Manchmal ist es so das der Mensch dem Tier folgt....
Aber lest selbst:

zum Gedenken an Alex...
Ich möchte erzählen von Alex, einem guten Freund, der seinem Hund auf die Regenbogenbrücke gefolgt ist...
Alex war ein 20 jähriger junger Mann. Aufgewachsen im Kinderheim, von den Eltern geschlagen, seine Mutter war alkoholsüchtig.
Als er volljährig wurde begann er, sein Leben zu leben. Er hatte seine eigene, kleine Wohnung und wünschte sich endlich eine Familie. So kam es, daß er sich einen Hundewelpen zulegte. Picasso. Alex war mit seinem Picasso glücklich. Die beiden waren eine Einheit. Niemals habe ich einen Menschen erlebt, der seinen Hund so sehr geliebt hat wie Alex. Eines Tages wurde Picasso krank, bekam Anfälle.
Die Diagnose: Epilepsie!
Picassos Leidensweg begann. Alex setzte alle Hebel in Bewegung, stellte Kontakt zu einer Professorin in Berlin her, die sich fast ausschließlich mit dieser Krankheit bei Hunden beschäftigt. Picasso wurde vollgestopft mit Medikamenten, wurde schläfrig, seine Lebenslust schwand. Viele Stunden haben Alex und ich über Picasso gesprochen. Da ich in einem Neurologenhaushalt aufgewachsen bin habe ich viele Menschen mit Epilepsie leben sehen. Alex wollte nicht, daß sein Hund das Leben nicht geniessen kann.
In diesem Sommer waren wir täglich miteinander unterwegs. Alex, Picasso, die Bobtails, Sammy und ich. Wir haben Nachmittagelang am Lech gesessen, die Hunde im Wasser planschen lassen, mit ihnen die Freude am Leben genossen. Und über das sterben gesprochen.
Alex hat Buch geführt. Jeden Anfall dokumentiert. Bilder gemacht. Er wollte uns zeigen, was ihn bewegt.
Die Anfälle von Picasso häuften sich. Alex setzte sich und Picasso eine Frist. Sollten die Anfälle sich nicht verringern wollte er ihn von seinem Leid erlösen.
Wir haben Picasso begraben. Auf dem Tierfriedhof. Es steht ein Holzkreuz auf seinem Grab. Alex hatte ihn einen halben Tag bei sich in der Wohnung. Hat ihn nochmals gewaschen und gekämmt. Ich habe seine Kraft so bewundert.
Nachdem Picasso tot war wollte Alex nicht mehr mit uns spazieren gehen. Wir alle (wir waren ein kleines Grüppchen, das oft gemeinsam spazierenging) haben Alex sehr vermisst.
Ab und zu haben wir uns getroffen. Pizza gegessen. Kaffee getrunken. Aber es war nicht mehr so wie früher. Alex konnte keine Hunde ertragen, erst recht nicht meine kleine Cleo, die sich so manchen Schabernack von Picasso abgeschaut hatte und ihm so ähnlich war... Alex wollte eigentlich für mich diese Homepage bauen. Er hatte es eilig und ich habe es im verwehrt. Es war im Sommer 99 und so heiß. Da mein Computer unter dem Dach steht habe ich gesagt er solle warten bis es kühler ist. Hätte ich doch gewußt, daß Alex nur noch alles erledigen wollte...
Alex ist tot.
Er hat den Tod von Picasso nicht überwunden, und wollte zu ihm auf die Regenbogenbrücke. Er hat alles geordnet und geregelt. Lange geplant. Niemand ahnte etwas. Er hat die Tabletten von Picasso aufgehoben, und alle auf einmal genommen. Alex, Du hast Dein Sterben dokumentiert, hast nicht gelitten, keine Schmerzen gehabt, Dich auf Picasso gefreut.
An Deiner Beerdigung habe ich Dich gesehen, am Fuße der Regenbogenbrücke. Du warst glücklich mit Picasso.
Ich weiß, Du wirst auf Picasso, Charly, Billy und Sputnik aufpassen und ihr werdet auf uns warten...
Jessica
Quelle: showaholics.de/000073.htm