Hilfe!Mein Hund scheint mich zu hassen!

      Hilfe!Mein Hund scheint mich zu hassen!

      Hallo ihr Lieben!
      Ich bin echt am Ende! Mein Hund scheint mich echt zu hassen.Mein DSH knurrt mich an wenn ich ihn streicheln will, rennt vor mir weg und meidet mich wo immer er kann. Daws komische ist nur: Alle anderen Menschen liebt er.Obwohl ich ihm auch nie was getan habe. Ich habe halt nur seit einem Jahr einen Freund mit dem ich auch zusammen wohne. Daher habe ich auch weniger Zeit mit Tobey zu spielen. Obwohl er ja auch eigentlich eher der Hund von meiner Mum ist, d.h. dass sie ihn ausgebildet hat und auch sonst alles mit ihm macht.Ich war halt nur immer da. Ich weiß nicht ob es daran liegt, aber meinen Freund liebt er ja auch. Ich bin echt die Einzige die er verachtet. Dabei gebe ich mir soviel Mühe mit ihm. Erzähle mit ihm und versuche mit ihm zu spielen usw. Aber alles vergeblich. Könnt ihr mir helfen???

      LG, Nici
      Was wäre das Leben nur ohne Tiere???
      Wenn nichts mehr im Leben zu funktionieren scheint, und du denkst es geht nicht mehr weiter, dann gibt es immer jemanden der zu dir hält- dein Haustier!!!
      Weißt su ob er mit menschen dir dir ähnlich sind ein Problem /schlechte Erfahrungen gemacht hat?

      Probier doch ihn mit Leckerchen anzulocken normal widersteht da keiner!

      Macht er es überall oder nur Küche Schlafplatz?
      wo sein Futter und Sein Schlafkorb steht?

      Versuch doch dich an eine hundeschule wo man Bindung aufbaut zu finden!
      So wie ich es mache!

      Da lernt der Hund dass du wichtig für ihn bist!

      Antworte mir bitte mal!

      Dann kann ich wersuchen dir weiterzuhelfen auch mit 13 Jahren!

      Mfg Rosa
      A true friend leaves paw prints on your heart
      Hallo!!

      Mir ist völlig klar warum er dich verachtet - ist logisch wenn man Hunde im Rudel beobachet!

      Ein Rudelchef - ignoriert seine Rudelmitglieder bis auf wenige Ausnahmen! Meine Rudelchefin z.B. spielt nicht mit den Anderen, geschweigedenn würde sie von sich aus Kontakt mit denen aufnehmen...

      Und wenn jemand was von ihr will - dann ignoriert sie denjenigen erstmal oder aber knurrt ihn an!

      DU machst den Fehler daß du dich deinem Hund anbietest wie ein untergeordnetes Rudelmitglied!

      Und er macht was jeder Chef macht im Hunderudel - er ignoriert dich bzw. wehrt deine Annäherungen durch knurren ab...

      Du schleimst dich ein indem du ihn mit Leckerchen lockst oder ihn anfassen willst, machst womöglich noch eine anbidernde, liebe Stimme etc....

      Lass das in Zukunft - statt dessen - wenn du zu deiner Mutter und dem Hund gehst:

      - beachte den Hund NULL

      - rede nicht mit ihm

      - füttere ihn nicht

      - tu als gäbe es ihn nicht

      - und wenn er von selbst kommt, knurr ruhig mal und dreh dich genervt weg

      Und das machst du jedes Mal - und du wirst sehen - irgendwann kommt er von selbst zu dir weil er erkennt - ups - die steht ja über mir...

      Und wenn er kommt, wie gesagt erstmal ignorieren und wegschicken. Tut er das ohne gemurre, dann rufst du ihn und streichelst ihn...

      Viel Erfolg dabei!

      Liebe Grüße

      Tini :cool:
      Hallo!

      Genau das Gleiche wie Tini hätte ich auch geschrieben :D.

      So sieht es Dein Hund. Dein Hund "hasst" Dich nicht, so etwas kennt er gar nicht, zumindest nicht so wie wir Menschen "hassen".

      Er sieht Dich nur als kleinen, "dummen" Junghund an, der tierisch nervt.

