Das "mein Hund ist aus schlechter Haltung" - Rettersyndrom

      Das "mein Hund ist aus schlechter Haltung" - Rettersyndrom

      wer kennt das nicht?

      man unterhält sich mit einem hundehalter und dann kommt das thema auf woher der hund ist.
      ich würde sagen, das ca. 98% sagen das ihr hund aus schlechter haltung ist. :rolleyes: was ich ehrlich gesagt nicht ganz glauben kann, da gäbe es ja nur arme tiere.

      meine hündin habe ich auch erst vor kurzen übernommen und letztens meinte eine dame im gespräch zu meinem hund: na, jetzt hast endlich ein schönes zu hause

      öhm, der süssen ging es in ihrem vorigen zu hause bei gott nicht schlecht, das merkt man schon am hund alleine.
      gut sie kannte weniger weil sie vom land kommt, da brauch ich nur unseren vor einem jahr verstorbenen familienhund her nehmen. die hätte sich genauso in die hose gemacht wenn sie vom land in die stadt kommt.

      aber trotzdem, überall laufen zu fast 100% hunde aus schlechter haltung rum :rolleyes:

      warum behaupten das die leute?
      helfersyndrom?
      rettersyndrom?
      ist es ein hervorheben von sich und dem leben das man dem tier jetzt bietet???
      süchtig nach anerkennenden schulter klopfen?

      lg
      Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft eines Menschen. (Konrad Lorenz)
      habe ich nicht gesagt!

      nur bei vielen hunden sieht man das die ganz gewiss nicht aus schlechter haltung kommen, es aber trotzdem behauptet wird, oder das eine jede haltung schlechter ist als die eigene :wink:
      Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft eines Menschen. (Konrad Lorenz)
      Mein Hund kommt nicht aus schlechten Verhältnissen. Er ist bei einer Familie mit anderen Hunden, Katzen und Kindern aufgewachsen und hatte es dort so gut, wie es ein Welpe nur haben kann, auch wenn es keine Züchter sondern ungewollte "Vermehrer" waren - sie haben ihre Sache trotz "Unfall" gut gemacht.

      Jeder, der seinen Hund von einem seriösen Züchter oder wie ich, von vernünftigen, verantwortungslosen "Laien-Hundeeltern" hat, wird nichts von schlechten Verhältnissen berichten.

      Wer seinen Hund aus dem Tierheim, einer Tötungsstation usw. hat, kann höchstwahrscheinlich von schlechten Verhältnissen sprechen, aus denen sein Hund stammt. Es hat ja einen Grund, warum ein Tier im Tierheim landet - fast immer lief da zuvor etwas schief. Wer gibt schon einen tollen, sozialisierten, gut geprägten Hund, mit dem er super zurecht kommt, einfach mal so ins Tierheim?
      Es gab da doch immer eine Vorgeschichte. Meistens wurde der Hund falsch/schlecht behandelt und ist darum auffällig und "unerträglich" geworden.

      Von Ausnahmen mal abgesehen, dass jemand unvorhergesehen ins Pflegeheim muss und keine Verwandtschaft zur Stelle ist. :think:

      Warum sollte jemand behaupten, sein Hund hätte eine schlechte Vergangenheit gehabt, wenn das gar nicht stimmt? Die Mehrheit der Hundehalter ist doch nicht neurotisch?

      Original von Chilli:
      nur bei vielen hunden sieht man das die ganz gewiss nicht aus schlechter haltung kommen


      Das ist doch jetzt nicht ernst gemeint?
      Seit wann sieht man einem Hund seine Vergangenheit zweifelsfrei an?

