Integrationsprobleme mit Kittchen

      Hallo zusammen,

      bin zum ersten Mal in diesem Forum und hoffe dass mir hier jemand weiterhelfen kann.

      Wir haben seit vier Jahren einen acht Jahre alten British-Kurzhaar Kater als Wohnungskatze. Schon seit längerem überlegen wir ob wir uns noch eine zweite Katze anschaffen sollen.
      Vor einiger Zeit haben wir uns nun entschlossen noch eine zweite Katze zu holen. Von einem Geschäftskollegen haben wir erfahren dass ein Freund von ihm Kittchen abzugeben habe und zwar als Mischung aus Siam und Birma. Die kleinen haben uns natürlich auf Anhieb gefallen und so haben wir uns für eine Katze entschieden.

      Nun haben wir die Katze seit ein paar Tagen und es gibt nur Krach und Zoff!
      Da unser Kater noch nie jemand ein Haar gekrümmt hat und auch die Rasse total lieb und zutraulich ist, hatten wir uns um ein Integrationsproblem gar nicht groß gesorgt.
      Doch unser Kater ist nicht mehr wiederzuerkennen. Er faucht die Kleine die ganze Zeit an lässt sie nicht aus dem Zimmer, will nichts mit ihr zu tun haben.
      Aus verschiedenen Katzenbüchern haben wir die verschiedensten Infos bekommen im Tenor schreibt jeder Autor: British-Kurzhaar akzeptieren alle Rassen und auch Siam-Birma werden als sehr verträglich beschrieben.
      Und doch sind wir sehr beunruhigt. Da die Kleine sich nur in irgendeiner Ecke verkriecht und sich nicht zeigt haben wir etwas Angst um sie.

      Hatte schon mal ähnliche Erfahrungen und wie kann man die beiden aneinander gewöhnen?

      Vielen Dank im voraus
      Gruß
      Oliseibt
      Hallo Oliseibt,

      hier ein paar info's:

      1. Die kleine ist in einer fremden Umgebung, mit fremden Menschen und einer fremden (obendrein auch noch fauchenden(!) Katze. Ihre Mutter und Geschwister sind nicht da und die vermisst sie natürlich sehr. Klar das sie erst mal Angst hat und sich verkriecht. Da hilft nur viel Geduld. Stellt ihr Wasser und Kittenfutter und ein Klo in die Nähe ihres Verstecks und versucht sie hin und wieder zum spielen zu animieren. Ihr werdet sehen, sie kommt bestimmt bald raus.

      2. Zu diesen Büchern: Auf 3/4 einer Rasse treffen diese Beschreibungen immer zu, doch Katzen sind Individualisten und keine Maschinen. Auch unter íhnen gibt es Ausnahmen.

      3. Euer Kater war acht Jahre lang allein in seinem "Revier" und nun soll er es mit jemandem teilen? Da kann auch der sonst gutmütigste Stubentiger schon mal ausrasten.

      4. Es dauert fast immer ein bißchen bis sich zwei (fremde) Tiere aneinander gewöhnt haben. Bis zu zwei Wochen kann das dauern. Da hilft nur Geduld. Versucht ihm zu zeigen das er durch die kleine keine Zuwendung verliert. Die beiden werden sich schon zusammenfinden. Wir haben sechs Katzen und unsere Hjördis hat Grundsätzlich Neulinge bis zu vier(!) Wochen weggefaucht. Das gab öfter auch mal einen Satz heiße Ohren für den Neuling.
      Laßt sie sich erstmal aneinander gewöhnen. Das geht nicht von heute auf morgen. Und dann wird der Kampf um die Lieblingsplätze beginnen. Auch das ist normal.

      Fazit: Gebt ihnen einfach noch ein bißchen Zeit. Und beiden zu gleichen Teilen Liebe. Das klappt schon.

      Viele Grüße,
      Silvie :smile:

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      Wir freuen uns auf ihren Besuch!
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      Vanaheims Norw. Waldkatzen und Kratzbäume
      hallo oliseibt,

      normalerweise haben so kleine einen welpenschutz der sie schützt. in fast allen fällen gewöhnt sich das "alte" tier an das neue.

      aber dennoch gibt es ausnahmen. bekannte von mir haben das erlebt. die alte katze wurde der kleinen gegenüber so eklig, dass sie die kleine nur noch abgeben konnten. traurig. aber das ist die absolute ausnahme. hab noch ein bissl geduld, wird schon werden.

      gruß
      sabine
      Hallo Oliseibt,

      dein Beitrag ist zwar schon einige Tage alt, aber ich hoffe dass mein Beitrag trotzdem noch gelesen wird.

      Unser Micky - er ist mittlerweile verstorben - war auch Jahre lang als Einzeltier gehalten worden. Bei einem spaziergang fanden wir ein völlig krankes alleingelassenens Kätzchen, mit viel Mühe, Not und nächtelanges Bangen ist es uns gelungen den kleinen Felix am Leben zu halten und natürlich wollten wir ihn nicht mehr missen, so blieb er bei uns. Allerdings wollte Micky sein häusliches Revier mit keiner anderen Katze teilen und so waren Fauchen und Knurren an der Tagesordnung. Und eines Tages lagen beide zusammengekuschelt auf dem Sofa. Ich weiss nicht was passiert war, aber plötzlich waren sie obwohl beide Kater waren ein Herz und eine Seele.

      Jetzt haben wir wieder fast das gleiche Problem noch einmal. Vor anderthalb Jahren brachte mein Mann wieder ein Kätzchen Heim. Unser Micky war gestorben und so blieb das kleine Weisenkind bei uns. Sie war ein Tigerweibchen und erhielt ebenfalls den Namen Micky. Inzwischen ist Micky seit dem 3. Juli Mama von sechs süßen kleinen Minikätzchen und vor drei Tagen zog noch ein Weisenkind - die Mutter wurde von einem Hund getötet - in unser Haus ein. Die (wir glauben, dass es sich um ein Weibchen handelt) Kitti ist erst 5 Wochen alt - lt. Tierarzt - und Micky hat nichts anderes zu tun als das kleine Kätzchen, obwohl es Zimmerweit von ihrem Wurf entfernt war an zu greifen. Inzwischen faucht sie "nur" noch, aber ich glaube bis ihre Jungen soweit sind wird sie sich auch an Kitti gewöhnt haben. Man muss den Tieren einfach nur Zeit geben. Sie werden vielleicht nicht Freunde für das Leben, aber sie werden sich respektieren. In deinem Fall denke ich, stehen die Chancen gut, denn die Kleine ist ein Weibchen. Jetzt im Moment interessiert der Kater sich nicht für sie, spätestens wenn die kleine ausgewachsen ist, wird er es tun :wink:

      Gruß
      Sabine