      Da gab es in einem Vortrag von Bloch eine ähnliche Szene in einem seiner Viedeos:
      Ein älterer Alpha-Wolf war am Fressen und die jüngere Alpha-Wölfin ist wie verrückt hin und her gehupft, hat versucht durch "einschleimen" ans Futter zu kommen und der Alpha-Rüde, hat obwohl schon randvoll und er kaum noch laufen konnte, immer munter weitergefressen und die Wölfin weggeknurrt und zwar nur aus dem Grund, weil sie so unsicher war und sich nicht getraut hat.
      Das war so richtig fies vom Rüden nach dem Motto: "Jetzt erst recht.", der ist wirklich fast geplatzt, aber hat die Wölfin nicht hingelassen.
      Seine frühere, alte Alpha-Wölfin, wäre einfach ganz selbstverständlich zum Futter gegangen und hätte mit ihm zusammen gefressen, ohne sich beeindrucken zu lassen, hätte ihren "Göttergatten" einfach ignoriert.

      Du verhälst Dich für Deinen Hund wie diese unsichere, junge Wölfin und das nutzt er "schamlos" aus, das ist nicht böse gemeint, Hunde sind einfach egoistische, archaische Tiere.

      Also behandele ihn genauso, wie er Dich behandelt, Du hast keinen Grund Dich einzuschleimen, "Du Chef, er nix" :D :evil:, oder kommt er ohne Dich an sein Futter?! :wink:

      Ciao Mimi
      ..........
      Tja... das Problem bei der Dominanzgeschichte ist aber, dass wir keine Hunde sind ;). Natürlich bildne Hunde Rangordnungen aus und natürlich ignorieren ältere Hunde Jungspunde, aber eben nur innerhalb einer Art. Und ein Mensch, zweibeinig-laufend, un-hündisch-riechend gibt eben keinen glaubwürdigen Hund ab.

      Ich glaube dein Hund meidet dich, da er von dir zu viel Nähe bekommt. Er mag es vielleicht gar nicht so gerne gestreichelt zu werden, also sagt er dir mit Knurren recht deutlich, dass du gefälligst Abstand zu halten hast.

      [So kann mans auch ohne Dominanzgeschwafel plausibel erklären :D.]
      Hi!!

      @Zawinul - also bitte - Dominanzgeschwafel - zzz - das hat mit Dominanz und Mensch/Hund garnichts zu tun....

      Menschen können sich ihren Hunden schon durch Verhalten ein Stück weit verständlich machen - Hunde passen sich ja auch ein Stück weit an den Menschen an...

      Mit Dominanz hat das Null zu tun - sondern mit Rängen...

      Und wenn ich mich bei dem Hund - der normalerweise Nähe gerne zulässt bei anderen Leuten - so einschleime - dann sieht er das wie oben beschrieben....

      Nicht umsonst gibt es Forschung und Erkenntnisse - ist ja nicht aus dem Nichts gegriffen....

      Tini
      Ob man das als Rang-Problem oder Dominanz-Problem bezeichnet läuft ja wohl aufs Gleiche hinaus. Beides setzt voraus, dass der Hund den Menschen als Seinesgleichen ansieht. Das ist nicht der Fall, sie passen sich nur ein bisschen an, wie du schon selbst beschrieben hast.
      Nein - das hat mit Dominanz nichts zu tun!

      Es ist kein Problem mit Hunden zusammen ein Rudel zu bilden - aber Dominanz ist etwas ganz Anderes...

      Wenn sie sich ihrem Hund so anbiedert dann wird dieser sich an Junghunde erinnert fühlen - und entsprechend reagieren...

      Warum denn auch nicht?

      Klar sind wir keine Hunde und Hunde keine MEnschen - deshalb sind aber doch bestimmte Verhaltensweisen kompatibel und werdene entsprechend verstanden - sowohl vom Hund als auch von uns!

      Tini
      @Zawinul:
      Ein Hund versteht ja auch die Geste "Spielauforderung" (-> Schulter auf den Boden, Hintern nach oben), wenn sie von einem Mensch angeboten wird und geht darauf ein, als obs ein anderer Hund wäre.

