Brunos Tagebuch

War das Wochenende anstrengend. Wir mussten die Dosis ganz schön munter machen, weil sie nur schlafen wollten. Das gibt es doch gar nicht. Am Freitag Nachmittag sind sie einfach mit den Dosikindern losgefahren und erst am nächsten Tag ganz früh am Morgen wieder gekommen. Dann haben sie noch endlos lange gequatscht und sind zu der Zeit schlafen gegangen, wo sie sonst aufstehen, wenn Lieblingskuscheldosi Tagesdienst hat. Morgens um halb sechs sind sie erst zu Bett. Sicher haben sie uns noch was zu futtern hingestellt, aber das ist doch zu doof, dass sie den ganzen Vormittag und den halben Nachmittag verpennt haben. Die waren auf der Hochzeit von Lieblingsfutterdosis Bruder. Ok, der ist lieb. Muss deshalb aber unser Tagesablauf durcheinander gebracht werden?

Das ganze Wochenende haben sie dazu gebraucht um wieder normal wach zu werden und normal zu handeln. Wie Mittagsfutter am Mittag und Frühstücksfutter am Morgen und Abendfutter am Abend. Sie waren ja wenigstens so lieb und haben uns eine Riesenschüssel mit Trofu hingestellt, damit wir nicht hungern müssen. Aber wer mag schon ständig Trofu. Trofu als Leckerli ist ja in Ordnung, aber als Hauptmahlzeit. Nö

Lieblingskuscheldosi hat jetzt Urlaub. Sie ist den ganzen Tag zu Hause. Mit uns spielt sie aber gar nicht. Das finden wir gemein. Statt dessen schabt sie mit den Stiften auf Papier und klappert mit den Tasten auf dem kleinen Computer rum. Ab und zu lauf ich mal drüber, dann wird sie richtig sauer. Ich will doch nur Aufmerksamkeit. Lieblingsfutterdosi hat gesagt, dass wir nicht stören dürfen. Wieso nicht? Lieblingskuscheldosi schreibt wohl was ganz wichtiges. Das nennt sich Dipolomarbeit oder so. Das muss sie abgeben. Lieblingsfutterdosi hat gesagt, dass Lieblingskuscheldosi deshalb Urlaub genommen hat, damit das fertig wird. Ich hatte gedacht, dass der Urlaub dazu da ist, um mit uns zu spielen. Gemeinheit.

Gestern am Nachmittag kam das Dosikind mit den Mädels runter. Die sind groß geworden. Kater, da staunst du. Das sind keine Babys mehr.
Zum Glück waren sie nicht zum Toben hier, sondern nur, weil sie die nächste Impfung bekommen sollten. Also schaute ich nichts ahnend mal in die Box und konnte gar nicht so schnell gucken, wie Lieblingsfutterdosi mich in die andere Box verfrachtet hat. Ich sollte auch zum TA. Keine Ahnung warum, aber die Dosis sagen, dass ich zu wenig futter und auch nicht so agil bin wie sonst. Naja, Lust hatte ich keine dazu.

Beim TA wurden erst Betty und Wilma gepiekt und dann war ich dran.

Fieber messen - wie ich das hasse
Abhören - dazu bin ich schnell in meine Box, da kann mir nichts passieren.
Abtasten - da hab ich schön gefaucht und die Ohren angelegt
wiegen - bin ich stolz, dass ich nicht abgenommen habe
dann eine Spritze - war das gemein

Danach durften wir den TA wieder verlassen. Ich habe mir jetzt vorgenommen immer schön zu futtern, wenn die Dosis das sehen und Willi vom Futter weg jagen macht ja auch mal Spaß.

Wenn ich nicht mehr futter, dann muss mir Blut abgenommen werden. Dazu hab ich ja nun gar keine Lust, denn ich habe einen Hund gesehen, dem Blut abgenommen wurde. Der hat eine kahle Pfote. Wie soll das dann erst bei mir aussehen. Nee, da futter ich lieber.

Ja, ja, ich weiß, ich hab lange nichts mehr geschrieben, obwohl ich es versprochen hatte.

