Vielleicht eine dumme Frage: Zucker in Katzenfutter

      Vielleicht eine dumme Frage: Zucker in Katzenfutter

      Ich verfolge ja gespannt sämtliche Futterdiskussionen hier mit. Daß Zucker nicht in Katzenfutter gehört, leuchtet ein. Nun habe ich den folgenden Artikel bei Yahoo gefunden und frage mich, warum Katzen denn das Futter mit Zucker angeblich lieber fressen (wenn sie doch gar kein "süß" schmecken können) :think:


      Artikel URL: de.news.yahoo.com/050725/295/4mis0.html


      Montag 25. Juli 2005, 12:25 Uhr
      Katzen fehlt der süße Zahn


      Forscher entschlüsseln Indifferenz des Zuckerschmeckens

      Philadelphia (pte) - Der genetische Background, warum Hauskatzen keine Affinität für Süßes haben, konnten Wissenschaftler des Monell Chemical Senses Center in Philiadelphia nun klären: Es fehlen ihnen nämlich wesentliche Basenpaare auf der DNA. Das bedeutet, dass sie Proteine zum Zuckerschmecken nicht herstellen können, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature nature.com .

      Seit den 1970ern ist den Forschern klar gewesen, dass Katzen keinerlei Freude an süßen Speisen haben. Unklar war den Wissenschaftlern jedoch, warum die Hauskatzen (Felis silvestris catus) keine Affinität für Zucker haben. Die meisten Säugetiere und auch der Mensch haben Rezeptoren für süßen Geschmack auf ihrer Zunge. Diese Rezeptoren enthalten ein Paar von Proteinen namens T1R2 und T1R3, die zusammengekettet sind und die, wenn sie Zucker schmecken, eine Kaskade von Reaktionen in den Zellen hervorrufen. Wissenschaftler um Joseph Brand haben nun die Gensequenzen in der Katzen-DNA untersucht. Dem Gen für T1R3 fehlen 247 Basenpaare. Dadurch können sie die Proteine nicht herstellen.

      Die verkürzte Katzen-Version von T1R3 ist ein Beispiel eines so genannten Pseudogens: Eine DNA-Sequenz, die wie die eines Gens aussieht, ohne zu funktionieren. Pseudogene stellen Genkopien - also DNA-Abschnitte - dar, die kein funktionelles Protein in voller Länge mehr codieren. "Viele olfaktorische Gene im Menschen teilen dieses Schicksal. Es hat nämlich an jenem evolutionären Druck gefehlt, um sie aufrecht zu erhalten", so Brand. Daher hat der Mensch einen wesentlich schlechteren Geruchssinn als viele Säugetiere.

      Katzen sind reine Fleischfresser und diese brauchen zum erfolgreichen Überleben nicht notwendigerweise den Geschmackssinn für Süßes. Es gebe Beispiele, dass Katzen Marshmallows gefressen haben, allerdings kaum aus dem Geschmack heraus, sondern eher wegen der Textur, führt der Forscher aus. Wenn Katzen Schokolade fressen, dann wegen dem Fettgehalt oder den Kakao-Zutaten, aber sicher nicht wegen dem Zucker. Bei genetischen Untersuchungen haben die Wissenschaftler auch bei nahen Verwandten der Katzen, Gepard und Tiger, das Fehlen dieses Süß-Schmeckens festgestellt. Nun wollen sie klären, ob das auch für andere Raubtiere wie die Hyäne zutrifft.
      Also... Eine Erklärung wäre: neben Zucker enthält minderwertiges Futter andere Stoffe, die Katzen gern mögen!
      Allerdings muß ich dazu gleich sagen: diese anderen Stoffe müssen dann auch in Schokolade sein. Darauf steht meine Miez nämlich unendlich...
      Würd mich interessieren, ob diese Wissenschaftler recht haben. Ich werd mal nen Blick in das nature-Paper werfen...


      Na wenn Katzen wirklich kein "süß" schmecken können, wäre es doch vielleicht eine Erklärung zu behaupten, dass Katzen dafür die anderen Zutaten im Futter schmecken können und das deswegen fressen, der Zucker sie aber vielleicht noch extra aufdreht und sie dadurch gesunder wirken?
      Kleinen Kindern gibt man doch vorm schlafen Gehen auch keine Schokolade mehr, weil der sie halt total aufdrehen würden.
      Hallo Ihr Lieben,

      also gestern kam sogar kurz ein Bericht darüber in Taff (Pro7), da sagten sie auch, dass Katzen diesen Gendefekt haben und sie keinen Zucker schmecken.