      LG

      Susa

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Susa65“ ()

      Hallo,

      das liegt wohl an den Menschen. Menschen tendieren schnell zu Egozentrischem. Jeder sieht in dem, was er selber tut, das non plus Ultra. Jeder glaubt, dass was er macht ist das Beste. Daher muß es der Hund bei jemand anderem eben schlechter haben, als bei einem Selber.
      LG Alex

      Der Schlüssel zum Verstehen findet sich oftmals in der Achtsamkeit gegenüber den kleinen Dingen des Lebens. (Dalai Lama)
      Das ist doch jetzt nicht ernst gemeint?
      Seit wann sieht man einem Hund seine Vergangenheit zweifelsfrei an?


      ich denke, das man einem tier sehr wohl vom verhalten her ansieht ob es es früher mal schlecht hatte, geschunden wurde usw....weil da eigentlich immer unsicherheiten oder andere anzeichen dafür bleiben.
      Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft eines Menschen. (Konrad Lorenz)
      Was mir dazu einfällt, dass viele Leute immer einen Problemhund aus ihrem Hund machen und man sich denkt "oh Gott" oder so ähnliich und dann stellt sich heraus der Hund ist eigentlich ganz "normal".
      Man bekommt erklärt, der versteh sich nicht mit Rüden , der hat angst vor Inlineskatern , keine Fahrräder und auch keine Autos, oder den kann man nicht laufen lassen, weil er jagd, der ist zu wild, der zu scheu, der zu ängstlich, mag keine kinder, mag keine männer, keine frauen, keine Hüte, hört überhaupt nicht oder oh gott, er knurrt sogar oder bellt am Ende noch (Achtung Ironie) und deswegen muss man aufpassen, vorsichtig sein, anleinen, usw. usw usw. Erstaunlich, dass die Welt von Problemhunden aus schlechter Haltung besteht, die ohne ihren Besitzer eigentlich völlig unkompliziert sind :lol:

      Natürlich trifft das nicht auf alle zu, aber es fällt auf.
      LG Anna



      *** Tadler und Spötter lass ich lachen - wünsch nur , dass sie`s besser machen ***
      Hmm, ich habe einen Hund vom "Hobbyzüchter",
      will Jeman "Vermehrer" schreien? *Megaphon reich* :lol:
      Der hatte es da sehr gut..

      Mein anderer Hund hatte es bei seiner Ex-Besitzerin auch gut,
      wenn Sie nicht wieder im Tierheim landete..
      Aber sie ist ein toller Hund und ich habe Erziehungsmäßig nur ganz wenig zu tun, um manches umzumodeln, was scheinbar vorher anders erwünscht war..
      Ansonsten war sie besser erzogen als alle anderen Hunde die ich kenne,
      lief NUR frei..schön..


      Aber ich muss sagen,
      dass es so viel Mist gibt den so viele verschiedene Leute erzählen,
      ob Hundehalter oder wer Anders, dass ich da meist nur noch weghöre..
      Übertrieben dargestelltes "guck nur wie arm mein Hund dran ist"
      gehört dazu :wink:
      Wer einmal erlebt hat,wie in ein "altes Hundegesicht" das Lachen zurückkehrt,
      nur der kann nachvollziehen,dass es nicht traurig ist, wenn man die Welpen-Zeit nicht mit seinem Hund verbracht hat..
      Wuselrudel=Mopsmom :wink:
      Ist mein Pflegehund aus schlechter Haltung, weil sie besonders fremnden Menschen gegenüber unsicher ist und der Meinung ist "Angriff ist die bessere Verteidigung"?
      Ich glaube nicht. Sicher könnte man denken: "Der arme Hund, was haben ihm Männer/Frauen damals wohl bloß angetan?"
      Doch der Hund ist seit Welpenbeinen an in der gleichen Familie, die ihren Hund bestens
      umsorgt und liebt.
      Ich glaube eher, dass viele Probleme "hausgemacht" sind und nicht das Resultat einer ach so dramatischen und schlimmen Vergangenheit. Sicher gibt es das, das wird auch niemand bestreiten.

