Vor einigen Wochen stellte unser Tierarzt eine schlimme Diagnose. Meinem 12-jährigen Kater mussten zwei Zähne gezogen werden und bei der anschließenden Gewebeuntersuchung stellte der Arzt einen Tumor im Wangenbereich fest. Er sagte, die einzige Möglichkeit sei, ihm den gesamten Oberkiefer zu entfernen. Wir haben uns natürlich gegen diesen Eingriff entschieden, denn auch der Tierarzt selber riet uns davon ab. Er gab ihm noch maximal 6 Monate zu leben. Zunächst änderte sich das Verhalten des Katers auch nicht. In den letzten 2 Tagen hat sich das jedoch drastisch geändert. Der Kater versteckt sich geradezu im Keller hinter den Heizungsrohren und frisst bzw. trinkt auch nichts mehr. Die verschriebenen Kortisontabletten können also auch nicht mehr verabreicht werden. Teilweise blutet er sogar leicht aus dem Mund. Es ist also absehbar, dass man sich in naher Zukunft mit dem Einschläfern befassen muss. Schon bei meinem Hund fiel die Entscheidung dazu sehr schwer. Wer hat Erfahrung damit und kann mir Tipps geben, wie man eine solche Entscheidung am besten fällen könnte? Ich frage mich, ab wann die Katze wirklich Schmerzen hat und sich quält. Wie kann ich dem Kater die letzten Tage so angenehm wie möglich gestalten?
Katzenbesitzer werden mich sicherlich verstehen!
Vielen Dank für die Antworten!
MfG
Melanie
Als ich deine Geschichte gelesen hab stand mir das Wasser in den Augen ich hab eine 2 jahre alte katze die ich über alles liebe und kann deshalb gut verstehen das du deinem kater die letzten tage so angenehm wie möglich machen willst. ich denke du wirst es schon merken wenn er schmerzen hat. dann liegt er höchstwahrscheinlich nur noch rum. Es tut mir sehr leid für dich.
Hallo Melanie!
Es tut mir sehr leid für Dich!
Du hast Recht mit der Einschätzung. Wir können leider auch immer nur vermuten, wie schlecht es der Katze wirklich geht.
Ich denke mal um das Einschläfern wirst du leider nicht herumkommen. Aber besser als das Dein Kater sich solange quält, bis er von selber stirbt.
Da kommt es jetzt auf dein eigenes Gefühl an, Du kennst ihn am Besten, versuche Dich in seine Lage zu versetzen. Danach musst Du entscheiden, wann es sinnvoll ist ihn gehen zu lassen.
Ich weiss, ist eine schwere Sache, aber wenn Du die Entscheidung triffst, ist das am Besten für alle Beteiligten (wie ja schon erwähnt, kennst Du Deine Katze am Besten).
Was das fressen angeht, versuch es mal mit ganz dünnflüssigem Futter , am Besten Feuchtfutter mit Wasser verdünnen, dann muss er nicht so viel kauen. Das ist ja sicherlich sehr Anstrengend und schmerzhaft.
Die Tabletten-ist meine Persönliche Meinung!!!- würde ich vielleicht sogar weglassen. Wenn er sich so quält damit sie zu nehmen, wenn das fressen schon anstrengend ist, dann sind die Tabletten auch sehr stressig für ihn. Das ist aber Deine Entscheidung, ich will dir da nicht reinreden!
Ich denke eben, wenn die Erkrankung schon so akut ist und auch keine Hoffnung auf Heilung besteht, dann hat er vielleicht eine evtl. noch kürzere Lebenserwartung aber auch weniger Stress.
Klar, wenn Du es noch einigermassen hinbekommst, ihm die Tabletten zu geben und er es sich relativ ruhig über sich ergehen lässt, dann spricht da nichts gegen. Das kommt auch immer auf den Fall an. Die Tabletten haben ja schon ihren Sinn. (Vielleicht besprichst Du das mal mit Deinem TA?)
Vielleicht kannst Du sie ja in Wasser auflösen (Dickflüssiger Brei) und ihm auf das Fell schmieren, dann leckt er es ab, wenn er sich putzt (ich denke mal etwas putzten wird er sich noch!?).