Es war ja auch mega dolle anstrengend hier die letzen Wochen. Lieblingskuscheldosi hatte Urlaub und wie gesagt an ihrer Diplomarbeit gezimmert, da hatte Kater keine Chance auch nur zehn Minuten an den Rechner zu kommen.

Heute ist sie nun wieder arbeiten und verdient unser Futter.

Die Mädels waren an den letzten beiden Wochenenden zu Besuch. Das erste der Wochenenden, weil das Dosikind weggefahren war und die Mädels nicht alleine in der Wohnung bleiben sollten. Das war stressig. Die Wilma ist so was von frech geworden, das glaubt ihr gar nicht. Die futtert uns doch einfach alles weg und spaziert überall umher, als ob ihr die Wohnung gehören würde. Dann besitzt sie auch noch die Frechheit in meinem Bett zu schlafen und mich dort zu verscheuchen. Die hat aber auch spitze Krallen. Ich war schon am überlegen, ob ich die Krallenzange hole und ihr die kürze.

Betty dagegen war wieder mal absolut lieb. Sie schmuste und schnurrte, wie sich das für eine wohlerzogene Katze gehört. Sie hat sogar ihr Fleisch mit mir ohne zu knurren geteilt. Dabei sollte ich das gar nicht bekommen.

Der Willi hat die Mädels nur aus der Ferne beobachtet und mir die ganze Babysitterarbeit alleine überlassen. Naja, ist ja eigendlich auch nicht weiter schlimm. Nur die Mädels stinken neuerdings im Gesicht so komisch, dass das Putzen keinen Spaß macht.

Wie das zweite Wochenende mit den Mädels war, das erzähle ich euch nachher. Ich muss jetzt erstmal Lieblingskuscheldosi rausschubsen, damit sie das Dosikind abholt.

Lieblingskuscheldosi hat mir den Rechner wieder angemacht und ich kann weiter tippern. Brave Dosi.

Nach dem ersten Wochenende mit den Kleinen hatten wir eine Woche Erholung verdient. Wir mussten noch in allen Ecken nachsehen, ob sie sich nicht doch irgendwo versteckt haben. Die haben doch glattweg unseren Katerhaushalt durcheinander gebracht.

Nun haben wir ja gedacht, dass die Kleinen so schnell nicht wieder kommen. Was war? Am Freitag hatten wir sie wieder auf dem Pelz. Betty hat sich einfallen lassen nicht richtig beim Dosikind zu futtern und musste nun wieder zum TA. Da Wilma nicht alleine bleiben kann, musste sie mit. Also beide zum TA in unserer Box, die wir gerne ausgeliehen haben. Wir haben die Kleinen ja doch gerne, auch wenn sie nerven.

Jedenfalls kam Lieblingsfutterdosi mit den Kleinen und dem Dosikind wieder vom TA und was mussten wir hören? Die Kleinen bleiben wieder das WE bei uns. Betty muss Tabletten nehmen, weil sich ihr Zahnfleisch entzündet hat und sie ihre Milchzähne nicht verlieren will. Dabei sind doch die schönen großen Reißzähne schon da, mit denen sie Wilma gut zwacken kann. Aber nein, sie besteht darauf, dass die Milchzähne bleiben und will sie nicht freiwillig hergeben.

Die Tabletten, die sie bekommen hat sind gegen die Entzündung vom Zahnfleisch, damit sie wieder richtig futtern kann. Die ärmste ist viel dünner als Wilma. Naja, alles kein allzu großes Problem dachten wir. Tabletten gibt es ja immer mit Leckerli, die wird sie schon nehmen. Hat ja auch bei unseren Dosis geklappt, dass sie den Kleinen die Tabletten geben konnten. Was aber ist? Das Dosikind meint, dass sie der lieben Betty die Tabletten nicht geben kann. Aber die Kleinen wohnen bei ihr. Das Dosikind kann froh sein, dass unsere Dosis gesagt haben, dann bleiben die Kleinen eben bei uns und das Dosikind muss jeden Tag zweimal zu uns kommen um zu üben, wie man Betty die Tabletten gibt.
Nach zwei Versuchen hat es ja auch geklappt. Die Kleinen sind nun wieder oben und wir haben nun hoffentlich unsere Katerruhe.

Denn die Mädels stinken immer mehr im Gesicht, den Willi macht das ganz nervös.

Mau, da hab ich mir hier die Pfoten wundgeschrieben um meine Erlebnisse darzulegen und was macht Lieblingsfutterdosi? Sie will das drucken lassen, damit ihr das Tagebuch in die Tasche stecken könnt. Hatte sie jedenfalls vor.

Nun wird nichts daraus. Das ist zu teuer. Das könnnen unsere Dosis nicht bezahlen. Naja, dann muss vielleicht ein Lottogewinn her, damit unsere Dosis das vielleicht doch noch schaffen. Oder wir müssen aufhören zu futtern für den Rest unseres Lebens.

Hallo Foris,

hier ist Brunos Lieblingsfutterdosi. Bruno und der Rest der Familie sind langsam am überlegen, ob das Tagebuch geschlossen wird.
Die beiden Kater sind erwachsen und aufregende Abenteuer gibt es kaum noch.

Wir denken, dass wir noch eine Woche abwarten und uns dann entscheiden werden.
Sagt uns einfach eure Meinung dazu.

Gut, viele haben sich zwar nicht gemeldet, aber die Stammleser. Deshalb werden wir uns darum bemühen im Wochenabstand das Tagebuch auf dem Laufenden zu halten. Kann auch mal ein zwei Wochenabstand werden. Also nicht ungeduldig werden, wenn es etwas Neues gibt, dann schreiben wir.

Gähn, guten Morgen alle miteinander. Ich bin ja noch sooooo müde. Mau.
Die zweite Woche ist angebrochen in der wir die Mädchen hier haben und alles mit ihnen teilen müssen. Ich geb ja zu, nach den ersten Tagen mit Prügelei und Gefauche haben wir uns ganz gut zusammengerauft. Langsam nervt es nur, das die beiden immer frecher werden und wir alle in unseren Freiheiten eingeschränkt werden. Die Dosis greifen da ganz hart durch. Dazu haben sie auch allen Grund. Warum, das erzähle ich euch jetzt.

Die Kleinen sind ja zu uns gekommen, weil Wilma ein krankes Auge hatte und Betty nicht alleine beim Dosikind bleiben sollte. Betty hätte sonst grüne Langeweile gehabt und das wäre ihr nicht gut bekommen. Unsere Dosis haben also der Wilma jeden Tag die Augensalbe gegeben und die Tablette. Wilma sah schon komisch aus. Eine Pupille groß und die andere klein. Die konnte auch gar nicht richtig hopsen, weil sie immer daneben gesprungen ist. Nun kann sie aber wieder alles richtig gut sehen. Sogar meine Lieblingsmaus findet sie.

Da die Kleinen aber nicht alle Regeln bei uns einhalten, haben die Dosis beschlossen das Schlafzimmer zu verschließen. Zumindest in der Nacht ist das zu, damit unsere Dosis schlafen können. Wilma und Betty kriechen nämlich immer unters Bett und machen da Disco oder so. Jedenfalls lärmt und klappert und maut das dort ganz schön, wenn die Dosis schlafen wollen. Lieblingsfutterdosi hat mal nachgeschaut, was die Kleinen denn so machen, unterm Bett, und ist gar nicht aus dem Staunen herausgekommen. Die Reißnägel, die an der Pinnwand fehlen, lagen unterm Bett. Ü-Ei-Figuren, die wir bei größter Strafe nicht anschauen dürfen lagen unterm Bett. Kugelschreiber, die die Dosis für die Arbeit bzw. zum Schreiben brauchen, haben die Kleinen dort versteckt. Au Backe, das gab Ärger. Dann haben die Dosis versucht mit Decken zu verhindern, dass die Kleinen unters Bett kriechen. Was machen die Kleinen? Sie gehen auf dem Regal überm Kopfende von den Dosibetten spazieren und kicken dort den Wecker auf Lieblingskuscheldosis Kopf. Naja, da war es dann ganz aus. Seitdem haben wir Schlafzimmerverbot.

