Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind.
Sie woll´n, so habe ich vernommen,
ins ’Guiness-Buch der Rekorde’ kommen.
Die beiden, sie reiten schon fast seit drei Tagen,
dem Kinde, dem knurrt schon seit gestern der Magen.
Zum letzten Mal haben sie vorgestern Nacht
zum Pinkeln und Essen ´ne Pause gemacht.
“Mein Sohn, was birgst Du so bang Dein Gesicht?“
“Siehst, Vater, Du den Erlkönig nicht?
Den von Mercedes, mit Stern und Schweif?“
“Mein Sohn, das ist ´ne Motorradstreif´!“
“Mein Vater, mein Vater, und siehst Du nicht dort,
der Opa am Krückstock kommt nicht so schnell fort!“
“Mein Sohn, mein Sohn, was redest Du da!
Das gibt doch ´ne Prämie von der LVA!“
“Mein Vater, mein Vater, da kommt was von rechts!
Du baust noch ´nen Unfall im Eifer des Gefechts!“
“Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau,
der Fahrer, der bremst schon, ist sicher ´ne Frau!“
“Mein Vater, mein Vater, und siehst Du nicht dort
die Radarfalle am grünweißen Ford?“
“Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau!
Tatsächlich, die Bullen, ich komm noch in´n Bau!“
“Mein Vater, mein Vater, da ist was passiert!
Die Polizei hat die Straße blockiert!“
“Mein Sohn, mein Sohn, da lach ich doch drüber!
Da springen wir zwei mit dem Pferd einfach rüber!“
Und er reitet und reitet und reitet und reitet.
Das Kind schon fast aus den Armen ihm gleitet.
Er erreicht den Hof, hat grade geparkt,
da kriegt doch das Pferd einen Herzinfarkt!
Italien - Deutschland 4 : 1 
