Wilde Katzenmama mit Babies gefunden

      Wilde Katzenmama mit Babies gefunden

      Gestern habe ich eine sehr junge Katzenmutti mit ihren beiden Babies (ich schätze sie auf 10 - 12 Wochen, aber schätzen ist ja schwer) in freier Wildbahn gesehen. Die Jungen und auch die Mutter sehen recht munter und gesund aus, heute werde ich Futter besorgen und die Familie füttern, damit die Mutter es leichter hat ihre Kleinen zu versorgen.

      Meine Sorge ist
      1. Es wird jetzt nachts bitterkalt, das werden die Jungen wohl nicht auf Dauer überleben, oder?
      2. Was viel schlimmer ist: Die Familie hat ihr Nest in der Nähe der Weser in einem Hochwasserbereich. Das heißt jetzt im Herbst/Winter ist da ja öfter mal Hochwasser und das Nest würde sofort komplett unter Wasser stehen.

      Nun habe ich beim Tierschutzbund angerufen, eine Dame wohnt in meiner Nähe und will sich die kleinen Tiere heute mal ansehen. Aber irgendwie bin ich nicht so ganz zufrieden mit der Lösung, die sie mir angeboten hat:

      Die Mutter einfangen, kastrieren lassen und wieder zurückbringen und hoffen dass sie den Winter überstehen bzw. schlau genug sind um bei Hochwasser früh genug die Flucht anzutreten... Toll, der Hochwasserbereich fängt allerdings dort an, wo das Nest ist und geht von dort noch ca. 1 Kilometer in die Weiden, da sind sogar schon Rehe ertrunken.

      Einfach mal so einfangen und in Sicherheit bringen geht auch nicht, die Tierchen sind ja wild geboren und total scheu.

      Was würdet ihr tun?

      Danke schonmal für Eure Ratschläge. Mich nervt total dass ich scheinbar ja nicht so richtig was für die Kleinen tun kann.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Jutta“ ()

      Hallo Jutta,

      das klingt jetzt vielleicht hart, aber wenn sie wild leben dann kann es eben auch passieren dass sie umkommen. Ebenso kann ein Freigänger vom Auto überfahren werden, oder auch ins Hochwasser geraten... sowas passiert...

      Die Sie sterilisieren zu lassen ist, finde ich eine gute Idee. Wenn du ihnen Futter bringst schadet das ja auch nicht. Was für einen Eindruck machte denn die Katzenmama?

      Vielleicht ist sie ja nicht ganz so "wild" und würde sich vermitteln lassen? Bei den Jungtieren ginge das ja vielleicht auch...

      Ich denke Katzen suchen sich einen warmen Platz und "Dosenöffner" wenn es nötig ist. Kann ja sein dass sie längst Futter von irgendwem bekommt, oder einfach genug Mäuse findet. Immerhin scheinen die Kitten ja gut versorgt zu sein (zumindest hast du nichts von abgemagerten Katzen geschireben :wink: ) Wie weit weg von der Zivilisation ist denn deren "Nest"?

      Ansonsten ist es halt der Lauf der Dinge, nur die starken überleben :sad:

      Thaifun-Rufus
      Vielleicht kann man sie irgendwo umsiedeln? In einen Schuppen, Dachboden oder Kellerraum, wo sie erst mal nicht rauskann, aber ein paar warme Decken bereitliegen? Da würde sie sich auch nicht so bedrängt vorkommen und könnte sich dann von der Kastra erholen, und wenn die Kleinen vermittelt werden sollen, muss man sie sowieso langsam an Menschen gewöhnen :think:

      Meinst du, da ließe sich jemand finden, der ihr vorrübergehend ein Plätzchen zur Verfügung stellen kann und ihr auch Futter bringt? Mit dem Einfangen kannst du dich doch nochmal an den Tierschutz wenden, die haben Fallen und Übung darin.

      Liebe Grüße von Christine mit Minnie und Miro von der Katzenhilfe in und um Würzburg
      Nee, also so einfach werde ich es mir nicht machen und das so hinnehmen, dass die Kleinen beim ersten Hochwasser in der Weser ersaufen !