Im Wohnzimmer ist es aber nicht besser mit den Kleinen. Die Dosis waren einkaufen und als sie wieder kamen hatten Wilma und Betty im Arbeitseifer, den Schreibtisch abgeräumt. Alle CD´s und Hefter lagen unten und auweia, der Blumentopf dazwischen. Die Gesichter der Dosis hättet ihr sehen müssen. Die sahen so aus .

So geht es jedenfalls seit einigen Tagen ab. Die Dosis werden langsam richtig böse mit den Kleinen, weil die nicht hören. Aber wenn die Kleinen dann angeschnurrt kommen, dann sind die Dosis hin und weg. Ein gutes hat es ja auch, dass die Kleinen da sind. Es gibt Futter rund um die Uhr. Willi muss wieder eine Schlankheitskur machen, wenn die Kleinen nach Hause gehen.

Die müssen aber noch ein paar Tage bei uns bleiben, weil es den Dosikind nun schlecht geht. Das Dosikind braucht ganz viel Ruhe und Eis. Das hat ganz dicke Backen. Das Dosikind war nämlich die Woche mit Lieblingsfutterdosi weggefahren und kam dann völlig fertig zu uns, so dass sie bei unseren Dosis im Bett gelegen und ganz viel Eis um den Kopf verteilt hatte. Nun sieht sie aus wie ein Hamster. Lieblingsfutterdosi hat gesagt, dass beim Dosikind die Weisheistzähne gezogen wurden. Alle vier auf einmal. Ich wusste gar nicht, dass die Dosis soviel Zähne haben, das man ohne Probleme welch rausholen kann.

Nun muss ich aber wieder nach den Kleinen schauen. Die machen sonst nur Blödsinn.

Ein fröhliches Hallo aus Bruwillhausen.

Wir konnten lange nichts von uns hören lassen, weil die Dosis entweder die Tastatur belegt hatten oder arbeiten waren. Naja, Katerfutter muss halt verdient werden.

Nun zu den Neuigkeiten. Wilma und Betty sind ja nun schon wieder eine Woche ausgezogen und fühlen sich beim Dosikind pudelwohl. Das Dosikind sagt ständig, dass die beiden absolut verfressen sind. Diese Worte glaub ich gerne, haben sie mir doch bei uns mein Lieblingsfutter weggefuttert und Willi ist aus Futterneid wieder zur kleinen Tonne mutiert. Das durfte er in der letzten Woche alles schön abtrainieren, er bekam keine Leckerlis, ich dafür umso mehr.

Der Tagesablauf ist bis auf wenige Ausnahmen ständig gleichbleibend. Seit zwei Tagen weiß ich, warum die Dosis immer was auf dem Tisch liegen lassen (Zeitungen und Papierkram). Die packen das nämlich da rauf, damit ich nicht vom Kratzbaum auf den Tisch springe, weil ich mal das nämlich mal gemacht habe als nichts da lag. Nun weiß ich aber, dass Papier und Zeitungen über den Tisch rutschen und einmal Kopfschmerzen, weil ich die Wand geknutscht habe reichen mir. Nein, wenn etwas auf dem Tisch lieg hopse ich nicht mehr vom Kratzbaum auf den Tisch, dann nehme ich nur noch den Umweg über die Couch zum Fenster.

Den Willi hab ich ordentlich verprügelt. So wie sich das nach Katerart gehört. Nur hab ich leider nicht aufgepasst und ihm ein dickes Auge verpasst. Das tut mir ja leid für mein Brüderchen, aber muss er sich auch immer wieder mit mir anlegen, sobald er fünf Gramm abgenommen hat. Ich lag da so schön in meinen schönsten Katerträumen und der Dussel hopst ein fach auf meinen Bauch. Da muss ich mich doch wehren.

Die Dosis brauchen dadurch zwar wieder Kettenhemden und Handschuhe, am Besten noch einen Helm damit sie die Augensalbe in Willis Augen bekommen, aber das überleben sie auch. Sind ja schließlich in Bezug auf Augensalbe geübt.

Ok. Ich wollte mich nur mal melden. Muss jetzt den Halbblinden durch die Wohnung auf den Kratzbaum führen alleine findet der den Weg nicht.