      Ich glaube das die Katzen den Zucker riechen und Ihnen der Duft angenehm erscheint und es heißt ja auch nicht, dass sie immer alles schmecken müssen was süchtig macht und das Zucker süchtig macht steht ja eh außer Frage :D

      Ich finde das Thema sehr interessant, mal sehen vielleicht hat jemand genauere Infos...

      LG Steffi
      Hunde kommen wenn man sie ruft, Katzen kommen gelegentlich auf Dich zurück
      Ich könnte mir vorstellen, daß Katzen zwar den reinen Zucker nicht schmecken (und auch nicht riechen) können, daß er aber in Zusammenhang mit etwas anderem total lecker wird. So wie Caramel z.B. total anders schmeckt als Zucker - Caramel ist ja mit Butter geschmolzener und gebräunter Zucker.

      Vielleicht schmecken Katzen das halt nicht süß, sondern würzig?

      Grüße
      Tina
      Es könnte auch sein, dass der Zucker zwar nicht geschmeckt wird, aber trotzdem im Gehirn irgendwelche Botenstoffe freisetzt, wie er das auch bei uns Menschen tut. Das würde erklären, warum Zucker trotz Geschmacklosigkeit süchtig macht, denn Sucht ist mit solchen Abläufen im Gehirn verknüpft.
      Dass wir (und die Tiere im Allgemeinen) etwas schmecken, hat viel mit dem körperlichen Bedarf zu tun. Wir Menschen etwa schmecken Zucker wohl so gut, weil wir ihn wirklich brauchen, um unser Hirn auf Touren zu halten. Katzen haben sich in der Evolution wohl so entwickelt, dass sie keinen Zucker zu sich nehmen. Das heißt, dass sie auch andere Strategien zur Versorgung ihres Gehirns entwickelt haben. (Sie brauchen dafür sicher auch Zucker, aber ich vermute, dass ihr Stoffwechsel ihnen den zur Verfügung stellt). Das wiederum heißt, dass sie nicht auf Zucker in der Nahrung angewiesen sind und ihn deshalb auch nicht schmecken müssen...

      Der Geschmackssinn ist erstaunlich gut an die jeweilige Ernährungsweise der Tiere angepasst...


      Hallo Zusammen,

      soweit ich weiß, ist in einigen Futtersorten Karamel enthalten. Da Karamel sehr viel Fett enthält, ist es ein guter Geschmacksträger und wie hier schon einige gesagt haben, schmeckt den Katzen dadruch das Futter viel besser.

      Leider geht es dadurch viel schneller mit den schlechten Zähnen!

      Gruß,
      Akascha
      Original von tinki
      Es könnte auch sein, dass der Zucker zwar nicht geschmeckt wird, aber trotzdem im Gehirn irgendwelche Botenstoffe freisetzt, wie er das auch bei uns Menschen tut. Das würde erklären, warum Zucker trotz Geschmacklosigkeit süchtig macht, denn Sucht ist mit solchen Abläufen im Gehirn verknüpft.


      Ich kann mir auch vorstellen, daß Zucker trotz Geschmacklosigkeit seine Auswirkungen zeigt. Das eine hat ja mit dem anderen auch nichts zu tun. (Es gibt ja auch Drogen, die nach nichts schmecken oder riechen und trotzdem Auswirkungen zeigen).

      Aber woher wissen denn die Katzen dann vorher, ob in besagtem Futter Zucker drin ist? Wenn sie es nicht schmecken oder riechen können? Wie kann es denn dann süchtig machen? Sucht bedeutet ja, daß sie mehr brauchen/ wollen. Aber wie finden Sie heraus ob in einem bestimmten Futter Zucker ist bevor sie es fressen? :think:
      Ob man von Sucht nach einem Futter sprechen kann, weiß ich nicht. Aber ich glaube jeder von uns hat mal festgestellt, dass unser Stubentiger eine bestimmte Sorte nicht fressen, bzw. nicht mögen. Mir erging es jeden Falls schon so. Das ist ja im Grunde noch normal, auch wir Menschen mögen bestimmte Dinge nicht. Aber bei Katzen gibt es ja nicht so viele Möglichkeiten.

      Ich denke die Futtermittelhersteller, versuchen alles mögliche (legal versteht sich) um die Katzen von ihren Futter "zu überzeugen", so dass sie ihr Futter am liebsten mögen.

      Finde das Thema wirklich sehr interessant und werd mal schauen ob ich noch Litheratur dazu finde! :smile:

      Schönen Gruß,

      Akascha