Wie verarbeitet man den Verlust eines geliebten Menschen am besten?

@hailiemaus:
Ja, du hast schon recht, ich habe mir eigentlich nichts vorzuwerfen, aber die Gedanken waren in der ersten Zeit nun mal leider da und auch heute denke ich manchmal noch darüber nach, ob und was ich nicht hätte besser machen könnnen.
Ich denke dass geht jedem so der jemanden auf diese Weise verloren hat!

@Darla:
Weißt du was meine Mum zu mir sagte: und selbst wenn du bei ihm gewohnt hättest hätte er eine Möglichkeit gefunden es zu tun.
Du hättest nur mal 5 Minuten aus dem Haus sein müssen, etwa zum einkaufen, dann hätte er es dann getan.
Ich muss dazu sagen dass mein Papa zu Lebzeiten alles was er sich vornahm in die Tat umgesetzt hat, so leider auch seinen Entschluss nicht mehr hier sein zu wollen

@Tini:
Das wäre auf jeden Fall die richtige Adresse für mich, doch leider sind die alle so weit weg dass es zu aufwendig wäre!
In Hessen hab ich keine einzige gefunden.

@Dana:
Nein, ich hätte natürlich nicht gewollte dass er unglücklich lebt, aber jetzt hat er mich unglücklich gemacht und das hätte er sicher auch nicht gewollte - kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen.
Er hat sich einfach nur noch als Last für mich empfunden, dass hat er mir auch mal gesagt, aber es war nicht so!
Es hat mir wirklich nichts ausgemacht für ihn die Steine ins Rollen zu bringen, nach einer Wohnung zu suchen etc. aber er hat es mir scheinbar nicht geglaubt bzw. wollte das nicht wahr haben

@pupstier:
Ich hoffe das ist jetzt nicht zu persönlich wenn ich frage, ob er dabei...naja du weißt schon?
Klar soll man das nicht machen, mit den Vorwürfen, aber es gibt immer etwas was man hätte anders machen können, ob es einen Nutzen gehabt hätte wird man in dieser Situation leider nie erfahren!
Mein Freund hört mir glücklicherweise von sich aus schon immer zu, ich musste ihn nie darum bitten!
Er lernt Krankenpfleger und weiß sehr gut mit solchen Situationen umzugehen, ich hab ein Riesenglück mit dem Mann
Selbst an dem Tag als wir ihn aufgefunden haben hat er nichts gesagt, er saß einfach nur neben mir und hat meine Hand gehalten als Polizei und Notarzt mich mit Fragen löcherten.
Er hat nichts gesagt, er war einfach nur da und dass war mir eine sehr große Hilfe!
Ich persönlich gehe offen mit Depressionen um, wenn es mir schlecht geht ist das nunmal so und damit basta es wird ja auch wieder besser und mal wieder schlechter...immer so im wechsel.
Nenn mir einen Menschen der nicht mal einen schlechten Tag hat!
Den Jahrestag lass ich einfach mal auf mich zukommen, mein Freund zieht ja sehr bald zu mir und ich werde sicher nicht alleine sein, unter mir wohnt auch noch meine Mum mit Schwester und Stievpapa, von daher wird das schon irgendwie gehen!
Viel schlimmer war mein Geburtstag, der erste ohne einen Anruf von ihm und ich glaube auch an seinem wird es nicht leicht, aber *zusammenreiss* darüber mach ich mir jetzt erstmal keinerlei Gedanken, abwarten - Tee trinken ist die Devise

@alle:
Lieben Dank dass ihr euch so zahlreich an dem Thread beteiligt, ich hatte absolut nicht damit gerechnet

@Sagga:
Du kannst auch heute noch Hilfe in Anspruch nehmen, dafür ist es nie zu spät!
Such dir doch mal einen Therapeuten und probier es aus, du hast 5 probatorische Sitzungen und kannst danach immer noch sagen, dass es nichts für dich ist!
Wenn du dazu noch Fragen hast kannst du mir auch gerne ne PN schicken
Das die Leute darauf nichts sagen liegt wahrscheinlich daran, dass sie sich nicht trauen etwas zu fragen, weil sie Angst haben es könnten einem verletzten.
Ich denke es ist ihnen ganz einfach nur ungangenehm!

@pupstier:
Bei meinem Freund kann ich auf jeden Fall behaupten, dass ich weiß wie es in ihm aussieht, er ist nämlich ganz anders als der Großteil der Männer.
Er ist ein sehr gefühlvoller und sensibler Mensch, der seine Gefühle auch offen zeigt.
Andere Männer würden das ein Weichei nennen, aber er verkörpert genau das Bild von Mann für mich von dem ich immer geträumt habe, was andere denken ist mir vollkommen egal!
Ich mag es generell nicht wenn jemand seine Gefühle nicht zeigen kann bzw. sie bewußt unterdrückt obwohl man ihn schon ewig kennt, dass muss doch nicht sein!
Aber da gehen die Meinungen bekanntlich auseinander
Zu meinem Papa: sein größtes Prob war dass er sein ein und alles verloren hat und das war seine Arbeit.
Er ging immer gerne Arbeiten und hat alles gegeben und plötzlich saß er den ganzen Tag zu Hause und hatte keine Aufgabe mehr.
Außerdem verstarb 4 Jahr vor ihm seine langjährige Lebensgefährtin an Krebs, dass hat ihn ziemlich mitgenommen aber die Beziehung zwischen uns verstärkt, was jetzt nicht heißen soll dass ich es gut fand dass sie starb, auch wir hatten ein Bomben Verhältnis.
Ich war in der Zeit nach ihrem Tod monatelang jeden Tag nach der Arbeit bei ihm...wenigstens hatte er da noch seine Arbeit in die er sich reinstürzen konnte.
Nein, was du geschrieben hast klingt nicht böse, im Gegenteil, ich weiß genau worauf du hinaus willst!
Sein "Mädchen" war/ist erwachsen und in guten Händen, er musste sich nicht mehr um mich sorgen.

@hailiemaus:
Mit dem Helfen...er hat sich noch nie gerne helfen lassen, so nach dem Motto ich bin ein Mann und MUSS alleine klar kommen und dass ist wohl auch der Grund warum niemand außer mir wußte wie schlecht es ihm geht.
Die Leute waren total geschockt als sie hörten was passiert ist und konnten das garnicht glauben.
Einige meinten nur, dass er sich sehr verändert hätte als er in Rente ging, aber bewußt war es bis zu diesem Tag leider niemanden, es hat ihn wohl auch keiner darauf angesprochen womit wir wieder beim Thema Männer wären
Die reden wohl nicht so viel und offen über ihre Prob´s wie wir Frauen?!