Asperger-Autist - oder andere schlimme Schicksalschläge

      Ich denke kein bisschen, daß Du blöd bist, deswegen denke ich auch, daß Du im Grunde WEISST, daß Dein Bruder NICHT absichtlich so ist wie er ist. Warscheinlich leidet er unter seinem anderssein und träumt insgeheim genauso wie die meisten anderen auch davon NORMAL zu sein, also so normal, wie die Gesellschaft das halt empfindet. Vermutlich zeigt er es Dir nicht, er weiß ja und spürt, daß Du ihn ablehnst, warum also sollte er Dir gegenüber offen sein?

      Das mit dem Beine übereinanderschlagen - ich finde die Situation zu klein um das Ernst zu nehmen. Gut, Du bist warscheinlich derjenige, der meistens für Foppereien herhalten muss, aber andererseits ist das auch in gewisser Weise normal, daß man seine Späsken macht - gut, Du hast ein Problem das von Ernst zu unterscheiden, aber nimm solche Kleinigkeiten einfach nicht wichtig und persönlich. Sowas ist doch wirklich ein Fliegenschiss. Wichtig ist doch, wie die Leute sonst mit Dir umgehen.

      Vielleicht ist es nicht einfach für Dich zu unterscheiden ob Ernst oder Spaß, aber Du kannst darauf achten und Deine Nase dafür schärfen, wie jemand mit Dir insgesamt umgeht. Wenn er sonst ganz ok ist und sich fair verhält, dann buche solche Spotterein unter P=Papierkorb ab, es war unwichtig. Wenn das Verhältnis gut ist sprich mit demjenigen darüber, er wird es verstehen und vielleicht besser darauf achten.

      Du musst Deinem Umfeld erst mal überhaupt die reelle Chance geben auf Dich einzugehen. Reell ist für die anderen vielleicht etwas anderes als für Dich, aber so ein bisschen auf sie zugehen wirst Du müssen.

      Sieh es doch mal so: Du hast mit deinem Bruder viel gemeinsam, warscheinlich würdet Ihr Euch erstaunlich gut verstehen wenn ihr auf einen Level finden würdet. Ihr könntet Euch gegenseitig stützen, Du könntest ihm mit dem Erfahrungsvorsprung möglicherweise ein großes Vorbild sein. Ist doch schade, daß es so anders ist, oder?

      Grüße
      Tina
      Du musst Deinem Umfeld erst mal überhaupt die reelle Chance geben auf Dich einzugehen. Reell ist für die anderen vielleicht etwas anderes als für Dich, aber so ein bisschen auf sie zugehen wirst Du müssen.


      Aber so wie du es machst Percy, ist es leichter durch die Welt zu gehen. Wenn man sich auf nichts einlässt, wird man nicht enttäuscht. Nur auf Dauer kann man nicht alle Menschen umgehen und wie Tina sagte, du musst auch mal einen Schritt tun. Es ist nicht gerade einfach deine Krankheit zu verstehen und ehrlich gesagt bin ich mir ziemlich sicher, dass 90 % der Leute auf dieser Welt nicht mal wissen was Asperger Authismus ist. Sie wissen es einfach nicht, wie sollen sie also lernen damit umzugehen, wenn nicht du es ihnen zeigst?

      Und zu deinem Bruder. Auch ich denke nicht, dass du so "hart" bist wie du tust. Du bist genervt und du denkst er macht das alles nur um dich zu ärgern, also mit Absicht. Mal kann man da auch genrvt sein, das ist ja ok. Aber man sollte wegen einer Krankheit die gerade du am Besten verstehen müsstest solche Gefühle auf Dauer aufbauen. Und es wird nicht leichter, wenn du mit diesem Urteil, dass du über deinen Bruder schon hast, versuchst mit der Geschichte umzugehen.

