Der Entschluß steht endlich defintiv fest: Ein kleines schwarzes Katerle soll es sein, dass künftig seinem liebevollen Dosenöffner das Bett warmhalten soll. Und bevor der kleene einziehen darf, müssen Katzenutensilien gekauft werden. Also ab in Fressnapft. Auf den Einkaufszettel standen die Katzentoilette, der Kratzbaum, Spielzeug, 3 Fressnäpfle, eine Transportbox, Katzenfutter für Junior und das gute geruchsarme Catsan. Ach ja und natürlich die Kuscheldecke.
Sämtliche Telefonate auf x Anzeigen waren vergebens. "Leider schon weg" oder aber wir bekamen auf dem Bauernhof zu hören "Sie sind zu früh, wir haben keine Katzenjunge, die kommen erst im Mai" - allmählich mußten wir wohl hinnehmen, dass grad "keine Saison ist" - mit jungen Katzen ist das wie mit Erdbeeren, die gibt s eben im Mai/Juni. Oder wie Ackersalat im Herbst - aber eben nicht im Februar.
Samstag 10.02.2007
Wir wollten uns damit aber nicht geschlagen geben und eigtl. wollten wir auch nicht bis im Frühsommer warten, bist der kleine Gast endlich einziehen darf - jetzt wo ja schon alles für ihn gekauft war. Morgens um 8 lasen wir bereits wieder dutzende von Anzeigen im Internet, bis ich am frühen Vormittag um 10.00 Uhr auf eine Anzeige im Tierheim XXX (dürfte wohl Rufschädigung sein, wenn ich den Namen veröffentliche) stoß. (ca. 120 km von hier)
"8 Monate alter kleiner schwarzer Kater in liebevolle Hände abzugeben. Der kleiner wurde uns am Dienstag in einem Karton vor die Tierheim-Tür gestellt. Damit er diesen Schock schnell überwindet, braucht er ein geduldiges Zuhause."
Ich rief sofort an. Leider ging niemand ans Telefon, da das Tierheim erst ab14 Uhr besetzt ist. Wir erledigten also noch schnell so samstägliche Dinge wie Einkaufen, Putzen, Tralala - und trotz der angegeben Zeit "14 Uhr" drückte ich ständig die Wahlwiederholung, bis ich um 12.30 Uhr tatsächlich jemand erreichte ... "Ja, der kleine is noch da, kommen die doch einfach vorbei." Gesagt, Getan. Wir düsten also in 120 Km entferntem hübsche Dörfchen "X" und betraten aufgeregt das Tierheim. Nach einem kurzen "Hallo wir sind wegen der Katze da" suchten wir in 5 versch. Katzenzimmern den kleinen Schatz und fanden ihn auch sofort aus. ca. 40 Katzen heraus.
Wir betraten dass Zimmer und sofort kam der kleine zutraulich her, fing das Schmusen und Schnurren an und nach ein paar Minuten war auch der zukünftige Dosenöffner begeistert von dem kleinen. Ein Gespräch, ein bisschen Papierkram und schon drückte die Tierheimbesitzerin dem schwarzen Teufelchen einen Kuss auf die Nase und promt saß er in unserer Transportbox und im Auto.
Zuhause angekommen, erkundschaftete der Wolleknäul die Wohnung, weihte seine Toilette ein und alles schien perfekt. Nur Hunger hatte er scheinbar keinen.
Samstag Abend verbrachte er auf der Brust seines Dosenöffners - schnurrend und mit zufriedenem Blick. Öhm also die Katze schnurrte und der Dosenöffner schaute zufrieden.
Ja, der kleine fraß sogar ein wenig Futter. Naja, er schleckte das Gelee ab ...
Sonntag 11.01.2007
Rambo hat die erste Nacht in seinem neuen Zuhause sehr gut verbracht. Nur Fressen, das wollte er wohl immer noch nicht. -> Appetitlosigkeit, weil neue Umgebung, weil sein Spielkamerad aus dem Tierheim nicht mehr da ist, das vermuteten wir. Und "er wird schon nich gleich verhungern." Der Sonntag verging ohne größere Vorkommnisse. Der kleine schnurrte wie ein Rasenmäher.
Montag 12.01.2007
Der Appetit schien leider immer noch nicht zurückgekehrt zu sein. Wir kauften also 4 verschiedene andere Katzenfuttersorten um so seinen Appetit anzuregen und evtl. sein Lieblingsessen zu finden. Vergebens! Getrunken hat er im übrigen auch so gut wie nichts.
