Freigänger oder Hauskatzen...eine Gewissensfrage?

      @ Thora
      Da muss ich dir aber wiedersprechen. Jede Katze und auch jede Haltungssituation ist doch anders. Unser erster Kater stand auch einfach eines Tages auf unsere Terrasse. Und natürlich war er dementsprechend dann auch Freigänger. Er war freiheitliebend, mutig, pfiffig und gewitzt, ein grandioser Jäger, musste sich wochenlang alleine durchschlagen....
      Wir haben ihn abgöttisch geliebt, aber auch er lag wie so viele Katzen 5 Monate später mit nichteinmal 2 Jahren 3 km entfernt an einer Hauptstraße. :cry:
      Er hatte sie wohl wahrscheinlich täglich überquert um auf das stillgelegte Bundeswehr Gelände zu kommen und dort zu jagen.... :cry:

      Das Freigänger oft ein viel kürzeres Leben haben als Wohungskatzen ist bestimmt kein Gerücht. Es liegt nicht in der Natur der Katze die Geschwindigkeit und Entfernung eines Autos richtig einzuschätzen. Das haben sie nicht von der Natur mitbekommen. Genau wie kleinen Kinder fehlt ihnen einfach der nötige Weitblick. Sie sind den Autos komplett ausgeliefert. Wenn man glück hat ist die eigene Katze einfach nur sehr ängstlich gegenüber Autos und hält sich darum von ihnen fern. So wie einge Kinder gleich zu einem Hund hinrennen und ihn abkutschen wollen und ander haben Angst und verstecken sich bei Mama am Rockzipfel sobald der Hund auch nur einen Fuß in die Richtung setzt...

      Unser zweiter Familienkater ist z.B ebenfalls nur auf Wunsch meiner Eltern Freigänger und lebt auch noch. Er ist sehr schüchtern und ängstlich. Es hat Monate gedauert bis er überhaupt von alleine raus gegangen ist und ich glaube dass hält ihn auch hoffentlich lange am leben weil er nur beim haus bleibt...
      Eigentlich möchte er nichts lieber als in der Nähe seiner Menschen zu sein und von morgens bis abends betüddelt werden. Er ist dass, was man bei Menschen "Stubenhocker" und "sensibel" nennt.
      Darum war ich auch vor meinem Ausszug seine Bezugsperson. Ich hab ihn einfach am meisten Zeit und Liebe geschenkt. meine Eltern und meine kleine Schwester sind oft auch mal den ganzen Tag nicht Zuhause haben kaum Zeit für ihn, also hat sich Findus angewöhnt den ganzen Tag zu schlafen und nachts auf achse zu gehen. Er geht zwar nur mal zu Nachbar links und rechts und ist bei der kleinsten Unsicherheit wieder im Haus, aber zumindest hat er durch den Freigang ein wenig Abwechslung. Nicht dass meine Eltern ihn nicht lieben und ihn nicht auch ins Bett lassen, hin und wieder mit ihm kuscheln...., aber sie haben keine Zeit und sehen es auch nicht ein, Findus vernünfig zu beschäftigen. Da bleibt so einem Kater nichts anders übrig als sein Leben durch seine AUsflüge lebenswert zu machen. Sonst würde er alleine und einsam ihm Haus eingehen. Aber weil er ja Freigänger ist und draußen andere Katzen treffen könnte und dort auch was erleben könnte ist das allles super :rolleyes:
      Ich liebe meine Eltern über alles, aber manchmal frage ich mich ob es Findus ohne Freigang und mit viel kuscheln und Beschäftigung in einer Wohnung nicht besser gehen würde.

