Hallo alle zusammen!
Ich habe seit etwa 11 Wochen zwei junge Kater (jetzt 21 Wochen alt). Seit ich sie genommen habe, frage ich mich, ob der Lebensraum, den ich ihnen biete, nicht zu klein ist. Ich habe eine 27 m² große Einzimmerwohnung mit Mini-Küche, Mini-Bad und Balkon. Vor dem Balkon ist ein großes Vordach mit knapp 200 m² Fläche, wo die beiden auch nach Belieben drauf rumlaufen und die Welt beobachten können, wenn sie Lust dazu haben. Vom Dach herunter kommen sie allerdings nicht. Ich hatte ihnen einmal eine Art Leiter hingestellt, um hoch und runter zu kommen, die mein Vermieter mir aber verboten hat. Der Weg durch den sehr langen Hausflur (14 Apartments pro Etage) ist ein ganz großes Hindernis. Die beiden trauen sich kaum, denn es gibt da sehr unheimliche Geräusche (hallende Schritte, Türknallen etc.). Wenn ich sie mal nach draußen mobilisiert habe, haben sie meist verzweifelt gemaunzt, sich aber nicht getraut, durch die offene Tür und den langen, hallenden Hausflur wieder rein zu gehen. Und hier zu Hause habe ich andererseits das Gefühl, dass sie sich manchmal von mir eingeengt fühlen. Wenn ich sie dann allerdings mal beide draußen hatte, haben sich auch mit einigem Interesse die Gegend im Umkreis von 20 Metern erkundet und wollten sich von mir auch nicht so schnell wieder einfangen lassen, obwohl sie natürlich vor Fußgängern, Radfahrern oder gar Autos und Feuerwehrsirenen ziemliche Angst hatten (Die Vordertür ist ein schlechter Ausgang). Das Problem ist also vor allem das störungsfreie Rein- und Rausgehen, das nur über den Balkon halbwegs möglich ist. Da sie aber vom Dach nicht runter geschweige denn wieder rauf können, bleibt ihnen der Weg nach draußen fast ganz und gar versperrt.
Blah blah. Ist alles nicht so einfach. Blah blah. Wenn ihr bis hier gelesen habt: Danke für eure Geduld. Nun zu meiner Wohnung von innen: Hier gibt es viele Regale und sonstige Konstruktionen zum Klettern, teils extra für die Katzen angefertigt. Ich plane auch noch weitere Katzenkletterwege hier anzulegen. Aber 27 m² sind nun mal wirklich nicht viel. Ist sowas überhaupt noch vertretbar? Ich hatte ja bei der Anschaffung eigentlich damit gerechnet, sie über den Balkon rein und rauszulassen, was mir der Mieter ja mit dem Verbot der dafür notwendigen Hilfskonstruktion verbaut hat.
Also blah. Sagt mir eure Meinung.
Danke schon mal. Und blah. Und danke fürs Zuhören.

PS: Manchmal laufen mir meine Katzen nach, wenn ich zur Arbeit fahre. Dann gehen sie über den Balkon aufs Dach und miauen mir hinterher, aber sie können nicht runter. Das machen sie erst, seitdem ich ihnen einmal diese Katzenleiter da hingestellt hatte. Und ich denke dann immer: Ach menno, wenn doch bloß die beiden Katzeriche vom Dach runterkämen und ein bisschen die große weite Welt erkunden könnten. Dann wären sie sicher zufriedener.

PPS: Manchmal sind meine Kater ganz schön aufdringlich, so wie jetzt, wo der eine in meiner Armbeuge und der andere auf meinem Unterarm liegt und sie mich beim Tippen behindern. Manchmal sind sie aber auch ziemlich scheu, vor allem, wenn ich ihnen vor Kurzem die Leviten gelesen habe, weil sie wieder irgendwelchen Unsinn gemacht haben, den sie ja zwangsläufig machen müssen, wenn sie hier so eingeengt vor sich hinleben.

PPPS: Sonst geht es meinen Katzen aber meistens ganz gut. Nur nicht, wenn das Katzenklo dreckig ist oder ich laut und nervig staubsaugen muss.

PPPPS: Blah blah blah. Ach, blah blah blah!

PPPPPS: Mir ist arschkalt, weil die Balkontür offen ist. Hat jemand Erfahrungen mit Katzenklappen für Glastüren? Wer kann sowas installieren und was kostet das? Und sind die einigermaßen dicht, so dass die Heizkosten nicht bis ins Unermessliche steigen?

Hallo!

Danke erst mal für eure vielen Antworten. Ja, manchmal glaub ich ja auch, dass das hier schon reicht so vom Platz her, vor allem mit dem ganzen Kletterkram. Morgen will ich auch schon wieder zum Baumarkt und noch mehr Holz holen, um noch mehr zu bauen. (Hab alles schon im Computer dreidimensional vorkonstruiert :9)
Aber manchmal hab ich doch das Gefühl, dass meine Katzen hier wirklich am Rad drehen. Wenn zum Beispiel einer der beiden wie bekloppt in einer Ecke des Zimmers herumtanzt, dabei laut gurrt und miaut und gar nicht mehr damit aufhören will, wie vorhin gerade.
Manchmal habe ich aber auch doch das Gefühl, dass sie ganz zufrieden sind, so wie jetzt im Moment, wo sie sich beide gemütlich auf dem Bett flezen und sich von den Verfolgungsjagden und Raufereien erholen, die sie gerade hinter sich haben.
Es sind halt immer nur so Momente, wo ich mir Sorgen mache und ein ganz schlechtes Gewissen habe, die mich anfallartig überkommen, wenn ich sowieso gerade überreizt bin und mir die Katzen auf die Nerven gehen, was ja schon mal vorkommen kann. Manchmal wünsche ich mir auch, sie könnten mal draußen ein bisschen rumstreunen. Dann wären sie hier drinnen bestimmt auch ausgeglichener und würden nicht so viel Unsinn anstellen. Und ich hätte sie auch nicht ständig am Hals. Aber daran kann ich wohl nichts mehr ändern. Und insgesamt bin ich auch froh, dass ich sie habe.
Na ja... Auf jeden Fall danke für eure Antworten. Mein Gewissen ist schon wieder um einiges leichter.

Moritz

Mkay, hier sind erst mal ein paar Entwurfsbilder aus dem Computer.
Zum Teil ist das alles noch gar nicht gebaut.
Fotos gibt's, wenn ich mit allem fertig bin

So, hier kommen endlich die versprochenen Fotos von der fertig gebauten Katzenwohnung. Leider konnte ich nicht so schöne Perspektiven nehmen wie bei den Entwurfsbildern, weil ich die Zimmerdecke nicht wegnehmen kann. Außerdem sind die Bilder sehr unscharf, weil meine Digitalkamera so scheiße ist (Billigschrott von Aldi).

Danke für das Lob. Ich find's auch richtig schick hier.
Obwohl die Katzen das bisher noch so ganz und gar nicht zu interessieren scheint. Ihre Lieblingsplätze sind immer noch das Bett und die kleine kuschelige Ecke neben dem Monitor (das letzte von den Bildern).

@TinaFÜ: Schlafen tu ich im Bett, auch wenn Gandalf und Gargamel mir diesen Platz immer gern streitig machen. Und kochen tu ich in meiner riesigen 2m²-Küche.