lange habe ich gebraucht, um mich hier zu melden.
ich muss ausholen, damit ihr mich versteht.
mein kater lou ist eine "erbschaft" meiner tochter, die eine schwere allergie entwickelt hatte.
damit er nicht ins tierheim musste habe ich ihn in 2001 zu mir genommen (damals hatte ich selbst auch einen kater), alles war paletti. die katzen verstanden sich sehr gut , ich wohnte im erdgeschoss an einer absolut verkehrsberuhigten strasse. wir kamen klasse miteinander aus. die katzen hatten so ein richtiges katzenleben, mit mäusefangen, hunde belauern. es wurden bäume erstürmt, nachts touren durchs nachbarsviertel gedreht. und morgens wartete schon der dosenöffner (ich) mit den nötigen streicheleinheiten und den leckerlis.
leider hat sich das alles drastisch verändert.
zunächst wurde mein schwarzer kater mimec überfahren - bin die ganze nacht herumgelaufen und habe ihn gesucht - ohne erfolg. am nächsten morgen hat lou mich dann zu ihm gebracht. er war tot. ich habe sehr lange getrauert und lou hat auch getrauert. da wussten wir beide noch nicht, dass sich das wiederholen wird.
ein jahr später habe ich morgens meinen lou vermissst - er stand nicht wie sonst vor der balkontür. ich konnte nicht zur arbeit gehen, ohne zu wissen, was los ist.
mit der hilfe eines nachbarn haben wir ihn dann gefunden - in einem gebüsch - aus angst und schmerz fauchend. auch er ist opfer eines autos geworden.
wie im zeitraffer bin ich zunächst zum tierarzt, der konnte nichts mehr machen.
dann zu einer tierarzt -praxis (operativ) - dort bekam er erstmal cortison zur ruhigstellung. und dann wurde festgestellt, dass er einen beckenabriss und dreifachen beckenbruch erlitten hat.
ich habe soviel geweint um mein baby - und er war so tapfer.
schließlich wurde er operiert (das hat nahezu meine ganzen ersparnisse aufgebraucht). der arzt konnte mir zunächst nicht zusichern, ob alles wieder gut wird - aber er konnte mir definitiv sagen, dass er nie wieder große sprünge machen kann und daher nie wieder auf die strasse kann.
o.k. ich habe meinen / unseren umzug organisiert, weg von der strasse in den dritten stock (ich hätte in der alten wohnung nie mehr die balkontür offen lassen können, ohne angst um ihn zu haben).
ich hoffe, es liest noch einer mit..................
der heilungsprozess war lang und bemitleidenswert. er konnte sich nicht mal zum urinlassen bücken, daher alles in sein von mir organisiertes bett mit gummilaken unter der weichen vorlage - für ihn auch ganz schrecklich.
aber nach 8 monaten sprang mein kater trotz der titanplatten, die drin bleiben, auf den esstisch, auf die festerbänke. ja , er hat sich komplett erholt. jetzt könnte er wieder ein katzenleben leben

jetzt leben wir seit über vier jahren im dritten stock mit balkon.
es ist nicht zu ertragen...............
ich bin voll berufsttätig - er ist voll unzufrieden.
wenn ich da bin, läuft er mir jammernd nach - da hilft kein streicheln, er ist unzufrieden. was er nie gemacht hat, macht er jetzt, er kratzt tapeten an - kratzt an möbeln.
ich weiß nicht, ob ihr das verstehen könnt, aber mittlerweile bin ich echt ausgehöhlt. ich kann nicht mehr. ich sehe wie er leidet - er ist so einsam und unglücklich - und ich habe kein geld zum umziehen. meine ersparnisse sind komplett dahin. unsere chemie ist so gestört - ich ärgere mich über sein gejammer und er sich sicher über meine genervten reaktionen.
ich wünsche mir so sehr für ihn, dass er wieder ein katzenleben leben kann.
mein lou ist jetzt fast 13 jahre alt - er hat noch nie gekratzt, hat mich noch nie angefaucht. er ist einfach so lieb und ansonsten absolut gesund.
ich werde ihn nie in ein tierheim abgeben können - aber ich wünsche ihm etwas besseres als das was wir zwei jetzt leben. das ist für uns beide fast schon eine katastrophe.
was könnt ihr mir raten??
liebe grüße von einer traurigen und genervten KATERMUTTER