      Da ich in der Nähe von einem Bahnhof wohne und Findus nicht mitnehmen durfte, habe ich mir zwei Wohnungskater angeschafft. Die beiden werden viel beschäftigt und wenn ich zur Arbeit bin, dann beschäftigen die beiden sich auch super selber miteinander. Clickertraining, toben und spielen auf dem Kratzbaum, Schlange durch die Scheiben im Terra beobachte...
      Die beiden sind wirklich ständig in Bewegung und miteinander am rumkaspern. Sie wirken auf mich nicht so einsam und verlassen wie Findus und ich glaube dass sie manchmal mehr Spaß an ihrem Tag hatten als Findus.
      Aber auch die beiden haben einen sehr unterschiedlichen Charakter.
      Murphy ist sehr neugierig und unternehmenslustig. Er muss ständig beschäftig werden, sonst ist ihm schnell langweilig und er wird unglücklich. Dass zeigt er dann auch deutlich in dem er ankommt und meine Aufmerksamkeit einfordert. Er ist wahnsinnig schlau. Einfaches hinter einem Faden hintergesprinten mager zwar ab und an auch, fordert ihn aber nicht ausreichend. Clickertraining dagegen liebt er, lernt super schnell und ist immer voll bei der Sache, weil er dann meine volle Aufmerksamkeit hat und weil es immer was leckeres gibt. Gizmo dagegen macht das Clickertraining nur wegen dem leckeren Futter mit und hängt meilenweit hinter Murphy hinterher, weil er einfach keine Lust hat und dann natürlich auch nicht mitmachen muss. Im reicht es voll und ganz mit Murphy zu toben und mit mir zu kuscheln. Mehr brauch er nicht. Damit ist er vollstens ausgelasstet. Also auch eher ein einfach gestrickter super verschmuster Sofaheld :wink:
      Gerade weil Murpyh so agil ist, habe ich irgendwann vor 8 Monaten angefangen die beiden ab und an auch in den Gemeinschaftsgarten mitznehmen. Murphy genießt dieses Highlight total. er weiß genau was kommt wenn ich die Halsbänder in die Hand nehme und mitlerweile kommt er auch ab und an von selber an und fragt nach ob ich mit ihm runter gehe. Gizmo kommt zwar mit, aber so richtig wohl fühlt er sich draußen nicht. Als letztens der Nachbarskater vorbeigeschaut hat war er schneller wieder drinne als ich gucken konnte. Oft mag er gar nicht mitkommen und bleibt lieber drinne.
      Jeder Katze braucht halt was anderes. Und darauf sollte man eingehen. Rein körperlich ensteht für Katzen( vorrausgesetzt sie werden vernünftig mit hochwertigen Futter ernährt) in der Wohnung kein Nachteil. Sie können sich genau so austoben wie draußen z.B durch springen auf den Schrank, klettern auf dem deckenhohen kratzbaum , durch die Wohung sprinten und sich spielerisch jagen...
      Es geht nur darum ob sie auch genügend im Kopf beschäftigt werden. Hat die Katze keinen Freigang muss man die Reize anders ansprechen.
      Also darum spricht doch eigentlich nichts gegen Wohnungshaltung. vorrausgesetzt der Halter nimmt sich die Zeit die Katzen zu beschäftigen, ermöglicht den Kontakt zu einem Artgenossen ( es sei denn die Katze ist nicht normal entwickelt und psychisch gstört) und wählt seine Wohnungskatze sorgfältig aus. Würde mir z.B aus einem Wurf Kitten die Katze aussuchen, die besonders ruhig, unsicher und sensibel ist und sich draußen eh nicht so wohl fühlen würde...
      Ich bereue es nicht meine beiden hauptsächlich in der Wohung zu halten und bin mir sicher, dass es vielen Freigängern schlechter geht als meinen beiden Mäusen. Natürlich wäre Freigang toll, genau wie für Kinder z.b ein riesiger Garten, aber wenn der Preis dafür ist dass das Tier dann igendwann unter einem Auto landet? Da ist einer Katze ein Leben in der Wohung mit einem engagiertem Besitzer bestimmt lieber. Anders wenn die Katze den ganzen Tag in der Wohnung hockt und sich niemand mit ihr beschäftigt. Für die wäre ein kurzes Leben aber dafür mit freigang und Abenteuer wahrscheinlich lebenswerter....
      Naja. Meine Beiden haben heute z.B eine Menge spaß dabei gehabt als ich in der Wange lag und mit meinen Füßen einen Fisch im Wasser nachgeamt habe. Die haben wirklich aus Spaß versuch nach meinen Zehen zu angeln und haben sich gar nicht wieder einbekommen. Baden finden die zwei sowieso super spannend und meinen sie müssten mich dabei immer beobachten :lol:
      Also man kann aus allem ein Highlight machen wenn man will...
      Ich wollte damit lediglich ausdrücken, dass nicht alle Katzen, die Freigang haben nur 2 Jahre alt werden - Es gibt wohl nichts, was es nicht gibt auf dieser ERde - und ängstlich war der Kater meiner Mutter bei Gott nicht.Er war ein absolut cooler, souveräner Draufgänger der vor dem Familienauto keinerlei Angst hatte und die großen Nachbarshunde verdroschen hat, wenn sie ihm zu nahe kamen. Da blieb er dreist hocken und "umschnurrte" die Karre und schlug den Hunden die KRallen ins Gesicht - denn er wartete draußen auf meine Ma, wenn sie ins einkaufen gefahren war. Er saß dann am Eckpfeiler des Hauses und wartete - un das ist kein Märchen.
      Vielleicht war er eine Ausnahmepersönlichkeit - vielleicht aber auch nicht. Kenne keinen Kater wie ihn - wobei ich schon einen KAter kennenlernen durfte der mitten in der Stadt lebte, Freigänger war und ebenfalls alt wurde, sofern er nicht noch lebt - damals war er 12

      Vielleicht klingt das böse: Aber es gibt eben doch soetwas wie Survival of the fittest und soetwas wie Selektion.

      Zudem verstehe ich die Argumentation nicht so wirklich: Lieber ein Leben lang Knast als evtl. zwei Jahre Freiheit... Was wäre denn Dir lieber? Also mir wäre die Freiheit lieber als ein goldener Käfig..... Ich verbringe mein Leben auch nicht in der Bude, nur weil ich auf der Autobahn einen Verkehrsunfall haben könnte, dabei umkommen könnte - was relativ häufig vorkommt und man noch nicht mal selber schuld sein muss.

      Auch hier, entschuldige, sehe ich eher einen Egoismus durchblitzen, der die Geliebten Tiere so lange wie möglich am Leben erhalten will.

      Es gibt eine These - Trauer entsteht auch aus Egoismus. weil wir das nicht mehr besitzen können, und über das verfügen können, was wir Lieben... Man trauert quasi über den eigenen Verlust einer "SAche" nicht um das reine Ableben.. nachzulesen - wenn ich mich nicht irre in Philippe Aries "Geschichte des Todes". Ein sehr interessantes Werk von hoher Wissensdichte und Wissenschaft.
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Bei den vielen Katzen, die es lieben raus zu gehen, kann ich es mir halt schwer vorstellen, dass es so viele wirklich als erfüllend empfinden zeitlebens drin zu bleiben. Deshalb gibts bei mir erst Katzen, wenn ich es ihnen ermöglichen kann raus zu gehen, ohne dass ich große Angst haben muss, dass sie an der nächsten Ecke einem Auto begegnen.
      Will die Katze dann kaum raus ist es ja auch ok.

      Außerdem liegt mir ein Zitat auf der Zunge..
      "Lernen, ohne zu denken, ist eitel, denken, ohne zu lernen, ist gefährlich." Konfuzius
      Wer einmal erlebt hat,wie in ein "altes Hundegesicht" das Lachen zurückkehrt,
      nur der kann nachvollziehen,dass es nicht traurig ist, wenn man die Welpen-Zeit nicht mit seinem Hund verbracht hat..
      Wuselrudel=Mopsmom :wink:
      Sehr schön, wuselrudel!

      Ich möchte einen Inhalt aufgreifen:

      Du schreibst: Wenn du katzen Freigang ermöglichen kannst, dann erst wirst du welche "halten" - und wenn dann eine lieber drinnen ist, kann sie selbst entscheiden" und das ist doch der Knackpunkt! Man sollte die Katze wählen lassen... und nicht: So, ich leb in einer Stadt, hab Lust auf ein Haustier und dann steck ich die jetzt in die Wohnung, wirds schon gut haben...

      Etwas übersptitz ausgedrückt.
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Original von Thora

      Zudem verstehe ich die Argumentation nicht so wirklich: Lieber ein Leben lang Knast als evtl. zwei Jahre Freiheit... Was wäre denn Dir lieber? Also mir wäre die Freiheit lieber als ein goldener Käfig..... Ich verbringe mein Leben auch nicht in der Bude, nur weil ich auf der Autobahn einen Verkehrsunfall haben könnte, dabei umkommen könnte - was relativ häufig vorkommt und man noch nicht mal selber schuld sein muss.

