Einen Hund jedes Jahr impfen?

      Einen Hund jedes Jahr impfen?

      Hallo,ich würde gerne mal wissen ob man einen Hund tatsächlich jedes Jahr impfen lassen soll,da ich im Katzenforum gelesen habe das viele Ihre Katze nur alle drei Jahre impfen lassen,wir haben es bisher bei unseren Hunden jedes Jahr machen lassen.
      Ich habe mir aber mal überlegt,das ein Mensch ja auch nur alle 10 Jahre eine Auffrischung bekommt,warum ist das bei Hunden anders?
      Würde mich mal interessieren was eure Tierärzte so meinen.
      Hallo Sabine,

      hatte vor ca. einem Jahr einen Vortrag "Impfen mit Verstand und Augenmass " von Monika Peichl besucht und stelle mal hier Ihren Flyer ein:
      Fyer von Monika Peichl:
      Impfen mit Verstand und Augenmaß

      Die meisten Tierärzte in Deutschland bestehen immer noch darauf, daß Hunde (und Katzen) jährlich gegen eine ganze Reihe von Krankheiten geimpft werden. Jährliche Impfungen sind jedoch weder nötig noch harmlos. Auch bei Tieren halten Impfungen – mit wenigen Ausnahmen – viele Jahre lang. Ihr Immunsystem ist keineswegs schlechter als das des Menschen. Inzwischen plädieren auch manche deutschen Hochschulveterinäre dafür, daß Haustiere nicht mehr so oft nachgeimpft werden.

      Wichtige Impfungen für den Hund und ihre Schutzdauer:
      1. Staupe (S): Lebendimpfstoff. Nach Grundimmunisierung und ev. einer Auffrischung ein Jahr danach hält der Schutz bis zu 15 Jahre, wahrscheinlich lebenslang.
      2. Parvo (P): Lebendimpfstoff. Schutzdauer wie bei Staupe.
      3. Hepatitis (H): Lebendimpfstoff. Schutzdauer wie bei Staupe und Parvo.

      Impfungen, die bedingt sinnvoll sind:
      1. Zwingerhustenerreger Parainfluenza-Virus (Pi): Schutzdauer drei Jahre, Impfstoffe versagen aber relativ häufig; Notwendigkeit der Impfung umstritten, da die Erkrankung meist mild ist und der Impfschutz gerade bei höherem Infektionsdruck (viele Hunde auf engem Raum) nicht oder kaum gegeben ist. Pi ist oft in Kombinationsimpfstoffen mit S,H,P enthalten, es gibt aber auch Kombinationen ohne Pi. Nicht sinnvoll bei Hunden in normaler Einzel- oder Kleingruppenhaltung.
      2. Zwingerhustenerreger Bordetella bronchiseptica: Schutzdauer maximal ein Jahr; Impfstoffe versagen häufig; Notwendigkeit aus den gleichen Gründen wie bei Pi umstritten.

      Impfungen, von denen abzuraten ist:
      1. „Zeckenimpfung“, richtiger: Impfung gegen die von Zecken übertragene Borreliose: Der Impfstoff schützt nur gegen einen kleinen Teil der hierzulande vorkommenden Borrelien, nützt also kaum. Gilt als besonders nebenwirkungsträchtig, Hundehalter beobachteten sogar epileptische Anfälle nach dieser Impfung. Besser: Guter Zeckenschutz und Hunde nach Spaziergängen untersuchen, ob sie von Zecken befallen sind.
      2. Leptospirose: Deutsche Impfstoffe bieten nur gegen zwei Leptospiren-Arten Schutz, geimpfte Hunde infizieren sich zunehmend mit anderen Arten. Die Impfstoffe sind besonders für Welpen oft schlecht verträglich, doch auch ausgewachsene Tiere haben überdurchschnittlich häufig Nebenwirkungen. Sogar deutsche Hochschulveterinäre raten inzwischen von dieser Impfung ab. Es wird gefordert, daß die Impfstoffhersteller neue Lepto-Vakzinen entwickeln mit einem größeren Wirkspektrum und besserer Verträglichkeit.