      Und zu den Kommentaren in der Schule: Auch wenn du nicht weißt was Ernst und Spaß ist und Ironie als solche nicht erkennst, musst du dir eins immer zu Herzen nehmen. Die Menschen um einen herum hacken nur auf einen ein, wenn sie merken, dass man schwach bist und kein Selbstbewusstsein hat. Beweist du ihnen das Gegenteil, so werden sie dies nicht mehr tun. Wenn sie dich Schwuchtel nennen, lass sie und ignorier es oder wenn du das Bedürfnis hast, antworte. Sag sowas wie: Woher weißt du, dass ich das bin, kennst du dich damit aus?" Du musst entweder den Spieß umdrehen oder du nimmst es hin und verbuchst es einfach unter P= Papierkorb.
      @lasair: Ja, die Sprachfertigkeit ist bei mir noch sehr unterentwickelt.
      Solche Sprüche, mit denen ich vielleicht kontern könnte, fallen mir erst viel später ein...

      Außerdem: Klar ist es einfacher, so durchs Leben zu gehen. Und du hast auch Recht, wenn man die Leute nicht anspricht, dann wird man auch nicht enttäuscht.

      Wo ist das Problem ?
      Ich danke allen, die mich vergessen haben, sie lehrten mich die Vergangenheit ruhen zu lassen.

      Ich danke allen, die sich Freunde nannten, nun weiß ich, wie Freunde sich NIE verhalten würden.

      Ich danke denen, die nie an mich glaubten, nun bin ich noch mehr angespornt, meine Ziele zu erreichen!
      Das Problem sehe ich Percykater in Deiner Unsicherheit. entwickele mal mehr Selbstbewußtsein, wenn einer Schwuchtel ruft, dann antworte ihm ganz lässig, ja warte gleich werfe ich mit rosa Wattbällchen teiteitei Glaube mir der ärgert sich mehr als du und wenn die alle merken sie können Dich damit nicht verletzten oder treffen, dann ist es für die uninteressant sich über Dich lustig zu machen, wenn Dir eine blöd kommt, und Dir fällt kein spruch ein dann lächle ihn einfach an. Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?

      Du wirst es selber merken, oder drehe Dich zu ihnen hin und sage Mau Miau aber so richtig ironisch, was denkst Du wie verdattert die dann sein werden.Reagier doch einfach so wie Deine Katzen.

      Zu dem Thema mit Deinem Bruder, will ich hier nicht weiter eingehen, denn man kann auch viel kaputtreden. ICh glaube wenn es irgendwann hart auf hart kommt und deinem kleinen Bruder Gefahr droht bist Du einer der Ersten die versuchen werden ihm zu helfen. Aber das wirst Du nieeemals zugeben. du haßt ihn ja sosehr.
      besucht mich einfach auf meine hompage, dort steht alles über die Sandy und die bekloppte Oma :lol: und viele dumme Sprüche

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Waltraud Öngel“ ()

      Original von Waltraud ÖngelICh glaube wenn es irgendwann hart auf hart kommt und deinem kleinen Bruder Gefahr droht bist Du einer der Ersten die versuchen werden ihm zu helfen.

      Ganz ehrlich gesagt, glaube ich das nicht.
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      Ich danke allen, die sich Freunde nannten, nun weiß ich, wie Freunde sich NIE verhalten würden.

      Ich danke denen, die nie an mich glaubten, nun bin ich noch mehr angespornt, meine Ziele zu erreichen!
      Das man auf Dauer so nicht durchs Leben kommt. Auch ich bin nicht unbedingt ein Menschenfreund. Tatsache ist jedoch, dass man früher oder später im Leben was verpasst und auch dazu gezwungen wird, mit Menschen zu reden und zu leben (gerade im Beruf).

      Und selbst wenn du nicht sprachfertig bist, lass dich doch von solchen Leuten nicht runterputzen. Wenn es dich stört, ignorier sie. Aber nimm dir das alles nicht so zu Herzen oder stell diese Leute gar mit anderen gleich. Nicht jeder Mensch ist gemein und will dich nur enttäuschen.
      Ich weiß, dass das sehr schwer fällt. Aber die Menschen sind meist so aus Unsicherheit.
      Es ist natürlich einfach zu sagen "Lass dich nicht unterkriegen", "Nimm dir das nicht so zu Herzen". Ich kann einfach nicht anders :cry:. Selbst, wenn man mich nur fragt, wieviel Uhr es ist, kriege ich schon ein bisschen Angst, weil ich denke "Was will der von mir ? Will er mich ausspionieren ? Warum redet er mich an, warum lässt er mich nicht in ruhe ?".