      Allerdings nervt es mich mittlerweile auch sehr, dass dieses Retten aus schlimmen Verhältnissen so glorifiziert wird (besonders in den Medien). Ist man nur dann ein guter Mensch, wenn man Tiere aus Tötungsstationen rettet?
      Aber das Wort Zivilcourage scheint den meisten Menschen derart fremd zu sein... soll der Obdachlose vorm Supermarkt doch angepöbelt oder angeriffen werden - Hauptsache, man hat einen armen, armen Hund von seinem elednigen Schicksal befreit... :evil:
      Das Leben ist ungewiss - iss den Nachtisch zuerst!
      Ich denke mein Hund wäre so ein Kandidat, wo Chili sagen würde, dass dieser Hund gewiss nicht aus schlechter Haltung stammt.
      Während du dann wahrscheinlich bei einer Begegnung mit dem Hund meines Bruders das Gegenteil sagen würdest...
      Nur ist es eben so, dass meine Hündin tatsächlich aus schlechter Haltung stammt, während der Hund meines Bruders sehr behütet aufwachsen durfte, seine "Züchter" sehr viel Wert auf eine gute Prägung usw. gelegt haben...

      Ich denke niemand würde einfach so behaupten sein Hund komme aus schlechten Verhältnissen, wenn dem nicht so ist. Denn es ist wahrlich nicht immer einfach, mit einem solchen Hund zu leben.
      Und unsichere Hunde gibt es viele, nur stammen die nicht alle aus schlechten Verhältnissen.

      Also ich sehe das wie Susa, man kann einem Hund seine Vergangenheit nicht zu 100% ansehen.
      "... und wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her!"

      Also hoffen wir das Beste und denken das Schlimmste, LG Anke
      Hallo!

      Ja, ich kenne das... und ich finde es übel (Übel mit von anderen Menschen anhören zu müssen, was für ein SAmariter ich doch bin.... ) Habe mir jetzt nicht alle Beiträge durchgelesen : Zeitmangel.
      Aber zum Thema allgemein kann ich dennoch etwas sagen.

      Habe zwei Hunde aus Italien (Spagetti-Wölfe) und muss mir sooft anhören, was ich da für eine "gute Tat" getan hätte. Und die armen Hunde - vor allem Thorin - der müsse ja schon so viel schlechtes erlebt haben.

      Wenni ch dann ganz knapp mit einem Nö, eigentlich nicht antworte, werde ich blöd angeguckt.

      Dann muss ich meist ausholen - dass nämlich meine als Welpen schon hier her gebracht wurden und im "schönen hundeverständigen" Deutschland "groß werden durften". Das Thorin wahrscheinlich darum so scheu und manchmal schreckhaft ist, weil es ganz schlicht und ergreifend in seinen Genen liegt (da er vermutlich aus einer Familie von Straßenhunden abstammt) und er die ersten eineinhalb Jahre seines Lebens in einem Gehege verbracht hat. DAs seine Angst eine Strategie war, in Ruhe gelassen zu werden und das es heute manchmals chwer ist zu unterscheiden, wann seine Angst nun echt oder gespielt ist.

      Ich ernte dann meist für meine seltsame Reaktion (was erwartet man von mir? DAs ich rot anlaufe, dämlich herumstammle -- und ach ja.. man tue es ja aus Tierliebe.. die armen - man habe sich den ärmsten Knopfa bsichtlich ausgesucht??? Nö, nicht mit mir) noch seltsamere BLicke. Wenn ich dann noch sage, dass es eine Schande ist, dass die Hunde kastriert wurden, dann ist es meist völlig herum mit dem Verständnis und ich werde wie ein gefährlicher Außerirdischer begafft und "man" sucht dann schnell das weite -- wahrscheinlich haben die Leute Angst mein Wahnsinn könnte ansteckend sein. :lol:

      @Chili: Du siehst, ein Hund muss nichts schlechtes erlebt haben , um unsicher herüber zu kommen - es kann ganz einfach seiner charakterlichen Veranlagung entspechen, seiner Genetik oder einfach den Grund ahben, dass er ganz schlicht und ergreifend zu wenig gesehen hat. Zu wenig gesehen zu haben ist aber in meinen Augen nicht gleichbedeutend damit dass es dem Hund tatsächlich schlecht ging.

      Thorin hätte mit Sicherheit problemlos in der Pampa Italiens überlebt und - ein witzloser Witz von mir - eine neue Dynastie von sehr wildtierähnlichen Großohr-Hunden begründet.