      Sonderfall Tollwut:
      Tollwutimpfstoffe schützen viel länger als ein Jahr. Weil die deutsche Tollwut-Verordnung aber nur die jährliche Nachimpfung als Tollwutschutz gelten läßt, kann darauf schlecht verzichtet werden, vor allem in tollwutgefährdeten Bezirken. Hunde ohne gültigen Tollwutschutz können bei Kontakt mit einem tollwutinfizierten Wildtier oder nach einem Beißvorfall auf Anordnung eines Amtsveterinärs eingeschläfert werden. In den USA, wo es viel mehr Wildtollwut gibt als bei uns, gilt überwiegend die dreijährliche Impfung – das wäre hierzulande auch ohne weiteres möglich.
      Die Impfung wird auch bei grenzüberschreitenden Reisen verlangt.

      Nebenwirkungen von Impfungen:
      1. Anaphylaktische (allergische) Reaktionen:
      - schwerer Schock unmittelbar nach der Impfung, muß sofort vom Tierarzt mit Antischockmitteln behandelt werden;
      - Gesichtsödeme, Hauterkrankungen, unstillbarer Juckreiz;
      - Durchfall und Erbrechen (manchmal blutig)
      2. andere Reaktionen:
      - Autoimmunerkrankungen: autoimmunhämolytische Anämie, eine schwere Blutkrankheit, in den meisten Fällen tödlich; Hypothyreose: Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, u. a. m.
      - Nervenentzündungen, Lähmungen
      - Enzephalitis (Hirnentzündung, teilweise mit schweren Krampfanfällen, unheilbar)
      - Pannikulitis (Entzündung des Unterhautfettgewebes), Vaskulitis (Entzündung der Blutgefäßwände) u. a. m.
      - Impfsarkom: Tumor an der Impfstelle, bei Katzen relativ häufig, bei Hunden sehr selten, führt trotz Operation fast immer zum Tode

      Was tun, wenn der Tierarzt unbedingt impfen will?
      Als Tierhalter bestimmen Sie, was an Ihrem Tier gemacht wird. Lassen Sie sich nicht einschüchtern. Achten Sie darauf, daß der Tierarzt Ihren Willen respektiert. Es kommt vor, daß Veterinäre gegen den Willen des Patientenbesitzers Mehrfachimpfungen verabreichen, obwohl nur eine Tollwutimpfung gewünscht wurde.

      Läßt sich feststellen, ob ein Tier noch Impfschutz hat?
      Manche Tierhalter kontrollieren den Schutz ihrer Hunde gegen Staupe und Parvo, gelegentlich auch den Tollwutschutz, durch Titermessungen im Labor. (Titerkontrollen für andere Impfungen sind mangels Richtwerten nicht sinnvoll.) An einer Blutprobe wird untersucht, ob noch Antikörper vorhanden sind. Das ist – außer bei der Welpen-Grundimmunisierung zur Kontrolle des Impferfolgs – meistens überflüssig. Denn der Schutz besteht nicht nur aus Antikörpern. Durch Impfungen bilden sich Gedächtniszellen, die sehr lange vorhalten, durch normale Labortests aber nicht bestimmt werden können.

      Drei-Jahres-Impfungen in den USA – ein sinnvolles Vorbild?
      In den USA hat der Tierklinikverband AAHA neue Impfrichtlinien für Hunde erarbeitet, die nur noch alle drei Jahre Auffrischimpfungen gegen S, H, P vorsehen. Das ist jedoch nur ein Kompromiß, weil die Impfungen gegen S, H, P sehr viel länger als drei Jahre halten. Wer ängstlich ist, kann sich an das US-Modell halten. Das ist jedenfalls besser, als das Immunsystem des Tieres jedes Jahr mit Mehrfachimpfungen zu belasten.