      Letztens, da war ich ein bisschen länger im Tierheim, als erlaubt. Das Tierheim macht um 16 Uhr zu, und ich war noch 10 Minuten da. Da kommt der Pfleger rein und sagt "Du, wir schließen jetzt, ne ?"
      Da habe ich mich auch so klein und hilflos gefühlt. Er hat mir das Gefühl gegeben, als wenn ich ein Stück Scheiße wäre. So, als wenn er über mir stünde, weil er so mit mir redet. Stunden danach war ich noch entsetzt, traurig und auch wütend auf ihn, weil er mich so angefahren hat.
      Ich weiß, dass ihr jetzt denkt "Ach, Fliegenschiss, hat er nicht so gemeint"...bei mir ist es so angekommen. Ich habe das Gefühl, als ob er mich hasst, weil er so mit mir redet. Ich empfinde es einfach so. Vielleicht sollte ich ihm von meinem Autismus erzählen und ihm sagen, dass er mir das nächste Mal etwas harmloser verdeutlichen soll, dass ich gehen muss.

      Wenn das ne Billardhalle oder ne Kneipe gewesen wäre, würde ich da nie wieder hingehen. Aber das kann ich den Katzen nicht antun, sie warten auf mich und ich warte auf sie.

      Es tut mir leid, dass ich nur zweimal die Woche kommen kann, ich liebe euch, auch wenn ich nicht da bin. Ich habe Fotos von dir gemacht, Maggie. Ich habe sie als Hintergrundbild auf meinem Handy.
      Und auch von dir, kleines Kätzchen, habe ich ein Bild.
      Klecksi, von dir mache ich morgen eins, versprochen !
      Oft schaue ich mir eure Bilder im Unterricht an, hatte Glück, dass mein Telefon noch nicht eingesammelt wurde :wink:. Ich komme morgen zu euch, dann kriegt ihr wieder Leckerlis. Von Felix, diese kleinen Fischbröckchen. Ich war heute beim Friseur, nicht wundern !
      Strolch, ich hoffe, du möchtest morgen endlich wieder schmusen. Ich habe immer das Gefühl, dass du mich nicht mehr magst, weil du nicht mehr schmusen möchtest. Das macht mich traurig :cry:.
      Ich danke allen, die mich vergessen haben, sie lehrten mich die Vergangenheit ruhen zu lassen.

      Ich danke allen, die sich Freunde nannten, nun weiß ich, wie Freunde sich NIE verhalten würden.

      Ich danke denen, die nie an mich glaubten, nun bin ich noch mehr angespornt, meine Ziele zu erreichen!
      Nö Percykater ich möchte dir bestimmt nicht sagen mach dir nichts draus, denn wenn man das Gefühl hat die anderen unterdrücken einem oder sie hassen einem dann geht das schon unter die Haut das verstehe ich, ich möchte dich nur etwas aufbauen und Dir sagen entwickele mehr Selbstvertrauen. siehst Du Du bist doch schon auf dem besten Wege, wenn Du dem Typen vom tierheim einfach über Deine Krankheit erzählst. Und hassen glaube ich tust Du dich selber am meinsten und dann denkst du die anderen hassen Dich. Versuche doch wenn Du es kannst einfach mal wie ich Dir schon schrieb die andere Theorie, wenn du denkst die anderen amüsieren sich auf Deine Kosten, dann lächle sie nur einfach zuckersüss an, was glaubst Du wie die sich ärgern. Oder versuch doch einfach wie eine Deiner Katzen zu reagieren. Sag miau und dreh Dich um und ignoriere die anderen, die werden dich zwar dann auch versuchen hochzunehmen, aber wenn du das immer wieder ignorierst vergeht denen irgendwann die Lust Dich zu foppen und zu hänseln.Sei Dir bewusst es ist ein langer Weg und es wird bestimmt nicht von heute auf morgen klappen aber irgendwann. Ich hoffe Du verstehst wie ich das meine.
      Ich gebe dir ein Beispiel, wenn ich mit dem auto fahre und dann kommt einer dieser Besserfahrer fängt an zu schimpfen, zeigt mir den Vogel oder den Mittelfinger, dann zucke ich die Schultern und lächle den süffisant an, der bekommt dann bald einen Herzinfarkt in seinem Wagen, weil ich auf sein provokatives Verhalten nicht reagiere.
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      Original von percykater
      @kobold: Nein, stell dir vor, ich kann nicht mit anderen Menschen in einer Wohnung leben. Ich würde mich nur bedrängt und belästigt fühlen und käme ständig mit ihnen in Kontakt.
      Bei meinen Eltern ist das ja schon ein bisschen anders, schließlich brauche ich sie ja irgendwie, ne ?