      Bei Talba gehen die meisten sogar davon aus, sie sei als Welpe zu mir gekommen - so selbstverständlich wie sie mit allen Umweltreizen umgeht und so sicher wie sie sich zu 99 % in der Welt da draußen bewegt. Wenn ich dann erzähle, dass der Hund bis zu seinem 10 Lebensmonat im TH saß und weder Leine noch sonst was kannte, als ich sie holte, gucken mich die Leute an, als würde ich Märchen auftischen - kalte Märchen die man nicht glauben kann. Der Hund ist so wohlerzogen -d as kann man doch einem fast ausgewachsenen Hund nicht alles noch beigebracht haben `?!? Oh doch, kann man wohl. Gewusst wie. Dazu noch der Schäfer in ihr der einfach gefallen will - der lernen möchte... und siehe da: Mache man aus einem Rohdiamanten ein funkelndes Schmuckstück mit dem man sich fast üerall blicken lassen kann.


      Ich bin nicht der Meinung, dass meine Hunde die glücklichsten Hunde der Welt sind. Es geht ihnen bei mir nicht schlecht - aber bei einem Günther Bloch oder einer Person XY kann es der HUnd auch gut haben, ohne, dass ich mich künstlich aufrgen müsste oder irgendwen schlecht reden müsste.

      Ich versuche die Dinge nüchtern zu betrachten. Und ganz nüchtern betrachtet habe ich eine gute Wahl mit meinen Hunden getroffen. Sie passen zu mir - weil ich sie auch noch formen konnte -w eil ich ihre erste Besitzerin bin.
      Aber ich würde nie behaupten: Seht mich an, ich bin ein verehrungswürdiges Wesen weil ich diese zwei schlimmen Tiere aus dem TH befreit habe und außer mir niemand diese Hunde hätte haben wollen :evil:
      (Wobei Thorin tatsächlich so ein KAndidat war: Wer will so einen scheuen Hund? Nur Bekloppte wie ich und ein paar andere. Für mich ist/war es einfach eine Herausforderung die sich gelohnt hat / die sich lohnt. Jeden Tag erlebe ich schöne, innige Momente mit diesem Hund der in meinen Auegn der goldigste Knopf im nähren Umkreis ist. Aber mal ehrlich? Muss idch damit angeben dass ich diesen "besdcheuerten" knopf genommen habe? Nö! Im Gegenteil, ich füge meist hinzu, dass ichmir so einen Hund nicht mehr holen würde - allein aus dem Grund, da ich es nicht mehr unterstüzen möchte, dass Welpen aus dem Ausland wahllos hier her gebracht werden die im Grunde sehr schwer zu vermitteln sind und die teilweise an völlig inkompetente Leute geraten und darum zu einem Leben an der Leine verdammt werden - schöne, gute Tat... )

      Das geht mir gegen den Strich. Ich hätte genausogut mit anderen Hunden glücklich werden können - und meine Hunde hätten mit etwas Glück auch passende BEsitzer gefunden - mit etwas Glück aber nur. Denn Gl ück braucht so ein Hund zugegebenermaßen schon in seinem Leben.
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Ich finde es sehr vermesser zu sagen, einem Hund sähe man an, er käme aus schlechter Haltung.

      Ein selber erlebtes Beispiel:
      Es ist nun gute sechs Jahre her, da kam ich mit meiner Mutter von der örtlichen Eisdiele zurück, als wir gesehen haben, wie zwei junge Männer einen Hund am Halsband rumzerrten, ihn teils würgten - generell konnte man dem Hund ansehen, dass er es nicht gut gehabt hat bei diesen Herren.

      Meine Mutter - die ein sehr couragierter Mensch ist - griff ein, mit dem Resultat, dass wir einen fremden Hund an der Leine hatten.
      "Behaltet das Vieh."

      Nun, wir haben dieses 'Vieh' nicht behalten, aber stehen heute mit den neuen Besitzern in Kontakt.

      Der Hund ist heute wohl genährt - na gut, vielleicht ein wenig ZU gut - hat tolles Fell und ist trotz der geschätzten 7 oder 8 Jahre kern gesund.

      Dass er es mal nicht gut gehabt hat, merkt man ihm weder optisch, noch vom Verhalten her an.


