Freund Hase....

      Freund Hase....

      Mein Lieblingsgedicht:

      Der Igel hatte einst zu seinem Wiegenfeste
      den Hasen auch im Kreise seiner Gäste,
      und er bewirtete sie alle auf das Beste.
      Vielleicht ist es auch sein Namenstag gewesen,
      denn die Bewirtung war besonders auserlesen,
      und geradezu in Strömen floß der Wein.
      Die Nachbarn gossen ihn sich gegenseitig ein.

      So kam es denn, daß Meister Lampe bald zu schielen anfing.
      Er verlor den Halt, er konnte nur mit Mühe sich erheben
      und sprach die Absicht aus, sich heimwärts zu begeben.

      Der Igel war ein sehr besorgter Wirt
      und fürchtete, daß sich sein Gast verirrt:
      „Wo willst Du hin mit einem solchen Affen?
      Du wirst den Weg nach Hause nicht mehr schaffen
      und ganz allein im Wald dem Tod entgegen gehen.
      Denn einen Löwen wild hat man dort jüngst gesehen!“

      Dem Hasen schwoll der Kamm, er brüllt in seinem Tran:
      „Was kann der Löwe mir? Bin ich sein Untertan?
      Es könnte schließlich sein, daß ich ihn selbst verschlinge!
      Den Löwen her, ich fordere ihn vor die Klinge!
      Ihr werdet seh´n, wie ich den Schelm vertreibe,
      die sieben Häute Stück für Stück
      zieh ich ihm ab vom Leibe
      und schicke ihn dann nackt nach Afrika zurück!“

      Und so verließ der Hase also bald
      das fröhlich laute Fest. Und er begann im Wald
      von einem Baum zum anderen zu schwanken
      und brüllt dabei die kühnlichsten Gedanken
      laut in die dunkle Nacht hinaus:
      „Den Löwen werde ich zerzausen!
      Wir sahen in dem Wald noch ganz andere Tiere hausen
      und machten ihnen doch den blutigen Garaus!“

      Infolge des geräuschvollen Gezeters
      und des Gebrülls des trunkenen Schwerenöters,
      der sich mit Mühe durch das Dickicht schlug,
      fuhr unser Löwe auf mit einem derben Fluch
      und packt den Hasen grob am Kragen:
      „Du Strohkopf willst es also wagen
      mich zu belästigen mit dem Gebrüll?
      Doch warte mal, halt still.
      Du scheinst mir ja nach Alkohol zu stinken.
      Mit welchem Zeug gelang es Dir, sich derart so sinnlos zu betrinken?“

      Sofort verflog der Rausch dem kleinen Tier.
      Er suchte rasch, sich irgendwie zu retten:
      „Sie... wir... nein ich... oh, wenn Sie Einsicht hätten...
      Ich war auf einem Fest und trank viel Alkohol.
      doch immer nur auf Euer Gnaden Wohl,
      und Eurer guten Frau und Eurer lieben Kleinen.
      Das wäre doch, so wollte es mir erscheinen,
      ein trift´ger Grund sich maßlos zu besaufen...“
      Der Löwe ging ins Garn und ließ den Hasen laufen.

      Der Löwe war dem Schnaps abholt
      und haßte jeden Trunkenbold.
      Jedoch betörte ihn, wie dem auch sei,
      des Hasen Speichelleckerei.

      *ggg*
      Find ich immer wieder toll u. bezeichnend!
      LG v. Sunny :cool:
      HAUPTSTADTKIND - DA KIEKSTE WA?