Es fing damit an, dass unsere Sunny (13 Jahre) nichts mehr gefressen hat. Sie hatte eine Vereiterung am Zahnfleisch und ihr mussten während der OP 3 Zähne gezogen werden. Ich hatte schon Angst, dass sie nicht mehr aus der Narkose erwacht, aber die hat sie erstaunlich gut überstanden und kam schnell wieder zu sich. Am nächsten Tag mussten wir nochmal zum TA, Antibiotika spritzen lassen. Als wir wieder zu Hause ankamen und ich sie aus dem Katzenkorb ließ, taumelte sie zunächst und fiel dann einfach um und wollte nicht mehr aufstehen, ganz plötzlich. Wir sind dann nochmal zum TA und sie hat Prednisolon gespritzt bekommen. Mittlerweile war die rechte Seite des Gesichts dick geworden und es kam Eiter aus dem Auge. Wir vermuteten, dass der Eiter weiter in den Kopf gewandert ist und es ihr deshalb auf einmal so schlecht ging. Als es am nächsten Tag nicht besser war, haben wir uns entschlossen sie über einen Tropf künstlich zu ernähren und weiterhin Antibiotika zu spritzen. Das ging 4 Tage so und es ging wirklich bergauf. Sie lief wieder rum, ging auf ihre Toilette, quakte fröhlich vor sich hin und schmuste und fraß wieder und das Auge war auch wieder normal. Wir waren so erleichtert...
Dann nach 2 Tagen ohne Tropf und Spritzen fing es wieder an. Sie fraß nicht und hat sich im Keller in eine Kiste verkrochen, da hatte ich schon ein ganz schlechtes Gefühl. Ich bin dann wieder zum TA gefahren. Er meinte, dass sie einfach alt ist und wahrscheinlich die Organe (Nieren) nicht mehr richtig arbeiten. Wir haben uns dann dazu entschlossen, ihr nochmal Spritzen zu geben, haben uns aber gegen den Tropf entschieden, weil der ziemlich auf den Kreislauf ging. Sie bekam wieder Antibiotika und Cortison. Es ging ihr immer schlechter: Sie lag nur noch an einer Stelle, fraß nicht mehr und wenn sie sich bewegt hat, hat sie erbärmlich miaut, als ob sie Schmerzen hatte. Ich hatte auch das Gefühl, als ob ihre Augen langsam trübe wurden. Dann trafen wir die Entscheidung sie einschläfern zu lassen. Das fiel mir so verdammt schwer, aber wenn ich mein Kätzchen angeschaut habe, wollte ich das es so schnell wie möglich passiert. Sie tat mir so leid...
Am Montag hab ich mich oft zu ihr gelegt und sie gestreichelt, mit ihr geredet und bei ihr geschlafen... Abends kam unser TA und hat sie erlöst...
Ich war dabei und hab sie bis zum Schluss gestreichelt. Ich war zwar froh, dass sie es endlich geschafft hat und nicht mehr leiden muss und doch war es so grausam. Bei der Narkosespritze hat sie laut gemautzt, weil es ihr weh tat. Bei der letzten Spritze hat sie sich im Schlaf übergeben, aber das hat sie nicht mehr gemerkt. Wahrscheinlich war es für mich schlimmer als für sie. Und dann lag sie da, es ging alles so schnell. Eben hab ich noch mit ihr gekuschelt und nun war alles vorbei

Ich weiß nicht mal warum sie sterben musste, das quält mich ein bisschen, aber ich glaub das Wichtigste ist, dass es ihr jetzt gut geht.
Ich bin zwar jetzt total erleichtert, und trotzdem fühl ich mich schlecht. Einfach der Umstand über ein anderes Leben zu entscheiden, ist furchtbar, auch wenn die Entscheidung das Richtige war. Aber das kennen ja viele hier. Es war nur mein erstes Mal, dass ich das entschieden habe und das ich dabei war. Ich hoffe ich krieg die Bilder wieder aus dem Kopf...
Ich drücke alle, denen es genauso ging/geht. Ich glaub ein Tier gibt es einem irgendwie zu verstehen, wenn es nicht mehr will, dann ists der richtige Zeitpunkt...
Liebe Grüße an alle,
Jule