ich hab ein Riesen-Problem.
Zur Vorgeschichte:
Die Katze, um die es hier geht ist 14 Jahre alt. Sie hat bis vor ein paar Tagen bei meinen Eltern gelebt und war eine Freilaufkatze.
Ich bin wahrscheinlich, obwohl ich schon seit 6 Jahren nicht mehr zuhause wohne, die einzige Vertrauensperson, die diese Katze hat. Meinen Eltern und meiner Schwester und auch allen anderen, die in meinem Elternhaus wohnen, scheint Mitzi eher ein Klotz am Bein zu sein. Sie wird kaum von jemanden gestreichelt, wird andauernd nur verscheucht, darf nie aufs Sofa oder andere höheren Ebenen, nicht mal auf den Fenstersims! Wenn sie (aus Trotz würde ich sagen) was anstellt, wird sie sofort rausgeschmissen, mein Vater schlägt sie sogar öfters. Ich hab ihn zwar noch nie dabei erwischt, aber wenn eine Katze beim Anblick einer Hand, die auf sie zukommt zusammenzuckt, dann hat sie ja wohl Angst und das spricht ja wohl dann dafür, dass sie geschlagen wird. Es tut mir total weh, dass sie auch bei mir zusammenzuckt, ich hab ihr noch nie irgendwas getan Sie wird andauernd weggescheucht, egal wo sie hockt, egal wo sie sich hinverkriecht, nix ist meinen Eltern und den anderen recht......Leider konnte ich sie bis vor kurzem nicht zu mir holen, wollte ich eigentlich auch nicht, weil ich dachte, nun lebt sie schon so lange dort, hat ihren Freilauf und ihr Zuhause wollte ich ihr eigentlich nicht nehmen. Nun hat sich aber die Lage zugespitzt, weil sie mittlerweile immer öfter in die Wohnung oder ins Treppenhaus macht, obwohl sie ganz einfach rauskönnte.
Meine Schwester, die bei meinen Eltern wohnt, ist schwanger und will nicht, dass die Katze dann noch bei meinen Eltern wohnt.
Da sieht man mal, wie wenig ihnen Mitzi bedeutet: Man könnte sie ja ins Tierheim bringen!!!! Wenn ich daran denke, könnte ich heulen. Die kleine stirbt doch am gebrochenen Herzen, wenn sie im Tierheim landet.
Das Problem ist aber auch, dass ich in der NÄhe einer stark befahrenen Strasse wohne, dass es keine Katzenklappe gibt (und der Vermieter würde auch nicht einverstanden sein, eine einzubauen), dass sie trotz allem wahrscheinlich zu ihrem alten Zuhause zurücklaufen würde und ich in einer Zweizimmerwohnung wohne, in der ich keinen PLatz für einen Kratzbaum habe...
Vorgestern abend hab ich Nägel mit Köpfen gemacht und Mitzi trotzdem zu mir geholt, (bevor sie ins Tierheim muss). Ich hab ihr jetzt ein Katzenklo (was sie aber seit ihrem zweiten Lebensjahr gar nicht mehr benutzt hat), eine Kuschelhöhle (in das sie erstmal auch nicht reingeht, weil es aussieht, wie ein Katzenkorb, und man könnte ja was im Schilde führen, und das Ding doch irgendwie zumachen und sie somit einsperren), ein paar Spielsachen (lässt sie links liegen), eine Sisalunterlage (lässt sie auch noch links liegen).
Ich dachte, das Osterwochenende wäre ganz gut, ich wäre ja auch erst mal zwei Tage zuhause und sie würde sich nicht gleich so furchtbar fühlen...
Jetzt sieht es so aus: Sie verkriecht sich andauernd hinters Sofa...oder irgendwo sonst in eine Ecke, wo wir nicht an sie rankönnten. (Wir versuchen es aber auch nicht, sie da raus zu holen (also mein Mann und ich) Wir rufen sie ganz lieb und lassen ihr ihren Frieden. Manchmal kommt sie auch raus und kuckt sich in der Wohnung um. Fressen tut sie auch, obwohl wir die Futtermarke umgestellt haben. (Meine ELtern haben immer Trockenfutter wie Brekkies oder Whiskas oder Kitekat gekauft und zweimal am Tag bekam sie dann Feuchtfutter (Chachet vom Aldi.)
Wir haben jetzt Sheba, hat sie aber früher auch gekriegt, wahrscheinlich isst sie es deswegen trotzdem (und wie, ich glaub, das isst sie sogar viel lieber, als das von meinen Eltern)
Und von Eukonuba haben wir spezielles Trockenfutter für Seniorkatzen gekauft. Da haut sie auch voll rein.
Also Fressen tut sie viel leidenschaftlicher und zufriedener, als früher... Ich hab ihr extra eine (von uns ausrangierte) Platztellermatte aus Gummi in die Küche gestellt und extra zwei Schälchen und ein Tellerchen gekauft fürs Essen und Trinken (Tellerchen, fürs Feuchtfutter, weil sie anscheinend sich nicht mal wert genug fühlt, direkt vom Teller zu essen, sondern das Fressi immer auf den Boden legt und dann erst isst...)
