Psychisch gestörter Hund?

      Psychisch gestörter Hund?

      Hallo!

      Ich bzw, meine Familie und ich haben ein großes Problem. Wir haben unseren Hund vor 12 Jahren aus dem Tierheim geholt. Anny ist jetzt ca. 13 Jahre alt und eine kleine graue Maus. Sie ist ein Mischling, aber was alles in ihr steckt wissen wir leider nicht!

      Nun zu unserem Problem:
      Schon immer hatte sie ein Problem damit allein zu bleiben und bellt die ganze Zeit. Wenn wir wiederkommen freut sie sich übertrieben stark.
      Seit einigen Monaten ist sie permanent am Hecheln und Japsen/Rumjaulen etc... sie ist total unruhig und raubt einem den letzten Nerv! Ich war mit ihr schon bei verschiedenen Tierärzten und die meinten nur, dass ihr organisch nichts fehlt! Kein Diabetes, keine gestörte Schilddrüsenfunktion etc... alles ok. Als wir Anny geholt haben wurde festgestellt, dass sie früher misshandelt wurde und dadurch ein zertrümmertes linkes Becken hat! Sie lebt damit seit mindestens 12 Jahren und kann es gut kompensieren. Sie bekommt bei Bedarf Schmerzmittel (nach sehr langen Spaziergängen). Da sie aufgrund ihres Alters auch Inkontinent geworden ist (bekommt dagegen auch Tabletten) und fast nichts mehr hört ist eine Kommunikation nur noch durch Blickkontakt möglich. Ihre Augen und die Nase funktionieren umso besser ;) Zum Jaulen und Hecheln kommt noch hinzu, dass sie permanent nach Futter und Streicheleinheiten bettelt! Sie könnte den ganzen Tag fressen und ist auch etwas moppelig. Laut TA aber alles noch im Rahmen.

      Wir wissen einfach nicht was wir machen können, damit sie ausgeglichener ist. Ich gehe jeden Tag 3,5km mit ihr spazieren und sonst kann sie sich frei auf unserem Grundstück bewegen.

      Was ich vielleicht noch sagen muss ist, dass "Herrchen" grundsätzlich alles anders macht als meine Mutter und ich was unseren Hund angeht. Üben wir das Stehenbleiben am Straßenrand so lässt er sie einfach laufen. Ignorieren wir sie am Esstisch, schaut er sie an und redet mit ihr (wo sie ja auch jedes Wort versteht ;) und gibt ihr was...

      Ok, das wäre es erstmal gewesen. Ich würde mich sehr freuen, wenn uns jemand helfen kann, besinders Anny!

      Liebe Grüße von Anny und Caro :)

      P.S.: Wir haben auch schon Bachblütentherapie versucht aber diese schlug nicht an!
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      Hallo Carolin,

      hecheln, jaulen, unruhig sein können Anzeichen für Schmerzen sein. Vielleicht aufgrund ihrer Moppeligkeit Schmerzen in den Gelenken? Oder Rückenschmerzen? Ist das schon vom TA abgeklärt worden?
      Hunde zeigen Schmerzen oft erst, wenn es fast gar nicht mehr geht.

      Das sie so schmusig wird, kann aufgrund ihres Alters und ihrer (altersbedingten) Gebrechen sein. Auch liest es sich so, als ob du nach nunmehr 12 Jahren die 'Erziehung' nochmals umstellen willst? Das könnte auch zu so einem Verhalten beitragen.

      Bachblütentherapie ist eine unterstützende Maßnahme. Je nachdem warum ihr dies Mittel gegeben wird, muß am eigentlichen Problem trotzdem gearbeitet werden. Nur Bachblüten alleine können kein Problem aus der Welt räumen. Auch sollte so eine Therapie mit einem Homöopathen für Hunde abgesprochen werden.
      LG Alex

      Der Schlüssel zum Verstehen findet sich oftmals in der Achtsamkeit gegenüber den kleinen Dingen des Lebens. (Dalai Lama)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „neonworksii“ ()

      Hallo und vielen Dank erstmal für die Antwort!