      Habe jetzt angefangen, die Katzen zu füttern, das Futter nehmen sie auch alle drei gern an. Die Mutter einfangen und kastrieren lassen hat mir die Dame vom Tierschutz auch vorgeschlagen, das werd ich momentan aber noch zu verhindern wissen, denn es weiß keiner genau, wie alt die Kleinen sind und ob die überhaupt ohne ihre Mutter zurecht kommen wenn die erstmal beim Tierarzt ist.

      Ich habe inzwischen rausgefunden dass die Katzenmama von Sommergästen auf einem nahegelegenen Campingplatz einfach zurück gelassen wurde; das bedeutet dass sie zumindest Menschen kennt und wir mit etwas Geduld ne Chance haben, irgendwie an sie ran zu kommen, sie einzufangen und umzusiedeln. Muss jetzt nur noch jemanden finden, der einen geeigneten Platz dafür zur Verfügung stellen kann.

      Die Drei sehen nicht krank oder abgemagert aus; ganz im Gegenteil, ich war überrascht wie gut die Mutter aussieht. Aber wenn die wirklich auf dem Campingplatz zurück gelassen wurde, dann ist die jetzt ja auch mal höchstens ein paar Wochen auf sich gestellt, denn die Campinggäste haben ja alle Ende August erst ihre Zelte dort abgebrochen...

      Ich denke nicht dass sie ne Chance haben, selbst irgendwo nen Dosenöffner bzw. ein Zuhause zu finden, denn das Nest ist ne ganze Ecke von der nächsten Siedlung entfernt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Jutta“ ()

      Hallo Jutta,

      ich kenne das Problem leider nur zu gut. Da, wo ich bis vor kurzem gearbeitet habe, haben 5 verwilderte Katzen gelebt und wir haben ständig Nachwuchs gehabt. Ich habe voriges Jahr im Sommer 2 dieser Katzenbabys mit nachhause genommen und mit dem Fläschchen großgezogen; der eine Kater lebt heute noch bei mir, den anderen musste ich leider vor gut 2 Monaten einschläfern lassen. Aber das ist eine andere Geschichte ....

      Also, ich bin wie folgt vorgegangen: Ich habe viele von den Katzenbabys mit dem Fläschchen großgezogen und dann ein schönes Zuhause für sie gesucht und auch gefunden. Hätte ich sie auf dem Betriebshof gelassen, hätten sie mit Sicherheit nicht überlebt. Wenn sie nicht verhungert wären, dann wären sie überfahren worden oder in die Ballenpresse geraten. Nachdem ich Kontakt zum hiesigen Katzenschutz herstellen konnte, haben ein Kollege und ich geholfen, die 5 wildlebenden Katzen einzufangen. Der Katzenschutz hat sie kastrieren lassen und wieder zurück gebracht. Allerdings sind diese Katzen das Leben im Freien gewöhnt. Keines der Katzenbabys, die auf dem Betriebshof geboren wurden und wir nicht rechtzeitig gefunden haben, hat überlebt.

      Ich würde die Katzenmutter und ihre Babys nicht da lassen, wenn du möchtest, dass sie überleben, zumal die Katzenmutter es offensichtlich nicht gewöhnt ist, im Freien zu überleben. Wenn die Katzenbabys erst ein paar Wochen alt sind, dann kann man aus ihnen wie aus jeder anderen Katze eine sehr zutrauliche und verschmuste Katze machen. Wenn der Katzenschutz die Katzen nach dem Kastrieren wieder zurück bringen möchte, dann gebe sie doch im Tierheim ab. Es ist gar nicht so schwer, sie mit Futter anzulocken und einzufangen.

      Viel Glück!
      Petra
      Hallo an Petra,

      irgendwie verstehe ich nicht wie du dir so sicher sein kannst die Katzenkinder hätten in der Freiheit nicht überleben können. Wenn die Elterntiere das schaffen, warum die Kinder nicht? Abgesehen von Unfällen, oder dereilei Dingen, warum sollten die Katzis nicht von den Eltern lernen wie das wilde Leben so läuft? Immerhin sagst du ja selbst dass eins der Katzis überlebt hat. DIe Babys so früh und absichtlich von der Mutter zu trennen dass sie mit der Flasche aufgezogen werden müssen finde ich grausam.

      Wenn diese Katze nicht wild ist, sondern lediglich zurückgelassen wurde dürfte es doch nicht so schwer sein sie wieder an Menschen zu gewöhnen und die Katzenkinder sind ja nun wirklich zu alt um sie nun auf biegen und brechen via Flaschenaufzucht auf Menschen zu prägen.


