Der Amtsschimmel wiehert...

      Der Amtsschimmel wiehert...

      Hallo zusammen,

      ich wollte mal wissen was ihr schon so mit verschiedenen Ämtern erlebt habt.
      Ob AA oder Jugend-o.Sozialamt, Finanzamt... egal.
      Das gilt natürlich im umgekehrten Fall auch für diejenigen, die dort arbeiten!!!!

      Denn ich stecke seit Wochen in einer bürokratischen Zwickmühle und die Damen von der Behörde rauben mir den letzten Nerv!! Ich hab bloß noch Papierkrieg zu erledigen, langsam vermute ich daß das eine Art "Hinhaltetaktik" ist. Ich hab Wohngeld beantragt und muß seit geschlagenen Monaten mit dem Wust an Unterlagen, mit denen die mich zuschütten, kämpfen. Was mich richtig wuschig macht, ist das sie jedesmal ein neues Dokument benötigen und das obwohl ich doch schon alles doppelt und dreifach kopiert und verschickt habe! Wenn die lieben Damen/Herren vom Amt nicht am längeren Hebel sitzen würden.. :evil:.

      Was habt ihr für schlechte oder gute Erfahrung gemacht?
      Gute Erfahrungen mit dem Amt :think: :confused:?!?
      Definitiv KEINE einzige :rolleyes:

      Schlechte Erfahrungen kannst du haben :D

      Im Februar 1999 verlor ich von heute auf morgen, völlig unverschuldet meinen Ausbildungsplatz.
      Das Arbeitsamt versagt mir natürlich jegliche Leistung, weil ich gekündigt wurde und da ist ja immer der Arbeitnehmer dran Schuld :evil:
      Das Sozialamt kürzte, und bis ich mal Geld hatte (bitte bringen sie uns noch dies, ach ja, das brauchen wir auch noch etc. pp.) waren fast :think: 2 Monate vergangen in denen ich mehr oder weniger von NICHTS gelebt habe (ich weiß bis heute nicht wie ich das gemacht habe, zum Glück hatte ich einen Partner, aber der allein konnte auch nicht alles - Miete, Nebenkosten, Essen etc. zahlen).
      Im August 1999 musste ich dann an einer Maßnahme vom A-Amt teilnehmen um wieder einen Ausbildungsplatz zu finden (ich hatte mich zahlreich beworben, doch niemand wollte mich - wohl auf Grund des Rausschmisses :angry:).
      Ich trennte mich in dieser Zeit auch räumlich von meinem damaligen Partner, in der Hoffnung das sich in dieser Beziehung die schon 5 Jahre andauert, noch was zum positiven ändert, und suchte mir also eine eigene Wohnung.
      In der Zwischenzeit hatte ich auch einen neuen Ausbildungsplatz - hatte also einen geringen Eigenverdienst :dance:
      Ich fand eine Wohnung, aber das Amt machte einen Aufstand weil die Wohnung 2,50 € (ja, ihr lest richtig) über dem Mietspiegel lag :angry: wobei der Makler die Vermieterin schon um 60 € runter gehandelt hatte!
      Ich sagte: okay, zahl ich das eben aus eigener Tasche - Antwort der Sachbearbeiterin: nein, das geht nicht, dann müssen wir an ihrer Hilfebedürftigkeit zweifeln :eek:
      Hallo? 2,50 € :doh:
      Letzten Endes habe ich mit viel Nachdruck die Wohnung bekommen, aber das hat mich echt nerven gekostet :rolleyes:
      Weiterhin zickte das Amt rum weil ich angab nichts zu besitzen (ausser Kleidung natürlich) - was voll und ganz den Tatsachen entsprach!
      Das kann doch nicht sein, sie haben doch 2 Jahre mit ihrem Partner zusammen gelebt, der muss ihnen was abgeben :eek:
      Öööhmmm...alles schön und gut, aber er lebte in dieser Wohnung mit seinem Großvater und übernahm diese alleine, als dieser verstarb, mit allem drum und dran!
      Alle Möbel, Geschirr, Bettwäsche, Handtücher, einfach alles, gehört meinem Ex!
      Das Amt glaubte das nicht...
      So war ich also gezwungen mir einiges zusammen zu sammeln, für Möbel bekam ich dann doch noch Geld, aber Geschirr, Bettwäsche etc. - keine Chance :confused:
      Der Hammer war, ich hatte keine Rolläden in der Wohnung, besaß natürlich auch keine Vorhänge, und selbst wenn, an den Fenstern gab es keine Möglichkeit diese zu befestigen.
      Ich hatte Nachbarn gegenüber, man konnte mich also sehen, zumindest bei Licht an im dunkeln :whistle:
      Ich hab ein geschlagenes halbes Jahr gewartet bis mal ein Aussendienstmitarbeiter vorbei kam und fest zu stellen das ich auch wirklich keine Rolläden, Vorhänge oder desgleichen hab und man auch wirklich meine Wohnung einsehen kann - dann bekam ich endlich Geld dafür genehmigt.
      Ich hätte es mir alleine niemals kaufen können (aus eigener Tasche).

