Hilfe bei neugeborenen!

Hallo Martin, dann zuerst einmal herzlichen Glückwunsch an die Katzenmama und natürlich den glücklich, leicht überforderten Katzen"opa".

Keine Sorge, Du kannst die Kleinen ruhig auch anfassen und sogar mal kurz auf den Arm nehmen, solltest dabei aber unbedingt darauf achten, daß die Mama sie dabei jederzeit im Blick hat - sonst wird sie nämlich überaus nervös, was im Augenblick weder ihr selbst noch den kleinen Kätzchen guttut.

Daß Deine Frage nach Infos etwas spät kommt, soll kein Vorwurf sein, das hast Du sicher selbst schon gemerkt. Du hättest der Katzenmutter nämlich schon vor der Geburt eine Wurfkiste einrichten müssen, dann gäb´s jetzt nicht das Problem unter dem Bett.

Also möglichst sofort nachholen, denn die Kleinen brauchen einen warmen und sauberen Ort. Am besten eignet sich ein Pappkarton, der mit einer dicken Lage Zeitungspapier oder Haushaltsrollenpapier und darüber sauberen Laken oder einem Handtuch ausgelegt ist. Diese Wurfkiste sollte ca. 60 x 40 cm groß und ca. 35 cm hoch sein. An einer Schmalseite machst Du einen niedrigen Einstieg und deckst die eine Hälfte der Kiste mit einem Deckel ab (meine keinen Topfdeckel *grins*).

Das ganz ist nötig, weil die Kleinen ja noch nicht selbständig auf´s Klo gehen, Mutter sie zwar säubert, aber doch mal was daneben gehen kann.

Das ganze stellst Du dann an einen ruhigen Ort, der warm und zugfrei ist. Günstig wäre - besonders in den ersten 2 Wochen - wenn Du hin und wieder eine Rotlichtlampe aufstellen könntest, die Kleinen brauchen viel Wärme. Aber unbedingt den Sicherheitsabstand einhalten.

Dann nimmst Du vorsichtig die beiden Babys und gehst mit ihnen langsam, so daß die Mutter folgen kann, zu der Kiste und legst sie hinein. Hoffen wir, daß die Mutter diese Kiste jetzt noch akzeptiert, ist leider nicht immer der Fall, aber meist schon.

Ansonsten kannst Du Dich einfach auf die Katzenmama verlassen, in der Regel macht die instinktiv alles richtig. Achte drauf, daß sie die Kleinen regelmäßig säugt und schau Dir jeden Tag ihre Zitzen an. Wenn Du den Eindruck hast, daß diese entzündet sind und / oder die Mutter beim säugen Schmerzen hat - sofort ab zum Tierarzt, das muß dringend behandelt werden.

Zwischen dem 8. und 12. Tag öffnen die Babys die Augen und man kann schon die ersten Milchzähnchen erkennen.

In der 4. Woche beginnen sie schon tolpatschig zu spielen und ab der 5. Woche entwickelt sich der berühmte "Fallreflex". Wenn die Kleinen anfangen, die Wurfkiste zu verlassen (etwa mit 5 Wochen), solltest Du für sie ein extra Katzenklo aufstellen. Das muß unbedingt einen niedrigen Rand haben, am besten eignet sich hierfür so eine Kleintierschale (Tierbedarf, ca. 3 €).

Zwischen der 6. und 9. können die Kleinen schon einen Buckel machen, sich jagen, springen, sich putzen und benutzen das Katzenklo selbständig. Ihr Milchgebiß ist dann fast vollständig entwickelt und die Mutter verweigert ihnen immer öfter ihre Zitzen und stillt sie ab.

Abgeben solltst Du die Jungen bitte nicht vor der 10., besser erst mit der 12. Woche. So lange brauchen sie die Nähe und Pflege der Mutter, um sich später wirklich in jeder Hinsicht gut entwickeln zu können.

Solltest Du die ersten Hürden geschafft haben und sich weitere Fragen ergeben, meld Dich ruhig wieder.

Ansonsten wünsch ich euch erstmal viel Spaß und ganz liebe Grüße von catflower

Hallo Martin, hab was Wichtiges vergessen: die Katzenmama hat, solange sie säugt, einen erhöhten Nahrungs- und Nährstoffbedarf. Sie sollte jetzt 3-4 x täglich gefütter werden, insgesamt ca. 450 g pro Tag. Wichtig für Mutter und Babys ist besonders jetzt Taurin. Das ist eine lebenswichtige Aminosulfonsäure, die bei Mangel bei den Katzenbabys zu bleibenden Schäden am Skelett- und / oder Nervensystem, bei der Mutter zu Schäden der Netzhaut der Augen, Sehstörungen und sogar Blindheit führen kann. Gibt es im Handel als Tabletten z. B. von Fa. Gimpet.

Nochmal ganz liebe Grüße von catflower