Ich suche jetzt, seit einer Woche, nach meiner eigenen Katze. Dabei habe ich unter anderem die seit drei Monaten vermisste Katze eines Nachbarn entdeckt - ich habe sie von der Tierheimseite her wiedererkannt.
Nun habe ich unterwegs viele nette Katzen getroffen, die recht zufrieden durch die Stadt marschiert sind. Irgendwann habe ich mich gefragt: Wenn eine davon schlecht aussieht, ab wann nehme ich sie mit und gehe damit das Risiko eines Cat-Nappings ein? Hintergund: unsere Kleine hat eine etwas überaktive Schilddrüse, weshalb sie in Behandlung ist. Es geht ihr aber ansonsten gut - sie sieht nur immer etwas mager aus, und dann hat sie noch im Juni Fell am hals verloren - auch das wurde erfolgreich behandelt. Aber ich habe mir immer Sorgen gemacht, daß jemand evtl diese Katze sieht und denkt, das arme Vieh muß gerettet werden. Ich konnte sie aber auch nicht den ganzen Sommer einsperren, zumal sie sonst fit war. (Sie ist eine von den "Uneinsperrbaren"...)
Und auf der anderen Seite ist mir bei meiner Suche eine Katze beschrieben worden, bei der klar ist, es ist nicht unsere (falsche Farbe), aber sie soll hier gestern und vorgestern völlig abgemagert und verwirrt durch die Gegend gelaufen sein. Die Beschreibung klang so erbärmlich, daß ich nach ihr mit Ausschau halten wollte, wenn ich wieder wegen meiner patroulliere. Soll ich die dann einfach so mitnehmen, wenn sie mich denn ließe, und dann beim Tierarzt nach einem Chip gucken lassen und die Vermisstenanzeigen abgrasen? Was wenn sie einfach so'n olles Katzengerippe von 20 Jahren auf nem Spaziergang ist und am selben Abend noch schmerzlich vermisst wird?
Kurz und gut: Wann würdet ihr eine Katze nicht einfach ihres Weges ziehen lassen, sondern versuchen, Kontakt mit ihr "aufzunehmen"?