Hund uriniert plötzlich. Bitte dringend um Rat!!!

      Hund uriniert plötzlich. Bitte dringend um Rat!!!

      Hallo,

      wir haben zwei Hunde und bei einem gibt es seid kurzem ein Problem. Vielleicht ist die Vorgeschichte von Lucky ausschlaggebend, weshalb ich sie mal kurz aufschreibe.

      Lucky (oder auch Bubbelchen) ist jetzt etwa 10 bis 11 Jahre alt, ein reinrassiger Shi- Tzu Rüde unkastriert.
      Vor etwa 5 Jahren haben wir ihn übernommen, weil er sehr aggressiv sein sollte, zu niemanden vertrauen aufbaut und dauernd die Kinder anknurrte und sie beißen wollte. Ich saß damals auf einer Treppenstufe und schaute ihn mir nur an und fragte "und was machen wir mit dir, bevor sie dich einschläfern wollen". Er buckte sich an mein Bein und war sofort mein Freund ;) Da stand für mich damals fest... wenn Mama und Papa schon nichts sagen, dann wird er bei uns bleiben und vorm Einschläfern verschont. (bin die Tochter, mittlerweile 21 Jahre)
      Die ersten Wochen nachdem er bei uns war, hat er nur gefressen, wenn er in meinem Zimmer war. Durfte er nachts nicht vorm Bett schlafen, hat er Terror gemacht, Kissen zerfluckt, wollte meine Eltern beißen... Mittlerweile ist das natürlich nicht mehr so...

      Was vielleicht auch wichtig ist, ist das Lucky vor uns schon 4 Besitzer hatte. Ursprünglich kam er aus Polen und wanderte dann in Deutschland durch 3 Familien, bis er zu uns kam. Überall soll er sich ähnlich verhalten haben und die Besitzer gebissen haben.
      Gekniffen hat er meine Mutter schon einmal, als sie ihm die Haare aus dem Gesicht und an den Ohren kürzen wollte, mit der Schur hat er bis heute Probleme und meine Mutter kann nichts an ihm schneiden, wenn ich nicht mit ihm rede und ihn mit unserem Spitznamen (den ich ihm gegeben habe "Bubbelchen") etwas Mut zurede. Ansonsten flippt er beim Haare schneiden aus.. was aber das kleinere Übel ist, da er sonst ein wirklich lieber ist. Ich denke, hier muss noch etwas in der Vorgeschichte liegen, was wir nie erfahren haben!
      Auch hat er bis heute Probleme mit einigen Männern. Knurrt jedoch nicht mehr, sondern verzieht sich lieber unterm Küchentisch und kuschelt sich an die Beine. Steht man auf und er mag die Besucher nicht, verfolgt er einen auf Schritt und Tritt, bleibt keine Sekunde mit dem Besuch alleine in einem Raum. Ist aber ruhig, sodass das auch keine Probleme mehr macht und man den Besuchern einfach sagen muss, dass sie ihn nicht anfassen, wenn er nicht von sich aus kommt.

      Und nun seid ein paar Wochen, hat er ein Problem mit dem Urinieren. Da mein Vater vor acht Wochen starb und sich einiges im Haus verändert hat, vermute ich, dass es damit zusammen hängen könnte, wobei ich mir nicht sicher bin. Zu meinem Vater hat er kaum ein Verhältnis gehabt, bekam ab und zu ein Leckerli, aber ist dann auch schnell wieder weg und mein Vater sollte ihn auch nicht unbedingt anfassen. Die letzten Wochen vor dem Tod meines Vaters war auch dies Verhältnis nicht mehr vorhanden - mein Vater konnte nicht mehr aufstehen - sodass der Hund ihn nur auf dem Pflegebett sah, aber keine Zuwendung möglich gewesen wäre.

      Auch im Körbchen beginnt er zu urinieren, was bisher allerdings nur geschah, wenn er am Schlafen war. Auch bin ich mir unsicher, ob er überhaupt noch merkt, wenn er pinkeln muss. Er stand immer vor der Gartentür, wenn er musste, was er jetzt auch noch beim großen Geschäft macht, beim pinkeln klefft er einmal und sobald er jemanden sieht, fängt er auch schon an zu pinkeln. Dies ist seid einigen Wochen der Fall. Ausgang bekommen beide Hunde natürlich sowieso, 4mal täglich, zu Hause ist so gut wie immer einer. Trotzdem muss er recht oft, und zunehmend plötzlich.

      Auch zu erwähnen wäre vielleicht die Tatsache, dass Luckys Prostata vergrößert ist. Laut Tierarzt soll er deswegen zeugungsunfähig sein und muss zweimal täglich weiche Nahrung zu sich nehmen (Dosenfutter, Frischkäse, Joghurt o.ä.), damit er Stuhl absetzen kann. Dies Problem soll aber laut Tierarzt nichts mit dem Urinieren zu tun haben und sich ausschließlich auf die Darmtätigkeit in Bezug auf Stuhl absetzen auswirken. (Er war deswegen in einer Tierklinik, sonst war körperlich alles okay). Auf Grund des Alters und der kurzen Schnauze dieser Rasse rat uns der Tierarzt vorerst vor einer Kastration ab - die Risiken sind zu hoch und man bekommt das Problem mit Ernährung weitesgehend in Griff (noch zumindest).

      Auch zu erwähnen wäre die Tatsache, dass er eine beginnende Altersdemenz aufweist und diese sich in Verwirrtheit, eine Art Abwesenheit äußert. Hier kann man leider nicht viel dran ändern (wie beim Menschen aus :( ), haben die täglichen Hundeübungen öfters durchgeführt, damit man sieht, wie die Krankheit verläuft.
      Dies sollen wir laut Tierarzt und Tierklinik mehrmals am Tag machen, damit das Gehirn nicht mehr abnimmt und man besser abschätzen kann, wie weit es nun ist.
      Bislang macht er seine Übungen mittelmäßig, manchmal weiß er was zu machen ist, manchmal sieht man ihm an, dass er unsicher ist (obwohl er das schon über 4 Jahre macht, täglich) dann macht er einfach irgendwas, wahrscheinlich in der Hoffnung das richtige zu machen.
      Manchmal schaut er auch einfach, was unsere Hündin macht und macht es nach... ;)
      Sollte die Demenz stärker werden, bleibt vermutlich letztendlich nichts anderes als ihn ein zuschläfern, denn das Risiko mit seiner Vorgeschichte ist zu hoch, dass er bissig wird! Bis jetzt ist aber noch alles "ok".
      Gebe aber mein Bestes, um ihn noch lange fit zu halten, denn er ist nun mal nicht der Jüngste, aber solange es klappt, werden wir diesen Schnitt natürlich nicht gehen.

      Ach ja, dann wäre da vielleicht noch die Eigenschaft dass er jedes Lebewesen mag, was nicht menschlich ist ;) Es kann ein Küken, eine Maus, eine Katze oder was auch immer sein, es ist sofort sein Freund, er bewacht die kleineren Tiere und es dürfte sich kein Fremder dran wagen. Ich darf natürlich immer bei den anderen Tieren bei, er freut sich dann auch, wenn sie auf der Hand sitzen und er sie beschnüffeln darf. Dabei ist es anfangs allerdings auch vorgekommen, dass er urinierte, jedoch aus Freude. Das ist allerdings mittlerweile komplett verschwunden, bewachen tut er die Tiere trotzdem :)
      Auch zu Kindern hat er einen relativ guten Draht. Mag er sie nicht, versteckt er sich, ansonsten lässt er sich auch gerne betütteln und schmusen ;)

      Nun meine Frage. Kann das Urinieren mit der Vorgeschichte, mit dem Tod meines Vaters, mit der Demenz oder mit der Prostata zusammen hängen? Kennt sich da vielleicht jemand mit aus?

      Wie gesagt - er ist in Behandlung in einer Klinik und bei einem TA. Medikamente bekommt er keine - nur recht feuchtes Futter, wegen der Darmtätigkeit.
      Und kann mir jemand vielleicht einen Rat geben, wie man es wenigstens einigermaßen in den Griff bekommen könnte?

      Wäre über Antworten sehr sehr dankbar!

      Und danke für das Lesen, ist doch ein recht langer Text, aber wollte nichts wichtiges vergessen!

      RE: Hund uriniert plötzlich. Bitte dringend um Rat!!!

      Original von Kidada
      Nun meine Frage. Kann das Urinieren mit der Vorgeschichte, mit dem Tod meines Vaters, mit der Demenz oder mit der Prostata zusammen hängen? Kennt sich da vielleicht jemand mit aus?


      Also wirklich mit auskennen wohl nicht, aber da eine vergrößerte Prostata durchaus auf die Blase drücken kann, wäre es nicht auszuschließen. Googel doch mal, und dann konfrontiere deinen TA oder deine TK doch damit mal.
      Ob es jetzt mit seiner Vorgeschichte, dem Tod deines Vaters, der Demenz oder Prostata oder vielleicht sogar alles zusammen hängt, kann dir hier wahrscheinlich keiner beantworten, falls es aber die Prostata und/oder Demenz ist, würde ich versuchen mit Medis oder zumindest mit homöopathischen Mitteln gegenzusteuern.
      LG Alex

      Der Schlüssel zum Verstehen findet sich oftmals in der Achtsamkeit gegenüber den kleinen Dingen des Lebens. (Dalai Lama)
      Eine vergrößerte Prostata kann dieses Problem auslösen, ebenso die Demenz, da die Hunde sich "vergessen". Auch Stress wäre eine Ursache. Urin wurde sicherlich schon untersucht?

      Hast du es schon mal mit "Selgian" versucht? Allerdings nützt dies oftmals nur, wenn man es schon bei den ersten Anzeichen einer Demenz einsetzt.
      Karsivan wäre eventl. auch noch eine Möglichkeit, fördert die Durchblutung.
      :zustimm: I love Pulis :zustimm: