Freigang: ja oder nein?

      Hallo Anke, das war doch mal ein richtig ausführlicher Bericht, der viel Aufschluß gibt - klasse.

      Sicher gehen die Meinungen bezüglich Freigang (nicht nur hier im Forum) weit auseinander. Dennoch werden die meisten wie ihr denken - Wohnungskatzen sind sicherer, weniger krankheitsanfällig und in vielen Dingen (Urlaub usw.) problemloser zu "handhaben". Demgegenüber steht das Verständnis dafür, daß Freigänger ein im Grunde "artgerechteres" Leben haben.

      Wie man da die richtige Entscheidung trifft, ist also schwer zu sagen. Ich persönlich würde bei einem Freigänger vor Angst wahnsinnig werden - so sehr ich ihn meinen Katzen gönne - sie haben nur "bedingten" Freigang, d. h. unter Aufsicht.

      Bei euren Beiden macht mich Dein Hinweis "sie kränkeln recht schnell" etwas vorsichtig, was einen möglichen Freigang betrifft. Denn ihr müßt damit rechnen, daß das unter Freigang schlimmer wird - sie sind dann ja einem wesentlich höheren Risiko ausgesetzt. Das bedeutet auch, daß mehr und andere Impfungen notwendig sind, die meist aber auch keinen 100 %igen Schutz bieten.

      Hinzu kommen die Gefahren wie Weglaufen, erhöhte Gefahr von Vergiftungen, Tierfänger, Straßenverkehr (manche Katzen streunen kilometer weit) und, und, und. Ja und dann - wie ihr selbst schon erkannt habt, Urlaub, Catsitter, Berufstätigkeit (sie können nicht jederzeit ins Haus zurück).

      Ich möchte keineswegs den Eindruck erwecken, als wolle ich euch den möglichen Freigang völlig ausreden, ihr habt nach Meinungen gefragt und meine (ganz persönliche) ist einfach die, daß ich Wohnungskatzen für "sicherer" halte. Wenn sie bisher keinen Freigang gewöhnt waren, vermissen ihn die meisten Katzen auch nicht. Daß sie neugierig am Fenster sitzen und euer Treiben draußen beobachte, ist ganz normal. Sie beobachten ja auch andere Menschen und Tiere und würden diese sicherlich gerne jagen - aber könntet ihr mit der evtl. ständigen Angst leben, wenn sie unter Umständen wochenlang nicht nach Hause kommen?

      Die endgültige Entscheidung kann euch niemand abnehmen, entscheidet einfach aus dem Bauch heraus, nachdem ihr alle Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen und geprüft habt.

      Bezüglich der ständigen Zahnfleischentzündung eurer Katze: wenn derartige Problem ständig auftreten, KANN das auch ein Hinweis auf eine mögliche Infektionskrankheit sein. Bei einigen dieser Krankheiten ist permanente Zahnfleischentzündung ein Begleitsymptom. Sprecht doch den Tierarzt mal drauf an, ob das möglich wäre und bittet ihn, das mit einzubeziehen bzw. zu testen.

      Ansonsten drück ich euch die Daumen für die Entscheidungsfindung und grüße ganz herzlich
      catflower
      Hallo Anke!

      Ich kann Dich gut verstehen und bin zwischendurch auch immer wieder mal die Vor- und Nachteile am vergleichen und abwägen.

      Selber habe ich seit sieben Jahren zwei Kater die bisher "nur" Wohnungskater waren. Zuerst in einer kleineren Wohnung ohne Balkon. Da habe ich den beiden mittels Katzennetz das Wohnzimmerfenster gesichert und sie konnten da in der Sonne sitzen und die Kinder im Innenhof beobachten. Mittlerweile sind wir umgezogen, haben eine größere Wohnung und Balkon. Die zwei Herren dürfen jetzt also auch auf den Balkon raus und genießen das. Mein einer Kater ist mir letzten Sommer allerdings immer wieder in der Regenrinne am Dach entlang und ich bin tausend Tode gestorben.

