Entzündung der Zitzen nach der Geburt

      Ich mache mir etwas Sorgen um meine Katze. Sie hat vor genau 2 Wochen vier Babys bekommen. Nach etwa zwei Tagen bemerkte ich, dass sich die Babys um einige Zitzen balgten und von anderen gar nicht mehr tranken. Der Tierarzt stellte Fieber und eine ziemlich schlimme Entzündung an den Zitzen fest. Daraufhin bekam sie Antibiotika-Spritzen, 4 Tage lang. Die Babys mussten vorübergehend mit der Flasche gefüttert werden. Anschließend musste ich ihr noch eine Woche Tabletten geben, morgens eine und abends eine, bis vor zwei Tagen. Der Zustand meiner Katze hatte sich auch sehr gebessert. Jetzt habe ich aber festgestellt, dass das vorletzte Zitzenpaar wieder ganz rot und härter ist als die anderen, ich glaube die schmerzen auch. Die Babys werden aber satt. Wer hat Erfahrung mit so etwas. Ist es vielleicht besser noch einmal zum Tierarzt zu gehen, oder mache ich mir zu viele Sorgen.
      Hallo Peggy, auf jeden Fall ist es notwendig, daß Du nochmals zum Tierarzt gehst, denn eine Entzündung belastet den gesamten Körper, vor allem das Herz und die Katzenmama ist ja durch die Geburt eh noch relativ geschwächt.

      Am besten nimmst Du auch die Babys zur Sicherheit mit, dann kann der Tierarzt sich auch diese nochmal genau ansehen und
      u. U. deren Gewicht überprüfen, denn der optische Eindruck kann hier doch manchmal täuschen und es kann sein, daß die Kleinen vielleicht doch Zusatznahrung bzw. -stoffe brauchen.

      Ich wünsche der Katzenmama gute Besserung.

      Herzliche Grüße von catflower
      Hallo Catflower,

      vielen Dank für deine Zuschrift. Ich war gestern wirklich noch mal beim Tierarzt, weil ich total beunruhigt war, es war auch besser so. Der Tierarzt meinte, man solle die Babys weitestgehend von der Mutter trennen. Also habe ich wieder angefangen mit der Flasche zu füttern, um die Katzenmama zu entlasten. Anfangs war es ziemlich schwierig, aber die meisten der Kleinen haben jetzt den Bogen raus. Wie viel trinkt eigentlich so ein kleines Kätzchen? Ich habe dauernd Angst sie zu überfüttern, die Bäuchlein fühlen sich so dick an. Wenn sie dann nichts mehr wollen, lassen sie das Fläschchen los, doch sobald die Katzenmutti wieder ins Körbchen kommt, hängen sie an ihren Zitzen uns saugen. Manchmal bin ich ziemlich ratlos, weil ich nicht weiß, wie ich es richtig machen soll. Vielleicht kann mit jemand sagen, wie viel und wie oft so ein Kätzchen im Alter von 2 Wochen und fast 3 Tagen trinken muss.
      Hallo Peggy, ohje, das ist wirklich eine blöde Geschichte - nur gut, daß Du schnell zum Tierarzt gegangen bist. Hat der Dir nicht gesagt, wie oft und wieviel die Babys trinken müssen? Sollte man eigentlich erwarten können, denn wie soll ein Laie das denn alles wissen?

      Auf jeden Fall brauchen die Kleinen im Augenblick alle 2-3 Stunden Nahrung - auch nachts! Das wird eine harte Zeit für Dich werden und ich hoffe nur, Du hast jemanden, der Dir dabei helfen kann, denn es geht wirklich nicht anders. Ist wie bei Menschenbabys (auch wenn diesen Vergleich viele nicht mögen), die brauchen in den ersten Wochen auch so oft ihre Milch und könnte die Mama das übernehmen, könnte man auch beobachten, daß die Kleinen ständig an ihren Zitzen "hängen".

