Katzen fördern durch ihre Eigenwilligkeit wichtige soziale Fähigkeiten beim Menschen, die ihm auch im Umgang mit eigenen Artgenossen unglaublich nützlich sind.
Sie lehren uns Demut, denn spätestens beim Umgang mit Cats erkennt der Mensch die Grenzen seiner Macht, und es ist gut, dies zu wissen. Es schützt vor Überheblichkeit und lässt es einen besser ertragen, wenn man mal nicht seinen Willen kriegt. Auch Geduld, Toleranz und Bescheidenheit fördert die Katze bei ihrem Sklaven schon allein durch die simple Tatsache, dass sie eben auch mal nicht kommt, wenn man sie ruft. Ein ignorantes Schwanzzucken, ein desinteressiertes Ganz-woanders-hingucken-nur-nicht-zum-Dosi - und schon setzt sich beim Katzenhalter ein Selbstverfeinerungsmechanismus in Gang und das Katzenhaltergemüt schreitet einen Schritt voran auf dem Weg zu einem edleren Menschen, den nicht mehr jede Frustration gleich niederschmettert, der eine Kränkung erhobenen Hauptes gleichmütig zu ertragen gelernt hat und der auch kalte Schultern zu lieben weiss.
Katzen wecken und fördern auch empathische Fähigkeiten, denn um eine Katze zu verstehen, muss es schon tüchtig schnackeln zwischen den Ohren. Da ist volle Aufmerksamkeit gefordert, will man die Einfühlsamkeit erwerben, die es braucht, einer Katze das Wasser zu reichen. Allein der ehrliche Versuch, seine Katze verstehen zu wollen, hilft einem ungemein, dies auch bei Menschen wollen zu können...
Im Spiel trainiert die Katze die Reflexe ihres Menschen und hilft ihm so, auch in alltäglicheren Situationen seine Bewegungen schnell, genau und lustvoll auszuführen. Wer präzise mit der Federangel umzugehen weiss, der entwickelt nebenbei auch ein Talent zum Fechten, und wer das Bällchen genau durch ein katzenkopfgrosses Loch in einen Karon zu kicken versteht, hat sicher grössere Chancen z.B. beim Minigolf als so mancher Hundehalter...
Andersrum hilft die Katze dem Menschen auch, seine Reflexe zu unterdrücken, sie zu beherrschen, wo es Sinn macht. Halbe Mäuse vorm oder gar im Bett, kalte Katzenkotze vorm Kühlschrank - das härtet ab! Ekeltraining nennt man das in Managerkreisen, und es wird ihnen in teuren Kursen beigebracht, Mageninhalt und Gemütszustand auch in widrigen Situationen im Zustand heiterer Gelassenheit zu bewahren. Wir Katzensklaven bekommen dieses Training ganz umsonst, und das Ergebnis - man könnte kotzen, aber man tut es nicht - ist doch wohl sowas von nützlich sowohl für einen selbst wie für alle anderen!
Stundenlang könnte ich so weiterschreiben - aber jetzt seid Ihr erstmal dran. Was lernt Ihr so alles von Euren Katzen, wie bringen sie es Euch bei, tut Ihr Euch schwer oder leicht beim lernen und seid Ihr Euren Miezen auch so unendlich dankbar für die Engelsgeduld, mit der sie uns zu immer besser werdenden Menschen erziehen?





Überhaupt habe ich gelernt einfach ordentlicher Dinge wegzuräumen, bevor Lisa und Rocky aufräumen. 