      Und das ist pure Ausnutzung, wenn Du im Gegenzug nicht bereit bist, Dich mit in die Familie zu integrieren. Deine Eltern dürfen Dich großzügig in ihrer Mitte behalten, tragen Deine Lebenshaltungskosten, kleiden Dich, sorgen für Dein Essen und bieten Dir ein Dach über dem Kopf. Und das Gleiche bieten Sie auch Deinem Bruder. Denn für Deine Eltern seid Ihr Beide ihre Kinder - ohne Unterschied. Und es ist schon heftig, dass Du für Dich beanspruchst, wichtiger als Dein Bruder zu sein.

      Du willst also für ewig bei Deinen Eltern wohnen bleiben und ihre ungeteilte Aufmerksamkeit für Dich haben - ohne "Störfaktor"? Wo soll Dein Bruder Deiner Ansicht als Zehnjähriger denn hin? Und hier zu sagen: "Ich kann nicht mit anderen Leuten in einer Wohnung leben" - wenn Dein Bruder auch krank ist, warum sollte er es können??

      Ich geb es einfach auf.
      "A reader lives a thousand lives before he dies.
      The man who never reads lives only one." (George R. R. Martin)
      Hallo Kobold, was glaubst Du wieviele Jugendliche genau so ein egoistisches Denken an den Tag legen, ohne krank zu sein? Ich erlebe es in der Wohnungslosenhilfe fast täglich, dann kommen die Kiddis hilfesuchen zu uns, weil es den Eltern irgendwann reicht und sie rausflogen. Oder sie nicht mit den Eltern können. Bei manchen rengt es sich wieder ein, bei manchen nicht, wäer jetzt auch zu umfassend alles zu Berichten.
      besucht mich einfach auf meine hompage, dort steht alles über die Sandy und die bekloppte Oma :lol: und viele dumme Sprüche
      leute, ich find es arg krass, dass ihr hier versucht ratschläge zu geben. ihr könnt doch nicht nachvollziehen, wie es ist "krank" zu sein. ihr könnt euch nicht vorstellen wie es ist, wenn man keine empathie gegenüber menschen fühlen kann. ihr könnt nur von euch ausgehen, aber ihr habt die fähigkeit. sowas lässt sich nicht mit sinnigen vorschlägen regeln, weil er es einfach nicht nachvollziehen kann.
      wenn er mit menschen nicht kann, warum kann das nicht erstmal toleriert werden ? und ich persönlich glaube auch nicht, dass er seinem bruder helfen würde.

      die katzen sind ein wichtiger schritt in die richtige richtung. über katzen kann man reden, sie geben einem liebe, es gibt gleichgesinnte mit denen man darüber reden und sich austauschen kann.
      aber es gibt keine (menschliche) beziehung ohne konflikte und er wird bei jedem noch so kleinen konflikt zweifeln, weil es in ihm so drinnen ist. ihr könnte nicht von euch auf ihn schließen, weil ihr keine autisten seid.

      die wenigsten hier können wohl nachvollziehen wie es ist total anders zu sein. wie es ist absolut isoliert zu werden. wie es ist wegen einer "behinderung" (es gibt auch viele leute, die als "normal" angesehen werden und dennoch emotionale behinderungen in verschiedenster weise haben) verarscht zu werden.

      ich finde ihr macht es euch zu einfach, weil ihr ihn nicht verstehen könnt.

      Quellcode

      1. [quote][i]Original von sass[/i]
      2. leute, ich find es arg krass, dass ihr hier versucht ratschläge zu geben. ihr könnt doch nicht nachvollziehen, wie es ist "krank" zu sein. ihr könnt euch nicht vorstellen wie es ist, wenn man keine empathie gegenüber menschen fühlen kann. ihr könnt nur von euch ausgehen, aber ihr habt die fähigkeit. sowas lässt sich nicht mit sinnigen vorschlägen regeln, weil er es einfach nicht nachvollziehen kann.
      3. wenn er mit menschen nicht kann, warum kann das nicht erstmal toleriert werden ? und ich persönlich glaube auch nicht, dass er seinem bruder helfen würde.[quote]
      4. [quote]
      5. ich finde ihr macht es euch zu einfach, weil ihr ihn nicht verstehen könnt.[/quote]
      6. [code]



      Wieso glaubst du wir könnten uns nicht vorstellen wie krank er ist und wir wollten ihm ratschläge geben,wir versuchen ja nur ihm Tipps zu geben, nach denen er meistens selber fragt. Oder wir gehen auf seine Sachen die er schreibt ein. Es sind meist nur wertvolle Tipps aus dem Leben. Ratschläge dazu sind wir gar nicht berufen und helfen kann keiner von uns ihm, helfen kann er nur sich allein, das wissen wir schon und wir sind auch keine Physotherapeuten, das haben wir nicht gelernt.Wir wollen ihn bestimmt nicht umpoolen aber wir sind doch auch nur Menschen mit denen er kommuniziert.





      wir machen es uns nicht einfach, vielleicht können wir ihn nicht verstehen, aber wir versuchen es zumindest.
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      Original von percykater
      Da kommt der Pfleger rein und sagt "Du, wir schließen jetzt, ne ?"
      Da habe ich mich auch so klein und hilflos gefühlt. Er hat mir das Gefühl gegeben, als wenn ich ein Stück Scheiße wäre. So, als wenn er über mir stünde, weil er so mit mir redet. Stunden danach war ich noch entsetzt, traurig und auch wütend auf ihn, weil er mich so angefahren hat.

      Ich finde es so schade, daß Du so dermaßen unter Druck stehst :sad:
      Wenn man es realistisch betrachtet hat nicht er Dir das Gefühl gegeben, sondern Du Dir selbst. Er hat sich völlig normal verhalten, ohne Hintergedanken und warscheinlich auch nicht arrogant, das geht allein in Dir selbst ab.

      Ich stimme sass zu, die Sache mit den Katzen ist richtig und gut für Dich, aber behalte im Hinterkopf, daß Menschen zwar etwas schwieriger und vielschichtiger sind, aber letztendlich auch "handhabbar". Menschen sind nicht automatisch böse und hinterlistig. Du brauchst einfach etwas mehr Vertrauen in Dich und Deine Umwelt. Ich bin ganz sicher, daß Du viel Potential hast um Deinen Alltag für Dich selbst in erster Linie angenehmer zu leben.

      @ sass
      Ich finde es gut, wenn auch Außenstehende sich damit beschäftigen und sich äußern - beide Seiten können aus der Diskussion viel lernen und bisher ist nichts schlimmes gesagt worden und ich habe bisher zumindest den Eindruck, daß Peter auch aktiv mitdiskutiert und Interesse daran hat.

      Ich gehe davon aus, daß er es deutlich macht wenns zuviel wird, warscheinlich sogar sehr deutlich.

      Es geht hier nicht darum etwas nachvollziehen zu können - das kann keiner der nicht selbst genau eben dieses Problem hat. Genauso wie jemand der "anders" ist nicht weiß, wie sich ein Durchschnittnormalbürger fühlt. Es geht darum einen Weg zu finden miteinander umzugehen, und ich denke alle haben daran großes Interesse.

      Übrigens ist ein großes Problem behinderter Menschen oft nur, daß sie von der Umwelt kein bisschen normal behandelt werden, sondern letztendlich wegen kleinen Handycaps wie Bettlägerige mit dem IQ eines Toasts behandelt werden. Sie werden mit Supersamt-Handschuhe angefasst, dabei wünschen sie sich einfach nur so viel Normalität wie es eben geht.