      Nicht falsch verstehen, ich habe auch mal ein Geschwisterprächen mit der Flasche großgezogen. Die Mutter war in eine Gefalle geraten und musste eingeschläftert werden... das Mädchen kam zurück auf den Bauernhof (ein Jahr später hat eine Kuh sich auf sie draufgelegt :sad: und das Katerchen hatte ich 11 Monate lang, dann wurde er überfahren (seit dem will ich keinen Freigänger mehr) Sorry für das OT, ich will nur deutlich machen dass ich weder strikt für oder gegen wildes Leben bin.


      Thaifun-Rufus

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      Original von Thaifun-Rufus
      irgendwie verstehe ich nicht wie du dir so sicher sein kannst die Katzenkinder hätten in der Freiheit nicht überleben können. Wenn die Elterntiere das schaffen, warum die Kinder nicht?


      Naja, es sind Herbstkätzchen, die sind nicht ganz so robust wie Frühjahrskätzchen. Insofern finde ich die Sorge schon berechtigt und außerdem ist es besser, wenn sie ein schönes Zuhause bekommen, wo sie dann später auch kastriert werden. Sonst geht das Elend von vorne los.

      Liebe Grüße von Christine mit Minnie und Miro von der Katzenhilfe in und um Würzburg
      Mhm irgendwie scheine ich hier irgendetwas nicht ganz zu verstehen :oops:

      Da die Katze (um die es hier ursprünglich ging!) im Grunde an Menschen gewöhnt ist sehe ich da nicht so ein riesen Problem sie gut unterzubringen. Wenn das schnell gschiet sind die Kitten doch auch noch jung genug um die VIELLEICHT vorhandene Scheu vor Menschen zu verlieren.

      An Jutta, wie verhalten sich die Katzen denn, kommen sie auf dich zu, lassen sie sich streicheln, oder bleiben sie auf Distanz und nehmen "nur" das Futter?


      Ich finde halt was Petra gemacht hat nicht so toll. Da hätte man die Mütter lieber samt Kindern einfangen sollen und/oder die Kitten erst dann wegnehmen wenn sie keine Milch mehr brauchen. Ob da nun "herbstkatzen" dabei waren weiß ich nicht, habe ich auch nirgends gelesen....


      Thaifun-Rufus
      Die Kleinen von der Mutter trennen würde ich niemals, wenn dann würde ich alle drei einfangen, alle drei kastrieren lassen (wenn die Kleinen alt genug sind) und irgendwo ein passendes Plätzchen für sie finden, je nachdem wie gut sie mit Menschen zurecht kommen.

      Streicheln ließen sie sich nicht, einen Sicherheitsabstand von 3-4 Metern war das mindeste.

      Aber ich befürchte, die Katzenmama war mit meinen Plänen nicht einverstanden, denn die kleine Familie ist weg. Am Mittwochabend haben wir sie das letzte mal gesehen, Futter haben sie auch dann das letzte mal angerührt.

      Ich befürchte, der Mutter waren das plötzlich zu viele Menschen an ihrem Platz und sie hat die Jungen umquartiert...

      Werde jetzt in der näheren Umgebung nochmal ein paar Tage lang schauen, ob ich sie wieder finde, aber mehr kann ich dann wohl nicht tun.

      An Thaifun-Rufus: Dass die Katzenfamilie an dem Ort nicht überleben kann liegt schlicht und ergreifend daran dass im Herbst/Winter dort öfter mal die Weser über die Ufer kommt und das Nest genau im Hochwasserbereich liegt. Im Sommer kommt die Weser nicht so hoch, von daher war´s bisher kein Problem.
      Ich wollte Euch mal auf den Neuesten Stand bringen, falls es jemanden interessiert:

      Die Katzen sind seit einigen Wochen wieder da, werden von uns gefüttert und haben eine warme Winterkiste bekommen.