      Ein anderes Beispiel ist eine ältere Frau bei uns im Dorf, die sehr im Tierschutz engagiert ist. Vor einigen Jahren hat sie zwei ehemalige Laborbeagle bei sich aufgenommen - Julchen und Cora.

      Julchen blieb zwar immer sehr verschüchtert, Cora aber hat man ihre Vergangenheit nach ein paar Jahren nicht mehr angemerkt.
      Vor zwei Jahren ist sie dann im Alter von 13 Jahren eingeschläfert worden, wegen Alterswehwehchen.


      Ich kenne viele Leute, die wirklich einen Hund aus schlechter Haltung haben und den meisten Hunden hat man es irgendwann nicht mehr angesehen.
      Hallo,

      es mag sicher Menschen geben, die sich damit profilieren, wie toll sie doch sind, dass sie ein Tier aus schlechten Verhältnissen gerettet haben. Persönlich kenne ich solche Menschen allerdings nicht.
      Aber nicht jeder, der berichtet, dass sein Hund schlechte Erfahrungen gemacht hat, ist ein neurotischer Selbstdarsteller, der um Anerkennung heischt. Leider wird oft viel zu viel unterstellt und spekuliert und interpretiert :wink:

      Ich werde auch immer wieder "bedauert" und "bewundert", weil ich ein behindertes Kind habe. Außenstehende stellen sich das eben besonders schwer und problematisch vor und finden es heldenmäßig, das Kind nicht ins Heim zu geben (obwohl er ja nun wirklich kein Schwerst-Pflegefall ist). So ist es mit den Hunden eben auch: Außenstehende denken wohl, dass es eine sehr schwierige, aufopferungsvolle Aufgabe ist, einen "gebrauchten" Hund bei sich aufzunehmen und zollen dafür ihren Tribut. Das finde ich nun nicht schlimm und man kann ja aufklären, dass es so tragisch nicht ist und man viel Freude an seiner Aufgabe hat.

      Dass Halter ihre Hunde "künstlich" zu Problemfällen machen, konnte ich selbst noch nicht beobachten (dafür um so mehr bei Kindern, die zunehmend alle angeblich eine bis mehrere Störungen haben, wenn sie nicht wie kleine Erwachsene funktionieren :evil: ). Dass Menschen eigene Erziehungsfehler auf eine erfundene schlechte Vergangenheit des Hundes schieben, kann ich mir nicht vorstellen. Eher schon, dass diese Menschen für sich Entschuldigungen konstruieren, in dem sie Mutmaßungen anstellen, der Grund müsste in der Vergangenheit liegen.

      Mein Hund z.B. möchte von fremden Menschen nicht angefasst werden und ungern in ihre Nähe kommen. Wäre die Vergangenheit des Hundes ungewiss, könnte man nun mutmaßen, dass er schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat und daher so eine lange Warmlaufphase braucht. Ich bekomme das auch hin und wieder zu hören - so viel zum Thema, man sieht einem Hund seine Vergangenheit an :whistle:

      Eher mache ich die Beobachtung, dass man immer wieder auf Unverständnis stößt, wenn man offen zugibt, dass man keinen vorbelasteten Hund möchte. Mir ging es jedenfalls so, nachdem ich mir angebotene Hunde aus Spanien abgelehnt und mir einen Welpen von guten Menschen geholt habe.


      LG

      Susa
      Original von Susa65

      Eher mache ich die Beobachtung, dass man immer wieder auf Unverständnis stößt, wenn man offen zugibt, dass man keinen vorbelasteten Hund möchte. Mir ging es jedenfalls so, nachdem ich mir angebotene Hunde aus Spanien abgelehnt und mir einen Welpen von guten Menschen geholt habe.



      So verstehe ich eigentlich auch die Intention dieses Threads.
      Und auch ich schwanke ständig hin und her, wenn ich mir überlege, wo ich mir später meinen Hund herholen möchte: Einen Hund aus dem Tierheim "retten" oder lieber ein kleines flauschiges Welpilein, wo ich weiß, wenn der Hund irgendwelche Macken entwickelt, kann ich nur mir die Schuld daran geben und nicht der schlechten Vergangenheit des Hundes, und außerdem sehe ich, wie er aufwächst, usw. usf.
      Oft ist man dann in den Augen anderer Leute direkt ein schlechter Mensch, weil man halt keinen Hund "retten" möchte...
      Das Leben ist ungewiss - iss den Nachtisch zuerst!
      Original von Wuschel87
      Original von Susa65

      Eher mache ich die Beobachtung, dass man immer wieder auf Unverständnis stößt, wenn man offen zugibt, dass man keinen vorbelasteten Hund möchte. Mir ging es jedenfalls so, nachdem ich mir angebotene Hunde aus Spanien abgelehnt und mir einen Welpen von guten Menschen geholt habe.



      So verstehe ich eigentlich auch die Intention dieses Threads.
      Und auch ich schwanke ständig hin und her, wenn ich mir überlege, wo ich mir später meinen Hund herholen möchte: Einen Hund aus dem Tierheim "retten" oder lieber ein kleines flauschiges Welpilein, wo ich weiß, wenn der Hund irgendwelche Macken entwickelt, kann ich nur mir die Schuld daran geben und nicht der schlechten Vergangenheit des Hundes, und außerdem sehe ich, wie er aufwächst, usw. usf.
      Oft ist man dann in den Augen anderer Leute direkt ein schlechter Mensch, weil man halt keinen Hund "retten" möchte...

      Nun ja - bei uns im Tierheim gibt es laufend Welpen zu vermitteln :)
      Ich denke, wenn Hundehalter so etwas erzählen, obwohl es nicht stimmt, kann das mehrere Gründe haben. Ein unnatürliches Geltungsbedürfnis, schlichte Wichtigtuerei oder Entschuldigung für die manchmal durch Faulheit, vielleicht auch durch Unvermögen verursachten Erziehungsfehler des Hundes. So oder so finde ich das traurig, denn darunter leiden Hundehalter, die wirklich einen "Problemhund" mit schlechter oder ungewisser Vergangenheit haben und sich ehrlich bemühen.

      Ich bezweifle stark, dass man es jedem Hund ansehen oder anmerken kann, ob er aus schlechter Haltung stammt, denn viele zeigen unterschiedliche Reaktionen, wenn sie in einer neuen Umgebung sind. Auch ein wohlbehütet aufgewachsener Hund kann bei einem Halterwechsel anfangs unsicher oder ängstlich reagieren.
      Original von Fuzca:
      Nun ja - bei uns im Tierheim gibt es laufend Welpen zu vermitteln


      Ohne jetzt persönlich werden zu wollen, aber genau das meinte ich :wink:
      Es macht einen Unterschied, ob ein Welpe direkt von seiner Mutter in sein neues Zuhause kommt oder ob er einen Weg übers Tierheim gemacht hat. Ich wollte ganz bewusst keinen Tierheim-Welpen und dafür ernte ich hin und wieder den indirekten Vorwurf: im Tierheim gibts auch Welpen, die dringend ein neues Zuhause suchen!

      Das ist sicher richtig, aber die Vorwürfe sollten in die Richtung der verantwortungslosen Halter gehen, die diese Tierheim-Welpen produzieren - und nicht in die Richtung der Menschen, die diese Hunde (auch) nicht wollen. :think:

      Aber wie gesagt - es ist nicht persönlich gemeint und ich fühle mich von Dir auch nicht persönlich angegriffen :hug:


      LG

      Susa
      Hallo!

      Ich finde dieses "Syndrom" auch furchtbar und Chili beobachtet das schon ganz richtig. Vor lauter Heuchlern kann man schon gar nicht mehr trennen, wer wirklich so einen Hund hat und wer es nur vorgibt, weil er es sich einbildet.

      Zitat: Original von Chilli: nur bei vielen hunden sieht man das die ganz gewiss nicht aus schlechter haltung kommen

      Das ist doch jetzt nicht ernst gemeint? Seit wann sieht man einem Hund seine Vergangenheit zweifelsfrei an?


      Ich finde diesen Punkt gar nicht so wichtig, viel wichtiger ist, wie der Hund sich darin sieht und die meisten Hunde sind auf diesem Gebiet viel intelligenter und flexibler als wir Menschen und finden sich mit dem ab, was sie haben oder was sie nicht haben und weil jeder Hund ein Individuum ist, fände ich es schon vermessen einem Hund einzureden, was er als schlechte Haltung empfinden soll und was nicht.

      Meine hundeerfahrene Bekannte hat mir eine schöne Geschichte erzählt, die sie beobachtete, als sie in Spanien im Urlaub war.

      Am Strand weit abgeschieden vom Rummel lag an Land ein kleiner Fischkutter, daran an einer Kette angebunden zwei große Filas, die dort den ganzen Tag im Schatten dösten.

      Als alter Nachtschwärmer ging meine Bekannte auch spät abends noch dort spazieren und da waren dann keine Filas mehr an der Kette, denn diese wurden jeden Abend von dem Besitzer abgekettet und kamen früh morgens freiwillig wieder zurück um ihr Boot zu bewachen, sie hatten also JEDE Nacht ihre Freiheit und tagsüber eine rassegerechte Aufgabe.

      Das einzige, was aber lästige deutsche Möchtegern-Tierschutz-Touristen dort am Tag über sahen, waren zwei "arme, angekettet Filas" und das ist ja "Tierquälerei".
      Meine Bekannte beobachtete dann, wie diese Idioten doch tatsächlich versuchten die Tiere abzuketten um sie zu "retten", aber es wären keine echten Filas, wenn die einfach so fremde Leute an IHR Boot lassen würden, die hatten mehr Glück als Verstand. :evil:

      Weil aber ein braver "Tierschutztourist" sowas nicht auf sich sitzen lassen kann, wurde wohl auch die Polizei eingeschaltet, am nächsten Tag und am übernächsten usw. lagen dann keine Filas mehr tagsüber an dem Boot, meine Bekannte hat sie aber auch Nachts nicht mehr umherstreifen sehen, das hat den Hunden bestimmt geholfen, die waren von ihrer "schlechten Haltung" sicher erlöst. :rolleyes:

      Die meisten Hunde stammen NICHT aus "schlechter" Haltung, oder zumindest empfinden es die Hunde nicht so, wir Menschen tun aber alles, um es ihnen dann einzureden, weil sie müssen in ihrer Lage ja ängstlich und gestört und dankbar sein.

      Anstatt den Hund aufzubauen, ihn mitzureißen und ihm zu sagen: "WIR gehören jetzt zusammen und machen das beste draus, los, komm mit :dance:!", bemitleiden und betüddeln wir ihn und erzählen allen, wie schlecht es ihm ging und wie sehr er jetzt geliebt wird, vorher wurde er ja nur geschlagen und musste hungern und hat bei 30°C im Schatten so gefroren. :rolleyes:

      Ciao Mimi
      ..........
      Ich hab da ja so ein Exemplar. Mein armer Carlo ist aus schlechter Haltung und ich hab ihn ja gerettet (achtung Ironie) :D.

      Carlo wurde geschlagen und sollte "scharf" gemacht werden. Carlo ging es auch schlecht,auch als er im Tierheim war(gesundheitlich),und nun ist alles bestens,aber prahl ich damit rum? Ne sowas find ich blöd.
      Wenn mich jemand fragt gut dann erzähl ich das auch,aber sich deswegen ja sowas von toll zu finden,nein.

      Am tollsten ist es,wenn mich jemand fragt, ich das so normal sage,und dann plötzlich der Hund des anderen ja auch so ein ganz schlimmer Fall ist,und der kommt ja da und da her und dem gings sowas von schlecht und jetz bei ihm da gehts ihm ja so gut. :rolleyes:

      Wenn man dann mal schnell die Hand hebt duckt sich Carlo wohl weil er eben geschlagen wurde und fiept auch mal schnell los,meine kleine Mimose,aber ich mach da gar kein Theater drum,dann gibts aber Leute die dann ankommen und Carlo betuddeln wollen... :rolleyes: "Och du armes hundchen"...meist suche ich dann ganz schnell das Weite...