      Grüße
      Tina
      das problem das ich einfach habe, dass man von sich aus klar sagt "du bewertest diese und diese situation über". für ihn ist diese situation aber schrecklich, weil er sie anders begreift als ich es tun würde. die ratschläge sind ja auch alle gut gemeint, das will ich niemanden absprechen. nur darf eine sache nicht vergessen werden: er kann sich nicht in andere menschen hineinversetzen. wie soll er also die ratschläge umsetzen können ? er müsste rollenspielmäßig erfahrungen machen, aber das geht per internet etwas schlecht :wink: ihr könnte nicht von euch aus gehen.

      er kann sich nicht alleine helfen, weil er nunmal krank ist. das für den rest seines lebens. er hat keine körperliche behinderung, aber eben eine emotionale. diese kann nicht einfach so behoben werden. (ob er jetzt ne therapie macht hab ich leider nicht gelesen oder überlesen - sorry :oops: )

      ich bin mir ziemlich sicher, dass er clever ist. nur hat er arge probleme mit seiner menschlichen umwelt. teils wohl auch völlig zu recht. es ist nur ziemlich einfach von unserer position aus etwas zu sagen. versucht euch doch mal vorzustellen ihr hättet keinerlei fähigkeit mehr mitgefühl für andere zu empfinden. sie wären auch alle egal und wenn jmd mit euch redet, dann denkt ihr immer gleich, dass ihr verarscht werdet... stellt es euch einfach mal vor.
      aber es gibt keine (menschliche) beziehung ohne konflikte und er wird bei jedem noch so kleinen konflikt zweifeln, weil es in ihm so drinnen ist.


      Sass das mag alles sein. Aber ich für meinen Teil versuche nur das nachzuvollziehen. Percy hingegen tut schon einen wichtigen Schritt von sich aus, wenn er dem Pfleger erzählen will, welche Krankheit er hat. Nur das erfordert eine Menge Mut und wieso können wir ihm nicht sagen, er soll versuchen diesen Mut aufzubauen. Und mal abgesehen davon würde es ihm einfach besser gehen, wenn er ein wenig mehr Selbstbewusstsein hat. Dann würde er nämlich den Pfleger fragen, wollen sie mich loswerden oder hassen sie mich? Das hat nichts mit guten Ratschlägen zu tun, wenn ich meine, dass nicht alle Menschen so sind wie er es empfindet. Weil schließlich kann er ja auch mit mir reden und stellt meine Antworten in Frage.

      ihr könnt doch nicht nachvollziehen, wie es ist "krank" zu sein.


      Eben das können wir nicht, deswegen gibt es diesen Thread hier. Er erklärt uns doch wie es ist. Ich versuche für meinen Teil nur nachzuvollziehen. Und ich wusste zum Beispiel nicht, dass er da nicht kontern kann, wenn er beschimpft wird. Aber er hat es mir erzählt. Die Alternative kann dann aber nur sein, dass er es ignoriert und auch trotz Krankheit verstehen muss, dass nicht jeder Mensch ihn hasst und er lernen muss dennoch damit umzugehen. In dem Punkt muss er doch irgendwo seine Krankheit überwinden...und sicher ist das einfach gesagt und sicher helfen da nicht wirklich gute Ratschläge, aber es ist eine Art von Kommunikation an der Percy teilnimmt, obwohl er nicht mit Menschen kann. Es ist meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung.
      @ sass

      Zuerst mal ein kleiner Hinweis, mir ist was aufgefallen: "weil er nunmal krank ist". Krank ist man wenn man Grippe hat. Krank ist etwas, das man heilen kann, was mit einer Behinderung ja nicht geht, außerdem wird es oft sehr abfällig benutzt. Die meisten hören das gar nicht gern.

      Trotzdem allem muss er lernen eine Situation/Stimmung richtig einzuschätzen. Wenn jemand einen harmlosen Satz sagt und das Gegenüber schaut sofort total angepisst aus der Wäsche fühlt sich der Sprecher ja auch unwohl. Das ist ein ganz blöder Kreislauf, der zur Folge hat, daß der Grund halt hinterher kommt um sich angepisst zu fühlen.

      Das Beispiel mit dem Mitgefühl: Wenn man keins empfinden kann, null, gar nix, nada, dann weiß man z.B. nicht, wie sich Angehörige auf einer Beerdigung fühlen. Trotzdem kann man lernen wie man sich zu verhalten hat ohne von einem Fettnäpfchen ins andere zu steigen. Sprich, man läuft nicht singend über den Friedhof und lästert über den Toten, sodern man ist ruhig und hält die Klappe. Sicher ist das im ersten Moment wahnsinnig oberflächlich, führt aber auf Dauer zu einer gewissen Sicherheit.

