kleines kätzchen - füttern
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hallo,
ich bin sehr aufgeregt, weil ich bald eine kleine katze bekomme. die ist jetzt noch gar nicht geboren, werde sie mit ca 10-12wochen erhalten.
jetzt habe ich schon ein wenig im forum gelesen. bin aber trotzdem noch etwas unsicher, besonders, was das füttern angeht.
ich habe gelesen, dass man eine kleine katze 4-5mal am tag füttern soll. aber ich konnte keinen hinweis finden, wieviel so ein kleines ding zu fressen bekommen sollte. habe sorge, ihr zuviel oder aber auch zu wenig zu geben. hat da wer nen tip? und wenn sie so oft am tag etwas bekommt - welche abstände sind sinnvoll?
und wie verhält sich das mit dem trockenfutter? ab wann macht es sinn, der katze das als alternative hinzustellen?
sorry, falls ich hier fragen stelle, die schon mehrmals gestellt wurden. habe beim suchen leider nichts gefunden, was mich weiterbringen könnte.
danke für eure tipps
lucie -
Hallo Lucie, auch wenn die Antwort spät kommt, hoffe ich, Du bist zwischenzeitlich nicht schon völlig enttäuscht - sorry, hab´s vorher nicht gesehen.
Deine Aufregung und Vorfreude kann ich gut verstehen - es ist meistens ein großes Erlebnis, wenn das 1. Kätzchen einzieht und natürlich möchte man alles richtig machen. Prima also, daß Du Dich vorher erkundigst, denn wir haben ja alle mal "klein" angefangen und machen erst im Laufe der Zeit so unsere Erfahrungen.
Katzenbabys bis zum 5. Monat müssen 4 x täglich gefüttert werden. Also ca. alle 6 Stunden, was für einige Zeit Deinen Schlafrhythmus etwas durcheinander bringen könnte. Wenn das Kätzchen aber wirklich topfit ist, kannst du für Nachts durchaus auch einen Zeitraum von 8 Stunden ansetzen. Du könntest die Zeiten also folgendermaßen ansetzen:
6.00 Uhr
11.00 Uhr
17.00 Uhr
22.00 Uhr
6.00 Uhr ........
Vom 6. - 9. Monat sollten sie noch 3 x täglich gefütter werden
6.00 Uhr
14.00 Uhr
22.00 Uhr
6.00 Uhr .......
und danach reicht 2 x täglich (morgens und abends) aus - mußt Du halt sehen, wie es mit den Zeiten bei euch am besten paßt, das waren nur Vorschläge.
In den ersten 2 Monaten nach Einzug Deines Kätzchens solltest Du nach Möglichkeit das gleiche Futter geben, das sie im Haushalt der Mutter bekommen hat und dann ganz langsam teelöffelweise das neue Katzenkinderfutter hinzugeben. Also so ungefähr 3 Tage lang nur 1 Teelöffel neues Futter, danach wieder 3 Tage lang 2 Teelöffel usw. Eine plötzliche Futterumstellung kann besonders bei so jungen Katzen ganz schnell zu ganz starken Durchfällen führen, die schlimmstenfalls bei noch so empfindlichen Kätzchen sogar zum Tod führen können. Außerdem könntest Du in dieser Zeit zusätzlich ein kleines Tellerchen mit Katzen-Aufzuchtmilch hinstellen, die ist der Muttermilch angepaßt und stärkt Dein kleines Kätzchen zusätzlich.
Bis zum 12. Monat etwa solltest Du das Futter für Katzenkinder wählen. Es ist ganz speziell auf die Bedürfnisse kleiner Kätzchen ausgerichtet und enthält all die wichtigen Stoffe, die sie benötigen. Futter für erwachsene Katzen ist entsprechend anders zusammengesetzt und kann bei empfindlichen Katzenkindern zu ganz erheblichen Problemen im gesamten Verdauungstrakt führen, weil der erst mit ca. 12 Monaten (wie übrigens der gesamte Körper und alle Organe) endgültig ausgereift und fertig entwickelt ist. Solche Ernährungsfehlen können dann u. U. ein Leben lang bestehen bleiben und chronisch werden, so daß sie permanent behandelt werden müssen.