      Was die Menge angeht, kann ich Dir leider keine genaue Angabe geben - es ist schon so lange her, daß ich meinen kleinen Kater (auch im Alter von 2 Wochen) mit der Flasche aufgezogen haben. Damals war mir auch nichts bekannt von den inzwischen im Handel erhältlichen Flaschen für diesen Zweck und ich habe so eine Puppenflasche (mit Liebesperlen, falls Dir das was sagt) genommen. Dann hab ich den kleinen Kerl so viel trinken lassen, bis er nicht mehr wollte, hab immer noch versucht, noch ein wenig "nachzuschieben" und dann eben aufgehört. Die Milch sollte übrigens eine Temperatur von ca. 38 ° C haben.

      In der Regel sind ja auch die Kleinsten schon in der Lage zu signalisieren, wann es genug ist und bei Abständen von 2-3 Stunden verhungern sie auch ganz sicher nicht, selbst wenn es mal etwas weniger ist. Auch ein Überfüttern ist keine allzu große Gefahr, denn sie verweigern dann ganz einfach den Sauger.

      Wenn eine Katzenmama sehr viele Babys hat, bekommen diese auch nicht immer alle die gleiche Menge an Milch, deshalb gibt es auch immer Streit um die "besten" Zitzen und die, die eine "schlechtere" erwischt haben, saugen meist etwas länger oder öfter als die anderen.

      Und ein sichtbar dicker Bauch unmittelbar nach dem Füttern ist völlig normal, der ist dann ganz prall und sieht aus wie eine Kugel - aber keine Angst, die Kleinen "platzen" nicht.

      Wichtig ist aber, daß Du jedem Baby danach sofort für einige Minuten mit einem feucht-warmen Tuch kräftig (aber natürlich trotzdem sanft) den Bauch und den Analbereich massierst, am besten langsam in Uhrzeigerrichtung. Das macht die Mama auch und es ist wichtig!

      Daß sie sich trotz der Flaschenfütterung danach gleich wieder auf Mama´s Zitzen "stürzen" ist auch ganz normal, denn die bieten ja nicht nur Nahrung sondern auch Geborgenheit. Allerdings ist das halt im Augenblick für die Katzenmama nicht so günstig, weil das ständige Nuckeln bei den entzündeten Zitzen für den Heilungsprozeß nicht gerade förderlich ist. Außerdem vermute ich mal, daß Du die Zitzen evtl. mit Salbe einreiben sollst - nicht so gut für die Babys.

      Ist insgesamt eine nicht wirklich schöne Geschichte, denn die Kleinen "weitestgehend von der Mutter trennen" kann für Mutter und Kinder wieder psychische Folgen haben, weil es ja quasi eine "gewaltsame" Trennung ist. Beide suchen ja jetzt instinktiv die Nähe des anderen. Anderseits - wie will man verhindern, daß die Kleinen weiter saugen?

      Kennst Du oder Dein Tierarzt nicht vielleicht einen Katzenbesitzer, dessen Katze zur Zeit auch gerade säugt? Das wäre noch eine Alternative, daß die Jungen von einer Amme aufgezogen werden würden.

      Wenn Du ihn danach fragen solltest, erkundigen Dich doch sicherheitshalber auch gleich nochmal nach der ungefähren Menge, die Du füttern sollst, denn meine diesbezügliche Auskunft ist ja auch nicht wirklich befriedigend.

      Ich wünsch Dir jedenfalls für die nächsten Wochen ganz viel Kraft, daß Du diese eher schlaflose Zeit gut überstehst und sowohl für die Katzenmama als auch für ihre Babys alles Gute. Es wäre liebe, wenn Du immer mal wieder einen "Zwischenbericht" geben würdest.