      Es muss quasi eine technische Umgangsfähigkeit angestrebt werden, die das Zusammenleben leichter macht, für alle, aber vor allem für Peter.

      @ Peter
      Hast Du mal eine Therapie gemacht? Eben sowas wie Rollenspiele, also nichts psychomäßiges, sondern etwas um Menschen "lesen" zu lernen? Soetwas wie eine Ergotherapie wenn man krumm sitzt ;)

      Grüße
      Tina
      Und mal abgesehen davon würde es ihm einfach besser gehen, wenn er ein wenig mehr Selbstbewusstsein hat. Dann würde er nämlich den Pfleger fragen, wollen sie mich loswerden oder hassen sie mich?

      jetzt sollte man fairerweise aber noch anmerken, dass auch nicht autisten ernsthafte probleme mit direkten konflikten haben.
      wenn er nicht kontern kann ist die gefahr sehr groß, dass der pfleger unter die gürtellinie gehen kann und percy nicht in der lage ist, sich zu wehren. was ist dann ? ich spinne solche gedanken immer gerne noch einen tick weiter. die frage ist: wenn er wirklich direkten konflikt sucht und dann verliert, hat er dann etwas gelernt ? klar, es kann auch positiv ausgehen. es kann gut sein, dass der pfleger zuhört und percy lobt, dass er so gut aufpasst. (ich hab nur immer noch im hinterkopf, dass freundlichkeit etwas ist, dass tierheime auszeichnet :rolleyes: - das war ironie)
      meine befürchtung wäre: wenn er alleine hingeht und diesen konflikt sucht und es tritt etwas negatives ein, dann ist niemand da der ihm rückhalt gibt. er hat wieder gelernt "menschen sind fies". nicht sonderlich förderlich.
      er hat niemanden mit dem er sich sofort austauschen kann.

      Es ist meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung.

      das internet alleine ist aber keine wirklich gute alternative, weil sie eine andere wirklichkeit vorgaukelt. echte freunde wären sinnvoller. es müssten halt menschen sein, die ihn so nehmen wie er ist.
      denn sind wir ehrlich: im richtigen leben hat man eigentlich keinen kontakt zu autisten, unterhält sich nicht stundenlang mit ihnen (bei den meisten geht das ja auch nicht) und unternimmt was mit ihnen.
      natürlich kann man sagen: das internet ist ein anfang. das nehm ich sofort hin, wenn man sich auch im real life treffen würde. aber dazu kommt es nicht.

      aber es stimmt schon. ein schritt in die richtige richtung kann es sein, wenn man nicht nur beim internet bleibt :wink: nur eben diese gutgemeinten ratschläge bringen nichts.


      edit:
      das mit dem krank nehm ich zurück. sorry. war keine böse absicht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Gast3208“ ()

      meine befürchtung wäre: wenn er alleine hingeht und diesen konflikt sucht und es tritt etwas negatives ein, dann ist niemand da der ihm rückhalt gibt. er hat wieder gelernt "menschen sind fies". nicht sonderlich förderlich.


      Was ist denn die Alternative? Sich wegen dieser Angst ein Leben lang abkapseln? Es kann immer schiefgehen, darum muss man ja den Mut aufbringen mit anderen Menschen zu sprechen und muss auch akzeptieren, dass jeder Mensch anders ist. Der eine wird ihn vielleicht fertig machen und der andere wird sagen, ich wusste das nicht, ich werde in Zukunft darauf achten.

      Und zum Internet: Ich finde er lernt hier ein Stück weit zu kommunizieren. Das im richtigen Leben zu tun ist ein riesiger Schritt, den er vielleicht irgendwann mal alleine gehen kann. Deswegen ist es ein Schritt in die richtige Richtung. Dennoch stimme ich zu, dass es keine Therapie ersetzt. Das soll es ja auch nicht.
      Es ist ein Erfahrungswert, dass das soziale Leben für Aspis mit den Jahren leichter wird. Sie "lernen" (gucken quasi ab) wie man sich den Mitmenschen gegenüber in alltäglichen Situationen verhält, ecken daher weniger an und nehmen diese Verhaltensweisen auch meistens an. Ob die Situation dann verstanden wird bleibt fraglich, denn hier fehlt eben die Möglichkeit, emotional das Handeln der Umwelt zu verstehen.