Um ihm was Gutes zu tun besorge eine Vitaminpaste (TA) da er ja durch die verminderte Nahrungsaufnahme auch weniger Vitamine & Mineralien aufnimmt. So eine Paste wird eigentlich von den meisten Katzen gemocht. Vielleicht kannst Du darüber ihm auch die Tablette "reinschmuggeln". Mit der Fütterungsmenge frage da den TA.
Leider kann ich dir auch sonst nicht weiterhelfen.
Genieße auf jedenfall jeden Tag mit Deinem Kater zeige ihm dass Du immer für ihn da bist, das wird ihm guttun.
Alles Gute und viele Grüsse, Melanie.
Hallo Melanie, habe erst heute Deinen Bericht gelesen und kann mich (der anderen) Melanie nur anschließen. Es tut mir so leid für euch und ich kann mir vorstellen, wie Dir im Augenblick zumute ist. Habe selbst vor erst 4 Wochen einen meiner Kater einschläfern lassen müssen (FIP) und auch mir viel diese Entscheidung sehr schwer. Es war ähnlich wie bei euch, daß ich selbst den "richtigen" Zeitpunkt finden mußte und daher weiß ich, wie schwer das ist.
Ausschlaggebend sollte auf jeden Fall sein, ob Du den Eindruck hast, daß er sich quält. So schwer es auch ist, erspar ihm unnötige Qualen und laß ihn lieber ein paar Tage früher gehen, als daß Du Dir hinterher Vorwürfe machst, Du hättest zu lange gewartet. Vorwürfe macht man sich in solchen Fällen immer, das weiß ich aus eigener Erfahrung nur zu gut - aber entscheidend ist der Zustand des Tieres und nicht unsere Trauer über den Verlust. Das hört sich jetzt vielleicht sehr hart und vielleicht auch böse an, ich meine es aber wirklich nicht so, sondern weiß, wie schwer diese Entscheidung ist.
Du solltest auch seinen Allgemeinzustand mit in diese Überlegung einbeziehen. Daß er sich in den letzten Tagen so extrem verkriecht, ist eigentlich ein deutliches Zeichen dafür, daß es ihm sehr schlecht geht. Und wenn er sich nicht mehr putzt, ist auch das ein Hinweis darauf, daß es wohl doch an der Zeit ist, ihm zu "helfen".
Wie Melanie aber auch schon sagte, Du kennst ihn am besten und kannst das ganz sicher auch viel besser einschätzen als wir alle hier im Forum. Solltest Du also den Eindruck haben, er braucht im Augenblick vielleicht "nur" etwas Unterstützung, dann gib ihm die in jeder möglichen Form. Aufgrund seines Unterkiefers würde ich Dir raten, hol die vom TA von der Firma Waltham "Convalescence". Das ist ein Vollwertfutter, das mit warmen Wasser angerührt wird und besonders für geschwächte Tiere empfehlenswert ist. Hiermit hat er den Vorteil, daß er überhaupt nicht kauen braucht, alle lebensnotwendigen Stoffe erhält und darüber hinaus auch noch die dringend benötigte Flüssigkeit. Ebenso gut ist Nutricalpaste (auch beim TA), die Du u. U. auf´s Pfötchen schmieren kannst, so daß er sie nur abschlecken braucht. Aber das alles kann letztendlich für ihn auch schon eine Belastung und zusätzlichen Streß bedeuten, wenn er lieber seine Ruhe haben möchte, was das Verkriechen im Grunde deutlich zeigt.
Meine ganz persönliche Meinung - nachdem, was und wie Du die Situation beschrieben hast - wäre allerdings der Rat, ihn gehen zu lassen. Ich weiß, wie gesagt, wie schwer das ist, aber Du tust ihm ganz sicher keinen Gefallen, wenn er sich (mehrere Tage ohne Futter und Wasser) noch länger quälen muß, "nur" weil Dir verständlicher Weise der Abschied so schwerfällt. Bitte versteh das nicht falsch, es ist ganz sicher kein Vorwurf, aber ich hatte ja die gleichen Überlegungen und das nicht nur einmal. Bei meinem Shiva (1 1/2 Jahre) ist die tödliche FIP bereits im August ausgebrochen und es ging 3 Monate ständig im Wechsel von jeweils etwa 14 Tagen auf und ab. Immer wieder stand ich vor der Entscheidung, mach ich es oder nicht, bis ich merkte, daß es für IHN das beste ist, wenn ich ihn jetzt gehen lasse - aber das ist, wie gesagt nur mein PERSÖNLICHER Rat.