Montagnacht dann plötzlich erbärmlich jämmerliches Miauen und anschließend spuckte der kleine zum ersten Mal. :o(
Dienstag 13.02.2007
Am Morgen beschlossen wir uns mit dem Wurm in tierärztliche Behandlung zu geben.
Die gute Frau Doktor untersuchte dein kleinen. 40,3 Fieber. Nachdem er erst mal ne Flüssigkeitszufuhr bekam, nahm sie ihm Blut ab und das bange Warten begann. Wir brachten ihn, auf anraten der TA, nach Hause.
Aus unabdinglichen Gründen verbrachten wir den Tag nicht zu Hause bei ihm.
Am Abend um 18 Uhr dann er Anruf der Ärztin. "Tut uns leid, aber ihr Kater hat die Katzenseuche, stellen Sie sich bitte drauf ein, dass wenn Sie heute nach Hause kommen, der kleine evtl. nicht mehr lebt". :o(
Zuhause angekommen mußten wir ihn suchen, alleine kam er uns leider nicht begrüßen. Er saß zusammengekauert unter dem Bett und wollte wohl seine Ruhe. Gefressen hat er widererwarten auch nichts. Stattdessen hat er sich wohl noch ein paar mal übergeben.
Mittwoch 14.02.2007
Am Vormittag waren wir wieder bei der Tierärztin. 2 Bluttestergebnisse standen noch aus, der Winzling konnte also noch mehr Krankheiten haben °seufz°. Sie gab uns Aufbaukost und 2 Spritzen mit um ihn mit der Spritze aufzupeppeln.
Zuhause versuchten wir ihn mit der Spritze zu füttern und tatsächlich er schluckte, wenn auch widerwillig das Zeug. Bis er es eine Stunde später wieder spuckte.
Am Nachmittag um 14 Uhr hatte ich mittlerweile so einen Hass auf dieses Tierheim, dass ich das Telefon schnappte um meinen Groll dort loszuwerden. Nach ein paar Vorwürfen "wie das passieren kann dass wir ein krankes Kätzchen bekommen" und " haben sie denn keine Quarantäne Station?" meinte die Tierhelferin wir sollen umgehend eine Tierklinik aufsuchen und den kleinen in Intensivbetreuung geben. Alleine würden wir das nicht schaffen, da würde er uns wegsterben. Wir warteten die beiden noch ausstehenden Bluttestergebnisse ab, denn wenn er NOCH mehr Krankheiten hat, hätte er eingeschläfert werden müssen. Nachdem Telefonat mit der Ärztin und einem "Er hat 'nur' die Katzenseuche" schnappten wir den kleinen, ließen uns von der Tierärztin in der Klinik anmelden und fuhren nach Reutlingen in die Klinik.
Donnerstag 15.02.2007
abwarten
Freitag 16.02.2007
Blutwerte leider unverändert schlecht. Fressen tut er auch nich alleine. Wird mit der Sonde ernährt und hängt am Tropf. Der arme Tropf.
Wenn nach dem Wochenende keine Besserung eingetreten ist, dann wird der kleine Rambo wohl zu dem 80 - 90% der Kätzchen gehören, die an der Katzenseuche sterben :'o(
Samstag 17.02.2007
Eigentlich wollten wir den kleinen nur besuchen gehen, doch wir kehren mit der traurigen Gewissheit zurück, dass weder die Klinik noch unsere letzten Streicheleinheiten ihm das Leben retten konnten.
Über Nacht ging es Rambo plötzlich noch schlechter. Er bekam wässrigblutigen Durchfall und war eigtl. nur noch apatisch. Er hebte wohl noch kurz sein Köpfchen und schien sich über unserer Besuch auch irgendwie zu freuen, aber sek. später wandte er sich schon wieder ab.
Nach einem kurzen Gespräch mit der Ärztin und der Sicherheit, dass er die kommende Nacht nicht überleben wird, entschlossen wir uns, dem Leiden lieber jetzt und dafür mit unserer Wärme ein Ende zu setzen, als ihn bis zu einem einsamen Tod heute Nacht dahinvegetieren zu lassen. Wir ließen ihn einschlafen. :’o(.
Ich hoff dir geht’s nun gut, kleiner Schatz!
°wein°
Unglaublich, wie schnell so kleine Wolleknäuel sich in ein Herz einschleichen °seufz°