      Auch hier, entschuldige, sehe ich eher einen Egoismus durchblitzen, der die Geliebten Tiere so lange wie möglich am Leben erhalten will.

      Es gibt eine These - Trauer entsteht auch aus Egoismus. weil wir das nicht mehr besitzen können, und über das verfügen können, was wir Lieben... Man trauert quasi über den eigenen Verlust einer "SAche" nicht um das reine Ableben.. nachzulesen - wenn ich mich nicht irre in Philippe Aries "Geschichte des Todes". Ein sehr interessantes Werk von hoher Wissensdichte und Wissenschaft.


      Ach komm, ne, oder? Da ist ja vielleicht doch ein klitzekleiner Unterschied zwischen Dir als Menschen, der sehr wohl mit den Gesetzen des Strassenverkehrs umgehen kann, nur halt nicht gegen die kleinen Unwägbarkeiten gefeit ist, die einem so zustossen können, und einer Katze, die beim besten Willen den Strassenverkehr nicht begreifen kann. Menschen, denk mal einer an, haben in diesem Land eine durchschnittliche Lebenserwartung zwischen 80 Jahren (Frau) und 74 Jahren (Mann), für unsereiner scheint das also ein kalkulierbares Risiko zu sein.

      Und wenn Menschen lieber kurz, aber frei leben, statt eingesperrt zu sein, wieso nur kämpfen dann Leute, die zum Tode verurteilt sind so vehement um ihr Leben, obwohl sie auch dann nie wieder rauskommen?! Nelson Mandela war 27 Jahre eingesperrt und dabei freier als sich das die meisten mit weniger Hirn als er nur erträumen können.

      Und zuletzt: sorry, aber jede Katze stirbt, und zwar nur einmal. Und wenn meine Wohnungskatze mit 20 Jahren stirbt, so ist die Trauer bestimmt nicht kleiner, als wenn Dein Freigänger mit 3 Jahren das Zeitliche segnet.

      Im Gegensatz zu den meisten, die hier über etwas schwadronieren, was sie nicht beurteilen können, habe ich sowohl mit Freigängern (gestorben mit 5 Monaten, 1,5 Jahren, 5 Jahren und 22 Jahren) und mit Wohnungskatzen zusammengelebt und kann sie durchaus vergleichen. Jeden Monat sind die (Freigänger) Kater meiner Mutter ca. 10 Tage hier - einer von ihnen ist ein Wurfgeschwister von zwei meiner Katzen, und ganz ehrlich - selbst meine Mutter, die ihr ganzes Lebtag lang nur Freigänger gehalten hat, ist der Ansicht, dass meine Mäuse absolut happy und zufrieden sind.

      Freiheit ist etwas, das man nicht in Quadratmetern messen kann, ebensowenig wie man Lebensqualität in Kilo berechnet.

      Ach so: und hier die These vom survival of the fittest anzuführen ist schlicht und ergreifend nur noch zynisch.
      Alisea mit Amélie, Serafina, Ninette, Lucas, Pinocchio und Caruso www.sieben-katzenleben.de

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „alisea1403“ ()

      @ Catarina

      Das hatte ich geschrieben:

      Sicher gibt es auch viele Leute, die einen Super-Platz anbieten können und bereit sind, eine Katze zu nehmen, die nicht jeder nehmen würde.

      Und das hast Du daraus gemacht:

      Der Widerspruch liegt da, dass du meinst, ein schwierigeres Tier findet locker einen tollen Platz.

      Mit keinem Wort schrieb ich, dass schwierige Tiere (genausowenig wie unschwierige Tiere) schwuppdiwupp einen tollen Platz finden. Was ich glaube, dass Tiere, die eben ein schweres Schicksal haben und/oder sonst irgendwie mit einem Handicap behaftet sind, doch noch ein Zuhause bei einem „Gutmenschen“ (nicht negativ gemeint) finden können, schlichtweg weil Mitleid im Spiel ist.

      Was mir echt aufgestoßen ist: Wohnungskatzenhalter erwarten Verständnis und Zustimmung für ihre Art der Katzenhaltung – „Ich will eine Katze/ kann ohne Katze nicht leben und meine geschaffene Kunstwelt mit Plüschkratzbäumen, Katzenbettchen, Laserpointer und vielleicht noch ein paar aufgesammelte Sachen aus der Natur ist artgerecht.
      Das Wort Egoismus darf nicht fallen, denn es ist ja ALLES besser für das Tier als im Tierheim zu sitzen.

      Und andererseits wird dann ausgeteilt: Freigängerhalter machen es sich sowieso nur bequem, kümmern sich wenn überhaupt, nur am Rande um die Katzen und wenn diese nerven, werden sie vor die Tür gesetzt. Ach ja, vergessen: alt werden Freigänger sowieso nicht, man schickt sie ja zum Verunfallen auf die Straße.

      Ich kenne, bis auf eine Ausnahme, nur Leute, die Freigänger halten und das sind keine ungepflegten und ungeliebten Tiere. Nach den Beschreibungen hier unterscheiden sie sich lediglich durch einen Punkt von den Wohnungskatzenhaltern: Sie lassen ihre Katzen hinaus.

      Und die einzigen Hauskatzen die ich kannte waren zwei dickliche und phlegmatische Stubentiger, ohne Kratzbaum in der Wohnung. Soll ich nun auch daraus schließen, dass alle Hauskatzen so sind?
      Tja - wie man sieht kann man es einfach nicht Jedem recht machen. Irgendwer wird immer das kritisieren was man tut - deshalb ist es wichtig auch bei diesem Thema ein Grundmaß an Toleranz zu zeigen. Auf einen gemeinsamen Nenner kommen zu wollen ist da glaube ich nicht möglich, dafür sind unsere Lebensumstände und Grundeinstellungen zu unterschiedlich.

      (Ein nettes Beispiel welches mir dazu spontan eingefallen ist findet Ihr hier - das veranschaulicht genau was hier gerade geschieht..... de.wikipedia.org/wiki/Polylemma - denn nichts anderes ist die Entscheidung zwischen Freigang, Wohnungshaltung oder Verzicht auf Katzenhaltung unterm Strich.)