      Beim TA haben wir sie komplett durchchecken lassen und er meinte es sei alles ok. Ich werde es jetzt mal versuchen ihr regelmäßig bzw täglich die Schmerzmittel zu geben. Wahrscheinlich sind es ja dann alles Anzeichen von Schmerzen! Ihre linke Hüfte ist ja total kaputt und sie hat bestimmt auch Arthrose drin. Der Hüftkopf ist durch die Pfanne durchgestoßen und von einem "Gelenk" kann da nicht mehr die Rede sein... ( habe die Röntgenbilder gesehen, und durch meinee Ausbildung ein bissl Ahnung davon :) ) aber damit lebt sie wie gesagt seit über 12 Jahren und es war auch schon verwachsen als wir sie holten. Eine OP hätte nichts mehr gebracht meinte der TA damals.
      Das Betteln nach Streicheleinheiten ist schon immer sehr intensiv....
      Was die Erziehung angeht waren wir von Anfang an zu nachsichtig. Da sie aus dem Tierheim ist hatten wir wahrscheinlich Mitleid mit ihr und sie wurde dadurch verwöhnt. Ich konnte damals noch nicht so mitreden, da ich als wir sie holten erst 9 Jahre alt war ^^

      Ich vermute auch fast mit, dass sie dadurch dass meine Mutter und ihr Lebensgefährte so oft streiten und sehr laut dabei werden auch Angst hat. Das könnte auch zu ihrem Verhalten führen.

      Aber ich werde mal mit dem TA sprechen, der mir die Bachblütentherapeutin empfohlen hat, ob wir Anny auf Schmerzmittel einstellen können! Sie soll um Himmels Willen nicht leiden! So ist sie noch total agil wenn es ans Gassi-Gehen geht und sie könnte immer nur laufen...

      Liebe Grüße

      Caro
      Hi Caro,

      Original von Carolin
      So ist sie noch total agil wenn es ans Gassi-Gehen geht und sie könnte immer nur laufen...


      was das angeht, denke ich, solltet ihr dann die alte Lady auch mal ausbremsen.
      Wenn ihre Hüfte so stark ramponiert ist, dann kann ihr das jetzt im Alter mehr Probleme bereiten als noch in jungen Jahren.
      Ich denke da ist es dann auch nicht verkehrt, wenn man da die täglichen Runden ein wenig verkürzt und dafür vielleicht drinnen einen Ausgleich schafft, bissel Kopfarbeit beispielsweise.

      Ich habe das an der alten Hündin meines Vaters gesehen, die wollte auch partout noch die großen Gänge machen, hat sich dabei allerdings total übernommen. Manchmal muss man die alten Herrschaften dann auch mal "zu ihrem Glück zwingen".

      LG Anke
      "... und wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her!"

      Also hoffen wir das Beste und denken das Schlimmste, LG Anke
      Hallo!

      Wenn sie wirklich Arthrose hat, dann sind Spaziergänge eher gut für sie. Die Arthroseschmerzen werden, nachdem sie sich etwas eingelaufen hat besser, statt schlimmer. Ist aber abhängig vom Stadium.
      Die Gassi-Runde ist nur 3,5km und ich finde es noch angemessen. Schlimmer wären Märsche von 10km oder mehr am Stück.
      Was das Gehirnjogging angeht ist eine kleine dumme Nuss mit wenig Ausdauer... "Wenn ich das Leckerli nicht gleich finde geb ich auf" oder "nö bewegen will ich mich jetzt nicht und irgendwelche Tricks lernen"... dazu kann man sie sehr sehr schlecht animieren. Vor dem Klicker hat sie totale Angst, habe versucht sie Schritt für Schritt an ihn zu gewöhnen aber keine Chance... Hundepfeife genau das selbe Problem.
      Und da sie nichts mehr hört ist es schwer akustisch mit ihr zu kommunizieren. Über Blickkontakt hält sie nur ganz kurz durch... und sonst sind mir noch keine anderen Möglichkeiten eingefallen. Soll ja nicht immer nur um Leckerli gehen, sie ist ja *sorry* fett genug...

      Ich habe heute mal mit dem TA telefoniert und er meinte wir können es versuchen ihr regelmäßig (2x tgl.) eine Tablette zu geben. Drückt uns die Daumen, dass sie dann wieder ruhiger und zufriedener wird!

      Lieben Gruß
      Caro
      Wenn sie schon so lange damit lebt und so agil ist,
      denk ich mal, dass (in Absprache mit dem Arzt) eine Mischung aus Schmerzmitteln und/oder steigernden Spaziergängen eine gute Lösung sein kann.. Denn ein Hund, der viel Energie hat, reagiert die irgendwie ab,
      wenn das in ruhigen ausdauernden Spaziergängen passiert und sie hinterher zufrieden im Körbchen schläft ist das besser als "schonen bis sie durchdreht"..
      Wer einmal erlebt hat,wie in ein "altes Hundegesicht" das Lachen zurückkehrt,
      nur der kann nachvollziehen,dass es nicht traurig ist, wenn man die Welpen-Zeit nicht mit seinem Hund verbracht hat..
      Wuselrudel=Mopsmom :wink:
      Hallo Carolin,

      wie? Nur weil du deinem Hund ein paar Tage Schmerzmittel gegeben hast, und das 'Problem' sich nicht in Luft aufgelöst hat, glaubst du an eine psychisches Problem? :eh: (Mein Vater hat unerklärliche Schmerzen im Bein, er kann kaum eine längere Strecke gehen. Er hat Tabletten von A-Z durch, nichts hilft. Läuft von einem Arzt zum anderen. Hier in ne Röhre, dort Ultraschall usw. Jetzt hat er ein Cortisondepot angelegt bekommen, hilft auch nicht...) Aber deshalb hat er doch auch kein psychisches Problem! :naughty:

      Aber es ist wohl die einfachste und bequemste Lösung zu sagen, ist psychisch und nicht zu ändern, damit kann man super sein schlechtes Gewissen beruhigen. :snooty:
      LG Alex

      Der Schlüssel zum Verstehen findet sich oftmals in der Achtsamkeit gegenüber den kleinen Dingen des Lebens. (Dalai Lama)
      Hallo,

      Original von neonworksii
      Aber es ist wohl die einfachste und bequemste Lösung zu sagen, ist psychisch und nicht zu ändern,



      Psychische Probleme kann man doch durchaus behandeln und lindern, manchmal sogar heilen.


      Original von neonworksii

      Mein Vater hat unerklärliche Schmerzen im Bein, er kann kaum eine längere Strecke gehen. Er hat Tabletten von A-Z durch, nichts hilft. Läuft von einem Arzt zum anderen. Hier in ne Röhre, dort Ultraschall usw. Jetzt hat er ein Cortisondepot angelegt bekommen, hilft auch nicht...) Aber deshalb hat er doch auch kein psychisches Problem!


      Wenn keine organische Erkrankung festgestellt werden können, könnte es sich um eine psychosomatische Störung handeln. Das heißt noch lange nicht, dass Dein Vater verrückt oder durchgeknallt ist :wink:
      Leider wehren sich viele Menschen mit körperlichen Beschwerden, dass eine psychische Komponente beteiligt sein kann.
      Das aber mal nur im Allgemeinen.

      Ob Carolins Hund wirklich psychisch gestört ist oder nicht, kann man auf die Ferne wohl kaum sagen. Organisch wurde wohl nichts festgestellt und Schmerzmittel zeigen keine Veränderung.

      Wie geht es nun weiter mit dem Diagnoseverdacht? :think:
      Hallo!

      @ neonworksii: Sorry aber du kannst auch vernünftig mit mir sprechen. Und uns nicht gleich so hinstellen als wöllten wir gar nichts ändern. Wenn das der Fall wäre, hätte ich mich nicht an das Forum gewendet! Ich finde es nur schrecklich, dass man, egal was für ein Forum, immer wieder von irgendwelchen Personen total angemotzt wird!

      Der TA meinte, dass wenn es wirklich Schmerzen sind, die sie veranlassen sich so zu verhalten, dann müsste nach 2-3 Tagen eine Veränderung zu merken sein.

      Natürlich wollen wir etwas ändern, weil es eine Belastung für alle, auch für unseren Hund ist! Ich weiß ja nicht ob es dir gefallen würde Tag für Tag total nervös und hippelig zu sein! Gesund für ihr altes Herz ist es defnitiv nicht!

      Ich habe mich an das Forum gewendet, weil es ja hätte sein können, dass schon jemand Erfahrungen gemacht hat mit solch einem Verhalten.


      P.S. @ neonworksii: Wurde dein Vater schon mal auf pAVK untersucht?
      Hallo,

      sorry, manchmal kommt das geschriebene nicht so rüber, wie es sollte. Ich wollte dich nicht anmotzen... aber dein letzter Post las sich so, als ob du nun bereits resignierst und aufgibtst, nur weil ein paar Schmerzmittel nicht helfen. Allerdings sollte man damit rechnen, dass, wenn man Fragen stellt, auch Antworten fallen, die einem nicht gefallen...

      Gib nicht zuviel auf die Meinung von nur einem TA. Die meisten Tä sind mit solchen Diagnostiken einfach nur überfordert. (Normale Ärzte bei Menschen anscheinend auch :sad: )

      Ich selber habe Erfahrungen mit schmerzgeplagten Hunden. Mein verstorbener Hund hatte Spondylose, eine sehr schmerzhafte Veränderung der Wirbelsäule.
      Es begann wohl schon im frühen Alter, völlig unbemerkt von uns, ab und an winselte er bei Bewegungen oder schwungvollen Loben. Unser damaliger TA meinte, er wäre wohl etwas zu empfindlich. :doh: Was am allerschlimmsten ist, wir haben ihm geglaubt! Wir haben unserem TA geglaubt, unser Hund sei eine Mimose, ein Weichei! Noch heute könnte ich mich dafür Ohrfeigen! Erst viel zu spät erkannten wir, dass unser Hund tatsächlich starke Schmerzen hatte. Wir machten eine Odyssee durch, bis endlich die richtige Diagnose gestellt wurde. Zum Schluß bekam mein Hund Rimadyl, aber trotzdem hatte er unerträgliche Schmerzen, die uns dann zwangen den Hund einzuschläfern.