Liebe Melanie, ich wünsche Dir ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit und hoffe für Dich und Deinen Liebling, daß ihr ja vielleicht doch noch einige Zeit gemeinsam verbringen könnt. Wenn Du Deinen Kummer los werden möchtest, melde Dich so oft es Dir danach ist hier im Forum, ich bin sicher, viele werden versuchen, Dich zu trösten und Dir Mut zu geben, so weit dies in einer solchen Situation uns anderen möglich ist. Fühl Dich ganz lieb umarmt und liebe Grüße.....lütti
Hallo zusammen,
ich habe erst jetzt wieder daran gedacht, hier ins Forum zu schauen. Letzten Samstag ist mein Kleiner eingeschläfert worden. Es tat sehr weh, aber es war das Beste so. Er bleibt mir in sehr guter Erinnerung und das ist, denke ich, das Wichtigste.
Sogar der Tierarzt hat mir diese Woche ein paar Zeilen nach Hause geschrieben, was ich eine unheimlich nette Geste fand.
Leider habe ich noch Probleme mit dem Tod meines Katers umzugehen und wirklich zu realisieren, was passiert ist.
Hat jemand Tipps für mich, wie ich damit umgehen kann?
Über Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar. Habe im letzten Jahr alle meine drei Tiere verloren.
Viele Grüße,
Melanie
Hallo Melanie, das tut mir unendlich leid, daß Deinem Kleinen nicht mehr geholfen werden konnte. Auch wenn es für ihn sicher wirklich eine Erlösung war, so wie Du seinen Zustand nach der OP beschrieben hast, weiß ich aus eigener Erfahrung nur zu gut, daß es trotzdem schwer ist, diesen Verlust erst einmal zu verarbeiten, denn gerade die "Sorgenkinder" wachsen einem so schnell und fest ins Herz.
Die Reaktion Deines TA finde ich außerordentlich mitfühlend und bemerkenswert. Bei meiner TÄ kam nach Shiva´s Tod leider eine andere und für mich völlig unerwartete Reaktion. Ich durfte mir anhören, daß ich wohl stark an seinem Tod und vor allem an seinem schweren Tod (er quälte sich nach insgesamt 4 Injektionen 30 Minuten (!) lang. Nach Ansicht meiner TÄ lag das daran, daß ich rauche (seit mehr als 25 Jahren und das kann man leider nicht so einfach abstellen) und weil ich (wohl verständlich) an dem betreffenden Tag so nervös war, was sich auf ihn übertragen hat. Klar, hatte sie im Prinzip mit allem irgendwie recht, aber sie hätte es mir auch anders (nicht derart aggressiv), oder besser gar nicht sagen brauchen, denn sie hätte eigentlich wissen müssen, wie schwer auch mir diese Entscheidung gefallen ist. 1 1/2 Jahre lang hat sie ständig gesagt, wie sehr sie bewundert, was ich alles für meine Katzen tue und daß es ihnen bei mir so gut wie nur bei wenigen geht, plötzlich aber hieß es "ich mache ständig ein übertriebenes und nicht nachvollziehbares Theater um meine Katzen". Daß sie an diesem "Theater" mehr als nur gut verdient hat (insgesamt ca. 3000-4000 € in der gesamten Zeit) war aber dennoch scheinbar äußerst angenehm. Ich denke auch, diese Aussage resultierte daraus, daß bei Shiva´s Einschläferung ganz offensichtlich etwas "schief gegangen" ist (vermutlich Unverträglichkeit auf die Injektionen aufgrund seines inzwischen so schlechten Zustandes -ich wollte ihn bereits 1 Woche vorher erlösen, aber sie wollte ihm noch "1 letzte Chance" geben oder einfach eine für ihn zu hohe Dosierung) - aber das gibt sie noch nicht mal ansatzweise zu.