Sie hat sich eigentlich scon ganz gut zurechtgefunden. Das Klo wollte sie erst mal gar nicht annehmen, weil sie es ja nicht mehr benutz hat, 12 Jahre lang...Gestern und vorgestern mussten wir ihr zweimal am Tag zeigen, wo das Klo ist, damit sie nicht auf den Teppich macht...Heute morgen, als ich duschte (das Katzenklo steht im Bad) ging sie einfach so von selbst rein und machte ihr Geschäft.
Das Problem? Sie deckt ihr verrichtetes Geschäft nicht mehr mit der Streu und lässt es einfach stehen... Wir müssen es danach wieder bedecken...sonst stinkt es ja so...
Sie scheint es wohl total verlernt zu haben... dass sie ihr Geschäft bedecken müsste....(machen die das draussen nicht???)
Sie merkt, ihr geht es bei uns besser als bei meinen Leuten...aber beim streicheln zuckt sie trotzdem erst zusammen! Sie hockt immer nur auf dem Boden und in sicherer Entfernung von uns weg. Nur gestern abend war die große Ausnahme: Mein Mann hat sie auf den Arm nehmen dürfen (zu ihm hat sie wohl das größte Vertrauen) und ganz lange streicheln dürfen, ohne Zucken und dieses verschreckte Blinzeln, ohne angstvolles Ducken. Sobald er sich aber hingesetzt hat, sprang sie von ihm runter und setzte sich auf den Boden... Ich denke mal, dass sie wahrscheinlich jetzt völlig durcheinander kommt... bei denen anderen durfte ich das nicht, hier etwa doch??? Hääää??? Na, lieber geh ich wieder runter, bevor wieder jemand mich wegscheucht...oder sogar schlägt...
Was ich noch nie bei meiner Katze erlebt habe:
Sie plappert uns zu wie ein Wasserfall!!!!!! Jawohl. sie gibt ihr Miao, miauuuuuuu, miao, brrrrrr, in allen Variationen ab. Laut, leise, zärtlich, fordernd,..... es ist einfach zu süss!!!!!!!!! Sie wartet sogar auf Antwort, als würde sie sich mit uns unterhalten wollen... Mein Mann meinte, dass sie uns dadurch zeigen will, dass sie sich über ihre neue zwar eingeschlossene, aber trotzdem freiere Lebenssituation freut und ihre Dankbarkeit zeigen will... Meint Ihr das ist tatsächlich so???
Gestern nacht hab ich die Tür zum Schlafzimmer offen gelassen.
Sie kam ins Zimmer, nachdem sie ausgeplappert hatte und wir das Gefühl hatten, jetzt ist bestimmt Sabbat und sie wird jetzt auch ruhig sein...und uns ins Bett gelegt hatten. Sie verschanzte sich wieder in die hinterste Ecke und blieb dort bis irgendwann heut ganz früh am Morgen... Danach kam sie raus aus der Ecke und legte sich ganz gemütlich mitten auf den Teppich-Läufer am Fußende des Bettes. Danach kam sie sogar bis auf Kopfhöhe an den Rand des Bettes und maunzte mich an, auf die Art und Weise: Ich hab Hunger!
Meint Ihr das wird auch so klappen? Sie scheint doch wieder etwas offener zu sein... vielleicht klappt es ja, weil sie mich eben auch als Bezugsperson hat...und der Bruch mit dem Rest der Familie nicht ganz so stark ist, wenn sie mich hat. und weil wir sie halt auf keinen Fall schlagen möchten und auch nicht verscheuchen wollen, wo auch immer sie hinhocken will. Mein Gott, dann staubsauge ich halt alle zwei Tage. (Zumal sie ja sowieso nicht auf die Couch will, oder sich nicht traut)
Ich hoffe nur, dass es ihr nicht doch irgendwie mehr weh tut, aus ihrem ehemaligen Umfeld herausgerissen worden zu sein, als es den Anschein hat... Aber wenn ich ne Katze währe, würde ich das kleinere Übel wählen, und mich zufriedengeben, wenn ich dafür die Liebe eines mir eh schon bekannten Menschen erfahre...und dieser Mensch eh schon derjenige war, der mir nie was getan hat...
Ich würde gerne Eure Meinung dazu hören...
Wäre für Eure Anregungen sehr dankbar....Vor allen Dingen, würd ich gern wissen, wie ich ihr ihre neue Kuschelhöhle vertraut machen kann und wie ich ihr die Angst vor dem Deckel vom Katzenklo nehmen könnte (momentan haben wir den Deckel nicht drauf, weil sie Angst davor hat...es könnte ja auch ein Käfig sein...)
Und vor allem, wie ich mir ihr Vertrauen am besten wiedergewinnen kann...ausser mit Geduld, das weiss ich selbst, dass ich die brauche.
Gruß
Mary