Ihm gings schon seit längerem schlecht. Es fing mit Humpeln an, über Magen/Darmprobleme bis hin zu starker Abmagerung trotz großem Hunger. Am Tag vorher war ich zuletzt beim Tierarzt, der sagte, dass er sich zwar auf den seinen Weg vorbereitet, aber es nicht heute oder morgen so weit sein würde. Aber er muss über Nacht stundenlang in der Seitenlage gelegen haben, aus der er nicht mehr alleine hochkam. Das hat ihn sehr versteift und geschwächt und seine Hinterläufe waren dick angeschwollen.
Der Tierarzt konnte erst 6 Stunden später kommen. Also hab ich ihn mir in den Schoß gesetzt und ihm eine Möhre vor die Nase gehalten, die er so lange nicht mehr essen durfte wegen seinem Magen. Obwohl er da lag wie halbtot hat er sich sofort auf die Möhre gestürzt. Ich hab ihn dann seine letzten Stunden keine Minute aus den Augen gelassen, gefüttert und geknuddelt, dass er sich sogar wieder halbwegs aufgerappelt hatte. Aber die nächste Nacht würde er wahrscheinlich wieder umkippen.
Er hatte also schöne letzte Stunden, aber trotzdem macht man sich immer Vorwürfe. Er hatte bis zuletzt einen so starken Lebenswillen, den ich ihm nicht nehmen wollte. Aber ich sag mir immer wieder, dass es ohne die Einschläferung auch nur noch ein paar Tage gegangen wäre und es ihm dann schlechter gegangen wäre. Man kommt sich trotzdem mies vor, auch wenn alle sagen, so ist es besser. Er hatte ein schönes Leben, aber nach 12 Jahren mit so einem lieben Tier, reißt es einem ein großes Loch ins Herz.
Es fällt nur so schwer zu aktzeptieren, dass er wirklich tot ist und nie wieder kommt. Nachdem sein Herz gestern aufgehört hat zu schlagen, hab ich nicht aufhören können ihn zu streicheln.
Ich hab ihn neben dem Freigehege ein Grab gemacht, da sein Brüderchen noch lebt und sie trotz Tod irgendwie zusammen sein können. Die Beerdigung fiel auch schwer. Er ist ja schon gestern abend gestorben, aber nachdem mein Freund eine halbe Stunde später das Grab ausgehoben hatte, konnte ich mich noch nicht von ihm trennen. Als würde er noch einmal aufwachen oder man möchte ihn nicht da draußen unter der Erde alleine lassen.
Heute hab ich ihn dann begraben. Ich habe es so schön wie möglich gemacht, damit er es gemütlich hat.
Leider gibt es nur wenige Leute, die einen mit seiner Trauer verstehen. Deshalb hoffe ich, in diesem Forum Leidensgenossen zu treffen. Außerdem hilft es auch schon darüber zu schreiben!
Also Nick, ruhe in Frieden! Ich hoffe es gibt irgendwo da draußen ein Plätzchen, an der deine Seele weiterlebt!
Deine Kathrin