Hier zunächst die Vorgeschichte meines Katers. Ich ertrage ihn einfach nicht mehr!
Vorab: Ich bin eigentlich kein Katzenmensch, wir haben unser Leben eigentlich den Pferden verschrieben. Da man aber im Pferdestall immer eine Katze gebrauchen kann und bestimmte Leute auch dieser Meinung sind, sind wir zu unserem Kater gekommen.
Ab jetzt wird das eine verdammt lange Geschichte!
Ein paar Mädels sind vor ca. 4 ½ Jahren zu uns in den Stall gekommen und hatten ein sechs Wochen altes Häuflein Elend in einer Kiste. Sie meinten die Oma hätte die restlichen Babies schon erschlagen und er wurde von ihnen gerettet. Was mach ich nun mit diesem armen Geschöpf? Ich hatte keine Ahnung von Katzen und musste hier auch schon öfter lesen, dass solchen Leuten dann vorgeworfen wird sich zunächst zu informieren blabla... Dafür war keine Zeit. Er war wie gesagt sechs Wochen alt und konnte sich noch nicht allein durchs Leben schlagen.
Ich nahm ihn mit nach hause, da er noch zu klein für den Stall war. Dort gab es immerhin auch „böse“ andere große Katzen.
Er lebte also gut bei uns und war bis dahin ein Stubenkater. Vor ca. 3 Jahren sind wir dann in ein Haus mit Garten umgezogen. Es gibt hier unheimlich viel Grün und das nächste Haus ist 200 Meter weit entfernt. Bis zum Nächsten Ort sind es 13 Kilometer. Für mich das reinste Katzenparadies! Dort durfte mein Kater dann das erste Mal raus. Das ging dann mehrere Wochen gut aber plötzlich war er verschwunden. Da er bei der Tasso registriert ist und auch im Ohr eine Tätowierung hat, meldete sich nach ca. 2 Wochen eine Frau bei mir, mein Kater sei ihr zugelaufen.
Nachdem wir meinen Kater wieder hatten kamen wir zu dem Schluss, dass er vielleicht zu einsam ist und deswegen weglief. Die Frau, zu der er immer läuft, hat selbst 3 Katzen und auch stets ein offenes Kellerfenster. Da zufällig eine Freundin eine Katzenallergie entwickelte und deswegen ihre Katze abgeben musste, haben wir sie kurzerhand übernommen. Die beiden Katzen verstanden sich sehr gut. Trotzdem lief mein Kater immer wieder weg.
Das Weglaufen geschieht nun schon seit 3 Jahren. Und der Dame aus dem Nachbarort wird es immer lästiger, dass er kommt. Insgesamt ist er ca. 5 Mal im Jahr bei ihr an zu treffen. Das Einfangen wir immer schwieriger, er will mit aller Macht dort einziehen, verprügelt deren Katzen, ist dort der Boss und demoliert dort auch Tapeten und Möbel. Ich habe mich noch ein mal bei den Kindern erkundigt, er kommt ursprünglich gar nicht aus diesem Ort, läuft also nicht deswegen dort hin.
Aber das ist noch nicht alles. Weil wir ihn natürlich davon abhalten wollen ständig weg zu laufen bekommt er nach dem Einfangen immer erst 2 – 3 Wochen „Stubenarrest“, dann darf er unter Aufsicht raus und so weiter..... Trotzdem läuft er immer wieder weg. Nun steigert er sich aber in das „nicht eingesperrt sein wollen“ dermaßen rein, dass er wenn er eingesperrt ist auch ab und zu ein Protestpinkeln veranstaltet. Das macht er inzwischen bei der Dame auch, wenn er bemerkt, dass er wieder eingefangen und mitgenommen werden soll. Jedes Mal wenn ich ihn jetzt einfangen will benimmt er sich auch als würde ich ihn nur misshandeln.
Sie kann und will ihn aber nicht behalten. Er benimmt sich dort dermaßen daneben, dass ich befürchte die nächste Rechnung für das Renovieren bezahlen zu müssen. Die arme Frau hat aber auch nur schlaflose Nächte wenn er dort ist.