      Ganz liebe Grüße von catflower
      Hallo Peggy, kleiner Nachtrag - hab nämlich soeben doch noch eine Info zur Futtermenge in meinen vielen Unterlagen gefunden:

      ab der 2. Woche sollte jedes Katzenbaby pro Mahlzeit (also wie gesagt alle 2 Stunden) 10-15 ml Milch bekommen. Übrigens müßte die erforderliche Menge ja auch auf der Packung drauf stehen, fällt mir gerade ein.

      Ab der 4. Woche kannst Du in Deinem Fall dann anfangen, unter die Flaschennahrung 1/2 Teelöffel passierten Babybrei mit etwas Fleischsaft oder Kraftbrühe zu geben und die festen Bestandteile ganz langsam steigern. Aber vorsicht! Von da an besteht bis zur ca. 7. Woche ein erhöhtes Risiko, daß die Kleinen Durchfall bekommen, weil ihre Verdauung noch nicht optimal entwickelt ist und sich der Darm nur langsam an die feste Nahrung gewöhnen kann. Also wirklich nur ganz geringe Anteile von fester Nahrung und nur ganz langsam steigern.

      So, ich denke, jetzt hast Du zum Wochenende doch noch die notwendigen Informationen.

      Ganz liebe Grüße also nochmals von catflower
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      Hallo catflower,

      ein herzliches Dankeschön für deine nützlichen Tipps, sie haben mir wirklich über die letzten Tage geholfen. Die Mengen die du angegeben hast, decken sich ungefähr mit dem, was die Kleinen tatsächlich aus der Flasche saugen. Auch denke ich, dass sie sich gut entwickelt haben, sie machen einen munteren Eindruck und fangen auch schon an richtig auf „allen Vieren“ zu laufen.

      Die Füttermengen konnte ich leider nicht von der Packung ablesen, da ich die Nahrung vom Tierarzt, wahrscheinlich aus einer Großpackung, in einer Foliepackung ohne Aufschrift bekommen habe und nur eine Anleitung für die Zubereitung dabei war. Den Vorschlag mit der Amme hat der Tierarzt mir auch gemacht, nur auf Anhieb keine parat gehabt.

      Hilfe habe ich natürlich von meinem Mann und meinen beiden Kindern, alle sind sehr darauf bedacht, dass es der Katzenmama uns selbstverständlich den Katzenbabys an nichts fehlt, wenn jemand im Hause ist. Doch leider ist der Vormittag nicht abgesichert, deshalb und auch wegen der „Mutter-Kind-Bindung“ möchte ich meine Katze nicht ganz von den Kleinen trennen. So füttern wir die Babys satt und die Pflegearbeit übernimmt dann die Mama. Ich glaube so kommen wir über die Runden.

      Die Zitzen sind immer noch entzunden, sehen aber schon etwas besser aus. Im Moment gebe ich täglich Antibiotikatabletten die ich von Tierarzt bekommen habe, ich hoffe, dass die den gewünschten Erfolg haben.
      Oh -Aufruhr im Katzenkörbchen, ich glaube es ist Fütterungszeit.
      Also nochmals vielen Dank.

      Viele liebe Grüße von Peggy
      Hallo Peggy, herzlichen Dank für Deinen "Lagebericht", der sich doch wirklich gut anhört. Was alles mit der Aufzucht der Katzenbabys verbunden ist oder verbunden sein kann, stellt sich ja leider meist erst dann raus, wenn es so weit ist und wenn dann auch noch nicht unbedingt vorhersehbare Probleme auftauchen, ist es oft schwer, das ganze zu organisieren. Aber nach Deiner Schilderung hat die gesamte Familie das doch gut im Griff und ich denke, die Katzenmama ist froh über die Entlastung in Sachen Futter, aber froh über ihren Part der weiteren Pflege.

      Auf diese Weise werden sich die Kleinen ganz sicher gut entwickeln und eine Amme wäre ja auch eher nur eine Notlösung.

      Ich wünsch euch jedenfalls weiterhin allen viel Spaß und möglichst wenig Streß und für Katzenmamas Zitzen weiterhin gute Besserung.

      Herzliche Grüße von catflower
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