      Parallel dazu versuche ich seit Wochen, jemanden vom Tierschutz usw. zu finden, der mir bei der Unterbringung und vor allem der Tierärztlichen Versorgung hilft - zunächst vergeblich. Die Gemeinde (die ja eigentlich die Kosten für die Kastra übernehmen muss) sagte mir, das sind ja Wildtiere, die fallen unters Jagdgesetz, der Tierschutz Wesermarsch hatte die tolle Idee, die Tiere da einfach bis zum Frühjahr sitzen zu lassen (bis die Mutter wieder trächtig ist oder wie lange !!!???), weil die ja sooo scheu sind dass man da keine Chance hat ran zu kommen. Und das behaupten die, obwohl kein Mensch vom Tierschutzverein jemals die Tiere gesehen hat ! Inzwischen können wir die Kleinen nämlich sogar schon anfassen! Naja, die Katzenhilfe Bremen wusste auch keinen besseren Rat und ich brauchte ja eine Unterbringung bei Leuten, die Ahnung haben von wild geborenen Katzen und ein bisschen Zeit und Geduld dafür aufbringen. Dann bekam ich von einem Bekannten die Telefonnummer einer Pflegestelle der Katzenhilfe Oldenburg und die nette Dame hat sich dann bereit erklärt, die Mutter aufzunehmen und auch für die Kleinen eine schöne Pflegestelle gefunden, wo sich jemand intensiv um sie kümmert (ca. 12 Wochen sind die nun). Gestern haben wir nun die Mutter (ca 1 1/2 Jahre alt) eingefangen, direkt zum Tierarzt gebracht, dann wurde sie gestern Abend gleich noch kastriert und ist wohl jetzt schon bei ihrer Pflegestelle. Die Kleinen versuchen wir jetzt in den nächsten Tagen einzufangen, dann kommen sie zum Durchchecken auch zum Tierarzt und dann weiter zu ihrer Pflegestelle.

      Also, ich hatte es mir einfacher vorgestellt, jemanden zu finden, der die Katzen aufnimmt, momentan kann und will wohl keiner helfen, weil es diesen Sommer eine regelrechte Flut von kleinen Katzen gegeben hat, die keiner haben will und alle Pflegestellen usw. voll besetzt sind.

      Hoffen wir mal dass es bald überall die Kastrationspflicht gibt !!!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Jutta“ ()

      Na dann ist ja wenigstens eine schonmal unter gebracht...

      Ists eigentlich ok, dass die Babies, sind ja doch noch jung alleine über Nacht dasitzen? Ist bei euch auch so kalt? Hier hats Nachts unter -10 mitunter und Schnee und so...

      Hoffentlich fangt ihr sie bald und sie kommen in ein gutes neues Zuhause...
      Normalerweise hätte ich die Kleinen auch nie von der Mutter getrennt - habe ich auch jetzt noch ungern getan...
      Aber auch die Katzenprofis von der Pflegestelle sagen, das ist ok so.

      Die Katzenmama ist inzwischen kastriert, hat die OP gut überstanden und sitzt ein bisschen durcheinander und ängstlich in ihrem Körbchen auf der Pflegestelle. Aber sie hat ne gute Chance, ein schönes zu Hause zu bekommen und wird jetzt liebevoll umsorgt statt sich in der eisigen Kälte und im Schnee durch zu schlagen.
      Das freut mich zu hören. Passen die Babies nicht auch noch in die Pflegestelle, oder gibts mittlerweile einen Ort wo sie erstmal hinkommen? Irgendwie komisch, ich dachte immer Baies gehen eher weg, als ausgewachsene Katzen... so kann man sich irren...

      Hast du die kleinen schon wieder gesehen?

      Habt ihr Fallen aufgestellt, oder von Hand gefangen?

      Ich hoffe mal dass die kleinen nen warmen Ort haben solange sie noch da draussen alleine sind und dass sie bald ein Zu Hause finden...

      Thaifun-Rufus
      die vom tierschutz scheinen ziemlich überlaufen zu sein. uns ist bei der arbeit auch eine katze quasie zugelaufen. sie kann aber ja nicht den ganzen winter nur draussen bleiben. die vom tierheim haben sie eingefangen und haben sie ärztlich untersucht aber auch gleich gesagt, dass sie sie am nächsten tag, wenn sie kastriert ist,wieder bringen. sie war schon kastriert und da hat das tierheim ihr ein stück aus dem ohr abgeschnitten und sie heute wieder gebracht.ja und nun hatteich mitleid und habe sie mit nach hause genommen. jetzt liegt sie hier auf dem sofa als hätte sie nie wo anders gewohnt. meine katze ist etwas skeptischer und hält sich zurück aber gut. so viel zum tierschutz im winter
      LG Susanne