Über die genaue Menge kann man keinen allgemein gültigen Rat geben. Schau mal auf die Verpackung, da ist immer eine Mengenangabe je nach Alter drauf, die Du als "Richtwert" nehmen kannst. Wenn Dein Kätzchen nicht genau diese Menge frißt, ist das kein Problem, es sollte nur nicht zu stark und zu lange davon abweichen.
Für den Durst ist für Kätzchen ein Schälchen mit Wasser (unbedingt jeden Tag frisch) das beste. Hin und wieder kannst Du ihr auch ein wenig Katzenmilch hinstellen, aber bitte keinesfalls Kuhmilch, die enthält Laktose, die Katzen meist nicht verdauen können und was ebenfalls zu schweren Durchfällen führen kann.
Beim Trockenfutter gehen die Meinungen weit auseinander. Ich habe mich lange Zeit im Netz über die Ernährung von Katzen schlau gemacht und bin zu dem (persönlichen) Ergebnis gekommen, daß man Trockenfutter besser nur hin und wieder geben sollte (nachts ein kleines Tellerchen für den Hunger zwischendurch schadet nichts und sichert meist die Nachtruhe). Der Grund hierfür ist meiner Meinung nach eindeutig: dem Trockenfutter ist fast die gesamte Flüssigkeit entzogen, die der Körper aber zur Verdauung benötigt und somit selbst zur Verfügung stellen muß. Da Katzen in der Regel aber auch mit Naßfutter (das enthält relativ viel zusätzliche Flüssigkeit) viel zu wenig trinken, fehlt dem Körper bei häufiger oder ausschließlicher Trockenfutterfütterung diese wichtige Flüssigkeit (der Mensch soll ja auch mind. 2 Liter am Tag zusätzlich trinken, es ist also unbedingt nötig). Außerdem ist dem Trockenfutter im Gegensatz zum Naßfutter eine größere Menge an Salz beigefügt, was den Flüssigkeitsmangel wiederum vergrößert. Und die Folge von länger andauerndem Flüssigkeitsmangel sind unter anderem Nierenprobleme oder gar -schäden, womit Katzen im allgemeinen häufig zu tun haben.
Auch das mit der Zahnpflege von Trockenfutter ist meiner Meinung nach ein Märchen. Das meiste Trockenfutter ist so klein, daß die Katzen es gar nicht kauen, sondern die kleinen Teilchen gleich im Stück "inhalieren" - wo werden da die Zähne gepflegt? Hilft nur der Werbung und dem Hersteller, aber kaum der Katze. Also Trockenfutter besser nur in Maßen und anfangs auch hier das für Katzenkinder.
So, zum Schluß noch ein ganz anderer Tipp: Katzen (besonders Katzenkinder) fressen ihr Futter nicht gerne aus zu tiefen Näpfen. Ideal wäre also ein kleiner Teller oder zumindest nur ein flaches Schälchen. Bei den tiefen müssen sie den Kopf ganz weit nach unten strecken und da Katzen ihr Futter aufnehmen, indem sie es auf die Zunge schieben, rutscht es ihnen dann immer wieder zu oft runter und es kann passieren, daß ihnen durch diese "verunglückten Versuche" regelrecht der Appetit vergeht.
So, das war ganz viel Info und ich hoffe aber, daß ich Dir weiterhelfen konnte. Jetzt wünsche ich Dir ganz viel Spaß und Freude an und mit Deinem Kätzchen.
Herzliche Grüße von catflower -
Hallo Lucie und Andrea, sorry Andrea, aber da muß ich mich noch mal melden und doch energisch widersprechen *grins*:
Die Tipps, die ich Lucie gegeben habe, waren keinesfalls übertrieben.