Ich wollte Dir damit auch nur sagen, daß es schön ist, daß es auch so "menschliche" TÄ gibt, denn Du kannst Dir sicher auch vorstellen, daß derartige Vorwürfe noch zusätzlich schmerzen. Ich denke keinem fällt dieser Entschluß leicht und jeder macht sich selbst - egal warum - hinterher erst einmal Vorwürfe, das ist schon schlimm genug und da ist Trost ganz sicher hilfreicher als zusätzliche Vorwürfe.
Aber ich denke auch, Du brauchst Dir ganz sicher keine Vorwürfe zu machen. Nach dieser schweren OP und seinem so schlechten Allgemeinzustand war es für ihn zweifelsfrei das beste, womit Du ihm Deine Liebe unter Beweis stellen konntest, denn Jemanden, den man liebt, loszulassen, ist sehr, sehr schwer und kostet viel Kraft.
Bei meiner Trauer um Shiva hat mir das nachfolgen Gedicht überraschender Weise sehr geholfen. Ich hoffe, daß es auch Dich ein wenig trösten kann und umarme Dich in Gedanken ganz herzlich. Wenn Du über Deinen Schmerz reden möchtest, denke ich, bist Du hier im Forum unter Gleichgesinnten gut aufgehoben - melde Dich also ruhig so oft Dir danach ist. Ganz liebe Grüße.....lütti
Ich will dir ein kleines Kätzchen für eine Weile leihen hat Gott gesagt. Damit du es lieben kannst, solange es lebt und trauern, wenn es tot ist.
Vielleicht für zwölf oder vierzehn Jahre, vielleicht auch zwei oder drei. Wirst du darauf aufpassen, für mich, bis ich es zurückrufe?
Sie wird dich bezaubern, um dich zu erfreuen
und sollte ihr Bleiben nur kurz sein, du hast immer die Erinnerungen um dich zu trösten.
Ich kann dir nicht versprechen, daß sie bleiben wird, weil alles von der Erde zurückkehren muß, aber es gibt eine Aufgabe, die dieses Kätzchen lernen muß.
Ich habe auf der ganzen Welt nach dem richtigen Lehrer gesucht. Und von allen Leuten, die die Erde bevölkern, hab ich dich auserwählt.
Willst du ihr alle deine Liebe geben und nicht denken, daß deine Arbeit umsonst war?
Und mich auch nicht hassen, wenn ich das Kätzchen zu mir heim hole?
Mein Herz antwortete “mein Herr, dies soll geschehen”
Für all die Freuden, die dieses Kätzchen bringt, werde ich das Risiko der Trauer eingehen.
Wir werden sie mit Zärtlichkeit beschützen und sie lieben, solange wir dürfen.
Und für das Glück, das wir erfahren durften, werden wir für immer dankbar sein.
Aber solltest du sie früher zurückrufen, viel früher, als geplant, werden wir die tiefe Trauer meistern und versuchen, zu verstehen.
Wenn wir es mit unserer Liebe geschafft haben, deine Wünsche zu erfüllen
in Erinnerung an ihre süße Liebe, bitte hilf uns in unserer Trauer .
Wenn unser geliebtes Kätzchen diese Welt voll von Spannung und Zwietracht verläßt,
schicke uns doch bitte eine andere bedürftige Seele, um sie ihr leben lang zu lieben.
hallo melanie, wahrscheinlich hast du deine entscheidung schon gefällt. ich habe gerade ähnliches erlebt, vor 2 tagen (!) wurde bei meiner katze ein tumor festgestellt, morgen wird sie operiert und höchstwahrscheinlich gleich eingeschläfert. nun, schmerzen hat sie wohl nich, aber katzen haben bekanntlich einen starken willen, bzw. viel lebensmut.meine tierärztin hat mir aber zu dieser entscheidung geraten. meine katze ist einfach nich glücklich, frisst kaum und liegt nur. es wäre einfach egoistisch, zu warten, bis sie dahinsiecht, auch wenn das die schwerste und schmerzhafteste entscheidung meines lebens ist.
denk nur, dass deine katze dann glücklicher ist !
carolin