Spielstunde

      wir bekommen morgen(15.4) einen hund. jetzt suchen wir eine welpen spielstunde in unserer nähe.sie sollte sich im raum chemnitz befinden.wir würden uns sehr über vorschläge freuen
      Hi,
      (war wohl etwas zu schnell)
      ich komm zwar aus einer anderen Ecke, doch kommt mir das Problem bekannt vor, daher ein paar Tips, was du machen kannst, solltest du nicht so schnell eine GUTE Welpenschule finden.
      Also : alles was dein Welpe bis zu 3 Monaten kennenlernt, ist für ihn die normale Welt, die er sich später anzupassen versucht.
      Also, mache ihn mit allen Dingen, Orten, Tieren und vor allem Menschentypen (Mann, Frau, alt, jung, kranke, gesunde, schwarze, weiße, Briefträger ... aber auch viele) bekannt. Wohnst du in der Stadt, fahr mal aufs Land, damit er Kühe kennenlernt, oder umgekehrt den Stadttrubel.
      Besuche den Tierarzt lieber einmal öfter und setze deinen Hund mal auf einen Tisch. Gewöhne ihn daran sich anfassen zu lassen und sorge für positive Erfahrungen. und sollte er doch mal etwas schreckliches erleben: KEIN MITLEID !!!! Einfach überspielen und etwas später, es sei denn er blutet in Strömen, nach wenigstens 1/2 Minute Pause, nachschauen, ob etwas ernstes vorliegt (das letztere gilt auch für erwachsenen Hunden !!!)
      Um ihn Sozialverträglich mit anderen Hunden zu machen gilt: mache ihn mit den unterschiedlichsten Hunden bekannt. Am leichtesten geht dies in der Stadt.
      Dies sollte möglichst schnell geschehen, da das Gehirn sich schnell verändert. Alles, was er in der Prägungs und Sozialisationsphase kennen lernt, ist für ihn normale Umwelt. Alles unbekannte, was er erst als Erwachsener kennenlernt, ist entweder gefährlich, so dass er Angst bekommt ( er läßt sich von der fremden Umgebung ablenken und hört nicht mehr und reagiert auf alles gereizt) oder er deutet den Fremden als einen Freind (weißer Kittel des Tierarztes, Briefträger, Urgroßtante Erna) oder das unbekannte ist Beute (Nachbars Katze, der Zuchtdackel deines Besuchs, deine dreijährige Nichte...)
      Sollte irgendetwas davon nicht in seiner täglichen Umgebung da sein, so sorge für die nötigen Erfahrungen.
      All das ist zwar viel Arbeit, sie lohnt sich aber und läßt sich nicht verschieben.
      wenn er etwas älter ist (3-4 Monate) ist das Spielen sehr wichtig. Jetzt lernt er die "Hundesprache". Auch hier ist Abwechslung wichtig, damit er unterschiedliche Temperamente kennenlernt.
      Und zum Schluß: damit er das alles verkraften kann: Ruhe! Er braucht auch Ruhe.
      Die Aktivitäten kurz halten oder so organisieren, dass er auch woanders mal Ruhe findet.
      Glaub mir, diese Arbeit lohnt sich, weil die Erziehung/Gehorsamkeit grenzen hat. Es ist schwer gegen die Instinkte anzuerziehen. in der Prägungs und Sozialisationsphase hast du die Chance, die Instinkte selber zu beeinflussen.

      MfG
      Pepa