Fip?

      Hallo!
      Ich mal wieder. Vor eineinhalb Wochen ist mir bei unserem Fidi (Kater, eineinhalb Jahre alt) ein vergrößertes Auge aufgefallen. Erst dachte ich es sei so ne Art Bindehautentzündung. Also bin ich noch am selben Tag mit ihm zum TA. Der meinte, daß es eine Hirnhautentzündung sei, da Fidi auch Fieber hatte. Er hat ihm Antibiotika verabreicht und uns wieder hinbestellt. Letzten Mittwoch mußten wir dann doch i.d. Tierklinik, da das Fieber anhielt, trotz Antibiotika. Die Tierklinik hat nun verschiedene Tests (u.a. Bluttests) gemacht und uns heute mitgeteilt, dass Fidi einen FIP-Titer von 1:400 hat und alles auf FIP hinweisen würde. In der Klinik hat er 3 Tage nichts gefressen (zu Hause dann schon wieder). Kann mir jemand sagen, was das zu bedeuten hat 1:400? Ist das nun gut oder schlecht. Er hat verschiedene Symptome, das mit dem Auge, er hatte gebrochen, wenig gefressen, viel geschlafen, keine Lust zu spielen. Der TA i.d. Tierklinik meinte, wir sollten abwarten und mit unserem Haus-TA sprechen, was zu tun wäre. Da ich nun schon einige Beiträge über FIP abgeklappert hab. Bin ich mir nun gar nicht mehr sicher, was wir machen sollen, da man uns zu einer evtl. Euthanasie geraten hat. Ich weiß eh schon nich, wie ich das unserem 3jährigen Sohn erklären soll, wenn sein Fidibus nicht mehr da ist!!!Bitte gebt mir doch n paar Tips.Danke im voraus :sad: :cry:
      Sorry! Bin noch nicht so lang dabei, hab mich glaub ich ins Falsche Forum eingetragen. Hätte wahrscheinlich zu Gesundheit und Ernährung gehört!! Aber ich hoffe ihr antwortet mir trotzdem!

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      RE: Fip?

      Kurz erst etwas grundsätzliches zu FIP.

      95% aller Katzen haben/hatten Coronaviren, die sind ziemlich ansteckend, aber nicht schlimm. Sie verursachen meist leichte Durchfälle, deren Verlauf oft so sanft ist, daß sie gar nicht richtig bemerkt werden.

      Wie bei allen Virusinfektionen steigt der Antikörperspiegel während so einer Infektion an und sinkt danach wieder. Die Anzahl der Antikörper kann in einem sog. Titer bestimmt werden. Dazu wird die Probe so lange verdünnt, bis kein Antikörper mehr nachweisbar ist. 1:25 bedeutet, daß man es nur 25 mal verdünnen musste, 1:1.600 heißt 1.600 Verdünnungen. Bei 1:25 sind also wenig Antikörper da, bei 1:600 sehr viele.

      Der Titer (manchmal falscherweise als FIP-Test oder FIP-Titer bezeichnet) ist also ein reiner Coronavirus-Antikörper-Test.

      Ab und zu kommt es vor, daß die Coronaviren in der Katze mutieren, erst diese spezielle Mutatation macht die Viren zu FIP-Viren, jetzt ist die Katze FIP-positiv und erkrankt tödlich. Der FIP-Virus ist nicht von Katze zu Katze übertragbar.

      Die Mutation passiert meistens bei Katzen unter einem Jahr und bei sehr alten Katzen. Man geht davon aus, daß eine genetische Prädisposition (Veranlagung) eine große Rolle spielt, dazu kommen als Auslöser Starkstress z.B. in großen Katzengruppen, Umzug, Besitzerwechsel. Es trifft fast immer nur eine Katze des Haushaltes und meistens auch nur ein Junges aus einem Wurf.

      FIP kommt in zwei Formen vor. Die Nasse, bei der sich Flüssigkeit in Bauch- und Brusthöhle sammelt und die Trockene, bei der sich entzündliche Veränderungen ("Knoten") an allen Organen (auch Gehirrn, Augen usw.) ablagern können, was die Symptome sehr vielfältig macht.

      Gerade die Trockene Form ist schwer zu diagnostizieren, leicht zu verwechseln und nur am toten Tier durch Obduktion sicher nach zu weisen.

      Wichtig ist eine umfassende Ausschlussdiagnose. Nur aufgrund eines fiebernden Tieres und eines vorhandenen Titers FIP zu behaupten ist fast fahrlässig.

      Wichtig ist
      - FIV- und FeLV-Test
      - bei ausländischen Katzen oder Kontakten zu ausländischen Katzen Exoten wie Hämabartonellen aus zu schließen
      - Blutbild mit Organprofilen
      - FIP-Screening
      - Ausschluss von bakterieller Beteiligung durch Antibiogramm
      - Ausschluss von Tumoren (Bluttest, Abstrich, Ultraschall, Röntgen)

      bei der nassen Form
      - Bauchpunktion (Rivalta, Untersuchung an Uni-Gießen)
      - Ausschluss von Herzfehlern durch Ultraschall mit Farbdoppler

      bei der trockenen Form
      - evt. Proben von Veränderungen

      1:400 ist normal, hat aber auch nicht viel zu sagen weil der Titer ja stark schwanken kann - die nächste Messung in einer Woche könnte schon ganz anders aussehen, der Titer ist wie Lottospielen und hat in der Diagnostik nur ganz ganz am Rande Bedeutung.

      Wichtiger ist: Wurde ein FIP-Screening gemacht? Wie waren die Werte, hast Du sie vorliegen?

      Ich würde Dir gern einen Link schicken aber Du hast keine PN-Funktion :)

      Grüße
      Tina

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „TinaFÜ“ ()

      Hallo Tina!
      Danke für deine schnelle Antwort. Hab gestern noch mit Goldi gechattet. Sie hat mir auch den Tip gegeben, mich mit dir in Verbindung zu setzen. Ich werde gleich die Funktion d.PN umstellen.
      Es wurde ein normales Check-BB gemacht. Leider haben sie mir in der Tierklinik keinen Brief/Bericht mitgegeben. Den bekommt unser Haus-TA(hab schon telefoniert, haben ihn leider noch nicht). Weiß eben nicht mehr was ich glauben soll, da der TA d.Tierklinik gesagt hatte, daß die Leberwerte nicht in Ordnung seien. Und da Fidi ja eine vergrößerte Augenlinse hat und eigentlich (auch aufgrund d.Titers) alles für eine FIP spricht...
      Ich möchte eben nur nicht, dass er starke Schmerzen hätte oder sogar schon hat, aber dann würd er ja jammern, oder?
      Ich weiß auch nicht, ob es ausschlaggebend ist, dass er eine total fahle fast weiße Nase hat, die auch nicht "kaltfeucht" ist(ist ja normalerweise bei gesunden Katzen so, oder?)
      Ich finds jedenfalls super, daß ich sehr viele Tips erhalte, da ich Katzenneuling bin (mein Mann hatte jahrelang versch. Katzen, ich jedoch nicht!!). Aber Fidi hat mein Herz erobert. Mein Schmusekater!!!