ich muß mal - für mich - Unglaubliches berichten:
Mein Bruder und seine Freundin haben einen Perserkater vom Züchter gekauft. Damals war er 12 Wochen alt.
Als er 10 Monate alt war, haben sie ihn kastrieren und gleichzeitig chipen lassen. Nach der OP war er lange Zeit apathisch, die Tierärztin meinte, er hätte die Narkose wohl schlecht vertragen, das wäre bei Katzen sowieso oft ein Problem.
Innerhalb der einen Woche, in der sie ihn zu Hause hatten, ging es dann mal bergauf und mal bergab mit seinem Gesundheitszustand. Zuletzt erbrach er nur noch und verdauungsmäßig ging gar nichts mehr. Nach etlichen Aufbau- und Vitaminspritzen - sie waren in der Woche täglich beim TA - hatten mein Bruder und die Tierärztin Verdacht auf Darmverschluß, weil er ja evtl. irgendetwas Unverdauliches gefressen haben konnte.
Zum Röntgen wurde dem Katerchen Kontrastmittel gegeben, welches er natürlich auch sofort wieder von sich gab. Er wurde dann so geröngt und "irgendetwas" im Magen festgestellt. Die TÄin sagte, das würde ja so alles nichts nützen, es gehe ihm so schlecht, sie müsse ihn nochmals operieren, um festzustellen, was genau er denn hätte.
Sie brachten ihn mittags zur OP und nachmittags erhielten sie dann einen Anruf von der TÄin. Der Kater lag noch in Narkose, sie rief direkt aus dem OP an und sagte, sie hätte so etwas bei einem so jungen Tier noch nie gesehen: Der kleine Kater war voller Krebs! Die Bauchspeicheldrüse, Leber, Nieren, alles befallen, und bereits ein Loch in der Magenwand!
Sie schläferte ihn dann noch in der Narkose ein.
Nun sagt mir doch mal: Wie kann das sein bei einem 10 Monate jungen Tier? Die TÄin meinte, er wäre wohl schon "so geboren worden" und hätte sicherlich einen "Genfehler" gehabt. Sie wunderte sich nur, wieso er (vor der Kastration) immer gut drauf gewesen und lebensfroh gewesen war, bei einem solch schlimmen Krebsbefall.
Ich denke mal (und mein Bruder auch), daß es etwas mit Überzüchtung und sicherlich auch Inzucht zu tun hat. Dieser Kater war ja ganz offensichtlich schon behindert zur Welt gekommen (er hatte auch einen Zahnfehler und dadurch ein etwas schiefes Gesicht, wodurch sie ihn "preiswerter" bekamen........).
Als mein Bruder den Züchter anrief, um ihm das mitzuteilen und anzuregen, doch mal bei den Geschwistern des Katers nachzuforschen, ob da eine Disposition bzw. wirklich ein "kaputtes Gen" vorhanden wäre, meinte der nur, so etwas wäre bei ihm noch nie vorgekommen und sie könnten sich natürlich jederzeit ein neues Kätzchen aussuchen........
Na toll, ich finde, er müßte sich auf jeden Fall zumindest zu 50 % an den Tierarztkosten beteiligen (mehrere hundert Euro). Ein Tier ist ja leider immer noch eine Sache, für die ein Kaufvertrag bestand und demnach auch eine Garantie.
Mein Bruder meinte nur, der Züchter könne ja nicht in das Tier hineingucken. Nein, kann er nicht, er ist halt aber - nüchtern gesagt - in dem Fall Verkäufer und haftet meiner Meinung nach auch für "Folgeschäden". Hört sich alles sehr schrecklich an, finde ich. Mein Bruder ist leider sehr gutmütig und wird da sicherlich nichts in der Richtung unternehmen.
Mir tut der kleine Kater sehr leid - ich halte von diesem Rumgezüchte generell nicht viel, es gibt genug Katzen und Hunde, die im Tierheim sitzen, da muß nicht noch (und vor allen Dingen mit diesen Folgen) ständig Nachschub gezüchtet werden - meine Meinung.
Was meint Ihr dazu?
Liebe Grüße,
Medusa
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Einer ist immer Schuld.