      Tja, so viel also zu meinen Erfahrungen mit dem Amt :evil:
      Ich bete zu Gott das ich nie nie wieder darauf angewiesen bin :pray:

      Edit: ach du grüne Neune...ist der Beitrag lang geworden :eek: :oops:
      Liebe Grüße von Hexe, Speedy und Dosine Diana :biggrin:

      Ehrlich währt am längsten :wink:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Goldi“ ()

      @ Goldi:

      Das war ja eine grauslige Odysee, die du da hinter dir hast. Kein Wunder das der Beitrag so lange wird. Über dieses Thema könnte ich mich stundenlang mit wachsender Begeisterung :angry:

      Das mit der Wohnung kenne ich. Wollte mal vor Jahren die Kaution für eine neue Bude vom Sozi haben. Hab auch gerade Ausbildung gemacht und absolut keine Knöpfe in der Tasche. Ich also hin un Antrag gestellt, ging in Ordnung. Hab auch ne Wohnung gefunden die von der Größe und dem Preis in die Vorgaben des Sozis passte. Als der Vermieter dann da war und den Vertrag dann dabei hatte, hab ich sofort unterschrieben. Am nächsten Tag dann mit dem Mietvertrag zum Amt. Dort sagten sie dann: Nö, so geht das nicht, sie hätten den Vertag nicht sofort unterschreiben dürfen! Wir übernehmen keine Schulden!!!" HÄÄÄH, wär ich mit dem ununterschriebenen Vertrag hin, wäre alles klar gewesen. Aber der Vermieter kam von Auswärts und konnte logischerweise nicht warten. Vor lauter Wut bin ich dann zur Bank und hab meinen Banker eingesäuselt, weil ich ja jetzt auf Kautionsschulden hockte. Der hatte zum Glück ein einsehen mit mir, ich war aber auf dem Konto so tief in den Miesen, das ich mir nicht mal Möbel leisten konnte.

      Und die Frage "Von was haben sie denn gelebt die ganze Zeit?", die hasse ich ja besonders!!! :evil: :evil:
      Ich bin weiß Gott kein Sozialschmarotzer, aber wenn es drauf ankommt und man unverschuldet in was reinschliddert, dann ist es doch nicht zuviel verlangt, wenn man einen Vorschuß auf sein Arbeitslosengeld bekommt. Und das ohne sich wie ein Sünder zu fühlen oder betteln zu müssen. Das wünsche ich wirklich niemandem, noch nicht mal meinen schlimmsten Feinden.