      WICHTIG: ein Mensch mit Behinderung ist und bleibt ein Mensch mit Behinderung - wohlgemerkt ein gesunder Mensch mit Behinderung (wie ja auch schon ausgiebig angemerkt wurde). Wenn ich eins bisher gelernt habe (durfte ja quasi ausgiebig an den letzten Arbeits- und Ausbildungsjahren meines Mannes passiv teilhaben) ist es, dass man einen Menschen mit Behinderung (egal ob geistige oder körperliche Behinderung oder psychische Erkrankung) nicht in Watte packen darf. Ein Mensch mit Behinderung kann sich entfalten, wenn man in fördert. Wenn man jemandem den Alltag abnimmt, weil man sich sicher ist, dass er ihn nicht bewältigen kann, dann wird es auch so bleiben.

      Und der Lernprozess - die Auseinandersetzung mit dem täglichen sozialen Leben um sich herum - ist gerade bei einem Aspi offensichtlich sehr wichtig. Wie ich schon vorher anmerkte, kommen immer mehr Puzzleteile zusammen und das Verhalten der "Anderen" wird immer leichter nachzuvollziehen. Deswegen ist es wichtig, sich dem Alltag zu stellen. Mit Kritiksituationen umgehen zu lernen. Mit fremden Menschen unter einem Dach zu leben. Zu lernen, unterschiedlichste Situationen zu bewältigen, ob nun alltäglich oder etwas knifflig.

      Daher ist es auch kein böser Kommentar von mir, wenn ich Percy dazu rate, auszuziehen wenn sein Bruder ihn stört. Zu Hause kennt Jeder seine Behinderung und versucht ihn dementsprechend zu behandeln. Davon lernt man aber nichts Neues auf Dauer! Auch wenn es eine harte und am Anfang vielleicht unangenehme Erfahrung darstellt, wäre es ein großer Schritt wenn Percy in eine betreute Wohngeneinschaft umziehen würde. Dort würde er auf jeden Fall sein eigenes Zimmer haben, kompetente Betreuung durch geschulte Mitarbeiter eingeschlossen.
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      The man who never reads lives only one." (George R. R. Martin)
      Original von Kobold
      Wenn ich eins bisher gelernt habe (durfte ja quasi ausgiebig an den letzten Arbeits- und Ausbildungsjahren meines Mannes passiv teilhaben) ist es, dass man einen Menschen mit Behinderung (egal ob geistige oder körperliche Behinderung oder psychische Erkrankung) nicht in Watte packen darf. Ein Mensch mit Behinderung kann sich entfalten, wenn man in fördert.

      Nebenfrage: Was macht Dein Mann? Ich bin ja nicht neugierig... :biggrin:

      Grundsatz: Fördern und Fordern.
      Mein Vater abeitet bei den Offenen Hilfen, eine tolle Organisation, die körperlich und geistig Behinderte im Alltag begleitet. Sie nehmen ihnen nichts ab, sondern helfen ihnen sich allein zurecht zu finden. Sie wohnen allein oder in WGs, gehen meistens arbeiten. Die Unterstützung kann Hilfe bei Amtsgängen sein, Kochkurse, Einkaufsbegleitung und natürlich diverse Freizeitaktivitäten. Unglaublich wie manche da plötzlich aufblühen und Entwicklungssprünge vollziehen.

      Und auch wenn es im ersten Moment oft seltsam anmutet, wenn man sagt, ein behinderter (Fast-)Erwachsener muss von den Eltern weg - meistens neigen sie instinktiv dazu die "Kinder" zu sehr zu betüddeln, da sind Gewohnheiten eingeschliffen, die eine Weiterentwicklung einfach verhindern.

      Aber letztendlich ist das ja bei jedem so - wer zu lang zuhause hockt ist hinterher verwöhnt und tut sich im normalen Alltag schwerer als die, die sich früh auf eigene Beine gestellt haben.

      Grüße
      Tina