      Ich finde dass man die Schwierigkeit der Entscheidung und auch das Risiko vielleicht gern unterschätzt wenn man "privilegiert" (übrigens schön formuliert) lebt (ruhige Wohnlage, großer Garten, etc. etc.).

      Wenn ich so drüber nachdenke weiß ich ehrlich gesagt nicht ob ich auf Katzenhaltung verzichten wollen würde wenn sich meine Lebensumstände eines Tages ändern sollten - und was in den nächsten 10-15 Jahren so passiert stelle ich mir zwar schon konkret vor, aber Planänderungen gehören erfahrungsgemäß zum Leben.

      Schwer zu sagen - man gewöhnt sich so an das Leben mit diesen kleinen Herzensbrechern. Und klar, wenn man es so ausdrücken möchte wäre das schon eine Art Egoismus. Aber wann handelt der Mensch denn völlig uneigennützig? Jawohl in den seltensten Fällen wenn man mal zu sich selbst ehrlich ist (auch wenn man es ungern zugibt und nur in den seltensten Fällen selbst bemerkt, aber es ist oftmals einfach so).

      Klar könnte man seine Entscheidung jetzt laut herausposaunen - aber wahrscheinlich käme irgendwann im Leben der Tag an dem man angesichts einer Fellnase dahinschmilzt, alle guten Vorsätze über Bord wirft und schwupp... hat man wieder pelzige Mitbewohner. Einmal Katze - immer Katze. Zumindest ich bin diesen Viechern gnadenlos verfallen, dabei habe ich mir die erste Katze nicht mal selbst zugelegt sondern mein Mann...

      Fakt ist dass ich eigentlich vor Jahren beschlossen habe keine Tiere mehr zu halten die in einem Käfig leben müssten - sie sollten freiwillig bleiben. Und das geht bei Katzen in meinen Augen nur als Freigänger.

      Das soll nicht implizieren dass deswegen die Wohnungskatzen alle unglückliche Pechvögel sind - ich bin überzeugt dass sich die meisten Dosis in ihren Möglichkeiten sehr gut um ihre Tiere kümmern und um ihr Wohl sehr besorgt sind. Aber für mich schließt sich das System "Keine-Käfighaltung" damit irgendwie wieder aus und damit bliebe eigentlich kein Tier welches nach einem Umzug in eine Gegend mit stärkerem Verkehrsaufkommen bei uns leben könnte.

      Und damit ist man wieder angekommen bei: Verzicht auf Tierhaltung jedweder Art. Ob man damit als tierverrückter Mensch glücklich ist? Ich denke Tierhaltung gehört zur individuellen Lebensgestaltung eines Menschen. Und wenn man sich wirklich Mühe damit gibt sollte man als Resultat nicht derjenige sein auf den mit dem dicken Finger gezeigt wird weil man vielleicht nicht die gleichen Mögilchkeiten hat wie die welche in einem Freigängergeeigneten Wohngebiet wohnen.

      Lebensumstände können sich ändern; Meinungen und Ansichten können (und müssen (!) auch manchmal) revidiert werden. Der Mensch entwickelt sich kontinuierlich in allen Bereichen und ich finde es schwer bis unmöglich eine absolute Position zu beziehen welche man 100% bis ans Lebensende stur verteidigt - einfach nur weil man davon aus Prinzip nicht abweichen will. Dafür gibt es im Leben zu viele unsichere Faktoren und man beschneidet sich quasi selbst die Flügel.

      So. Ich habe fertig und vielleicht kann jemand mit meinen wirren Gedankengängen etwas anfangen. Ist noch früh.
      "A reader lives a thousand lives before he dies.
      The man who never reads lives only one." (George R. R. Martin)
      @alisea:

      Ach komm, ne (um es mal mit Deinen Worten zu sagen) ! hast Du meine vorherigen Posts nicht gelesen: Da hab ich doch ausdrücklich geschrieben, dass der Kater meine Mutter sehr wohl den Straßenverkehr einschätzen konnte - und etliche andere Schlaumeier unter den Katzen arrangieren sich auch damit. IN dieser Straße lebt zufälligerweise noch ein Kater - er passt auch auf wie ein Schießhund. Er müsste jetzt auch schon 10 sein und wie ""durfch ein Wunder" lebt er immernoch ....

      Sogar in freier wildbahn lebende Hunde passen auf Autos auf und zwicken Junghunde und Welpen von der Straße, wenn ein Auto naht (dies ist nachzulesen in Günther Blochs "Die Pizza - Hunde" einer freilandstudie)

      Anstatt den anscheinend sehr negativ belastetenden Ausdruck "survival of the fittest" zu verwenden, hätte ich auch schreiben können: Der Schlauste Überlebt.Oder, der sich am meisten an seine Umwelt anpassendste überlebt... Und das ist nun einmal einfach so - unumstößlich.Und wenn das bei Füchsen und Wölfen so ist, macht auch keiner einen Aufstand - nur bei Tieren, die beim MEnschen leben verlangt man anscheindend "dämliches Verhalten" als Kriterium um sowas wie Wohnungshaltung rechtfertigen zu können.

      Mein eigener Hund (der Rüde) passt sogar auf Radfahrer und Autos auf und geht auf die Seite, sobald er ein Rad oder ein Auto nahen hört. So uneigenständig sind unsere Haustiere dann teilweise dann doch nicht. Denn: Beigebracht hab ich ihm das nicht. Er macht das von sich aus.
      Meine Hündin n icht. Sie ist ein Schäfer Mix und diese Hunde wurden dazu gezüüchtet in Abhängigkeit zu ihrem Menschen zu agieren - so beobachte ich häufig, dass der Rüde wesentlich ausgefuchster bestimmte Denkaufgaben ohne meine Hilfe löst - er hat sich auch abgeschaut wie man Türen öffnet... natürlich gibt es auch bei Haustieren verschiedene ARten der Intelligenz - ARbeitsintelligenz (eben wie beim Schäfer) oder eben die Intelligenz selbst überleben zu können - welche ich durchaus die irgendwo beeindruckendere finde... :whistle:

      Und eins ist klar: Würden sich nur Katzen fortpflanzen, die im STraßenverkehr überleben und ihr Verhalten ihren Jungen vorleben könnten, so wären es mit großer Sicherheit wesentlich weniger Katzen die im Straßenverkehr sterben. das klingt jetzt für manche vielleicht unverständlich aber eine Katze meiner Mutter wurde auch sehr früh überfahren... Wir waren traurig, klar! ABer wir mussten leider auch zugeben, dass er immer etwas "blauäugig" durchs Leben gegangen war. Trotzdem möcht ich wetten, hatte er ein schönes Leben, wenn es auch kurz war. Meine Mutter hat es trotz seines recht frühen Todes nie bereut, ihn rausgelassen zu haben - wenn Katze, dann Katze mit eigenverantwortung im Freigang. Und das hat bei meiner Ma sicherlich rein gar nichts mit Faulheit zu tun. Die Katzen leben bei ihr wie im paradies - und genau darum zieht sie auch jetzt, da sie keine eigenen Katzen mehr hat, magische sämtliche Freigängerkatzen der Umgebung an die nicht so arg auf Katzen eingestellte MEnschen haben und die Katzen z.B. bei jedem Wetter raussperren - die entdecken dann oft die Katzenklappe und stellen sich bei REgen bei meiner Ma unter. "selbstdenkende" Tierchen sind das. Wären ja blöde, wenn sie diese MÖglichkeit nicht nutzen würden.

      ABer der Mensch möchte ja ein Tier, welches auf ihn angewiesen ist, darum möchte man auch eine enorme Abhängigkeit schaffen. DArum schafft man Rassen, die ohne einen nicht überlebensfähig wären. Denke ich da an RAgdoll katzen und was so mancher Halter mit diesen anstellt, stellen sich mir die Haare zu Berge. Wobei ich auch hier wieder nicht abstreiten möchte, dass es RAgdoll Individuen gibt, die durchaus auch gute Freigänger wären.


      @Kobold: Individuelle Lebensgestaltung eines Menschen.. ja ja.. schon... Ich streite auch gar nicht ab, das Tiere Menschen brauchen und Menschen Tiere brauchen. Trotzdem frage ich mich, ob es nicht Menchen gibt, bei denen schlichte Empathie eine größere Rolle spielt als der Egoismus an sich.

      Ich habe Jahrelang auf Hunde verzichtet, weil ich ihnen einfach nicht gerecht geworden wäre.... Als Mensch hab ich so unglaublich viele Möglichkeiten meiner Sehnsucht nach einem Umgang mit Tiere trotzdem gerecht zu werden, dass ich, lebe ich in Tier"ungünstigen" Umständen auch auf diese verzichten kann.
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Original von gouffre
      Sicher gibt es auch viele Leute, die einen Super-Platz anbieten können und bereit sind, eine Katze zu nehmen, die nicht jeder nehmen würde.

      Und das hast Du daraus gemacht:

      Der Widerspruch liegt da, dass du meinst, ein schwierigeres Tier findet locker einen tollen Platz.

      Mit keinem Wort schrieb ich, dass schwierige Tiere (genausowenig wie unschwierige Tiere) schwuppdiwupp einen tollen Platz finden. Was ich glaube, dass Tiere, die eben ein schweres Schicksal haben und/oder sonst irgendwie mit einem Handicap behaftet sind, doch noch ein Zuhause bei einem „Gutmenschen“ (nicht negativ gemeint) finden können, schlichtweg weil Mitleid im Spiel ist.

      Ja, und mein Platz ist eben kein guter, weil ich keinen Freigang habe.
      Allerdings ist es eben eher nicht so: die schwierigen Tiere bekommen zwar das Mitleid, aber nicht den Platz. Die Gutmenschen sind rar, da offenbar die Wohnungshalter auch rausfallen, sind es noch weniger. Wenn du schreibst "viele Leute machen das", erweckt es nunmal den Anschein, dass es viele Leute gibt und es damit einfach ist für so ein Tier. Erklär mir, was ich da falsch verstehen konnte.

      Original von gouffre
      Was mir echt aufgestoßen ist: Wohnungskatzenhalter erwarten Verständnis und Zustimmung für ihre Art der Katzenhaltung – „Ich will eine Katze/ kann ohne Katze nicht leben und meine geschaffene Kunstwelt mit Plüschkratzbäumen, Katzenbettchen, Laserpointer und vielleicht noch ein paar aufgesammelte Sachen aus der Natur ist artgerecht.
      Das Wort Egoismus darf nicht fallen, denn es ist ja ALLES besser für das Tier als im Tierheim zu sitzen.

      Jede Haltung, in die ein TH vermittelt wird wohl besser sein als TH selbst, sonst wäre es Schwachsinn. Und ja: ich glaube, dass es meiner Katze bei mir besser geht als im TH, sonst hätte ich sie nicht. Außerdem habe ich ständig gesagt, dass natürlich Egoismus zur Tierhaltung dazugehört. Aber als Freigängerhalter ist man nicht frei davon.

      Original von gouffre
      Und andererseits wird dann ausgeteilt: Freigängerhalter machen es sich sowieso nur bequem, kümmern sich wenn überhaupt, nur am Rande um die Katzen und wenn diese nerven, werden sie vor die Tür gesetzt. Ach ja, vergessen: alt werden Freigänger sowieso nicht, man schickt sie ja zum Verunfallen auf die Straße.

      Hab ich z.B. nie gesagt.

      Caterina
      Mmh... irgendwie teil ich alle Meinungen.

      Wie schon mehrmals erwähnt, sind meine auch noch Wohnungstiger und ich würde behaupten, das sie es bei mir (in den 1 1/2 Jahren) sehr gut hatten und immernoch haben und ihnen an nichts fehlt... hätte ich sie damals nicht genommen, wären Sie im TH gelandet. OK, vielleicht hätte Sie jmd. geholt, der Ihnen Freigang bieten kann aber vllt. hätten Sie auch ein Leben lang in der Wohnung gelebt. Meine momentane Wohnungssituation erlaubt es mir, das ich ihnen bald Freigang ermöglichen kann, und es auch tun werde. Wobei auch anzumerken ist, das ich bei meinem Onkel gemerkt habe, das Minka einen Freiheitsdrang entwickelt hat und ich nach diesem Drang meiner Katze auch meine Wohnung ausgesucht habe. Soviel zum Thema Egoismus ! Die Wohnung ist zwar schön aber es muss auch viel gemacht werden sodass es noch eine Weile dauern wird, bis ich mich in der Wohnung wirklich wohl fühle!