      Wieso soll das dann bei anderen Gesten nich auch funktionieren?
      If you trust someone illusion has begun

      3 Taggeckos (phelsuma mad. grandis)
      2 Buschschwanzrennmäuse (Pinky&Brain)
      1 Königspython (Duddits)
      1 Kornnatter, Snow (Raven)
      3 Mantiden (Sphodromantmantis gastrica)
      --------------------------------------------------------------
      Nemo (JRT), Nomi (Podenca)
      Klar kapieren Hunde solche Gesten. Sie verstehen ja auch, wenn man calming signals anwendet. Aber was ist das wichtigste Ritual zwischen Hunden überhaupt? Genau.. das gegenseitige Beschnüffeln. Hunde sind Makrosmatiker und können mit unserem Menschengeruch nix anfangen. Sie können daraus nicht den Rang ablesen, wie sie es bei anderen Hunden können.
      Hallo,

      ich sehe es ähnlich wie Zawinul. Eine Verständigung zwischen Mensch und Hund durch Körpersprache ist möglich, aber zu hoffen, dass wir uns mit einer anderen Art so kommunizieren können, wie z.B. Hunde untereinnander es tun, ist meines Erachtens nicht möglich. Klar kann der Hund lernen, unsere Körpersignale zu verstehen, erst recht wenn es für ihn Konsequenzen hat. Hunde kommunizieren untereinnander nicht nur mit einem Körperteil, sondern der ganze Körper von Kopf bis zum Schwanz wird dabei eingesetzt und das können wir nicht kopieren.
      @Nicky
      Dein Hund wird Dich mit anderen Augen sehen, sobald er zur Ansicht kommt, das Du Herr und Meister über all seine Ressourcen bist. Schreibe mal auf, was für den Hund wichtig ist und das setzt Du dann gezielt ein, um ihn für erwünschtes Verhalten zu belohnen und denke daran: Nichts im Leben ist umsonst ! Das gilt in Zukunft auch für Deinen Hund :wink: .

      Viele Grüsse
      Frank


      Lass die Medizin im Gefäß des Apothekers, wenn Du Deine Patienten durch Nahrung heilen kannst. (Hippokrates, berühmter griechischer Arzt des fünften Jahrhunderts)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „FlyingGin“ ()

      Also an der Erziehung allein kann es nicht liegen. Er hat sogar die BH-Prüfung abgelegt und auch bestanden. Er nimmt auch Leckerchen ohne zu murren. Aber sobald es ans streicheln geht oder ich in seine Nähe komme, geht's wieder los. Er würde nie beissen. Er knurrt bloß und verzieht sich dann. Wenn ich zum Beispiel draussen mit ihm bin und auf wir auf dem Hof spielen ist auch alles gut. Oder wenn er mich begrüsst ist auch alles ganz normal. Aber sobald ich mich dann in der Wohnung aufhalte scheint er mich total ätzend zu finden.
      Und das alles erst seit ich meinen Freund habe, also seit ca. nem Jahr.
      Kann es damit zu tun haben?

      LG, Nicky
      Was wäre das Leben nur ohne Tiere???
      Wenn nichts mehr im Leben zu funktionieren scheint, und du denkst es geht nicht mehr weiter, dann gibt es immer jemanden der zu dir hält- dein Haustier!!!
      Übrigens: Wenn er sich mir rangtechnisch übergeordnet fühlen würde, dann würde er doch nicht schwanzwedelnd und überaus freudig zu mir angelaufen kommen um mich zu begrüssen, oder? Das ist mir völlig unverständlich.
      MfG Nicky
      Was wäre das Leben nur ohne Tiere???
      Wenn nichts mehr im Leben zu funktionieren scheint, und du denkst es geht nicht mehr weiter, dann gibt es immer jemanden der zu dir hält- dein Haustier!!!
      Ich würde an deiner stelle einfach mal verschiedene Dinge austesten! Probier doch einfach mal aus was er macht wenn du ihn so garnicht beachtest...

      Mit Erziehung hat das mit Sicherheit nichts zu tun - sondern eher mit Anipathie und Sympathie...hm....

      Er mag vielleicht einfach deine Nähe nicht - muß ja nicht "Jeden" mögen - sowas gibts halt...hm...

      Liebe Grüße

      Tini
      Hallo!