Jedoch weigert sie sich standhaft das Kellerfenster zu schließen weil ihre Katzen ja auch rein und raus sollen, sonst veranstalten auch sie ein „Protestpinkeln“.
Es ist also so, dass ich ihn komplett einsperren müsste, und zwar für den Rest seines Lebens.
Er wurde sich dann bestimmt totpissen ( Entschuldigung)
Aber es kommt noch was dazu: Ich wusste nicht, dass die Katze, die wir von ca. 3 Jahren übernommen haben nicht kastriert ist (mein Kater ist es). Nun hat vielleicht der ein oder andere auch schon im Forum „Nachwuchs“ von mir gelesen, das ist aber auch eine andere Geschichte. Jedenfalls hat die Katze nun 5 Junge bekommen (Vater unbekannt). Die Welpen sind nun fast 8 Wochen alt und mein Kater wird immer aggressiver und prügelt die Babies aus Eifersucht. Er will sie unbedingt aus seinem Revier vertreiben und hört auch nicht auf, selbst wenn sie sich unterwerfen. Nun halte ich die Babies samt Mutter im Wohnzimmer eingesperrt und den Kater im Flur-Küchenbereich.
In der Zwischenzeit ist er auch wieder einmal wegelaufen, da die Dame aber grade frisch renoviert hatte war mir das totpeinlich!!!
Nun darf er auch gar nicht mehr raus und es ist nicht aus zu halten! Er pinkelt mehrmals täglich irgendwo hin und bekommt jeden Abend seine „Kotzanfälle“ Das Kotzen hat nichts mit dem Fellkotzen oder einer Krankheit zu tun, es ist blankes Protestkotzen! Er will einfach nicht eingesperrt sein, er will auch nicht mehr hier wohnen, er hat ja seiner Meinung ein Ersatzzuhause.
Ich bin am Ende! Dieser Kater ist der absolute Psychopath!
Schon damals als er ab und zu aus Protest gepinkelt hat haben wir alles versucht. Sowohl im Guten als auch im Bösen (Was man eigentlich nicht macht: Nase in die Pisse etc, Klo zeigen etc....) Aber was soll man tun, wenn man alles durch hat und nichts funktioniert?
Es gibt nichts was den Kater davon abhält! Er darf nicht mehr zu der Frau, sonst kommen bald rechtliche Konsequenzen auf uns zu.
Unsere Lebensqualität ist auch enorm eingeschränkt, wir leben in einem riesigen, stinkenden Katzenklo!
Ich habe ihn auf der einen Seite noch lieb aber auf der anderen Seite sehe ich ihn als geistesgestört an. Die Babies haben das Recht auf ein schönes Katzenleben. Mein Kater hat diese Chance 3 Jahre nicht genutzt, warum sollen die Babies darunter leiden?
So geht es nicht weiter! Es ist ein Teufelskreis!
Vielleicht ist er so gestört weil er zu früh von der Mutter getrennt wurde?! Man kann aber die Zeit nicht zurückdrehen und ich kann nicht mehr!
So kann ich ihn nicht weitervermitteln. Entweder ich gebe ihn in ein Tierheim oder er muss eingeschläfert werden. Das klingt krass, ist aber leider so!
Selbst wenn die Babies irgendwann abgegeben sind, wird er im Haus bleiben müssen und weiter überall hinpinkeln. Ich will das nicht mehr!
Ich könnte ihm noch einen Zwinger bauen (lassen) Dann hätte er immenoch das Problem, wenn nicht sogar noch schlimmer für ihn, aber ich hätte endlich wieder eine saubere Wohnung, vor der man sich nicht ekeln muss!
Das ist so eine Art Hilferuf. Ziemlich lang, aber nötig! Wenn jemandem noch was einfällt?! Sonst ist der Kater spätestens nächste Woche weg. So oder so!
Gruß, Jessi!