reine Wohnungskatze oder Freigänger?

      Schön, dass doch noch Interesse an meiner Umfrage besteht... :biggrin:

      Also so manch eine Antwort bringt mich sehr zum Grübeln. Zum einen finde ich es natürlich besser, wenn Katze im Haus gehalten werden, wenn man an einer Hauptstraße oder in der innenstadt wohnt. Da ist es ja nur eine Frage der Zeit, bis man unsere Lieblinge von der Straße abkratzen kann. (krass ausgedrückt) Aber ich bin hin und her gerissen. Ich bin absolut für artgerchte Tierhaltung. Und ein Tier gegen seinen Willen einzusperren, finde ich schlimm. Dazu gehören auch sämtliche Nager, Vögel, Fische, Reptilien usw...Sowas kommt mir nicht in die Wohnung! Sorry an alle, die das betrifft. Aber so denke ich nun mal.

      Grade bei Käfig-, Terrarium- und Aquariumtieren möchtenj manche behaupten, dass sie ihren Tieren doch Abwechslung und Gesellschaft bieten. Die dürfen auch mal frei im Haus rumlaufen, und meine Nager können im Sommer auch mal ins Freigehege. Das ist alles gut und schön, jedoch hat das nicht viel mit Artgerechter Haltung zu tun. (ich hoffe, ich weiche nicht zu sehr vom Thema ab...) Ich lasse den Tieren keine Wahl zu entscheiden, ob sie bei mir im Haus oder lieber in der Natur leben wollen. Ich bestimme darüber. Klar, ein gezüchtetes Tier kommt u.U. allein nicht zurecht, aber soweit muss man es doch nicht kommen lassen.

      Mit Katzen sehe ich es etwas anders. Wenn ich meiner Katze Freigang ermögliche und sie den Teppich am Kaminofen vorzieht, dann habe ich ihr wenigsten die Wahl gelassen. Ich kann mir gut vorstellen, dass manche Katzen das Haus nur ungern oder sehr selten verlassen. Aber ich habe sie "gefragt" und nicht bestimmt. Da ist der Unterschied. Ob ich nun unbedingt eine oder mehrere Katzen in einer Großstadt im 5. Stock halten muss...naja, ich weiß nicht. Wenn man sich dann eine erwachsene Katze aus dem TH holt, die den Freigang ablehnt, ok. sehr lobenswert. Aber ein junges Kätzchen? Warum tu ich das? Viele denken jetzt bestimmt, wenn ich sie nicht nehme, wer weiß was passiert. Es gibt sooooo viele Kätzchen, die müssen doch untergebracht werden? Aber nicht zu letzt gibt es auch sooooo viele Kätzchen, weil die Nachfrage groß ist. Und dann die Bauernhofkätzchen, die unkontrolliert produziert werden (ist aber schon weniger geworden...), soll man die ertrinken oder erschlagen lassen? Natürlich nicht! Ich will Notfälle einfach mal ausschließen.

      Aber wenn wir mal ehrlich sind, gibt es doh bestimmt eine Menge Dosis, die sich ihr Kätzchen ganz bewusst ausgesucht haben. Ich will ja gar nicht behaupten, dass es das Letzte ist, eine Katze in der Wohnung zu halten und dass sie so viel unglücklicher ist. Schließelich hat sie ja (leider) nie das "Draußen" kennengelernt und vermisst es nicht. Aber ich ich finde das moralisch sehr bedenklich, so über das Tier zu bestimmen. Also meine Meinung ist, wer der Katze nicht einen angemessenen Freiraum bieten kann, der sollte sich wirklich 10 mal überlegen, ob eine Katze unbedingt sein muss....

      Ich werde damit bestimmt sehr bei vielen Leuten anecken. Schließlich hat die Mehrheit eine reine Wohnungskatze. Aber das nehme ich in Kauf und freue mich auf eine spannende Diskussion. Und ich hoffe natürlich, dass ein paar auch meiner Meinung sind!


      Ach und eins noch, nur damit mich niemand missversteht, ich will nicht von mir behaupten, dass ich meine Katze absolut artgerecht halte. Ich kann ihr leider keinen uneingeschränkten Freigang bieten durch eine Katzenklappe oder so. Wenn ich weg bin und Minou ist drin, dann kann sie nicht allein raus. Das ist sicher auch nicht DIE Lösung. Aber im Sommer kann ich ihr die Balkontür offen lassen, über den sie dann reinklettert. Dann kann sie raus und rein wann sie will. Doch zur Zeit ist mir die "Dauerlüftung" einfach zu kalt. *brrrrr* Und zu dem wohn ich auf dem Land und um uns herum sind viele Fälder und Wiesen und natürlich Bäume. :biggrin: Von daher denke ich schon, dass ich ihr ein einigermaßen angemesenes Umfeld bieten kann...
      WERDE -- DER DU BIST. (Schelling)

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „Claudi24“ ()

      Servus!

      Also, bei mir ist das unterschiedlich.

      Meine erste Katze war 10 Jahre lang ein Drinni. Irgendwann entdeckte sie dann, dass es hinter der Terrassentür doch weitergeht. Ich glaube, bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie Fenster für eine Art Fernseher gehalten.

      Die nachfolgenden Katzen genießen den selben Freigang. Bei Hausarrest gibt es wüste Proteste. Gut, das Haus steht in einem ruhigen Wohngebiet mit 30er Zone. Da lasse ich mir das eingehen.

      Die nächste Katze wurde ein Drinni, weil ich umziehen musste. Die anderen 4 Katzen sind bei meiner Mutter geblieben, weil ich die ja schlecht wieder in eine Wohnung sperren konnte.

      Die 5. Katze ist eine Maine Coon. Da sieht man auf eine Meile, dass das ein Rassetier ist. Mal davon abgesehen, dass meine Coonie dumm wie Brot ist, denke ich mir halt, wenn ich die rauslasse, habe ich eine Coonie gehabt. (Gibt immer "nette" Mitbürger...)

      Jo, und Katze Nr. 6 ist jetzt auch ein Drinni, obwohl "nur" ein Rassemix. Die Coonie war halt doch ein Bissel allein und wir können schlecht eine Katze rauslassen und die andere nicht und auf den 100 qm hier können die sich ausleben.

      Grüße!

      x-ray
      Nicht aufregen - nur wundern!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „x-ray“ ()