      @Zawinul

      Ich sehe die ganze Sache wie Tini. Dominanz ist nicht intraspezifisch beschränkt.

      Dominanz ist laut Definition eine Beziehung, dazu gehören immer mind. zwei, aber nicht zwangsläufig zwei der gleichen Art.

      Warum gibt es bei gut erzogenen Hunden keine "Rangprobleme" oder bei anderen Hunden eben jene mit seinen Menschen, weil sie die menschliche Dominanz anerkennen oder nicht.

      Eine Tierart ist dominanter über eine andere, weil diese besser angepasst ist, besser ihre Ressourcen sichern kann, usw.
      Letztendlich ist es das gleiche wie bei Hund und Mensch, ob man es auf die Ökologie bezieht oder das Verhalten.

      Ich glaube dein Hund meidet dich, da er von dir zu viel Nähe bekommt. Er mag es vielleicht gar nicht so gerne gestreichelt zu werden, also sagt er dir mit Knurren recht deutlich, dass du gefälligst Abstand zu halten hast.


      So hast Du in zwei Sätzen erklärt, was Tini und ich im Roman verfasst haben :D.
      Warum meidet der Hund? Dazu muss es eine verhaltensbiologische Erklärung geben?
      "Er mag es nicht", naja sehr menschlich geäußert auf Hund bezogen.

      Letztendlich befindet sich der Hund in einem Konflikt, er versucht ihn auf "hundisch" zu lösen und knurrt sein Frauchen (den Konfliktauslöser) an, er hat damit Erfolg, denn Frauchen geht weg. Um jetzt wieder zum Thema Dominanz zu kommen:
      Der Hund und Frauchen leben in einer Beziehung (erste Voraussetzung für Dominanz), der Hund setzt sich in dieser EINEN Situation durch, in dieser Situation, in diesem EINEN Moment ist der Hund DOMINANT! Passiert das nun sehr oft, dann wäre der Hund insgesamt dominanter, als sein Frauchen.

      ABER: Ein Hund kann nur dominant sein, wenn jemand da ist (unsicheres Frauchen) der sich dominieren lässt, sprich bei Konflikten den kürzeren zieht.

      Ich selbst, bin mit diesem Dominanz-Getue auch vorsichtig, da vorgeschädigt und benutze dieses Wort nur vorsichtig, daher hatte ich es auch im ersten Posting nicht verwendet, da ich glaube, in dieser Situation ist kein wirkliches Dominanzproblem vorhanden, aber trotzdem ist Dominanz bei allen Tieren ein äußerst wichtiger Teil der Ökologie und des Verhaltens.


      Und ein Mensch, zweibeinig-laufend, un-hündisch-riechend gibt eben keinen glaubwürdigen Hund ab.


      Ein Hund weiß, dass ein Mensch kein Hund ist, ganz klar, aber das heißt ja nicht, dass sie untereinander nicht kommunizieren können. Dass der Hund als "primitivere" Lebensform kein Hochdeutsch spricht :wink: ist logisch, aber ich als "hochentwickelte" Lebensform, bin in der Lage, mich zumindest grob "hundisch" verständlich zu machen, sonst wäre es ja unmöglich mit Hunden zusammenzuleben, dann wüsste ich nicht was knurren bedeutet, warum mein Hund mich in der Nacht rausquietscht (Durchfall :D), mein Hund wüsste nicht was die mit ihrem "Sitz" will, wann ich sauer bin, was es bedeutet, wenn ich bei ihm einen Schnauzgriff mache, usw.

      Aber was ist das wichtigste Ritual zwischen Hunden überhaupt? Genau.. das gegenseitige Beschnüffeln.


      Nun als "wichtigstes Ritual" würde ich das nicht unbedingt bezeichnen, es verfeinert halt die Kommunikation auf einer Ebene, die der Mensch nicht mehr erfassen kann (Hunde haben ein "Analgesicht" :D), mein Hund muss nicht jeden Hund zuerst beschnüffeln, sieht er einen Leonberger im Umriss, kriegt der von Zorro gleich den Stempel "A****loch :D.

      Hunde sind Makrosmatiker und können mit unserem Menschengeruch nix anfangen.


      So sehe ich das nicht. Säugetiere untereinander sind sehr ähnlich auch was die Körperchemie angeht, d.h. wir senden ähnliche Gerüche wie Hunde in vergleichbaren Situationen. Haben wir Stress, riechen die Hunde das, haben wir Angst auch, sind wir sehr selbstbewusst merken Hunde das auch.

      Sehr "männliche" Männer mit viel Testosteron, behandeln viele Hunde respektvoll bis ängstlich. Sehr "weibliche" Frauen ziehen viele Hunde an.

      Es gibt sehr viele Untersuchungen was für feine Signale Menschen eigentlich senden können, aber das tun sie eher unterbewusst, der Körper reagiert unbemerkt automatisch, ohne das es uns bewusst ist, wir merken es nicht, aber ein Hund. Eben WEIL er ein Makrosmatiker ist, kann er mit Menschengeruch mehr anfangen als wir und dadurch sehr viel über uns erfahren.
      Du widersprichst Dir hier irgendwie selbst.

      Ich denke, wir unterschätzen die Geruchsleistung unserer Hunde total, sie können viel mehr über ihre Nase über uns selbst erfahren, als wir vielleicht über uns wissen. :wink:

      Ciao Mimi
      ..........
      Mimi,

      stimmst du mir zu, dass man den Konflikt in dem der knurrende Hund steht auch vollständig beschreiben kann, ohne Dominanz-, Rangordnungs- oder andere Beziehungsfragen mit einzubeziehen.

      Vielleicht stimmt die Dominanz- (oder Rangordnungs-) ja doch und der Hund ordnet sich seinem Herrchen wirklich unter oder über (wie auch immer). Seltsam finde ich nur, dass dabei soooo viele Probleme schnell auf ein vermeindlich gestörtes Beziehungsystem geschoben werden und andere (logischere) Lösungsvorschläge schnell außer Acht gelassen werden.

      Der Hund fühlt sich meiner Meinung nach in diesem Beispiel einfach unwohl und drückt das aus. An Dominanz denkt er dabei wahrscheinlich nicht. Wenn Frauchen zurück weicht, denkt er doch bestimmt auch nicht "oh... jetzt hab ich sie aber untergebuttert. Jetzt bin ich der Chef" (oder ähnliches) sondern hört auf zu knurren, da die Situation für ihn jetzt wieder erträglich ist.
      Hallo Zawinul!

      stimmst du mir zu, dass man den Konflikt in dem der knurrende Hund steht auch vollständig beschreiben kann, ohne Dominanz-, Rangordnungs- oder andere Beziehungsfragen mit einzubeziehen.


      Ja, das hatte ich ja vorher auch schon, allerdings, ohne Beziehung kein Grund für einen Konflikt und damit für eine Konfliktlösung in diesem Fall die Lösung: Knurren.

      Seltsam finde ich nur, dass dabei soooo viele Probleme schnell auf ein vermeindlich gestörtes Beziehungsystem geschoben werden und andere (logischere) Lösungsvorschläge schnell außer Acht gelassen werden.


      Nun als "gestört" würde ich die Beziehung auch nicht beschreiben, aber es liegt eben ein Konflikt vor, der Hund versucht ihn auf seine Weise zu lösen: knurren, das Frauchen auf seine: "einschleimen" (halt besonders nett und aufmerksam zu sein). Hier liegt aber ein Missverständnis vor. Jeder bemüht sich auf seine Art eine "Auseinandersetzung" zu vermeiden, die Situation zu verbessern, aber beide verstehen die jeweiligen anderen Signale nicht, da das Frauchen sich "unhundisch" verhält, der Hund ist ein archaischer, Egoist, mit einschmeicheln kann er nichts anfangen, er fühlt sich dadurch nur in seinem Verhalten bestärkt und reagiert dementsprechend wie ein souveräner Althund dem Frauchen gegenüber, wie er einem nervigen Junghund gegenüber reagieren würde, er weiß, dass Frauchen kein "Junghund" ist, da das Verhalten aber ähnlich ist, wie er es eben von Junghunden kennt, reagiert er mit dem nach seiner Meinung "passendsten" Verhalten.