      Soviel dazu. Was artegerechter ist oder nicht, ist immer so eine Sache. Ich liebe meine zwei Kater über alles und versuche es ihnen so schön wie möglich zu machen. Ich frage mich auch immer ob es egoistisch ist, wenn ich sie nicht raus lasse. Ein Stück weit ist es das wahrscheinlich sogar.

      Wenn ich dann die vielen überfahrenen Katzen sehe, die Katzen erleben muß die im Reitstall kommen und gehen, weil vergiftet, mitgenommen, überfahren, verletzt usw. dann frage ich mich immer wer es besser hat!?

      Ich denke meine beiden Kater werden Wohnungs- und Balkonkater bleiben, weil auch ich mich einfach wohler dabei fühle und das obwohl wir mittlerweile am Land leben. Sicherlich gibt es auch solche die Wohnungshaltung verteufeln und nur den Freigang als einzig wahres sehen, ich denke das muß jeder für sich entscheiden. Ich finde es schön wenn Katzen raus können und möchte Euch nicht verunsichern, aber mir persönlich wären die Gefahren dabei zu groß.

      Liebe Grüße
      Merle
      > Hallo,

      schwierige Entscheidung, denn wenn die einmal daran gewoehnt waren, raus zu duerfen, ist es andersrum sehr schwierig. Hatte frueher auch 2 Wohnungskatzen, da wir keine Moeglichkeit hatten sie nach draussen zu lassen, und beide auch sehr kraenklich waren. Aber sie sind auch 20 jahre alt geworden und ich denke sie waren nicht ungluecklich und immer daran gewohnt im Haus zu sein.
      Meine 10-jahre alte Katze war immer gewohnt, draussen zu leben, doch nach unserem letzten Umzug moechte sich gar nicht mehr raus und ist im Haus sehr zufrieden. Hingegen meine 3 jahre alte Katze kann man nicht im Haus halten. Sie macht alles klein, was ihr in die Quere kommt, wenn sie laenger als 2 Wochen nicht nach draussen darf. Wenn sie regelmaessig rausgeht, ist sie die liebste Katze dieser Welt. War bei ihr auch immer etwas besorgt, da sie auch mein Sorgenkind ist. Katzenakne und staendig wiederkehrende Durchfaelle. Auch ist sie eher kleiner und sehr zierlich, aber sie behauptet sich ganz gut.
      Wenn meine Tiger allerdings mal nicht puenktlich nach Hause kommen, werde ich ziemlich schnell unruhig und dann wird gesucht und gerufen.
      So du siehst, es ist nicht sehr einfach, dir einen Rat zu geben oder zu sagen, was richtig oder falsch ist. Lass einfach dein Gefuehl entscheiden.
      Viel Spass mit deinen Katzen

      Liebe Gruesse Katzenpost
      Hallo,

      ich würde sie lieber nicht rauslassen!

      Sie kränkeln, sind schreckhaft (was wenn sie bei einem lauten Geräusch in die falsche Richtung und somit womöglich genau vor ein Auto rennen?)

      Meine Katze war 14 Jahre lang draussen und ist jetzt seit ein paar Tagen nur noch Wohnungskatze, weil ich mir Sorgen mache, dass sie womöglich nicht mehr richtig sieht (Anzeichen sind da...gehe morgen mit ihr zum Arzt).

      Sie benimmt sich total trottelig, weil sie wohl irgendwie was mit den Augen hat und nicht mehr kräftig genug zu sein scheint...

      Sie scheint aber überhaupt nichts zu vermissen, ganz im Gegenteil...bei den Vorbesitzern wurde sie geradezu rausgejagt, wenn sie sie grad genervt hat und ich glaube, eigenltich wollte sie gar nicht mehr so viel raus... hat die NÄhe ihrer Menschen gesucht, und die haben sie andauernd enttäuscht...

      Nun, ich schweife etas ab....wie gesagt, wenn Deine Kleinen bis jetzt nicht draussen waren, wird es schwierig...sie kennen nur das traute Heim.Solange sie keine Anstalten machen, zu flüchten, wollen sie wahrscheinlich auch gar nicht so unbedingt nach draussen!

      Gruß

      Mary