      Was tun, wenn ein Hundeverein jährliche Impfungen verlangt?
      Die Impfvorschriften vieler Hundevereine (für Hundesport usw.) sind immer mehr Tierfreunden ein Ärgernis. Wahrscheinlich überschreiten die Vereine damit ihre rechtlichen Befugnisse, festgestellt werden könnte das aber nur durch eine Gerichtsklage. Etliche Hundehalter haben ihren Verein gewechselt oder selbst einen gegründet, weil sie ihre Tiere nicht jährlich nachimpfen lassen wollen. Schließlich ist das nicht nur überflüssig, sondern auch mit Gesundheitsrisiken behaftet.
      Weitere Info: barfers.de/impfen.htm

      „Meine eigenen Haustiere werden als Welpen ein- oder zweimal geimpft und dann nie wieder, mit Ausnahme der Tollwutimpfung, die alle drei Jahre gegeben wird (...) Ich verfahre nach diesem Programm seit 1974, und es ist weder bei meinen Haustieren noch bei den Haustieren meiner Kinder und Enkel jemals eine Infektionskrankheit aufgetreten.“
      Professor Ronald Schultz, Veterinärimmunologe an der Universität von Wisconsin, Madison.


      Viele Grüsse
      Frank


      Lass die Medizin im Gefäß des Apothekers, wenn Du Deine Patienten durch Nahrung heilen kannst. (Hippokrates, berühmter griechischer Arzt des fünften Jahrhunderts)
      Hallo!

      Ja ich kenne diese Studien der Impfgegener bzw der Leute, die das ganze gerne weniger häufig machen!

      Allerdings habe ich erst vor kurzem einen Bericht/Studie dazu gelesen, dass Hunde, die nicht regelmäßig geimpft werden viel häufiger erkranken...
      Deswegen stehe ich der ganzen Sache zwispältig gegenüber, vor allem weil seit neustem vor allem im Internet viele solche Seiten kursieren!

      Solange ein Hund nicht empfindlich auf Impfungen reagiert oder sonst irgendwelche Nebenwirkungen zeigt, würde ich regelmäßig jedes Jahr impfen lassen!

      Ach ja wenn du die Lebenserwartung deiner Hundwe mit deiner vergleichst, wirst du auch verstehen, warum Menschen nur alle 10 Jahre zum Auffrischen müssen, Hunde aber jedes Jahr...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Kessie11“ ()

      Hallo!

      Ich habe auch schon davon gehört, dass die jährlichen Impfintervalle eigentlich nicht nötig sind.
      Z.B. bei der Tollwutimpfung gelten sie in anderen Ländern wie Österreich für 3 Jahre, während das GLEICHE Medikament in D nur für 1 Jahr halten soll.

      Was mir auch schon zu Ohren gekommen ist, dass man ältere Hunde wohl auch nicht mehr impfen soll, eben weil der vorhandene Impfschutz dann vollkommen bis zum "Schluss" ausreicht und weil eine Impfung den alten Hund unnötig belastet.

      Da ich mich aber näher noch nicht damit befasst habe, Zorro die Impfungen (bis auf den "Impfknuddel") immer gut verträgt, wird er heute Nachmittag geimpft.
      Wenn der Hund so alt ist, möchte man dann halt auch kein Risiko mehr eingehen und ich habe jetzt auch keine Vergleiche im Bekanntenkreis, die ihre Hunde nicht impfen, da ist mir das Risiko zu groß.

      Wobei man natürlich schon sagen muss, die Krankheiten gegen die geimpft wird, sind in Deutschland so gut wie ausgerottet. Tollwut gibt es in Bayern schon seit Jahren nicht mehr. Im Grunde Schwachsinn, aber würde Tollwutverdacht aufkommen und der Hund ist NICHT geimpft, dann könnt ihr Euch gleich von ihm verabschieden.

      Dann sind da auch noch die Hunde aus dem Ausland, die teilweise "verseucht" vollkommen unprofessionell nach D gekarrt werden, ein zusätzlicher, VERMEIDBARER Risikofaktor.

      Ciao Mimi
      ..........