      Andererseits bin ich aber auch der Meinung, bzw. überleg gerade, wo Catarina´s Katze jetzt wohl wäre, wenn es nicht auch Menschen geben würde, die eine Wohnungshaltung ermöglichen...? Noch immer im TH? Wahrscheinlich. Mir ist es doch dann lieber, das die kleine Maus bei ihr ist und ein gutes Leben hat. Das Catarina aber deswegen nicht noch eine zweite Katze haben kann (obwohl sie vllt. gerne eine hätte?), ist in meinen Augen alles andere als egoistisch. Das man Katzen den Stempel aufdrückt, sie wären Einzelkatzen und man sollte sie auch einzeln halten, ist ja wohl ein Fehler des Menschen, der sie zu einem Einzeltier gemacht hat. Und warum? Weill sich der Mensch nicht informiert hat und die Katze es nicht anders kennt. Es gibt immer zwei Seiten der Medaille... ! Und was macht man dann? Die auch im TH lassen? Weil es ja zum Glück nur Menschen gibt, die wissen, das man besser zwei Katzen hält. Egal wie man es dreht, eine "Sorte" Katze hat die Popo-Karte!

      Ich vertrete die Meinung bei meinen Mäusen, sie bekommen die Möglichkeit des Freigangs aber deswegen werde ich sie nicht vernachlässigen. Möchten beide mal nicht raus, werde ich sie nicht zwingen. Ich liebe meine Tiere und wenn sie als Freigänger nur 2 Jahre leben, ist es eben so. Aber ich hoffe, sie haben dann ein tolles Leben gehabt. Denn darum geht es doch hier oder? Darum geht es bei Tierhaltung doch immer oder? Natürlich artgerecht aber was macht man mit Tieren die nicht artgerecht gehalten wurden und dann aus welchen Gründen auch immer im TH landen? Sowie Menschen verschiedene Bedürfnisse haben werden auch Tiere verschiedene Bedürfnisse haben.

      Mein erster Kater war nie drinne und wurde auch 15 Jahre alt...
      :cry:Minka ich liebe dich 28.04.10 :cry:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Melli87“ ()

      Hm....

      Unser Berle wurde 22Jahre alt und wir wohnten ihr ganzes Lebenlang genau neben einer Hauptstrasse.
      Man kann es nicht sagen wie lange eine Katze lebt wenn sie Freigänger sind.

      Also,wie man ja hier an meiner Erfahrung liest kommt es auch vor.

      Ja, mir wurde mein Haschal leider Gottes mit 6 1/2 Jahren todgefahren.
      Das in ner 30Zone.
      Aber ich kann mit guten Gewissen sagen, sie hatte wundervolle schöne Jahre bei uns. Zwar kurz aber wunderschön.

      Wie oft hört man denn, meine Katze hat sich erhängt am Kippfenster. :whistle:

      Weil sie raus wollen,jagen wollen, nicht allein sein wollen.
      Wiesooft dass bei den Wohnungskatzen der fall leider ist dass sie alleine gehalten werden.

      Lieber haben meine Katzen ein kurzes freies Leben(was ich aber nicht hoffe) als für immer eingespeert zu sein. Und das könnt ich mir nie im Leben verzeihen.
      lg Melanie mit
      Blinsi und Xenia

      :cry: unser geliebtes Haschal + 29.10.09 ,6 Jahre alt (Strasse)
      :cry: unser geliebter Tiger + 07.07.13 ,6 Jahre alt (Strasse)
      :cry: unser geliebte Batze + 08.07.13 , 5Jahre alt (Strasse)

      Die Zeit heilt alle Wunden, doch die Liebe... die bleibt.
      Man muss sich nur zu helfen wissen.

      Die Fensterbank reicht auch um dieses komische weiße Pulver etwas genau zu untersuchen.



      Bild wurde vom Moderator entsprechend verkleinert, bitte Forenregeln beachten !!

      Rocky-Luna du hast eine PN ! Nach 5 min. war es eh langweilig :rolleyes:

      Bo

      Rocky und Luna [Bilder: 2006-2008 2009 (Benutzername: rocky, Passwort: luna)]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Rocky-Luna“ ()

      Von Alisea1403

      Tatsache ist, dass die durchschnittliche Lebensdauer eines Freigängers heute dank des steig steigenden Verkehrsaufkommen irgendwo zwischen 1,7 - 3 Jahren liegt, abhängig von der Gegend, in der die Katze lebt, der Anzahl der Stunden, die sie täglich draussen verbringt usw.


      Na ja, ich kann diese Zahlen wirklich nicht glauben, denn nicht nur meine eigenen Erfahrungen sprechen dagegen. Vielleicht hat man da einfach TAs gefragt, wie alt die überfahrenen Tiere waren, und dabei übersehen, wie viele Freigänger immer erfahrener mit Autos werden und schließlich steinalt an Altersschwäche sterben.

      Wo aber in der Tat ein extremer Unterschied zwischen "artgerecht" in Gefangenschaft gehaltenen Tieren und und ihren wild lebenden Artgenossen besteht, ist bei Zootieren. Zootiere können locker das Vierfache Alter erreichen. Aber wer von euch würde wirklich dafür plädieren, Delfine oder Elefanten lieber im Zoo zu halten? Hier spüren die meisten von uns, dass das ziemlich schräg wäre.

      Etwas anderes macht mich schon seit einiger Zeit nachdenklich: Es war vor einiger Zeit ziemlich verbreitet, hier im Forum in der Signatur die Geburts- und Sterbedaten seiner Katzen zu veröffentlichen, und ich war oft traurig, zu lesen, wie viele dieser geliebten kleinen Fellnasen nur ein sehr kurzes Leben haben durften. Und die meisten kamen aus Wohnungshaltung.

      Ich glaube, es gibt einfach keine Sicherheit. Wir können nur im Hier und Jetzt leben und den heutigen Tag mit unseren Tieren genießen. Ich jedenfalls habe schon vor vielen Jahren beschlossen, nie aus Angst zu handeln. Nicht nur in Bezug auf meine Tiere, sondern insgesamt im Leben. Und dankbar zu sein für all Geschenke, die das Leben mir auf diese Weise macht.
      Liebe Grüße
      Charlotte mit Lara und Kaya


      „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
      aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
      Albert Einstein
      Original von hascherl84
      Wie oft hört man denn, meine Katze hat sich erhängt am Kippfenster. :whistle:


      Das hat wohl nicht generell etwas mit Wohnungskatzenhaltern zutun, sondern damit, dass Katzenhalter es nicht beachten, dass dies eine erhebliche Gefahrenquelle sein kann. Abhilfe bietet die nächste Zoohandlung :whistle:

      Auch Freigängerkatzen erhängen sich in Kippfenstern, wenn keine Katzenklappe vorhanden und Dosi in der Nähe ist, um sie rauszulassen. Das den Wohnungskatzenhaltern zuzuschieben, ist unfair.

      Auf dem Bauernhof meiner Tante konnten die meisten jungen Katzen den Strassenverkehr nicht einschätzen. Wenn sie mal nicht kamen, hat man sie zu 80% plattgefahren an der Bundesstrasse wiedergefunden. Natürliche Selektion lasse ich da nicht gelten, da Autos nicht als natürliche Feinde gelten, die eine Katze mit ihren angeboreren Sinnen gut einschätzen können.

      Und mir ist schon mehrmals böse das Herz in die Hose gerutscht, weil ich beinahe schon einige Katzen überfahren hätte. Die rennen - haste nicht gesehen - mal so eben über die Bundesstrasse , da etliche Leute selbst da die Katzen rauslassen müssen. Und nicht selten schafft es eine Katze da eben nicht. Keine schöne Situation und kein schöner Anblick für jemanden, der diese Strasse täglich befahren muss :sad:

      Liebe Grüße von Christine mit Minnie und Miro von der Katzenhilfe in und um Würzburg
      Diese Sudie gibt es wirklich und die Zahlen stimmen auch. Genau das habe ich letztens nämlich auch erst gelesen :wink:
      Wie zuverlässig die Studie allerdins ist, weiß ich auch nicht.
      Aber die Katzen meiner Oma sind z.B auch alle nicht mehr als 6 Jahre alt geworden weil sie überfahren wurden oder einfach spurlos verschwunden sind. Die Freundin meiner Schwester die direkt an einer Hauptstraße lebt hat allerdings auch eine Katze und die ist steinalt....
      Bei den einen so, bei den anderen so...
      Das ist wie bei Kindern. Das eine Kind ist besonders vorsichtig uns sieht immer nach rechts und links und das andere Kind ist halt ein bisschen schusselig und emotionsgesteuerter und läuft z.b einem Ball spontan ohne zu gucken nach...
      Aber mit Schlauheit und Survival of the fittest hat das doch wohl überhaupt nichts zu tun. Auch solche Kinder können oberschlau sein und lernen es natürlich auch irgendwann...
      Eine Katze die einmal angefahren wurde oder sich durch ein reifenquitschendes Auto zu Tode erschreckt, wird sich vieleicht auch anders verhalten als vorher. Murphy hat einmal eine Wesper gefangen und wurde in die Pfote gestochen. Seit dem fängt er nichts mehr was so aussieht :lol:
      Aber wie hätte ich ihm soetwas vorher erklären sollen?
      Fakt is halt, das Katzen definitiv nicht in der Lage sind Geschwindigkeit und Entfernung von bestimmten Dingen ( nicht nur von Autos ) richtig einzuschätzen.
      Egal welche Katze. Es gibt lediglich Katzen die sich prinzipjell nicht in die Nähe eines Autos wagen und beim überqueeren warten bis es meilenweit weg ist weil sie den Lärm und den Geruch nicht mögen und ihen vieleicht auch klar ist, dass die Dinger gefährlich sind und nicht anhalten können. Aber sie können definitiv nicht sagen: Das Auto könnte noch bremsen...jetzt nicht mehr...User erster Kater muss tagtäglich über diese Straße gelaufen sein und wer weiß was an diesem Tag passiert ist. Vieleicht wurde er geblendet, vieleicht hat der Autofahrer auch absichtlich noch ein bisschen aufs Gas gedrückt. Es istdoch eigentlich egal. Unfälle können immer passieren aber fakt ist, das Katzen nicht den nötigen Weitblick haben um die Gefahr zu erkennen. das ist genau so wíe die Geschichte mit dem Kippfenster und dem ungesicherten Balkon. Es gibt Dinge die Katzen einfach passieren. Und eine Katze in einer starkbefahrenen Gegend als Freigänger zu halten ist wie kleinen Kinder die Erlaubnis zu geben direkt an einer starkbefahrenen Straße zu spielen: Einfach nur verantwortungslos :rolleyes:
      Dann wirklich lieber auf eine Katze verzichten wenn man der Meinung ist, dass man einer Katze in der Wohung nichts bieten kann.
      Ich selber wollte z.B schon immer (viel eher als eine Katze) einen eigenen Hund haben. Tja. Klappt leider schon mal nicht weil ich jeden Tag 8 Stunden arbeiten bin und ich den Hund nicht so lange alleine lassen kann. Tagessitter käme für mich nur in Frage wenn ich einen Hund hätte und sich meine Situation so verändert dass ich den Hund sonst abgeben müsste. Denke einfach nicht, dass es für einen Hund so toll ist....
      Also werde ich mich gedulden müssen bis ich irgendwann einmal Zeit für einen Hund habe....
      Bei meinen Katzen bin ich aber wie gesagt sicher, dass ich ihnen gerecht werde und ihnen ein schönes Leben bieten kann. Vieleicht nicht das non plus ultra, aber man kann ja nicht alles haben.
      Original von Mrs.Charlotte
      Ich glaube, es gibt einfach keine Sicherheit. Wir können nur im Hier und Jetzt leben und den heutigen Tag mit unseren Tieren genießen. Ich jedenfalls habe schon vor vielen Jahren beschlossen, nie aus Angst zu handeln. Nicht nur in Bezug auf meine Tiere, sondern insgesamt im Leben. Und dankbar zu sein für all Geschenke, die das Leben mir auf diese Weise macht.