      Also, wie gehts jetzt weiter mit dem Diagnoseverdacht?? Was gedenkt ihr jetzt zu tun?

      ...Um auf meinen Vater zurückzukommen... was ist pAVK?
      LG Alex

      Der Schlüssel zum Verstehen findet sich oftmals in der Achtsamkeit gegenüber den kleinen Dingen des Lebens. (Dalai Lama)
      pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) ist eine Verschlusskrankheit der Arterien, tritt am häufigsten an der unteren Extremität, also den Beinen auf. Ich steh kurz vor meinem Abschluss als Physiotherapeutin und das war so mein erster Verdacht den Schmerzen nach. Aber ich denk schon, dass die Ärzte bei deinem Vater daran gedacht haben. Können ja auch tausend andere Dinge sein!

      Nun ja, Anny, nein resignieren werden wir nicht so schnell! Wir versuchen einen Termin bei einem Tierpsychologen zu bekommen um ggf. doch ausschließen zu können, dass es psychische Ursachen sind. Vorbeugend wollen wir ihr schon weiterhin Schmerzmittel geben.
      Hallo!

      Ich denke schon, dass ein großer Teil der Veränderung etwas mit dem Alter zu tun hat und eben doch psychisch ist, aber sicher nicht gestört, oder sind alle alten Menschen gestört? (böse Fangfrage :evil: :D).

      Dein Hund konnte schon von Anfang an nicht gut alleine sein und dass es nun schlimmer wird ist finde ich völlig nachvollziebar.

      Sie ist ALT, sie WEIß das und wie beim Menschen auch, glaube ich, dass es auch bei Hunden so etwas gibt, wie die Angst nicht mehr gebraucht zu werden und unnütz zu sein.

      Wenn der Stress des Alleineseins früher noch durch einen wachen Geist verarbeitet werden konnte, funktioniert das nun nicht mehr so gut, auch wenn man es nur wenig merkt, aber auch Hunde werden im Alter senil.
      Ich denke, sie kommt jetzt mit dem Stress nicht mehr klar und regt sich furchtbar drüber auf, ich würde sie nicht mehr alleine lassen oder sie zu einer Bezugsperson bringen.

      Auch das Hunde mehr betteln und mehr fressen im Alter ist ganz normal, mein alter Hund hat am Schluss auch ganz furchtbar genervt, aber er hatte es sich auch verdient, er hat uns so schöne Jahre beschehrt, also wurde er noch etwas verwöhnt.

      Solange der Hund gut und gerne läuft, lass sie laufen! Kein Betüddeln, lass deinen alten Hund das tun, was sie gerne tut und wenn sie mehrere Dinge, die sie gerne tut, nicht mehr machen kann, dann müsst ihr eine hundgerechte Entscheidung treffen.

      Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit und um ihr alles zu erleichtern, ist ein Besuch bei einem THP sicher nicht verkehrt, aber geht nicht zum "erstbesten".

      Ciao Mimi
      ..........
      Hallo,


      Original von Mimi:
      Ich denke schon, dass ein großer Teil der Veränderung etwas mit dem Alter zu tun hat und eben doch psychisch ist, aber sicher nicht gestört, oder sind alle alten Menschen gestört? (böse Fangfrage ).


      Viele angebliche Alterserscheinungen sind aber auch nichts anderes als ein Mythos, der langsam aber sicher ins Wanken gerät: von wegen, dass alte Menschen hilfsbedürftig und tüddelig sind - oder sich nutzlos vorkommen. Das ist inzwischen längst widerlegt.

      Auch ändert sich der Charakter im Alter nicht, abgesehen davon, dass man im Laufe der Zeit ausgeglichener wird und nicht mehr so stark Stimmungsschwankungen unterliegt.
      Die Psyche eines Menschen ändert sich nicht einfach so, nur weil er älter wird. Mangelnde Bewegung ist meist ein Grund für psychische/kognitive Veränderungen oder die Beeinflussung von außen (Pflegedienste unterstützen z.B. oftmals nicht, sondern nehmen den Menschen komplette Handlungen ab und machen sie so hilflos).

      Bei Hunden wird es wohl nicht anders sein. Vielleicht liegt doch eine körperliche Beeinträchtigung vor oder irgendetwas anderes hat sich geändert, auf das man erst mal gar nicht kommt?
      Rein das altern dürfte nicht der Grund sein, denke ich mal.


      Susa