      So jetzt ist mein Posting auch so lang geworden *schluck*

      LG Big
      Hi !
      Also - ich hab leider auch nur schlechte Erfahrungen mit Ämtern gemacht. Die Schlechteste selbst mit dem Jugendamt.
      Vor zweieinhalb Jahren war noch allet Paletti - waren alle freundlich, haben mich aber ausgefragt und ich dumme Nuss hab natürlich mein ganzes Leben ausgebreitet. Ich weiß noch, wie ich in der ersten Sitzung dasaß (da ich ja minderjährig ein Kind bekommen habe, hatte meine Tochter einen Vormund) und zu der Tante beim Jugendamt sagte : "Naja, ich hab irgendwie Angst, dass sie mir mein Kind wegnehmen, man hört ja so viel". Das stritten die natürlich ab - dieser Satz hat sich bei mir eingebrannt.
      Zwei Jahre lief alles perfekt - der Vormund meiner Tochter war richtig nett - hat mich auch n paar mal eingeladen, um zu kontrollieren - alles kein Thema, versteh ich.
      Als ich 18 wurde, hat mir der Vormund meiner Tochter noch einen "Abschiedsbrief" geschrieben - fand ich auch voll nett.
      Naja, dann kam das Jugendamt zum Kontrollieren - weil sich bei mir zu Hause die Situation ziemlich verschlechterte (ich erzählte dem Vormund damals schon einige Sachen, nun verschlechterte sich die Situation aber gravierend, aber keiner wusste es) zog ich auch dann aus. Das lockte wohl dann doch das Jugendamt an :doh: - da ich mich ja gemeldet hab, dass ich woanders jetzt wohne. Die sind sofort drauf angesprungen und wollten mich besuchen - seitdem hab ich nur noch Streß an der Backe :rolleyes:.
      Damals war ich noch in der Schule - habe, zugegebenermaßen, ziemlich viel geschwänzt, aber nicht aus Spaß an der Freude, sondern, weil es mir seelisch so beschissen ging. Ich war höchst Depressiv, da ich Anti-Depressiva auch noch absetzte, verstärkte sich die Depression (wenn man Anti-Depressiva absetzt ist das ne "Nebenwirkung" - dass dann Depressionen zurückkommen). Naja, ich sah es halt nicht mehr ein, dass ich mich mit Tabletten vollstopfen musste.
      Ich hab mein Leben echt nicht mehr auf die Reihe gekriegt - hab den ganzen Tag nur noch geschlafen, weil ich es nicht verstand, was meine Eltern dazu bewegte, mich so zu behandeln (ich möchte das nicht weiter erläutern, nur soviel : Es waren heftige Sachen. Normalerweise steck ich solche psychosachen weg, allerdings war das dann damals schon Psychoterror).
      Naja, dann kam ne Tante vom Jugendamt - die Wohnung war nicht aufgeräumt, mein Partner war auch überfordert genug. Er hatte das Kind "an der Backe" und eine Freundin, die kaum noch ansprechbar war. Ich erzählte der Tante vom Jugendamt auch, warum ich so depressiv war - immer in dem Sinn, dass ich doch gute Erfahrungen gemacht habe - Pustekuchen :wink:. Ich sehs ein, dass die sich um das Wohl des Kindes sehr, sehr starke Sorgen gemacht haben - allerdings hab ich es nie soweit kommen lassen, dass ich mein Kind vernachlässigt habe. Ich hab sie morgens zur Tagesmutter gebracht und auch wieder abgeholt - ordentlich gekleidet und auch ihr regelmäßig zu regelmäßigen Zeiten Essen gegeben - allerdings habe ich mich kaum mit ihrem Gefühlsleben beschäftigt - ich war eher eine Maschine.
      Wie gesagt, das Kind war nicht gefährdet, in dem Sinne, dass sie verwahrlost - Gefühlstechnisch hat mein Partner das Kind auch super aufgefangen.
      Dann kam die Tante vom Jugendamt nochmals - etwa 1 Monat später - mir ging es immernoch nicht besser. Allerdings verstand sie es, sagte, es wäre aber besser, wenn ich Kontakt zum Jugendamt haben würde. Sah ich ein.
      Dann wechselte sich die Betreuerin und ab da fing der Streß an.
      Die neue Betreuerin (wohl gemerkt, es war noch keine Betreuerin, nur eine Tante vom Jugendamt, die wohl n bissl dumm im Hirn war *sorry* ) war echt mal unverschämt. Horchte mich aus, tat auf Freundschaft und dann kams Dicke : Beim zweiten Besuch von ihr kam dann ein Kommentar, worüber ich mich heute noch ärgere : Die Wohnung war wirklich blitzblank - man hätte vom Boden essen können - mir ging es wieder gut, ich war also stabil und kümmerte mich wieder um das Gefühlsleben meiner Tochter - und die Tante sagt doch echt zu mir und Benny: "Spiegelt die Unordnung ein Teil ihres Lebens dar ?" - dh. sie wollte darauf hinausarbeiten (heute weiß ich es, worauf sie hinarbeitete) - dass wir nicht aufräumten - obwohl die Wohnung blitzblank war.
      Das fand ich dann schon etwas unverschämt - sagte aber lieber nichts dazu. Zudem habe ich mir bestätigen lassen, dass die Wohnung wirklich aufgeräumt war.
      Dann das nächste Treffen kamen weitere Beschuldigungen wie : "Sie können nicht kochen, sie können nicht kindsgerecht kochen, sie brauchen Hilfe beim Aufräumen (und man merke sich, die Wohnung sah wieder blitzblank aus - sieht sie jetzt immer -.- ), und sowieso sind sie überfordert".
      Nungut, da hab ich dann geschluckt. Hab mir das auch eingeredet. Zum Teil hab ich mir die Schuld gegeben, dass ich eine schlechte Mutter bin.
      Ende der Geschichte : Die drückten mir ne Betreuerin auf (zum Glück is die nett und arbeitet mit mir zusammen) - und ich habe mich bei mehreren Müttern erkundigt, ob das nun normal ist und ob ich wirklich ne schlechte Mutter bin - die rieten mir, dagegen zu klagen, darauf hab ich aber kein Bock, da 1.Geld, 2.Zeit und 3.seh ich dann die Tante wieder.