1. Katzenbabys sind BABYS, deren Verdauung noch nicht optimal funktioniert und die einen sehr kleinen Magen haben. Dieser kleine Magen kann nur ganz geringe Mengen Futter aufnehmen, so daß sie anfangs in den von mir beschriebenen Abständen gefüttert werden müssen! Diese Zeitabstände sind auf diese kleinen Mägen zugeschnitten, denn nach dieser Zeit ist die Nahrung verdaut und das Katzenkind braucht neue Nahrung. Wäre es noch bei der Mutter, könnte es ja sogar jederzeit bei ihr trinken - da sind die Abstände zwischen den Mahlzeiten noch viel geringer. Denkt doch mal an Menschenbabys - die werden anfangs sogar alle 2-3 Stunden gefüttert. Erst wenn ein Katzenkind erwachsen ist - und das ist es erst mit 12 Monaten - reicht eine Futtergabe von 2 x pro Tag aus und dann kann die letzte Mahlzeit auch ruhig später am Abend liegen, damit die Nachtruhe gewährleistet ist (mach ich auch so). Aber so lange die Kätzchen noch so klein sind, müssen SIE vorgehen und nicht die eigene Bequemlichkeit.
2. Katzen sind wie gesagt erst mit 12 Monaten "erwachsen". Bis zu diesem Zeitpunkt sollten sie auch das entsprechende Futter bekommen, das macht durchaus Sinn und ist ebenfalls nicht übertrieben. Oder habt ihr schon mal gehört, daß man einem 5 Monate alten Baby eine Schweinshaxe zu essen gibt? Das bekommt auch altersentsprechende Aletekost (z. B.). Wenn man max. 2 Monate vorher anfängt, das Katzenkind durch langsamens Zumischen von "Erwachsenenkost" an das spätere Futter zu gewöhnen, spricht nichts dagegen -aber bitte nicht früher und dann nur teelöffelweise über einen längeren Zeitraum.
3. Essenreste (Soße und dergleichen), die für den Menschen zubereitet wurden, sind ABSOLUT nichts für Katzen! Katzen sind keine Müllschlucker und ihr Verdauungssystem ist auf derartige Lebensmittel nicht ausgerichtet.
Andrea, Du bringst das Beispiel, daß Katzen in der Natur auch keine Vitamine bekommen (darauf komme ich noch zu sprechen) - bekommen sie in der Natur etwas Soße oder dergleichen? Gegen Nudeln und Kartoffeln ist nichts einzuwenden, aber bitte auf jeden Fall UNGESALZEN. Wenn Katzen (in Ausnahmefällen) "menschliche Nahrungsmittel" bekommen, dann bitte immer separat DÜR DIE KATZE KOCHEN und nicht nach dem Motto: "mal eben etwas mehr kochen, dann ist die Katze auch gleich satt".
4. Vitamine sind weder für Katzen noch für Menschen Humbug, denn sowohl der Mensch als auch die Katzen werden in der heutigen Zeit meist viel zu einseitig ernährt. Katzen brauchen darüber hinaus Zeit ihres Lebens zusätzlich TAURIN. Schon mal was davon gehört? Ist überaus wichtig für Skelett, Nerven, Knochen, Organe - für den gesamten Körper und in den meisten Katzenfuttersorten kaum oder sogar gar nicht enthalten. Vergleich dafür: Osteoporose (Verlust / Verminderung der Knochensubstanz) beim Menschen, speziell bei Frauen in den Wechseljahren. Im Zweifel fragt mal euren Tierarzt - ich saug mir das nämlich auch nicht mal so aus den Fingern, sondern verstehe auch etwas von dem, was ich hier so von mir gebe.
Auch hier das gleiche Beispiel: Auch Menschkinder bekommen mit der Muttermilch Vitamine. Andrea, willst Du ernsthaft behaupten, daß 6 Wochen Muttermilch (das ist die durchschnittlichle Stillzeit bei Säuglingen) und damit Vitamine für ein ganzes Leben reichen? Ich nehme mal an, Du ißt auch des öfteren mal Obst und Gemüse z. B. Warum, bitteschön, wo Du doch nach Deiner Aussage Deinen Vitaminbedarf schon als Säugling bis ins hohe Alter gedeckt hast?
5. Freilebende Katzen ernähren sich aufgrund des Beutfangs völlig anders als Wohnungskatzen. Mit dieser anderen Ernährungsform erhalten sie wichtige Spurenelemente und Mineralien, die einer Wohnungskatze mangels Mäusen in der Wohnung (hoffentlich) fehlen. Das muß dann entsprechend ausgeglichen werden.
Ich gebe Dir, Andrea, insofoern recht, als daß die Werbung uns viele Dinge als unentbehrlich schildert, die wir wirklich nicht brauchen. Aber es gibt existentielle (lebenswichtige) Stoffe, auf die niemand -, weder Mensch noch Tier - verzichten kann. Und die Grundlage dessen ist eine ausgewogene und vor allem ARTGERECHTE Ernährung. Nicht alles, was man aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit macht ist richtig, auch wenn es vielleicht lange Zeit gut geht.
Also, ihr Beiden, nichts für ungut, aber glaubt mir, ich weiß, wovon ich rede und ich stehe auf dem Standpunkt, wenn man sich ein Tier anschafft, sollte man auch bereit sein, ihm das zu geben, was es benötigt. Ihr wißt doch, selbst der Mensch kann nicht von Luft und Liebe allein leben - Katzen auch nicht nur von Streicheleinheiten und Lieblingsplätzchen.
Hätte übrigens auch eine guten Buchtipp: "So bleibt meine Katze gesund". Vom GU-Verlag, ISBN-Nr. 3-7742-1667-3, ca. 15,00 €.
"Catwatching" ist zwar gut und wichtig, hilft allein aber leider nicht in jedem Fall.
Euch Beiden also noch ein frohes Osterfest und herzliche Grüße von catflower.
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Hallo Andrea, ich wollte Dir mit meiner Antwort doch auch keineswegs zu nahe treten. Ich weiß auch, daß der Vergleich Katzenbaby und Menschenbaby ein wenig hinkt, er sollte nur verdeutlichen, daß es rein von den Bedürfnissen in diesem Alter Ähnlichkeiten gibt. Ansonsten gebe ich ganz absichtlich Tipps, die den "Optimalfall" darstellen sollen, denn wie Du selbst richtig schreibst, wird jeder mehr oder weniger gezwungenermaßen Zugeständnisse machen (müssen). Wenn man dann aber weiß, was das Optimale wäre, fällt es auch leichter zu beurteilen, wie weit man davon aus persönlichen Gründen abweichen könnte. Bekommt man aber gleich "Ausnahmen" geschildert, wie soll ein Katzenneuling dann beurteilen können, inwieweit er davon Abstriche machen kann? Es ist ganz klar, daß man gerade als Berufstätiger vieles regeln muß, als es optimal wäre.
Also, bitte nicht gleich böse sein - hab mich doch extra bemüht, ein paar spaßige Beispiele einfließen zu lassen, damit Du merkst, daß ich mich nicht mit Dir streiten oder Dich "maßregeln" wollte. Aber Du solltest einfach im Gegenzug nicht gleich alles als "übertrieben" katalogisieren, was Deinen eigenen Erfahrungen widerspricht. Denn die Aufzucht eines kleinen Katzenbabys sollte man schon ernst nehmen und sie möglichst optimal gestalten, damit man dem Kleinen dann auch einen optimalen Grundstock für´s gesamte Leben geben kann.
Und da denke, sind wir dann doch beide wohl wieder auf der gleichen Wellenlänge, oder? Also, war nicht böse gemeint und weiterhin herzliche Grüße von catflower -
Hallo Catflower,
ich bin Dir doch nicht böse.
Also: Schwamm drüber!
Liebe Grüße,
Andrea
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