Katzenbaby kommt demnächst

      Hi Katzenfreunde!
      Ich habe daheim,seit Januar,einen ca 1,5J alten Kater namens Miro dem es bestens geht.Da ich ihn aber nicht allein haben wollte kommt nun noch eine weitere Samtpfote(nach Ostern) dazu.
      Dabei handelt es sich um ein ca 8W junges Katzenbaby(weiblich).Ich weiss dass nun diese Diskussion mit den 12 Wochen bei jungen Katzen losgeht-aber es ist nunmal so und damit muss ich klarkommen.Natürlich habe ich die ersten Tage Urlaub dass ich mich um alles richtig kümmern kann.
      Aber ich würde auch gerne mal paar Tips hören was es so alles zu beachten gäbe(was ich evtl vergessen habe).Übrigens sind es reine Wohnungskatzen.Wenn das kleine grösser ist,werde ich den Balkon mit nem Netz versehen und dann können sie da raus.
      MfG,Dejan
      Hallo Dejan, Diskussion möchtest Du nicht, aber einen Rat - klasse. Diese Einstellung find ich zwar nicht wirklich gut, aber vielleicht kam es auch nur so merkwürdig rüber. Trotzdem meine (bekannte) Meinung: es ist für Katzenbabys ganz sicher nicht gut, sie so früh von der Mutter wegzunehmen.

      Dennoch (gerne) meine Tipps für den "Neuzugang", falls sie Deinen "Erwartungen" denn entsprechen *grins*:

      Katzen benötigen ein ausreichend großes Revier (bei Hauskatzen ist das die Wohnung) von ca. 30 – 40 qm JE Katze. Werden zu viele Katzen auf zu engem Raum gehalten, birgt dies ein erhöhtes Krankheitsrisiko, denn es bedeutet für alle im Haushalt lebenden Katzen enormen Streß, der das Immunsystem erheblich schwächen kann. Darüber hinaus werden die Katzen meist aggressiv sowohl untereinander als auch dem Menschen gegenüber und reagieren häufig mit Unsauberkeit. Darüber solltest Du Dir VOR Anschaffung einer weiteren Katze im klaren sein und diesen Punkt auch nicht ebenso abtun, wie den oben genannten.

      Wenn man ein neues Kätzchen abholt, fährt man am besten mit dem Auto und sollte einen gut verschließbaren Transportkorb mitnehmen. Am besten, man nimmt ein Familienmitglied mit, das sich während der Fahrt mit dem Kätzchen beschäftigen und es beruhigen kann.

      Hilfreich und beruhigend für die Katze kann es sein, wenn der bisherige Besitzer ein Tuch mit dem Geruch der Mutter zur Verfügung stellen kann, das man für den Transport zu der Katze in den Korb legen sollte.

      Zu Hause angekommen, sollte man ein ruhiges Zimmer wählen, in dem Korb, Futter- und Wassernapf sowie die Katzentoilette erst einmal nicht allzu weit voneinander entfernt aufgestellt werden sollten. Laß den Transportkorb einige Zeit lang verschlossen und gib beiden Katzen die Gelegenheit, sich "gefahrlos" zu beschnuppern. Erst wenn beide dabei ruhig sind, solltest Du den Korb öffnen, das neue Kätzchen aber selbst entscheiden lassen, ob und wann es allein aus dem Transportkorb kommen möchte.

      Wenn man die Tür des Korbes öffnet, sollte man sich „klein“ machen, die Katze ruhig und leise locken, und immer wieder ihren Namen rufen. Das braucht viel Geduld, denn die Katze muß sich erst an die fremde Umgebung gewöhnen. Nach einer gewissen Zeit wird sie aber langsam neugierig aus dem Korb herauskommen, sich allerdings anfangs unter dem Tisch oder der Couch verstecken. Erst wenn sie sich sicher fühlt, wird sie ihr Versteck verlassen.

      Es ist ganz normal, wenn beide Katzen sich eine Zeit lang anfauchen und auch mal "aufeinander losgehen". Eingreifen sollte man hierbei nur dann, wenn ernsthafte Verletzungen zu befürchten sind.

      Sind beide sich zu sehr "spinnefeind", könnte ein einfacher Trick helfen. Hierbei handelt es sich quasi um einen "Geruchsaustausch. Aus der Apotheke bereits vor Eintreffen des neuen Kätzchen ein kleines Fläschchen Baldriantropfen holen. Bei Bedarf 1 Tropfen davon in den Handflächen verreiben und ERST der "alten" Katze damit über das gesamte Fell streifen, unmittelbar danach das gleiche mit dem neuen Kätzchen machen. Dadurch riecht der kleine Neuzugang für die "alte" Katze nicht mehr so fremd und wird meist eher und problemloser akzeptiert. Auch wenn es sich vielleicht albern und wenig glaubhaft anhört, es hat nicht nur bei uns, sondern auch bei vielen anderen schon geholfen. Es gibt nämlich durchaus sinnvolle Tipps.....*nochmal grins*

      Im übrigen sollte eine neue Katze anfangs unbedingt das gleiche Futter bekommen, das sie BISHER gewohnt war. Eine abrupte Umstellung kann gerade bei jungen Katzen sonst zu massiven Durchfällen führen.

      Wichtig für Katzen (besonders für "neue") sind auch offene Zimmertüren, damit sie umherstreifen können. Katzen „sehen“ (nicht nur hervorragend im Dunkeln) mit den Augen, sie „sehen“ darüber hinaus auch mit den Schnurrhaaren und Ohren und können sich damit (wie ein Blinder) orientieren. Gerade in den ersten Tagen im neuen Heim MÜSSEN Katzen in jede Ecke und auf alle Schränke springen – sie „begreifen“ so die Raumaufteilung, merken sich, wo welche Flucht- und Gefahrenpunkte sind und müssen sich einfach (wie der Mensch) mit der neuen Umgebung vertraut machen. Deshalb sollte man gefährdete oder für die Katze gefährliche Gegenstände lieber bereits im Vorfeld in Sicherheit bringen.

      Hat sich eine neue Katze erst einmal eingewöhnt, wird sie mehrmals täglich ihre „Kontrollgänge“ durch die Wohnung machen. Dies fällt dem Menschen u. U. gar nicht als solches auf – dient der Katze aber zur Überprüfung, ob sich „in ihrem Revier“ irgend etwas verändert hat. Denn auf Veränderungen reagieren Katzen meist mit Verhaltensauffälligkeiten wie z. B. Unsauberkeit oder Futterverweigerung. Daher sollte man nach Möglichkeit größere Veränderungen (andere Bezugspersonen, weniger Aufmerksamkeit, Veränderungen in der Wohnung - neue Möbel rein, alte raus) vermeiden.

      So, ich hoffe, Du siehst "meine Fleißarbeit" nicht auch als unsinnig an, sondern nimmst sie ernst, damit ihr alle die "Zusammenführung" möglichst streßfrei übersteht.

      Herzliche Grüße von catflower