      Evolutionsgeschichtlich hat die Angst eine wichtige Funktion als ein die Sinne schärfender Schutzmechanismus, der in tatsächlichen oder auch nur vermeintlichen Gefahrensituationen ein angemessenes Verhalten (etwa Flucht) einleitet. Da die Kosten einer Flucht gering sind (wenige hundert kcal), die Kosten einer übersehenen Bedrohung aber sehr hoch sein können (Tod), ist die „Alarmanlage“ Angst sehr empfindlich eingestellt, was in vielen Fehlalarmen resultiert (aus Wikipedia)

      Naja, lieber ein paarmal einen Fehlalarm, als tot. Da sieht man es mal wieder, und ich dachte, Du lebst so im Einklang mit der Natur. In dem Fall bist Du aber wohl schlauer als sie. mWenn das mal nicht in die Hose geht.... :think:
      Alisea mit Amélie, Serafina, Ninette, Lucas, Pinocchio und Caruso www.sieben-katzenleben.de
      Original von Mrs.Charlotte
      Wo aber in der Tat ein extremer Unterschied zwischen "artgerecht" in Gefangenschaft gehaltenen Tieren und und ihren wild lebenden Artgenossen besteht, ist bei Zootieren. Zootiere können locker das Vierfache Alter erreichen. Aber wer von euch würde wirklich dafür plädieren, Delfine oder Elefanten lieber im Zoo zu halten? Hier spüren die meisten von uns, dass das ziemlich schräg wäre.


      Define in Gefangenschaft leben durchschnittlich etwa nur halb so lang - (14 Jahre) - wie freilebende Delfine - (30 Jahre) . Noch grösser ist die Differenz bei Elefanten. Afrikanische Elefanten werden in Freiheit durchschnittlich 56 Jahre alt, in Gefangenschaft sterben sie ca. mit 17 Jahren.

      Ganz anders bei Löwen, die in Freiheit nur 12 (Männchen) bis 15 (Weibchen) Jahre alt werden, in Gefangenschaft jedoch durchschnittlich 25 Jahre leben.

      Tatsächlich ist bei allen wild lebenden Mitgliedern des Spezies Felidae zu beobachten, dass sich die Grösse ihres Revieres an der Anzahl der darin vorkommenden Beutetiere orientiert. Je mehr Beutetiere eine Wildkatze um sich hat, desto geringer ist der Radius indem sie sich bewegt. Ein kleines Territorium ist also für einen Löwen o.ä. völlig o.k., soweit er, wie im Zoo, ausreichend ernährt ist.

      Delfine und Elefanten hingegen sind Tiere mit einem extrem grossen Bewegungsradius, für die ein Leben auf beengtem Raum daher zur Qual wird.
      Alisea mit Amélie, Serafina, Ninette, Lucas, Pinocchio und Caruso www.sieben-katzenleben.de
      Original von alisea1403

      Evolutionsgeschichtlich hat die Angst eine wichtige Funktion als ein die Sinne schärfender Schutzmechanismus, der in tatsächlichen oder auch nur vermeintlichen Gefahrensituationen ein angemessenes Verhalten (etwa Flucht) einleitet. Da die Kosten einer Flucht gering sind (wenige hundert kcal), die Kosten einer übersehenen Bedrohung aber sehr hoch sein können (Tod), ist die „Alarmanlage“ Angst sehr empfindlich eingestellt, was in vielen Fehlalarmen resultiert (aus Wikipedia)

      Naja, lieber ein paarmal einen Fehlalarm, als tot. Da sieht man es mal wieder, und ich dachte, Du lebst so im Einklang mit der Natur. In dem Fall bist Du aber wohl schlauer als sie. mWenn das mal nicht in die Hose geht.... :think:



      Hier handelt es sich um Angst als Reaktion auf eine aktuelle, real existierende Gefahrensituation (z.B. ich werde von einem Kerl mit dem Messer bedroht). Dafür ist Angst da, damit ich mich in Sicherheit bringe und nichts tue, was meine Fähigkeiten übersteigt. Ich meine aber dieses ständige sich Sorgen machen darum, was alles passieren könnte, das Versichern und Absichern, das schließlich auf ein sehr reduziertes Leben hinausläuft. Das brauche ich wirklich nicht, denn es schwächt meine Fähigkeiten, in einer aktuellen Krise richtig zu reagieren.

      Die Evolution bedeutet Weiterentwicklung, und es sind nicht die Angsthasen gewesen, die vor jeder Veränderung Schiss hatten, die zur Evolution beigetragen haben, sondern die ersten Wasserbewohner, die auf dem Land leben wollten oder der Saurier mit der Sehnsucht, fliegen zu können.

      Ich versuche, im Einklang mit der Natur zu leben, oder, genauer, ich bin davon überzeugt, dass das Universum in Resonanz zu mir exisitiert. Dass darum in meinem Leben sich das manifestiert, was in Resonanz mit meinen Gefühlen und Gedanken ist.

      Ich weiß, das geht sehr weit über das hinaus, was man hier im Forum diskutieren kann. Wer sich dafür interessiert, kann zum Beispier im dem sehr guten Buch von Gregg Braden: "Im Einklang mit der göttlichen Matrix" mehr draüber erfahren.
      Liebe Grüße
      Charlotte mit Lara und Kaya


      „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
      aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
      Albert Einstein
      ich finde es ja wirklich schade, dass bei diesem Thema scheinbar nur schwarz und weiss gesehen wird. ich denke,dass es viele katzen gibt, die mit der wohnungshaltung und dem damit verbundenen beschränkten revier gut zurecht kommen und zufrieden sind. besonders wenn sie artgenossen um sich haben und ihnen ein abwechslungsreicher alltag geboten wird. ich denke aber auch, dass es genauso katzen gibt, für die diese beschränkung eine qual darstellt und die einen extremen freiheitsdrang haben und die eben nicht ausschließlich in der wohnung gehalten werden können. wenn man das dann versucht treten die viellen verhaltensauffälligkeiten wie unsauberkeit und zerstörungswut und so weiter auf. bei solchen problemen sollte man dann schon gucken, dass man das tier nichts zu seinem wohl in eine freiganghaltung abgiebt. abererseit gibt es genug, die nicht wirklich an freigang interessiert sind. meine katze hat auch eine klappe und kann kommen und gehen wie sie will und sie ist jetzt im winter nur zum geschäft machen draussen und im sommer zwarlänger aber immer in rufentfernung und sie kommt auch immer, wenn man ruft und verbringt trotzdem die meiste zeit des tages in meiner nähe. ich glaube sie würde in einer wohnungshaltung auch zufrieden sein.
      von daher muss man immer den charakter der katze im auge haben.
      LG Susanne