Allerdings ist sie sehr einsam und sieht die Welt nur durch eine pechschwarze Brille - sie sieht überall nur böse Feinde, Arschlöcher, Blödmänner, Schmarotzer usw. und nimmt jeden Anlass wahr, andere anzuschwärzen. Ohne ihren Sohn wäre sie nicht mehr lebensfähig - die Dame ist völlig durchgeknallt und hat eine riesige Angst vor der grossen bösen Welt da draussen... In ihrem eigenen Reich ist sie die unanfechtbare Herrscherin, wie sie mit ihrem Hermann umgeht spottet jeder Beschreibung. Da Hermann noch nie von Mutti weg war, ist er ihr sklavisch hörig.
Bisher bin ich einigermassen mit ihr ausgekommen, was auch daran liegen mag, dass ich im Umgang mit psychisch kranken Menschen durch meinen Beruf geübt bin. Hab auch mal 27 Monate in einer Einrichtung für Suchtkranke gearbeitet (Korsakow-Fördereinrichtung, falls das wem was sagt). Ich helf ihr immer wieder mal bei allem möglichen, sie kommt sich ab und zu mal ausheulen, aber sie nervt auch gewaltig, weil sie nur redet (schrill, laut und penetrant, weil sie auch schwerhörig ist - für mich als Schlagzeuger natürlich günstig :)) und nicht zuhören kann. Eigentlich tut sie mir leid...
In den letzten Tagen spitzt sich die Situation zwischen uns gewaltig zu. Sie hat sich im Rahmen der Nachbarschaftsaktion gegen meinen Plan, einen gewissen schwarzen Kater zu adoptieren mit "eingebracht" (siehe "Schwarzer Kater hinter Gittern") und dabei auf der ihr eigenen Weise den Bogen mal wieder völlig überspannt.
Sie hat im Tierheim meines Vertrauens angegeben, dass ich öfter mal 4-5 Tage unterwegs bin und mich nicht um meine Katze kümmere (z.B.), was überhaupt nicht stimmt. Wenn ich tatsächlich mal übers Wochenende unterwegs bin, kümmert sich ihr Sohn Hermann um meine Mieze(n). Da ich am Samstag mit ihrem Hermann meinen

Dieses Hühnchen mit ihr zu rupfen hatte ich mir für heute vorgenommen. Grundsätzlich warte ich immer ab, bis mein Zorn sich legt, ehe ich zur Tat schreite.
Nun ist Samson/Felix ja gestern ausgebüxt und ich hab bei den beiden angerufen und um Suchunterstützung durch Hermann gebeten. Ja, klar, kam erst von ihr, Hermann kennt ihn ja auch usw.
Zwei Minuten später ruft sie zurück, schreit mich an, Hermann dürfe jetzt nicht mehr raus (der "Mann" ist 39 und es war Sonntag, 21.00), er müsse morgen arbeiten und ich solle meine Scheiss-Katze doch selber suchen (hat sie echt gesagt!), sie habe es ja schon immer gewusst, dass ich unfähig im Umgang mit Katzen sei etc.
Ich bin von Null auf Hundert wütend hoch drei geworden! Sowas ist bei mir gaaanz selten, um mich auf die Palme zu bringen, muss man sich wirklich was einfallen lassen.
Bis 2.00 nachts hat sie mich dann während meiner Suchaktion immer wieder angerufen: sie würde dafür sorgen, dass ich nie wieder eine Katze bekomme (wohl wieder durch Anrufe beim Tierheim, nehm ich an) und allen möglichen Scheiss, der für Aussenstehende unvorstellbar ist. Natürlich total breit dabei. Ich konnte das Handy auch nicht ausschalten, da ich auf Kontakt mit meinem Mitbewohner angewiesen war, der hier Hauswache hielt, falls der Kater zurückkommt.
Ich hab dann irgendwann immer einfach aufgelegt, wenn sie wieder dran war, aber das war übelster Psychoterror!
Kann sich einer vorstellen, wie sich das angefühlt hat- einerseits die Sorge um den Kater, meine Selbstvorwürfe, dass ich ihn hab entwischen lassen und dazu noch diese Unverschämtheiten!? Ich bin immer noch stinkesauer und denke über Konsequenzen nach...
Könnte ihr z.B. mal den SpsD (sozialpsychiatrischen Dienst) ins Haus schicken, die Frau gehört wirklich beizeiten mal trockengelegt und auf mögliche Rest-Ressourcen hin abgeklopft. Doch was wäre das für eine Katastrophe für Hermann (der hat im Leben noch kein Ei gekocht...) und vor allem für die ganzen wunderbaren Katzen, die sie hat? Sie anzeigen wegen Verleumdung, nur dass auch bei ihr mal die Polizei erscheint (schickt sie anderen gern auf den Hals, nebenbei gesagt) und die Anzeige dann wieder zurückziehen, wenn der Schreck sitzt? Oder was???
Ich muss zugeben, dass ich noch immer arg wütend bin und diesen Zustand wirklich verabscheue, besonders an mir. Aber irgendwas muss ich doch machen, um sie zur Räson zu bringen und ihr mal eine klare Grenze aufzuzeigen. - Das kann alles auch völlig sinnlos sein, denn sie hat nicht den geringsten Bezug zu Kritik oder gar Selbstkritik. Im Streitgespräch brüllt sie rum und läuft dann heulend weg, wenn sie ihr Pulver verschossen hat. Und im Grunde tut sie mir ja auch leid, sie ist ja richtig übel krank...
Wie auch immer, zuerst muss ich mich mal wieder selbst in den Griff bekommen, und das macht mir momentan noch ganz schön zu schaffen. Rein affektiv spüre ich einen Antrieb, ihr was an den Hals zu hauen, wenn das auch eine völlig unakzeptable Option ist und ich es gewiss nicht tun werde. Aber das Gefühl ist halt da... - ich bin schlicht und einfach super-wütend, wenn ich an Monika K. denke!!!
Mannomann, bin ich durcheinander.
Ganz schön gruselig, was?
Danke fürs lesen, für jeden Tip dankbar, Martin.
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