      Der Hund fühlt sich meiner Meinung nach in diesem Beispiel einfach unwohl und drückt das aus. An Dominanz denkt er dabei wahrscheinlich nicht.


      Das stimmt auch. Dominanz ist KEINE Eigenschaft (daher kann er nicht daran denken :wink:), es ist eine Beziehung und die liegt vor.

      Mal ein anderes Beispiel: Ein Kind will seine Ruhe und schreit seine Mutter an, die Mutter lässt das Kind daraufhin in Ruhe, das Kind hat sich durchgesetzt, in dieser EINEN Situation, ist nicht weiter schlimm. Auch das Kind fühlt sich im "Recht", wie der Hund der seine Ruhe will. Nun ist es aber so, dass das Kind anfängt in verschiedenen Situationen auch "unberechtigt" etwas zu wollen oder eben nicht ob es jetzt Ruhe ist oder etwas anderes, gibt die Mutter nach, wird es immer schlimmer, ich denke jeder kennt auch ein "ungezogenes" Kind, im Bekanntenkreis.

      Hier greift der Satz: "Gibt man ihm den kleinen Finger, frisst er die ganze Hand." :wink:

      Ich sage nicht, dass so ein Problem vorliegt, aber es KÖNNTE zu einem werden. Der Hund hat dabei KEINE Schuld, Du hast recht, er will seine Ruhe und zeigt es deutlich, das Frauchen versteht es falsch und bringt sich selbst ständig in eine Position in der sie vom Hund als "unterwürfig" empfunden wird.

      Der Hund denkt nicht gleich, jetzt bin ich Chef, soetwas entwickelt sich wie in jeder Beziehung, aber hat der Hund mit dem Knurren erfolgt, dann fühlt er sich als der "Konfliktlöser" und passiert soetwas sehr oft, dann ist der, der immer wieder Konflikte lösen kann, eigentlich der Chef.

      Das sollte eigentlich der Menschenpart sein.

      Jedem Verhalten liegt eine verhaltensbiologische Erklärung zu Grunde, ganz nach dem Prinzip "Ursache und Wirkung", die Ursache herauszufinden und die GANZE Wirkung abzuschätzen sollte das Ziel sein, dazu muss man weiterdenken.

      Im Moment ist es nur, dass der Hund etwas nicht will, das ist kein Problem, aber irgendwann kann es zu dem kommen, was ich oben geschildert habe.
      Das muss man absehen können, vorwarnen, gegenlenken.

      Dazu noch ein kurzes Beispiel aus der Praxis: Ein 8 Wochen alter Rottweiler, mit einem sehr "lieben" Frauchen. Der Rotti war ihr "Baby". Ein toller Hund keine Frage, aber ein sehr starker, seelisch und bald auch körperlich.
      Seit der Welpe 8 Wochen war, habe ich gepredigt, pass auf den Hund auf, der wächst Dir über den Kopf, Du musst ihn mehr einschränken, Du musst ihn mehr führen, nicht körperlich, sondern psychisch.
      Das Ende vom Lied war, das der Rotti mit nichtmal einem Jahr sogar mich angeknurrt hat, wenn ihm was nicht passte, er ist so stark geworden, dass er jeden Menschen, sogar einen hundeerfahrenen in Frage gestellt hat.
      Es mit ihm körperlich "auszuraufen" hätte wohl keinen Sinn gehabt :D und einmal die Woche am Hundeplatz, hätte ich auch nichts ausrichten können, auch mit viel Wissen nicht.
      Heute kann das Frauchen kaum noch mit dem Hund raus, weil er macht was er will, traut sich auch nicht, weil sie oft schief angeschaut wird, kommt auch nicht mehr auf den Platz.

      Das ist ein Szenario was passieren kann, wenn man einen starken Hund nicht ernst nimmt, ich durfte es erleben von der 8. Woche bis über ein Jahr, die Entwicklung eines tollen, sozialen Hundes bis hin zu einem führungslosen Hundechef in einer Menschenwelt.
      Das ist wirklich traurig, aber auch hier fing alles klein an. Der Hund durfte als Baby alles, er konnte sich alles erlauben, hat in vielen Situationen sich durchgesetzt, usw.

      Ciao Mimi
      ..........