      Ich find das einfach ne Unverschämtheit. Die Hilfe, die ich brauchte, wurde mir nie gegeben - zb. als ich Mutter wurde, dh. in den ersten Lebensmonaten meiner Tochter, da kam keiner.
      Zudem wurden mir bestimmte Sachen eingeredet - die einfach nicht stimmen... und meine Hilfslosigkeit - bzw. meinen Respekt vor Amtsleuten wurde auch ausgenutzt. Ich bin ein Mensch, der wirklich vor Leuten vom Amt Respekt hat - sonst hätte ich schon bei dem Satz "Spiegelt die Unordnung ihre derzeitige Lebenssituation wider?" sie rausgeschmissen.

      Man drohte mir sogar, das Kind wegzunehmen - ohne jegliche Beweise. Das Kind verwahrloste nie, zu keinem Zeitpunkt, ich kümmerte mich immer, so gut es ging - und es ist doch wohl ganz klar, dass wenn man seine Familie auf einen Schlag verliert, nicht auf Friede, Freude, Eierkuchen macht und den ganzen Tag dann rumhopst.

      Die ganzen Beschuldigungen sind einfach an den Haaren herbeigezogen. Ich weiß nicht warum und wieso, aber ich finds einfach nur ne Frechheit - selbst glaubt man das natürlich und man kann nichts dann dagegen machen, wenn man darüber nachdenkt und sich wehren will.

      Klar - ich gebe zu - ich war nie die perfekte Mutter, schon garnicht, als ich depressiv war - aber ich möcht mal andre Mütter sehen, die immer überfordert sind und nicht nur Zeitabschnittsweise. Zum Glück hab ich meinen Partner, der hat sich rührend um alles gekümmert.

      Achja, noch ne Frechheit : Die Tante vom Amt (da waren zwei) - die eine, etwas ältere, lenkte mich ab (tolle Taktik übrigens) - die unverschämte Tante ging dann durch alle Räume und begutachtete sie, OHNE zu fragen. Da kam ich mir auch schon bescheuert vor - als ob ich jemanden umgebracht hab :doh:. Ich kanns verstehen, wenn sie guckt, ob ich irgendwo Müll deponiere, aber doch bitte nicht ohne zu fragen, dass is n Eingriff in die Privatsphäre..

      So, dass zum Jugendamt.

      Dann zum Bürgeramt :lol:. Da könnt ich auch nur noch schreien. Ich bin ja nach Brandenburg gezogen - hab mein Ausweis verloren und bin dann nach Berlin zum Bürgeramt, um mir n neuen zu machen. (Mir sagte man, man könne überall dann hin - und ich wollte nicht extra nach Brandenburg mit Kleinkind) Naja, Land Brandenburg fand es wohl nicht wichtig, die neue Adresse einzutragen (man bedenkte, ich habe mich am 3.1 angemeldet und am 6.2 den neuen Perso beantragt) - jedenfalls war da noch meine alte Adresse. Nungut, hab ich die genommen, mir auch Wurscht, hauptsache ich hab n Perso (auch wenn dat nicht richtig war, aber ich brauchte den wirklich :D ). Dann bin ich offiziel zu Benny seit Montag umgezogen - wollte mich ummelden - Pustekuchen. Die Tante da, boa, ich könnt noch heute kotzen ... die saß vor ihrem PC "ich kann da auch nichts machen", weil jetzt ja zwei Adressen (meine alte und die in Brandenburg) im PC standen. Ich hab ihr gesagt, dass die eine Tante damals, vor einem Monat, diesen Eintrag noch nicht hatte und ich deshalb die alte Addy noch im Perso habe - die glaubte mir nicht und schickte mich weg :doh:. Aber in einer Art... entweder sie macht ihren Job richtig oder sie lässt es - Kundenfreundlich war die jedenfalls nicht :D.
      Dann ich zum andren Bürgeramt (wir haben ja zum Glück mehrere :D ) - der verschwieg ich dann die Brandenburgaddresse und schon ging es ratz fatz - hatte meine neue Addresse innerhalb fünf Minuten auffm Perso. Wenn die echt zu blöd sind - warum soll ich mich da noch rumstreiten ?
      Zudem sagte man mir, dass ich meine Wahlkarte nicht bekommen hätte - was auch Quatsch ist, die wurde mir nach Brandenburg zu meinen Eltern hingesendet.

      Manchmal kann man nur noch schreien :doh:.

      Ich halt mich jedenfalls weit weg von Ämtern - da die eh nur unwissende Leute sind und erst recht weit weg vom Jugendamt :D.

      LG und sorry für den langen Text :D
      Yasmin
      In Liebe zu meinem Fietsche.. ich vermisse dich und liebe dich..

      Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd...