, denen wir ein Zuhause bieten. Der Urlaub ist mir inzwischen 'Schnurzpiepegal', ich will ihn eher hinter mich bringen, um danach wieder Fell-Leben in der Bude zu haben, auch wenn sie natürlich nicht meine Sheila ersetzen werden, so hoffe ich dennoch, daß sie mir wieder Freude ins Herz bringen werden, wo momentan nur Platz für Trauer und Schmerz ist. Sheilamaus, ich werde Dich nie vergessen !!
PS: glaubt Ihr eigentlich an Wiedergeburt?? Als ich mit Sheila am Abend vor der OP alleine auf dem Sofa lag sagte ich ihr, daß sie am nächsten Tag operiert würde (sie sprang wie von der Tarantel gestochen vom Sofa und blieb unter dem Tisch), ich sprach dann weiter mit ihr und sagte, daß es leider nötig sei, da sie krank sei und ich dies nur mache, damit es ihr danach besser gehe (sie kam wieder zu mir). Da sie den Tag davor sogar schon von meinen Eltern 'Abschied' genommen hatte (sie waren zu Besuch - nicht zufällig - und Sheila ging sogar zu meinem Vater hin, obwohl sie sonst immer grosse Angst vor ihm hatte und liess sich wirklich von uns allen 4 nochmal so richtig begutachten und verwöhnen, kommt es mir wahrlich so vor, als hätte sie genau gewusst was sie erwartet und als ob sie mir ein Zeichen geben wollte, sie käme zurück zu mir, wenn auch in einem anderen Körper. Hach seufz, wie schön wäre das, aber wie 'verrückt' ist es auch sich an eine solche Hoffnung zu klammern??

IN LOVING MEMORY
FUSSEL + 10.02.2006 


Es ist nie leicht ein geliebtes Tier gehen zu lassen aber das sind wir unseren Lieblingen schuldig. Sie wird immer in deinem Herzen sein und Du wirst sie nie vergessen. Denk an die schöne Zeit die Du mit ihr verbringen durftes. Wir drücken Dich ganz doll und denken an Dich.